Yeji x Lia {ITZY}
~Lia's Sicht ~
Es war früh am Morgen. Wie jeden Morgen, stand ich um 6 Uhr auf um zu trainieren. Wie jede andere von uns auch. Diesmal aber war es anders. Ich bin nervös und zittere. Manchmal wird mir der Druck zu viel. Der Druck perfekt zu sein in unserer Branche. Ich blieb also stumm auf meinem Bett sitzen und starrte gegen die Wand. Ich versuchte mich zu beruhigen. Ich muss jetzt trainieren, ich muss. Ich kann es mir nicht leisten ein Training ausfallen zu lassen.
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Ja?", wimmerte ich in die Richtung der Tür. Ich räusperte mich und die Tür wurde geöffnet.
„Das Management möchte, dass du in den Sitzungssaal 3 kommst.", meinte Yuna monoton, die mein Zimmer betrat. Ich nickte stumm und ging an ihr vorbei. Sie folgte mir nicht.
Was wollte das Management von mir? Warum kommt Yuna nicht mit? Ich zitterte immer noch. Meine Beine taten weh und jeder Schritt fühlte sich schwer an.
Nach einer Weile kam ich an und atmete noch einmal ein und aus. Ich klopfte schwach und die Tür wurde geöffnet. Ich ging rein und setzte mich direkt, „Guten morgen."
Mit mir saßen Yeji und unser Boss in dem großen Saal, in dem locker 20 Menschen mehr gepasst hätten. Was ist hier los?
„Lia, ich habe eine Entscheidung getroffen und ich hoffe du bist auf meiner Seite.", fing der Chef an. Ich knetete nervös meine Hände. Werde ich nun rausgeschmissen? Das kann doch gar nicht sein, das wäre zu schnell oder?
Er räusperte sich, „es ist etwas völlig Neues in unserer Branche und ich denke es wird gut ankommen.". Yeji nickte zustimmend. Was ist hier los?
„Was heißt das jetzt?", fragte ich leise und schaute beide abwechselnd an. Sie wechselten beide einen Blick und schauten mich dann an.
„Du und Yeji werdet ein Paar spielen.", sagte mein Boss mit fester Stimme und ich wagte es nicht zu widersprechen. Ich nickte stumm und schluckte. Wie kam er bitte auf diese Idee? Also, ja, ich habe davon gehört, dass viele Leute uns ‚shippen' aber in Korea ist das doch ein Tabu?
„Gut.", lächelte er und verließ den Raum.
„Lia, ich denke..", fing Yeji jetzt an zu reden aber ich schüttelte den Kopf. Ich will jetzt gar nicht wissen was sie denkt.
„Ist ok.", sprach ich knapp und unterdrückte meine Tränen. Ich möchte das doch gar nicht.
Bevor sie antworten konnte, stand ich auf und rannte zurück auf mein Zimmer. Ich schloss schnell ab und ließ mich auf mein Bett fallen.
Wieso überhaupt mit mir? Ich empfand seitdem ich sie kennengelernt habe, schon etwas für Sie. Das halte ich doch nicht aus. Ich kann doch nicht so tun, als wären wir zusammen, wenn ich wirklich etwas von ihr will. Ich werd in jeden Blick und jedes Wort Bedeutung legen, auch wenn ich es nicht sollte. Das wird mich doch zerstören. Ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht.
Es klopfte aber ich antworte nicht.
„Lia, lass mich rein.", redete Yeji gegen die Tür aber ich antworte immer noch nicht.
„Bitte.. ich möchte mit dir reden.", ihre Stimme wurde leiser aber immer noch verständlich. Noch immer zeigte ich keine Reaktion. Ich möchte nicht mit ihr reden. Jetzt jedenfalls noch nicht.
„Okey, ich verstehe..", seufzte Yeji, „heut Abend auf der Preisverleihung gehts los mit.. uns. Bitte mach mit..".
Ich hörte Schritte und sie verschwand wohl.
Mein Atmen wurde gleichmäßiger und ich beruhigte mich.
-
Ich ließ mich schminken. Ich mag das. Das beruhigte mich. Für eine kurze Zeit konnte ich einfach still sitzen und den Moment genießen.
„Fertig.", schmunzelte der Make-Up-Artist und ich lächelte dankbar.
„Kommst du? Es geht gleich los.", streckte Ryujin ihren Kopf ins Zimmer und ich nickte. Ich folgte ihr zu den anderen, die schon warteten.
Gleich würden wir auf den roten Teppich gehen. Nervös knetete ich meine Hände und strich mein Outfit glatt. Ich war immer viel zu aufgeregt bei sowas. Ich hatte schon seit längerem Probleme mit Panikattacken vor öffentlichen Auftritten. Plötzlich griff Yeji meine Hand und mein Blick schnellte zu ihr. Sie lächelte aufmunternd und drückte meine Hand kurz. Ich musste automatisch auch Lächeln und es beruhigte mich. Einen kurzen Moment verlor ich mich in ihren Augen.
Mir wurde warm. Sie schaute wieder nach vorne und wir gingen zusammen alle raus. Yeji und ich immer noch Hand in Hand. Ihre Hand fühlte sich so gut in meiner an. Irgendwie als ob sie nunmal dahin gehört. Mein Herz klopfte und ich fühlte mich gut.
Wir ließen uns alle fotografieren und gingen dann rein. Prompt ließ Yeji meine Hand los und ich schluckte. Hatte sie das jetzt nur wegen den Kameras gemacht? Ich schielte sie von der Seite aus an aber keine Reaktion. Ich wurde unruhig aber Yeji wirkte als wäre nichts gewesen.
Der restliche Abend ignorierte sie mich, was mir weh tat. Sie muss ja nicht 24/7 so tun als wäre sie meine Freundin aber ich dachte wir wären Freunde? Es verletzte mich aber ich versuchte es nicht zu zeigen.
Nach der Preisverleihung wurden alle wieder Nachhause gefahren. Die Fahrt verlief still. Ryujin,Yuna und Chaeryeong schliefen schon, da es spät in der Nacht war. Yeji blickte gedankenverloren durchs Fenster. Sie sah wunderschön im Mondlicht aus. Ihre Augen glänzten.
Als sie vorhin meine Hand genommen hat, hätte ich schwören können, dass da mehr war. Diese Zuneigung kann doch nicht gespielt sein. Ich seufzte und versuchte sie mir aus dem Kopf zu schlagen. Ich sollte nicht darüber nachdenken, das bringt eh nichts.
-
Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte, legte ich mich hin aber meine Gedanken hörten nicht auf. Soll das jetzt immer so weiter gehen? Wir taten für die Kameras, was unser Management verlangte aber zwischen uns war in Wirklichkeit Eiszeit. Das machte mich fertig.
Ich seufzte und ging an mein Handy. Auf Instagram kursierten schon die Bilder von dem heutigen Abend. Das Hauptthema waren natürlich Yeji und ich. Na ganz toll. So konnte ich mich nicht ablenken. Ich legte mein Handy also wieder weg.
Plötzlich öffnete sich meine Zimmertür und eine Gestalt Schlich rein. Mein Atem stockte und ich bekam Gänsehaut.
„Ich bin's nur.", wisperte Yeji's Stimme und ich atmete beruhigt aus.
„Du hast mir Angst gemacht.", lachte ich leise und sie tat es mir gleich.
„Sorry, Lia.", flüsterte sie, „darf ich mich zu dir legen? Ich kann nicht schlafen."
„J-Ja, sicher.", schluckte ich und die Gestalt bewegte sich. Yeji hob die Decke und legte sich neben mich. Ich spürte ihre Wärme.
„Stör ich?" - „nein, natürlich nicht."
Kurz war stille und ich hörte ihren gleichmäßigen Atem im dunklen Zimmer.Wir beide lagen auf der Seite. Gesicht an Gesicht.
„Du,Yeji.. ich weiß nicht, ob ich das durchziehen kann mit unserer Fake Beziehung.", flüsterte ich und zog die Decke höher. Ich hoffe ich verletze sie damit nicht.
Yeji schluckte hörbar, „ich auch nicht."
„Als du heute meine Hand genommen hast..", fing ich an aber bereute, dass ich das angesprochen hatte.
„Ja? War das Okey für dich? Ich wollte nicht, dass du nervös bist oder Angst hast. Ich bin doch immer für dich da.", antwortete sie, ohne abzuwarten, ob ich den Satz noch beenden wolle.
Ich lächelte leicht. „Also war das nicht für die Kameras?."
„Nein, natürlich nicht. Was denkst du von mir.", im Dunkeln konnte ich wahrnehmen, dass sie leicht grinst. Sie hat es nicht für die Kameras getan. Das bedeutet mir viel.
„naja, du hast auch dem Boss sofort zugestimmt oder nicht?", murmelte ich.
„Nein. Also.. ja..", stotterte Yeji und legte sich auf den Rücken.
„Mhm.", nuschelte ich knapp.
„Ich hab das gemacht, um näher bei dir zu sein, Lia.", wimmerte sie nun und setzte sich auf. Weinte sie etwa gleich? was war auf einmal los?
„Was? Wie meinst du das?", fragte ich verwundert und setzte mich ebenfalls auf. Ich nahm ihre Hand.
„Ich..empfinde etwas für dich, Lia. Ich liebe dich. Ich liebe dich, seitdem ich dich zum ersten Mal gesehen hab. Als diese Idee vom Chef kam, dachte ich, dass es meine Chance ist endlich näher bei dir zu sein und vielleicht hättest du dich dadurch auch in mich verliebt.", beichtete Yeji mir leise und ich war sprachlos. Sie schniefte und ich strich ihr über die Wange. Ich spürte, dass ihre Wange nass war.
„Nicht weinen.", flüsterte ich und drehte ihren Kopf zu mir. Zärtlich drückte ich meine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss schüchtern und ich lächelte in den Kuss hinein.
„Ich liebe dich auch.", flüsterte ich , Als wir uns lösten, „Lass uns ab jetzt nicht mehr so tun, als wären wir zusammen. Lass es uns sein."
„Einverstanden.", grinste Yeji und küsste mich wieder.
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