2 - Wenn Freunde Gedanken lesen
Am nächsten Morgen liege ich noch eine Weile wach auf meiner Liege und spüre nochmals in meinem Körper und meinen Erinnerungen an Gestern nach.
Irgendwann, als meine Tränen versiegten, löste sich Fynn leicht von mir und begann vorsichtig deren Spuren aus meinem Gesicht zu wischen. Ganz sanft strich er über meine Wange. Danach fühlte ich mich besser. Kiran hob ebenfalls seinen Kopf und sah lächelnd zu mir hoch. Anschliessend tanzten wir abwechslungsweise zu dritt oder jeweils zu zweit, bis der Abend zu Ende war. Wir entschieden uns alle zusammen zu Fuss zurück zum Haus zu gehen. Meine Eltern folgten uns, Arm in Arm. Auf meiner Liege angekommen, spürte ich das tiefe Bedürfnis nach Entspannung und war sofort weg.
Jetzt kann ich spüren, dass diese dumpfe Stelle in meiner Brust deutlich leichter geworden ist. Es fliesst wieder Energie hindurch und ich fasse Mut und Vertrauen, dass der Rest auch irgendwann verschwinden wird. Kurz flackert Darians Gesicht vor mir auf und ich spüre, dass es ein weiterer, wahrscheinlich schwieriger Schritt sein wird, ihn vollumfänglich loszulassen. Doch für den Moment geniesse ich es, meinen Körper wieder etwas mehr in seiner Mitte spüren zu dürfen. Lächelnd stehe ich auf und mache mich bereit für mein morgendliches Schwimmritual mit Nyara.
Sie erwartet mich bereits am Strand. Sie hat hier auch ein kleines Haus für sich geschaffen. Allerdings sind sie, Irven und ein paar andere, erst kurz vor der Ankunft der Arche auf diese Ebene zurückgekehrt. Ich kann das alles immer noch nicht vollständig fassen und dann noch immer wieder diese Träume oder Eingebungen über meine früheren Leben hier. Zurzeit beschäftigt mich das Vergangene noch so sehr, dass ich kaum ein Bild der Zukunft habe. Allerdings weisen mich Nyara, der Reisende und der Weise immer wieder darauf hin, im Hier und Jetzt zu sein. Denn es ist der Moment, in dem wir existieren.
«Blickst du nur in die Zukunft, raubst du ihr deren Basis, denn sie entsteht aus dem Jetzt. Blickst du nur in die Vergangenheit, verpasst du das Jetzt und bleibst an Altem hängen», höre ich den Weisen klar und deutlich zu mir sagen.
Es ist wohl erst an die gefühlte 20 Tage her, dass er mir diese Worte zukommen liess. Obwohl ich die Wahrheit darin erkannte und fühlte, hätte ich und würde ich ihn dennoch am liebsten ignorieren. Doch das fällt mir noch schwerer, als mich von der Vergangenheit zu lösen.
«Hör auf zu Träumen und komm endlich ins Wasser», dringt Nyaras Stimme an mein Ohr und in mein Bewusstsein.
«Entschuldige, ich komme schon», antworte ich hastig und beeile mich, sie einzuholen.
«Bitte sag mir, dass du nicht wieder an Darian gedacht hast», fragt sie mich nun und in ihrer Stimme höre ich neben der Sorge, auch eine leichte Ungeduld, beinahe einen dezenten Tadel.
«Danke, dass du ihn erwähnst. Ich hatte meine Gedanken gerade so schön um ihn herum gesteuert», erwidere ich und verdrehe dabei leicht die Augen.
«Na, dann wärst du bestimmt bald bei ihm hängen geblieben.»
Auch sie verdreht ihre Augen, was uns am Ende beide zum Lachen bringt. Darauf folgt Stille, eine Stille, die mich dazu verleitet, darüber nachzudenken, wo er wohl sein mag.
«Was denkst du, wo er jetzt ist?», frage ich Nyara verlegen.
«Ich weiss es nicht, wir sollen ja nicht suchen und der Meister schirmt ihn ab. Also versuch es gar nicht erst.»
Ich hatte es nicht vor, es nochmals zu versuchen. In den ersten Wochen, nachdem er gegangen war, hatte ich es mehrfach ausprobiert und bin immer gescheitert. Es ist, als würde er nicht mehr existieren. Ein grässlicher Gedanke und wenn ich den nicht schnell wieder wegschiebe, ist der restliche Tag für mich gelaufen. Also gebe ich mein Bestes.
Glücklicherweise reicht mein Bestes heute aus. Ich bin immer noch vom gestrigen Abend gestärkt und gefestigt, was es mir wesentlich leichter macht. Nyara beobachtet mich derweil mit ihrem durchleuchtenden Blick. Als sie sieht, dass ich mich selbst wieder in meine Mitte bringe, lächelt sie zufrieden.
«Das hat dir gut getan gestern, stimmts?», fragt sie mich dann. Ich nicke nur als Antwort.
«Wie war es eigentlich für euch? Ich habe nichts mitbekommen. Wie hat meine Übersetzung des Lichtes auf euch gewirkt?»
Lange sieht sie mich an, ich erkenne, dass sie nach Worten sucht, um es zu beschreiben.
«Wenn du mich fragst, war es das Highlight des Abends. Der Reisende hat es uns bereits angedeutet, doch ich hatte keine Vorstellung davon, dass es so sein könnte. Ich meine, du warst früher schon unfassbar gut darin, die universellen Impulse zu übersetzten. Aber du bist, wie soll ich sagen, noch durchlässiger geworden.»
Ihre Schilderung ist mit mehreren kleinen Wortfindungspausen durchzogen, was bei ihr wirklich selten ist.
«Hat es dir auch bei etwas geholfen? Du musst nicht sagen, wobei, wenn du nicht kannst oder darfst.»
Sie sieht mir direkt in die Augen. «Ja, es hat mir geholfen. Sehr sogar.»
Ihre Stimme berührt mich dabei tief und ich erkenne, dass sie mir damit noch mehr übermittelt, als sie aussprechen darf. Ich kann es noch nicht übersetzten, nehme es aber an. Ich spüre, dass die richtige Zeit kommen wird, in der sich die vielen Dunstschleier lösen werden, die mir für diese Feinheiten noch die Sicht versperren oder erschweren.
Heute Nachmittag treffen Kiran, Fynn und ich gemeinsam den Reisenden. Er erwartet uns bereits in dem orangen Gebäude, in dem wir am Tag unserer Ankunft, meine Eltern wieder getroffen haben.
Seit damals sind so viele Dinge geschehen. Meine Mutter und ich konnten unsere Themen zusammen lösen. Dadurch bin ich noch durch eine Liebe mit ihr verbunden, schon allein deshalb, weil mein Körper dank ihrem existiert, doch die Abhängigkeit hat sich gelöst. Bei meinem Vater und mir ist es ähnlich, jedoch ist er körperlich noch von derselben Ebene, wie wir, wodurch die Strukturen langsamer sind. Ausserdem hat er im Gegensatz zu Mama oder Nyara die Möglichkeit jederzeit zum physischen Teil von Ahwagahwaen zurückzukehren, so wie Darian es getan hat. Es wirkt jedoch nicht so, als würde er sich so schnell von Mama lösen können. Aber das ist seine Geschichte, wir konnten unseren Teil lösen.
Kiran hat einen ähnlichen Schritt gemacht, wie ich und orientiert sich nun noch mehr an Irven, Fynn und mir. Wobei orientieren vielleicht nicht der richtige Ausdruck ist. Meiner Meinung nach müssen wir uns an ihm orientieren. Denn er hat dieses reine helle Licht und das schon so lange, ausserdem wird es immer intensiver. Ich freue mich miterleben zu dürfen, wie sein Weg weitergehen wird. Manchmal sehe ich ihn bereits als einen der Weisen vor mir.
Vor dem Eingang des orangen Hauses, treffe ich auf Fynn und Kiran. Damit beende ich meine Gedanken und lächle die beiden Blondschöpfe an. Ein Lächeln mehr das meine Augen erreicht. Es ist ein schönes Gefühl.
Kiran schnappt meine Hand, während seine andere bereits die von Fynn hält. Über Kirans Kopf grinsen wir uns vielsagend an. Dann treten wir zu Dritt ein und gehen hoch in einen der vielen Räume. Der Reisende steht da, mit dem Rücken zum Eingang. Seine Aufmerksamkeit gilt einem riesigen Bild, welches von einem goldenen Rahmen umfasst ist. Das Bild selbst hat eine seltsame Beschaffenheit. Eigentlich kann ich nicht definieren, was es darstellen soll, denn es scheint sich die ganze Zeit zu verändern, zu bewegen.
Wir treten neben den Reisenden und betrachten mit derselben Aufmerksamkeit, die er uns vorlebt, das Gemälde. Es dauert eine Weile, bis meine Wahrnehmung sich mit dem Bild in Einklang bringt und zu verstehen beginnt, was es zeigt. Als ich es erkenne, spüre ich zeitgleich eine mentale Zusammenführung unserer Gedanken, das heisst, wir sehen und verstehen dasselbe, geführt durch den Reisenden.
Das Gemälde führt uns erst über den Planeten. Es zeigt die energetischen Lebensadern und die Energieknotenpunkte. Ausserdem weist es uns noch zwei weitere Zugangspunkte für diese Art von Ebenenwechsel, den wir hier erlebt haben. Eine der dort errichteten Städte scheint die Handelsstadt zu sein, eine Art An- und Abreisstelle. Wenn jemand von anderen Galaxien kommt, dann kommen sie dorthin und von dort verteilen sie sich, passen sich den Schwingungen an und Folgen dem Grund ihrer Reise.
Auf diese Art der Energieanpassung müssen es wohl auch Nyara und Irven gemacht haben, schiesst es mir durch den Kopf, womit Fynn und Kiran auch daran teilhaben. Wahrscheinlich wäre es für unsere Arche besser gewesen über diesen Zugang der Handelsstadt anzukommen, doch dafür sind die Schwingungen dort wohl einfach zu fein.
Anschliessend bringt uns das Bild an weniger lichtvolle Orte. Der Schlimmste davon ist der, auf der die Siedlung unseres Volkes erbaut wurde. Wir alle drei erschrecken, wie sehr sich die Stadt und deren Ausstrahlung verschlechtert hat, seitdem wir sie verlassen haben. Gewitter und starke Regenschauer bereiten den Einwohnern sichtlich Schwierigkeiten. Es herrschen Unzufriedenheit und Ärger. Die Führer fallen durch ihre besonders düstere Ausstrahlung auf.
Nachdem wir diese Eindrücke gesehen haben, kehren wir in den Raum zurück. Auf Bitten des Reisenden, setzen wir uns jeweils auf ein Kissen am Boden. Ich kann erkennen, dass Fynn und Kiran sich ähnlich flau fühlen, wie ich. Langsam dämmert uns, wieso der Reisende gerade uns drei hier hinbestellt hat. Eindrücke und Gespräche aus meinen Träumen oder Erinnerungen tauchen kurz vor mir auf. Alle haben etwas gemeinsam, es geht immer darum eine Veränderung hin zur Liebe zu begleiten. Es sind immer schwierige und komplexe Unterfangen. Ich sehe zum Reisenden, der sich nun an uns wendet.
«Ihr habt Zugang zu Teilen eurer früheren Erinnerungen erhalten, damit ihr euch einfacher auf das vorbereiten könnt, was noch vor euch liegt. Wofür ihr einst von hier weggereist seid», während er spricht, sieht er uns nacheinander direkt in die Augen und aktiviert damit nochmals die Punkte, die für uns jeweils relevant sind.
«Wandlung geschieht ausschliesslich durch Bewusstseinsveränderung. Jeder von euch weiss genau, was das heisst, sowohl im Aufbauenden wie im Zerstörenden.»
Nach diesen Worten spricht er nicht mehr laut zu uns. Wir nehmen seine Botschaft nur noch wahr. Die Erkenntnisse sickern durch unsere Zellen. Unsere Körper sind die einzigen deren Beschaffenheit es uns erlaubt, zurückzukehren. Ausserdem haben wir viel an unserem inneren Gleichgewicht gearbeitet. Dadurch bringen wir eine Stärke und Stabilität mit uns, die uns auch unter widrigen Umständen das Licht sehen und leben lässt.
Die Botschaft trifft uns alle drei zeitgleich wie ein Schlag. Wir werden zurückkehren. Zurück in unsere alte Heimat, die für uns nie eine richtige Heimat war. Kurz wende ich meinen Kopf zu Fynn, denn ich schnappe einen ganz feinen Gedanken bei ihm auf, den ich in meinem eigenen Drama völlig vergessen habe. Er hat für uns seine Eltern in diesem Sumpf zurückgelassen mit nichts als einer Nachricht. Ich erkenne, dass er sie in ihren Träumen durchaus besucht hat. Doch ob sie damit etwas anfangen konnten, ist die andere Frage. In seinen Schreck mischt sich also auch etwas wie Erleichterung. Mitfühlend sehe ich ihn an und möchte ihm damit vermitteln, dass ich das verstehen kann. Er antwortet mir auf dieselbe Weise. Dann unterbricht Kiran die Stille.
«Wird uns Irven begleiten können?»
«Ja, er wird euch in seinem Wolfskörper, der für die Ebene geeignet ist, begleiten. Natürlich werden wir alle auf unsere Weise bei euch sein, wie wir es auf eurem Weg hier hin bereits getan haben.»
Ich weiss gerade nicht, wie ich darauf reagieren soll. Irgendwie würde ich mir wünschen, dass uns Darian begleiten könnte. Wir sind zu dritt, für eine ganze Stadt mit verängstigten, wütenden Menschen und auch wir sind noch nicht völlig in unserer Stärke. Ich atme tief durch und versuche damit gleich meine trüben Gedanken loszuwerden. Ich hatte mich schon so an das gemeinsame Schwimmen mit Nyara gewöhnt. Wir werden wohl wieder Geduld zeigen müssen.
«Wann gehen wir?», frage ich und meine Stimme klingt, als würde sie von weither kommen.
«In drei Tagen.»
Nach dem Treffen setzten wir uns zusammen unter einen der grossen und exotischen Bäume, die hier wachsen, von da können wir zum Meer sehen, was mir Luft zum Atmen gibt. Der Baum spendet uns Ruhe und der sanfte Wind, der durch seine Blätter raschelt, kühlt unsere erhitzten Gesichter. Der Reisende hatte uns anschliessend erklärt, dass wir in den nächsten zwei Tagen intensiven Schwingungserhöhungen ausgesetzt sein werden. Das könne möglicherweise wieder krankheitsähnliche Symptome hervorrufen und wird uns mit alten Schmerzen, sowie Erlebnissen konfrontieren, die wir noch nicht ausgearbeitet haben.
«Es ist eine beschleunigte Reinigung, was sich in der Regel nicht schmerzlos durch die Ebenen der Körper arbeitet. Aber wir werden euch da hindurchführen», schloss er seine Erklärungen. Anschliessend hatte er uns nochmals bewusst gemacht, dass wir uns jederzeit gegen diese Aufgabe entscheiden dürfen.
«Es ist eure freie Entscheidung und es ist wichtig, dass ihr euch frei von Erwartungen macht. Ihr kennt den Entscheidungsprozess alle drei bereits gut. Dennoch möchte ich euch nochmals daran erinnern.»
Nun sitzen wir hier unter dem Baum und ziehen ernste Gesichter. Sogar Kiran hat eine winzige Denkfalte auf der Stirn. Am liebsten würde ich sie ihm glattstreichen, doch das würde ihn wahrscheinlich aus seinen Gedanken reissen. Also konzentriere ich mich wieder auf mich.
Eigentlich muss ich gar nicht lange nachdenken. Meine Entscheidung ist bereits gefallen. Vor sehr langer Zeit habe ich mich für diesen Weg entschieden und immer wieder ja dazu gesagt, auch wenn die Umstände teils äusserst widrig gewesen sein mussten. Glücklicherweise kann ich mich kaum an etwas erinnern, ausser an die Erzählungen aus den Geschichtsbüchern und einzelnen Rückblenden. Ich würde mich nicht jetzt, wo ich spüre, dass sich diese Art der Aufgabe dem Ende nähert, plötzlich dagegen entscheiden. Bei der Vorstellung sträubt sich mein ganzes Inneres.
Auch wenn ich mich nie weniger bereit dafür gefühlt habe, wie jetzt, weiss ich, dass auch ich nur durch die Erfahrung lernen und wachsen kann. Ich habe bereits gelernt, dass, wenn man bedingungslos gibt, Dinge vom Leben geschenkt bekommt, die man sich nicht einmal hätte erträumen können. Gut, zugegebenermassen sind die Geschenke teils auch intensiv und schmerzhaft, aber jedes Mal, wenn es mir gelang dahinter zu sehen, erkannte ich den riesigen Schatz. Auch hier wird es nicht anders sein. Ich kann mir nicht ausmalen, wohin uns dieser Weg führen wird. Doch wahrscheinlich wird sich am Ende allein der Weg schon gelohnt haben. Nachdem ich diese Gedankengänge durchgearbeitet habe, sehe ich zu Kiran und Fynn.
Dabei krampft sich jedoch nochmals kurzzeitig mein Inneres zusammen. Diesmal allerdings aus einem anderen Grund. Kurz sehe ich mich wieder an der grossen Klippe vor dem tobenden Ozean stehen, mit schwerem von Kummer geplagtem Körper. Mein Blick bleibt an Kiran hängen. Instinktiv verstehe ich, meine Angst, auch wenn ich die Zusammenhänge nicht kenne. Muss Kiran wirklich mitkommen? Wäre es nicht besser ihn hier in Sicherheit zu behalten? Sorge legt sich über mich. Unruhig fummle ich mit meinen Fingern an meinem Kleid herum.
Warum ist mir das um Himmels Willen nicht vorhin bereits eingefallen, als ich den Reisenden direkt hätte ansprechen können. Ich könnte mir gerade selbst einen Tritt geben und die Frustration breitet sich in meiner Brust aus. Dann werde ich von etwas abgelenkt. Eine beruhigend auf mich einwirkende Hand, schliesst sich um meine. Erstaunt sehe ich Fynn, den Besitzer der Hand, an.
«Alles wird gut. Mach dir keine Sorgen. Wir werden auf Kiran aufpassen», seine Stimme klingt einfühlsam und liebevoll. Dennoch bin ich noch unruhig und will gerade etwas erwidern, als er etwas erstaunliches ergänzt. «Diesmal bin ich da und ich werde nicht zulassen, dass ihm etwas geschieht.»
Was auch immer er damit genau sagen will, er trifft den Nerv. Sofort schiessen mir Tränen in die Augen. Mein erster Reflex ist, die Tränen zu unterdrücken, doch die dahinterstehenden Emotionen scheinen einfach zu stark. Also muss das leichte Gefühl der Scham dem der Angst weichen. Sanft zieht mich Fynn an sich. An seiner Schulter lehnend, versuche ich Ordnung in meine Gefühle zu bekommen. Doch es dauert eine ganze Weile, bis das draussen ist, was wohl raus musste.
Währenddessen kuschelt sich Kiran von der anderen Seite an mich. Auch er hatte meinen plötzlichen Stimmungsumschwung registriert. Nun liegt er warm und weich in meinem Arm. Als ich mich endlich gefangen habe, sieht er mich direkt an.
«Ich werde mitkommen, Kaia. Aber bitte, mach dir keine Sorgen, es wird alles gut gehen, Fynn und Irven sind ja da.»
«Ich werde es versuchen. Aber du musst mir versprechen, vorsichtig zu sein.»
Kiran nickt eifrig und fügt dann hinzu: «Ich werde aufpassen, versprochen.»
«Und ich werde auf euch achtgeben», schliesst Fynn unser Gespräch, während er uns beide nochmals an sich zieht.
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