Vorbei
Lärm. Dunkelheit. Die Farbe Rot.
Als das prasselte auf mich ein, ohne Gnade.
Ob Tot oder am Leben, ich wusste es nicht. Im Dreck liegend, ob geschlagen oder nicht, was macht das schon. Das Ende kommt immer, wann ist ungewiss.
Dies ist das Ende. Das brachte mich zum Lächeln. Erinnerungen aus alter Zeit zogen vorbei...
Er und ich im Fackellicht in einer Zelle des größten Kerker zur gegebener Zeit. Lächerlich.
Er und ich auf dem Gipfel des höchsten Bergpasses des Amyo, das allem Stand hielt. Jetzt nicht mehr.
Er und ich auf dem Grund des Meeres, des Miamaso. Kahler Stein.
Er und ich im ältesten und stärksten Wald, Lykos genannt. Trostlose Ebene.
Bis hin zu den Lavafeldern Akainus, dem Herzen. Der Kerker, oder auch "letzter Aufstand der Menschen" von uns genannt, war Gerechtigkeit. Amyo der Wille. Miamaso das Leben. Lykos die Seele.
Jedesmal wenn wir an einem Ort sind, prallen wir aufeinander. Angezogen von Mächten größer als wir. Jedes einzelne Mal trafen unsere Schwerter, unsere Magie, unsere Zerstörung aufeinander.
Bis zu diesem Augenblick.
Ich blickte auf zu ihm.
Umgeben von gar endlosen Reihen regloser Körper auf blutgetränktem Grund stand er vor mir und sah auf mich herab.
Nichts. Keine Wunde, keine Verletzung. Nur vom Blut hoffnungsloser Narren beschmutzt, die glaubten etwas gegen uns ausrichten zu können. Sein sonst pechschwarzes Schwert ward getaucht in kräftiges rot, welches langsam herunter tropfte. Nur die eine kleine unscheinbare Kerbe in der Mitte seines Schwertes weißt auf seine Sterblichkeit hin. Genau wie die meine, durch die Kerbe auf meiner schneeweißen Lanze.
Der Tod ist uns nur durch einander vergönnt.
Das ist unser Band. Unser Pfad. Unser unwiderrufliches Schicksal. Unser Ende durch den jeweils anderen zu finden.
Eine Strafe für eine aus Ihrer Sicht unheilvollen Tat. Sie straften uns mit ewigem Leben voller Kummer und Leid. Als ob wir das nicht schon vorher hatten. Gegenseitige Tötung war die Erlösung und für Sie ein schöner Zeitvertreib.
Doch es lief anders. Wir konnten wie durch ein Wunder von der Insel weg, wo Sie uns hatten weggesperrt, und in unsere Welt zurück, die sich bereits unzählige Male gewandelt hat. Und es trat das ein was Sie nicht berechnet hatten.
Wir liefen in Ihrer, unserer früheren Heimat, Amok. Wir trugen Krieg. Chaos. Zerstörung. Wir brachten Ihre Welt zu Fall! Sie mussten handeln. Und so sandten Sie ihren mächtigsten Zauber um den unseren aufzuheben und uns ein Ende zu bescheren. Gemeinsam.
Er kniete vor mir. Auch er könnte den Zauber spüren, der immer näher kam. Drum zog er mich hoch und sah mich ohne Mimik an, bis wir beide verstanden was es bedeutete.
"Es ist vorbei."
Unsere Stimmen verklagen und Erleichterung keimte in uns auf. Wir brauchten uns nicht mehr zu bekämpfen!
Tränen rannen über mein Gesicht, aber mein Lächeln, ja, mein Lächeln blieb. Genauso wie bei ihm.
Hand in Hand sahen wir in den grauen Horizont, der kurz darauf von einer Lichtkugel durchbrochen wurde.
Dann traf uns der Zauber.
"Der Albtraum hat ein Ende. Wir sind frei!"
"Ja, das sind wir."
"Wir sehen sie endlich wieder.."
"Nach so langer Zeit sind wir wieder vereint.."
"Liz!!"
"Ich habe gewartet.. Shenyn und Shelia! Jetzt wird uns nichts mehr trennen! Ich bin ja so froh!"
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Danke fürs Lesen meiner Kurzgeschichte :-) ^•^
Das Lied oben war meine Inspiration xD
Ich hoffe es hat euch gefallen ;)
Tschauiii *.*
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