Kapitel 18: Zwischen Schatten und Licht


Dracos Lippen lösten sich langsam von ihren, aber der Abstand zwischen ihnen blieb minimal. Sie beide schienen nicht fähig oder willens, diesen Moment zu unterbrechen, die Verbindung zu kappen, die sie so plötzlich und intensiv aufgebaut hatten. Hermines Herz hämmerte in ihrer Brust, als ihre Augen sich in seinen verfingen.

„Hermine...", flüsterte Draco, ihre Vornamen mit einer Eindringlichkeit aussprechend, die sie zittern ließ.

Sie wusste, dass sie an der Schwelle zu etwas stand, das alles verändern würde. Aber anstatt nachzudenken – etwas, das sie sonst immer tat – ließ sie einfach los.

„Sag mir, dass das keine schlechte Idee ist", murmelte sie, ihre Stirn gegen seine gelehnt.

Er grinste leicht, ein Hauch von Unsicherheit in seinen grauen Augen. „Es ist wahrscheinlich die schlechteste Idee, die ich je hatte."

„Dann sind wir uns einig", antwortete sie, bevor sie ihn erneut küsste, diesmal ohne Zurückhaltung.

Draco reagierte sofort, zog sie enger an sich, als ob er Angst hatte, dass sie verschwinden könnte. Ihre Hände glitten in sein Haar, während seine über ihren Rücken fuhren, dann zögernd tiefer wanderten. Die Kälte der Nacht verschwand, ersetzt durch eine brennende Hitze, die jeden Gedanken außer dem anderen auslöschte.

„Hier draußen...", keuchte Hermine zwischen den Küssen, ihre Wangen gerötet und ihre Stimme ein Hauch.

„Nicht hier", stimmte Draco zu, seine Stimme rau. Er sah sich hastig um, dann ergriff er ihre Hand. „Komm mit."

Sie ließ sich von ihm führen, ihre Schritte hastig und voller Ungeduld, bis sie schließlich in den verlassenen Bereich eines alten, ungenutzten Gewächshauses kamen. Der Raum war von dichtem Pflanzenwuchs umgeben, der Mond schimmerte durch die Fenster und verlieh dem Ort eine beinahe magische Atmosphäre.

„Hier wird uns niemand stören", sagte Draco leise, seine Stimme fast ein Flüstern.

Hermine nickte, und bevor sie überhaupt richtig darüber nachdenken konnte, war er wieder bei ihr. Seine Hände fanden ihre Hüften, und sie zog ihn näher, ihre Lippen trafen sich in einem wilden, hungrigen Kuss.

Die nächsten Momente verschwammen zu einer Abfolge von Berührungen, Atemzügen und flüsternden Worten, die sie einander in der Hitze des Augenblicks entgegenhauchten. Dracos Hände zogen ihren Umhang von ihren Schultern, während Hermine ihre Finger an den Knöpfen seines Hemdes beschäftigte.

Als sie schließlich stand, die Kälte der Nacht auf ihrer Haut spürend, zog er sie sanft zu sich, seine Hände fest, aber zugleich behutsam. Ihre Blicke trafen sich erneut, ein unausgesprochener Moment der Zustimmung und des Vertrauens, bevor sie beide der Leidenschaft nachgaben, die so lange unterdrückt worden war.

Die Welt um sie herum existierte nicht mehr. Es gab nur das Rauschen der Blätter, das sanfte Schimmern des Mondlichts und das stetige Pochen ihrer Herzen, das alles andere übertönte.

Es war kein perfekter Moment – er war roh und intensiv, voller Ungeschicklichkeit und Eile, aber genau das machte ihn so echt. In diesem Augenblick war nichts wichtig außer ihnen. Zwei Menschen, die sich fanden, trotz allem, was sie trennte.

Als es vorbei war, lag Hermine in Dracos Armen, ihr Kopf auf seiner Brust, während sie die Stille zwischen ihnen genossen. Keiner sprach, doch Worte waren nicht nötig.

„Das war...", begann Hermine schließlich, doch Draco brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen.

„Ich weiß", sagte er nur, und für den Moment war das genug.

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