Ich habe versucht, die schönste Geschichte der Welt zu schreiben.
Ich saß an meinem Schreibtisch, sah dabei zu, wie Regentropfen gegen das Glas tropften.
Sah dabei zu wie sich die Sonnenstrahlen in ihnen brachen und Tropfen puren Lichtes mein Fenster hinabrannen.
Ich versuchte, meine Wörter so nahtlos aneinander zu fügen, bis sie wie flüssige Schokolade, Tropfen für Tropfen perfekt zusammen hielten.
Aber wie bei Schokolade fehlten mir die passenen Zutaten.
Etwas eigenes, etwas neues.
Etwas allgemeines und etwas spezielles.
Etwas perfekt passendes, etwas wunderschönes und zugleich hässliches.
Die perfekte Mischung, Tropfen für Wort, Wort für Tropfen einzigartig und eigenartiges.
Aber mir fehlten die Worte.
Es wollte mir nicht gelingen, egal wieviele Lichter ich ansah, wieviele Wörter ich testete.
Sie blieben eckig und kantig, scharf und spitz.
Und warum?
Weil ich nicht du bin.
Weil ich nicht ihr, nicht wir und auch nicht sie bin.
Denn die schönsten Geschichten schreibe nicht ich.
Schreibt nicht ein Mensch auf Papier.
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben.
Deine Geschichte.
Es wird nicht totgeschwätzt und kaputtgeschrieben.
Es wird nicht darüber nachgedacht und nicht daran herumgebastelt.
Es gibt runde Kanten und eckige Kreise.
Festes Licht und materielles Nichts.
Grau und weniger grau.
Weniger grau und mehr grau.
Diese eckigen Kreise, denk nur darüber nach.
Erinnere dich.
Hat dir das Leben nicht eine wunderschöne Geschichte geschrieben?
Und sie ist noch lange nicht zuende.
Du musst sie nur weiterlesen.
Hör deinem Geschichtenerzähler-Leben nur zu, hilf ihm ein bisschen.
Feile und spitze, schraube und bastle.
Lache und tanze.
Träume und setz es um.
Lebe.
Und dann hast du sie.
Die schönste Geschichte der Welt