Kapitel 41: Mein Vater, Warnungen und der neue Job
Elysium, Unterwelt
Friday
„Wieso kostet es nichts? Sicherlich nicht wegen Mitleid, oder?" fragte ich nach einer Weile ein wenig verwirrt. Das Boot hielt an, vor uns war grünes Land. Es war kein richtiges Gras, aber es sah so aus. Charon stieg aus und hielt mir seine Hand zur Hilfe hin, die ich annahm. Dann sah er zu dem Boden.
„Hades hat nicht erlaubt, dass du... dass du hierbleiben darfst. Du bist hier geboren Friday. Weil ich mich in deine verliebt hatte... in eine Seele, jemand in den ich mich nicht verlieben sollte. Nach deiner Geburt, legte ich dich vor der Haustür meines alten Freundes Fester ab. Wir haben damals zusammen gearbeitet, weißt du? Ich sagte zu ihm, dass er es dir sagen sollte, sofern du soweit warst oder du über Kräfte verfügst. Ich wollte nicht... ich wollte dir nicht weh tun oder dich weggeben. Aber ich musste. Ansonsten, so sagte Hades, würde ich im Tartaros landen und ich dürfte dich nie wiedersehen." stieß er in einem Atemzug hervor. Warte, atmete er überhaupt? Ich wusste es nicht... genauso wenig wie ich erwartet hatte, dass er mein Vater war. Aber ich konnte einfach nicht anders, als ihn in meine Arme zu schließen. Endlich wusste ich, wo ich hingehörte. Ich wusste wer mein Vater war und wieso ich ausgerechnet bei Fester gelandet war. Jetzt war noch die Muttersache offen... und selbst wenn sie jetzt schon tot war, so war ich doch froh, sie in Sicherheit zu wissen.
Das Elysium war wirklich schön...
Geschockt hatte Charon die Umarmung erwidert. „Heißt das... heißt das du hasst mich nicht?" fragte er vorsichtig. „Ich hab mich immer anders gefühlt, weißt du? So als gehöre ich nicht nach oben... und jetzt weiß ich endlich wieso. Wieso sollte ich dich also deswegen hassen?" sagte ich mit einem kleinem Schmunzeln zu ihm.
Nun lächelte auch er. „Aber..." fing ich dann trotzdem an. „Aber?" fragte er zurück und ich hörte, wie er an meiner vorigen Aussage bereits zweifelte. „Kann ich wieder... na ja... nach oben?" zeigte ich mit dem Finger zur Oberwelt. „Natürlich kannst du. Du kannst von nun an gehen und kommen so wie du willst... dass hatte mir Hades einst versprochen. Sobald du selbst darauf kommst, wie du zu mir gelangst, darfst du dich zwischen den Welten bewegen. Aber leider nicht ohne ein paar Dinge zu erledigen." warnte mich mein Dad. Oh man... mein Dad warnte mich! Es klang immer noch so surreal, auf einmal einen anderen Vater zu haben. „Dinge? Was für Dinge?" fragte ich neugierig.
„Es gibt eine Götter und auch andere Wesen, die des Öfteren den Eingang zur Unterwelt passieren müssen... sowohl hinein, als auch hinaus. Da es aber fast unmöglich ist, alleine alle hinaus und hinein zu begleiten und dann auch noch die Seelen wegzubringen..."
„Das heißt ich soll Götter und andere hinein und hinaus bringen? Aber wie soll das gehen? Und woher soll ich wissen wen wohin?" fragte ich. „Nun... mit der Zeit wird es einfacher. Aber solange dies noch nicht der Fall ist, kann ich dir auf deinen Unterarmen eine kleine Hilfe geben. Links werden dann diejenigen in schwarzer Schrift auftauchen, die hinein müssen. Und rechts, rechts tauchen die auf, die raus müssen. Rein theoretisch kommen die Rechten von selbst, du musst ihnen bloß hiermit..." gab er mir einen Schlüssel, „Eine Tür öffnen. Das kann überall sein, wo du möchtest. Du musst einfach nur dreimal in der Luft den Schlüssel nach rechts drehen." erklärte er zu Ende. Ich nickte um zu zeigen, dass ich verstanden habe, was er mir eben erklärt hatte und sah nun zu den Häusern beim Elysium. „Sie kannst du ebenfalls immer besuchen. Doch ich warne dich. Der Tartaros ist nicht soweit entfernt von hier. Er wird vielleicht ab und zu dich locken wollen. Oh und noch was... siehst du die lilane Mauer dort drüben?" fragte er mich und zeigte zu einer anderen schwebenden Insel mit lilaner Mauer. Ich nickte.
„Dort landest du, wenn du träumst... falls du also mal Morpheus sehen solltest, grüße ihn von mir." lächelte mein Dad mich an und ich verdreht die Augen. Die Information war jetzt nicht gerade wichtig. Ich dachte dahinter wäre irgendein Monster oder dergleichen... dass eine weitere Warnung kam. Aber es kam nichts dergleichen. Nur eine Erklärung wieso. „Viele Menschen sterben im Schlaf. Ich kooperiere also gewissermaßen mit ihm." erzählte Charon. „Jetzt gehen wir aber deine Mutter besuchen... ich hab schließlich nicht so viel Zeit und du auch nicht mehr, sobald du wieder in der Oberwelt bist." sagte er zu mir. Klar, wenn man auch die ganze Zeit Götter und Wesen rein und raus bringen muss aus der Unterwelt... ich konnte mir nur vorstellen, wie viel Zeitaufwand das war. Dennoch folgte ich meinem neuen Dad gemütlich bis vor eines der Häuser wo wir dann auch schon stehen blieben und klopften...
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