∭ Kapitel 23 ∭
Einige Minuten später hatten die Jungs bereits die ersten Getränke und Vorspeisen vor sich auf dem Tisch stehen, und schnell mussten sie feststellen, dass Seokjins 'auf die Schnelle' sich stark von dem unterschied, was andere darunter verstanden.
Der Tisch bog sich bald unter den liebevoll zubereiteten Speisen, während die Jungs bereits begonnen hatten, das ein oder andere zu probieren. Der Hunger war einfach zu groß, um noch so lange auf Seokjin und Namjoon zu warten.
Yoongi versuchte, es dezent zu machen, doch sein Blick ging immer wieder zu Jimin rüber, um sicher zu gehen, dass er auch wirklich ordentlich was zu sich nahm. Erleichtert stellte er jedoch fest, dass der anscheinend endlich zur Vernunft gekommen war.
Neben den beiden Schwarzhaarigen waren auch Jimin und Hoseok mal wieder ins Gespräch vertieft, sie unterhielten sich über das Tanzen, während Yoongi stillschweigend in seinem Essen rum stocherte. Nicht, dass es nicht geschmeckt hätte, was Seokjin zubereitete hatte, es war sogar eigentlich echt köstlich, doch er fühlte sich mal wieder wie das fünfte Rad am Wagen und überlegte kurzzeitig, ober nicht einfach aufstehen und das Restaurant wieder verlassen sollte.
Aber jedes Mal, wenn Jimin für den Bruchteil einer Sekunde zu ihm rüber sah, verwarf er diesen Gedanken wieder. Schließlich hatte er sich fest vorgenommen, das mit Jimin zu klären, vor allem, weil er diesen enttäuschten, wütenden und gleichzeitig hoffnungsvollen Blick sonst niemals aus seinem Kopf bekommen würde.
Ein Gesprächsfetzen zu seiner Rechten zog nun seine Aufmerksamkeit auf sich. "Aber sag mal ... Du schienst gar keine Angst mehr zu haben, als der Aufzug wieder losgefahren ist. Ich meine, ich hatte echt kurz Sorgen, dass du dann wieder ... Angst bekommst." Jungkook stellte endlich die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte. Seine Worte waren natürlich an Taehyung gerichtet, wie alle anderen auch, die seinen Mund zuletzt verlassen hatten, und doch richteten sich nun die Augen aller Anwesenden auf den schönen Schwarzhaarigen.
"Stimmt. Ich weiß selbst nicht, mir ist irgendwie bewusst geworden, dass es viel schlimmer nicht mehr kommen konnte. Ich meine, es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass sowas überhaupt passiert, aber dass das ein zweites Mal passiert, halte ich für unmöglich. Und irgendwie hat mir das die Angst genommen. Ich meine, dagegen sind normale Aufzugfahrten doch die reinste Entspannungsübung", antwortete Taehyung und sorgte dafür, dass alle zu lachen begannen.
"Das freut mich!", strahlte Hoseok dem Jüngeren entgegen, und auch Jimin nickte eifrig. "Mich auch!"
Jungkook hatte ihn schon die ganze Zeit verliebt angeschmachtet, doch jetzt lag darüber hinaus Bewunderung in seinem Blick. "Taehyung, das ist großartig. Du kannst da echt stolz drauf sein."
"Naja, aber ohne eure Hilfe hätte ich es nicht geschafft", sagte er an alle gewandt, bevor sein Blick wieder einzig und allein dem Schwarzhaarigen galt. "Du hast ja die ganze Zeit auf mich aufgepasst und ... das hat mir die Angst genommen, Jungkook."
Einige Sekunden sahen sich die beiden an, trauten sich nicht mal zu blinzeln, ehe Taehyung seinen Blick endgültig von ihm lösen konnte und stattdessen Yoongi ansah. "Und außerdem habe ich mir immer wieder deine Worte bewusst gemacht. Dass ich stärker bin als die Angst. Ich danke dir, Yoongi, dass du mir so sehr geholfen hast damit."
Taehyungs Stimme klang so sanft, so dankbar und melodisch, dass selbst Yoongi bei seinen Worten leicht errötete. Er wusste nicht wieso, doch er mochte Taehyung wirklich. Er war zwar das genaue Gegenteil von ihm, sah in allem immer nur das Gute, und doch konnte er ihn wirklich gut leiden.
Er spürte die Blicke der vier Jungs auf sich ruhen, die ihn mal wieder abscheulich genau musterten, als er als Antwort nur hervorpresste: "Passt schon." Sofort packte ihn die Sorge, dass er nun wieder Thema werden würde, was er sogar noch schlimmer fand, als sich ausgeschlossen zu fühlen. Doch diese Sorge erwies sich als unnötig, da im nächsten Moment ein fröhlich summender Seokjin und ein sorgfältig ballancierender Namjoon mit den Armen voller weiterer Schüsseln und Teller an den Tisch zurück kamen.
Auch die letzten Speisen fanden ihren Platz auf dem großzügigen, runden Tisch, während die beiden sich dazu gesellten. Seokjin schien das Kochen wirklich Spaß zu machen, denn er strahlte bis über beide Ohren.
Zumindest glaubte Jungkook, dass es am Kochen lag. Oder er wollte gar nicht wissen, was eventuell noch alles zwischen den Beiden passiert sein könnte.
"Du, Hoseok? Was hältst du davon, wenn wir Nummern austauschen? Dann können wir mal gucken, wann wir uns im Tanzstudio treffen!", sprudelte es aus Jimin heraus, während er sich erneut etwas von dem angebratenen Gemüse nahm.
"Na klar, warte", grinste Hoseok daraufhin, zog sein Handy hervor und ließ Jimin seine Nummer eintippen.
Kaum waren sie fertig, mischte sich auch Jungkook ein. "Warte, ich geb dir meine Nummer auch, ja?" Hoseok nickte und speicherte die Nummer.
"Ruf mich mal eben an, ich bin zu faul zum tippen", grinste Jungkook, und nur Taehyung sah ganz genau hin und ahnte bereits, dass er etwas im Schilde führte. Aber er hatte ihn ja nun wirklich schon lange genug beobachtet und wusste bereits, seine Gesichtsausdrücke zu deuten.
Hoseok zuckte mit den Schultern, ehe er die gerade eingespeicherte Nummer wählte und darauf wartete, dass Jungkooks Handy klingelte. Aber nichts passierte. Und als er hörte, wie eine freundliche Frauenstimme am anderen Ende erklang, befürchtete er, dass er einen Zahlendreher drin hatte.
"Jeon, Hallo?"
"Ähm ... entschuldigen Sie, ich glaub, ich hab mich verwählt", murmelte Hoseok peinlich berührt, ehe ihm im nächsten Moment von einem laut seufzenden Jungkook das Handy entrissen wurde.
"Hey. Ich bin's."
"Kooks? Was soll das?", erklang dumpf die weibliche Stimme durch Hoseoks Handy. "Ich will dir jemanden vorstellen. Sein Name ist Hoseok", hörten die anderen Jungkook munter plappern.
"Boah, Kooks. Echt mal. Ich hab keinen Bock auf deine Spielchen."
"Hab dich auch lieb, Schwesterchen", rief Jungkook, während er schon wieder dabei war, das Handy seinem Besitzer zurück zu geben. Dieser nahm es etwas verwirrt entgegen und wusste im ersten Moment nicht so recht, was er nun sagen sollte.
"Hallo? Jungkook?", hörte er die verwirrte Stimme von Jungkooks Schwester. "Ähm, hallo. Hier ist nochmal Hoseok."
"Schön", rief sie ironisch aus. "Kannst du meinem Bruder bitte eine von mir scheuern?"
Hoseok lachte kurz auf, sah zu Jungkook, der immer noch neben ihm stand, ehe er ihn gegen die Schulter boxte. "Hey! Au!", fiepste dieser, aber er erntete nur ein kollektives Lachen seiner Freunde. Und auch seine Schwester hörte er dumpf durch das Mobiltelefon lachen.
"Hast du das jetzt ernsthaft gemacht?", fragte sie, was Hoseok mit einem Grinsen quittierte. "Willst du ihn selbst fragen?"
"Man, du bist ja vielleicht krass drauf. Also ... wie war dein Name nochmal? Hoseok?"
"Ja, und verrätst du mir deinen Namen auch?"
"Wieso sollte ich?"
"Ich könnte auch Jungkook fragen."
"Du bist ziemlich nervig, weißt du das?", kicherte die weibliche Stimme, ehe sie ihren Namen doch preis gab. "Younha. Aber sag mal. Wie kommt's, dass ich deinen Namen nie zuvor gehört hab? Ich kenne eigentlich alle Freunde meines Bruders."
"Das ist eine laaaaange Geschichte", antwortete Hoseok mit einem breiten, gut hörbaren Lächeln, während er seinen Teller von sich weg schob und sich gemütlich nach hinten in den Stuhl lehnte.
"Und jetzt willst du hören, dass ich alle Zeit der Welt hab, mir die Geschichte anzuhören, stimmt's?"
"Naja, einen Versuch war's wert."
"Oh Mann. Na gut. Dann schieß mal los."
Mit einer flüchtigen Verbeugung entschuldigte sich Hoseok bei den anderen, ehe er aufstand und ans andere Ende des Restaurants stiefelte. Immer wieder konnte man ihn lachen hören, und spätestens da waren sich die zurück gebliebenen Jungs sicher, dass dieses Telefonat so schnell nicht beendet werden würde.
Zufrieden grinste Jungkook in sich hinein, ignorierte die Blicke, die auf ihm lagen, und futterte sich munter weiter durch all die Köstlichkeiten auf dem Tisch, die er noch nicht probiert hatte.
Zumindest war er seiner Pflicht als Bruder nachgekommen, einen potentiellen Partner fürs Leben für seine Schwester zu finden. So wie er seine Schwester kannte und Hoseok kennen gelernt hatte, passten die beiden zusammen wie der berühmte Arsch auf Eimer. Mission Geburtstagsgeschenk erfüllt!
Sollte doch mal jemand sagen, dass es unmöglich war, im Kaufhaus einen Partner fürs Leben zu finden.
Apropos...
"Du, TaeTae?"
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Das Ende naht XD
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