Kapitel 22: Komische Gefühle
Drake
Ich merkte, wie nach dem Essen Friday in Trance aufstand und ratlos October hinterher lief. Auch sie schien es zu bemerken und brachte sie vorsichtshalber erst mal in ihr Zimmer. Dann sah ich zu Tyler. Die ganze Zeit schien er sie und mich beobachtet zu haben. Ich wusste nicht woher ich es wusste, aber mir war klar, dass ihm nicht gefiel, wie wir uns ständig Blicke gaben. Verwirrender daran und an ihm war jedoch, dass ich mich in seiner Nähe immer so nervös fühlte. Vielleicht lag es daran, dass er ein Hide war und sich jederzeit vor meiner Nase verwandeln und töten konnte. Oder das er mich so immer wieder finden würde.
Tyler
Bei den Blicken zwischen Drake und Friday konnte ich einfach nicht wegsehen. Skepsis hatte sich in mir gebildet. Skepsis die ich mir nicht erklären konnte. Klar, mein Gehirn war schon immer anders gestrickt. Während andere zum Beispiel vor Wednesday zurück geschreckt waren, hatte sich in mir eher ein Interesse geweckt. Ich wusste nicht, wieso genau bei ihr. Und auch nicht, wieso ich sie nicht wirklich geliebt hatte. Ich meine, klar, da war irgendwas.
Aber jetzt wo ich neben Drake saß, der natürlich nichts von meinen komischen inneren Gefühlen wusste (jedenfalls hoffte ich das), fühlte es sich anders an. Stärker. Wenn das tatsächlich hieß, dass ich nicht auf Mädchen stand, würde ich mich für ewig in einen Hide verwandeln und nie wieder kommen. Mir war es zu unangenehm, vor allem da ich wusste, dass Drake auf Mädchen wie Friday stand. Wie sollte ich das bloß erklären? Schon seit Tagen hat mich das innerlich verrückt gemacht... vom ersten Moment an, als er sarkastisch meinte, er wäre stolz auf mich. Als er immer wieder zeigte, dass zwischen uns eine unsichtbare Wand stand, auch wenn wir Partner in dieser Sache waren. Partner. Würde es nicht in diesem Zusammenhang stehen, wäre ich wahrscheinlich erfreut. Aber so waren wir nur zwei Menschen die zwei andere Menschen töten wollten.
Drake
Als ich aufstand und Tyler es mir gleich tat, dachte ich nicht weiter darüber nach, was sein ständig auf uns liegender Blick zu sagen hatte. Na ja... versuchte es. Es funktionierte einfach nicht. Ich bekam einfach nicht die Frage aus dem Kopf, wieso er so gestarrt hatte. Und schon lange nicht dieses komische Gefühl in meinem Magen, wenn wir im selben Raum waren.
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