Kapitel 36. Alexandru
Ich sah sie einen langen Moment an und blieb mit ihr in dieser Position. Sie mit dem Rücken zu mir gedreht, den rechten Arm um meinen Hals gelegt und den Kopf etwas zu mir geneigt.
Würde ich? Könnte ich sie noch gehen lassen? WOLLTE ich Luna mea das erlauben?
»Wenn ich wüsste, dass es dir helfen würde, und dich glücklich macht«, setzte ich an und beobachtete sie.
Ja, ich würde. Doch ich täte es alleine um ihretwillen, denn wenn es ausschließlich nach mir ginge, hier und jetzt, würde ich sie nie wieder loslassen.
Das Spiel um ihre Liebe war längst zu weit gegangen und ich verlor mich in steigenden Gefühlen für einen Menschen. Was sich alleine daran zeigte, dass ich nicht trank, mir ihr Leid so nahe ging und ich diese Menschen habe herbringen lassen und die beiden Männer nicht umbrachte, die offensichtliches Interesse an ihr hatten.
Seit Tagen fragte ich mich, ob ich es nicht beenden sollte, indem ich den ohnehin nichtigen Vertrag auflöste und sie einfach vor die Tür setzte. Ich wusste, Gefühle vergingen und was für die Menschen lange dauerte, war für einen Vampir ein Wimpernschlag.
Ich hatte mich offenkundig dagegen entschieden.
»Ist es das, was du willst? Zurück nach M23 zu gehen?«
›mich zu verlassen?‹
»Ich denke drüber nach. Wenn ich ehrlich bin, schon eine Weile«, gab sie zu und ihre Aufmerksamkeit wanderten zu meinen Lippen.
›willst du mich denn an deiner Seite haben? Nur als Blutsklavin?‹
Ein dezentes Seufzen entkam mir und trotz allem, was dagegen sprach, sagte ich: »Du bist längst nicht mehr nur eine Blutsklavin, Luna mea. Und das Spiel, längst keines mehr.« Ich brachte meine Lippen näher an ihre. Strich mit der Hand über den Stoff an ihrem Bauch und zwang mit der anderen nun auch ihren zweiten Arm um meinen Nacken. »Es ändert nichts daran, was wir sind. Du und ich.«
Vampir und Mensch. Wie man es auch drehte. Es hatte keine Zukunft.
›ich mag dich‹, ließ sie mich hören. ›ich mag dich sehr. Aber ich war hier, um meine Eltern zu retten. Da ich gescheitert bin‹, sie schluckte schwer und selbst ihre Gedanken klangen zittrig. Violett sah mir wieder in die Augen. »Ist das Spiel also beendet?«, wechselte sie Thema, um nicht über ihre Eltern zu sprechen.
Ich kam ihr einen Millimeter näher. »Das Spiel ist nie vorbei, Luna mea. Aber der Einsatz ist ein höher. Die Anforderungen schwieriger und die Opfer, die wir bringen müssen, höher.«
›Ich weiß, dass du mich magst. Und du weißt‹, flüsterte ich schmeichelnd in ihren Geist, ›das es andersherum genauso ist. Wenn du also trotz des Wissens, was ich empfinde, gehen willst‹, -ich löste ihre Hände von mir und trat zurück. Einen und noch einen Schritt. »Ich werde dich nicht zwingen, bei mir zu bleiben. Der Vertrag ist ungültig und du ein freier Mensch. Ich bin kein Monster, das eine Geisel hält« Ich sah sie von oben bis unten an. »Du musst es nur sagen und ich bringe dich und deine Freunde zurück. Aber, Luna mea, entscheidest du dich, zu gehen, sehen wir uns nicht wieder. Das muss dir klar sein.«
Ich würde ihr nicht nachtrauern. Ich würde ihr nicht hinterherrennen. Ich war der König der Vampire. Dennoch ... leicht würde es mir auch nicht fallen.
Violett drehte sich, immer noch auf dem Stuhl stehend, gänzlich herum und richtete das Handtuch. »Du würdest mich also nicht aufhalten. Du würdest meine Entscheidung akzeptieren und dein Leben weiterführen?«, flüsterte sie fragend und der Griff um ihr Handtuch wurde fester. »Wenn ich bleiben sollte, was wäre ich dann für dich? Was für ein Status hätte ich an deiner Seite?«
›Und wie würde ab dem Moment unser Spiel laufen? Um was spielen wir?‹
Sie hob den Blick und das Gold ihrer Augen funkelte.
»Status?« Mein Mundwinkel zuckte. Ihr Feuer schien langsam wiederzukehren. »Was schwebt dir vor?«
›Sagen wir so, das Spiel, wäre deutlich interessanter.‹
Vage zu bleiben war Teil des Spiels und sie zu reizen, eine Strategie, die ich nur zu gerne gegen sie nutze. Menschen hassten es, wenn man ihre Fragen nur halb oder kryptisch beantwortete.
Mein Blick glitt ihren Körper hinab.
»Ich kenne dich, Alex-« setzte Luna mea an und schob das immer noch feuchtes Haar auf eine Seite. »Du liebst es, die Menschen und Vampire zu schocken. Ich möchte keine normale Blutsklavin mehr sein. Also, was für ein Titel kannst du mir geben? Den ich als Mensch in eurer Welt tragen kann?« Sie streckte ihren Arm und griff mich beim Hemdkragen. Die Kleine zog mich zu sich und ich ließ es geschehen.
›gibt es Spielregeln?‹ fragte sie gedanklich und ließ ihre Finger über meinen Kragen wandern.
Ich neigte den Kopf. »Es gibt keinen Titel, den ich dir geben kann, weil ein Mensch es in der Welt der Vampire niemals wert sein wird«, erklärte ich ehrlich. »Alles, was ich dir also bieten kann, bin ich.« Ich senkte die Lider etwas und raunte: »Keine Regeln in unserem Spiel. Keine Limits, keine Gesetzte und keine Tabus zwischen uns.«
Wieder packte ich ihr Handgelenk und ließ die Schellen zu Rauch verdampfen, ehe ich die Innenseite ihrer Handfläche küsste.
»Also werde ich für alle weiterhin nur deine Blutsklavin bleiben«, stellte sie richtig fest und beobachtete mich. »Was bedeutet das für mich? Wenn es keine Limits, keine Gesetze, keine Tabus zwischen uns gibt, könntest du mich dann nicht einfach töten?«
Ich blinzelte, dann lachte ich. »Violett, das hat sich auf das Spiel bezogen. Denkst du nicht, wenn ich dich töten, oder tot sehen wollen würde, hätte ich es nicht längst getan? Es würde mich nur einen Gedanken kosten. Und was das für dich bedeutet, musst du herausfinden. Denn ja, du wärst für die Welt weiterhin nichts als eine Blutsklavin.« Nun wurde ich wieder ernster. »Was jedoch nicht heißt, dass du das für mich bist.«
Sie blinzelte und blickte verlegen zur Seite. »Hör auf, dich über mich lustig zu machen, und sag mir lieber, was ich für dich bin?« Sie presste die Lippen zusammen und sah mich wieder an. ›Ich will es hören ... und spüren.‹
»Ich weiß es nicht«, meinte ich noch immer leicht belustigt und sagte doch die Wahrheit. »Ich kann es dir also nicht sagen, ohne dich anzulügen, Luna mea. Aber«, meine Hand zupfte leicht an ihrem Handtuch. »Ich kann es dich spüren lassen. Reicht dir das fürs Erste, du äußerst uneinsichtiger Mensch?«
Hatte ich es sie nicht schon spüren lassen? Mit allem, was ich tat? Ließ ich ihr noch Zweifel? Wahrscheinlich. Doch ihr jetzt zu sagen, dass ich sie liebte, wäre faktisch gelogen. Obwohl ich ihr durchaus erklären könnte, dass sie bereits eine gewisse Macht über mich besaß. Aber ich tat es nicht und sah sie einfach nur an. »Gibst du endlich Ruhe, Kleine?«
Sie erwiderte einen langen Moment meinen Blick, bis sie das Handtuch letztlich öffnete. Der Stoff glitt an ihrer hellen und makellosen Haut hinab und offenbarte mir ihren Körper. Sie zeigte sich mir und schob auch das lange, weiß-graue Haar nach hinten.
Es war eine exzellent gewählte Antwort, das musste ich zugeben. Ich legte die Hand an ihre schmale Hüfte und mein Daumen zog zwei lange Kreise.
›Zu dünn‹, dachte ich. ›Du hast abgenommen, Luna mea.‹
Dennoch packte ich sie und binnen eines Herzschlages, lagen wir in ihrem Bett. Ich über ihr. Sie schnappte nach Luft, doch ich legte meine Lippen schon auf ihre. Selbst als die Tür geöffnet wurde, und ich Firells Geruch und das entsetzte nach Luft schnappen hörte, ließ ich nicht von ihr ab und meine Hände wanderten ihre Seite entlang.
Die Tür schloss sich wieder und meine Zunge leckte über ihren Hals. Scheiße, ich hatte Hunger. Wirklich und wahrhaftig. Aber jetzt würde ich sie auf andere weise verschlingen.
Meine Küsse wanderten tiefer und ich schnurrte zufrieden, als ich ihre Brustwarze in meinen Mund sog und daran leckte und knabberte.
›ich werde wieder mehr essen. Versprochen.‹ ließ sie mich wissen und legte die Arme über ihren Kopf. Sich unter mir rekelnd, seufzte sie sinnlich und spreizte die Beine ein Stück mehr. ›und du musst wieder schlafen und mein Blut trinken, und mich mit deinem nervigen Akzent verzücken.‹
Ich gluckste an ihrer Brust und küsste mir den Weg weiter hinab, bis ich mit meinem Gesicht über ihrer Mitte schwebte. »Glaub mir, ich werde dich verrückt machen. Doch meine Zunge rollt hier unten weit mehr als das ›r‹ meiner Aussprache.«
Genüsslich leckte ich einmal das feuchte Fleisch entlang und ärgerte sie dann, indem ich den Kopf zur Seite wandte, und ihre Schenkel küsste. Recht, links und wieder rechts. Knapp am Ziel vorbei.
Nun war sie diejenige, die zum ersten Mal, nach so vielen Wochen, wieder kicherte. »Der war wirklich gut«, gab sie zu und stöhnte, als ich sie noch einmal leckte.
Doch als sie merkte, dass ich diese süße Folter nicht wieder fortsetzte, stieß Violett frustriert Luft aus und hob den Kopf. Als ich sie ansah, grinste ich frech, während sie maulte: »Ich nehme alles zurück, ich mag dich ganz und gar nicht.«
›Ach, nein?‹ Langsam, sehr, sehr langsam, fanden Mittel und Ringfinger ihren Weg in Violetts Nässe. Als ich einige Zentimeter eingedrungen, und den rauen Punkt oberhalb ihrer Innenwände ertastet hatte, drückte ich mit dem Daumen auf ihren Nervenpunkt. ›Sag das noch mal, Luna mea.‹
Ich ließ meine Macht etwas spielen und am Rand des Bettes kräuselten Schatten. Sie waberte weiter, nur um kurz vor ihrer Haut anzuhalten und sich schlängelnd zu bewegen. »Magst du mich immer noch nicht?«, fragte ich und nahm einen weiteren Finger hinzu. »Und das, obwohl ich mir gerade so viel Mühe gebe?«
»Alex«, seufzte sie meine Namen sinnlich und dieser Laut, schoss mir direkt in die Lenden. Es ließ mich Hart werden und knurren. Ihre Hände wanderten über ihr eigenes Haare, hinab über die schmalen Schultern und strichen dann sanft über ihre kleinen Brüste, bevor sie die Finger jeweils auf beiden Seiten ablegte. Luna mea versuchte, meine Schatten zu berühren, als sie leise stöhnte. »Okay ... Vielleicht mag ich dich.«
Ich ließ meinen Daumen verschwinden und ersetzte ihn mit meiner Zunge. »Vielleicht? Wie unartig.«
Während ich mich um ihr Nervenbündel kümmerte, es mit der Zungenspitze umkreiste und zwischen meine Lippen saugte, bewegten meine Finger sich gekonnt, sodass ich bereits jetzt spürte, wie sie ihrem Höhepunkt näher kam. Bevor sie ihm zu nahe kam, stoppte ich, zog mich zurück und küsste mir einen Weg zurück zu ihrem Hals. Beiläufig erlaubte ich dem Schatten, etwas näher zu kommen, und strich über ihre Hände. Sofort bekam Violett eine Gänsehaut und ihre Nippel pressten sich an meine Brust. »Gefällt dir das?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort schon kannte.
Ihr ganzer Körper reagierte auf mich, wie es für einen Menschen normal war. Wie es für ein Ziel normal war. Aber sie war mehr. Mehr als nur meine Blutsklavin und mehr als nur Beute. Meine Lippen schwebten über ihren und ich begann einhändig mein Hemd aufzuknöpfen.
Violett sah auf die Schatten, die sie berührten. »Ja. Und dir?«, fragte sie und ihre Augen huschten zu mir zurück. Sie streckte sich zu mir hoch und stahl sich einen Kuss. Als meine Kleine mit dem Kopf zurück aufs Bett glitt, zog sie dabei an meine Lippe.
Sie sah mich erregt an, und sie so unter mir zu sehen, ließ mich leise knurren und die Geduld mit meinen Kleidern verlieren. Ich wollte sie. Jetzt. Also raste meine Macht auf mich zu und meine Kleidung verschwand. Meine Härte drückte nun direkt an ihren Eingang.
»Alles an dir gefällt mir«, sagte ich und drang langsam in sie ein. Ich ließ sie dabei nicht aus den Augen und sah zu, wie ihre Augen sich halb schlossen und glasig vor Lust wurden. Mir entkam ein leises Stöhnen, weil sie so herrlich eng war und mich so fest umklammerte. Ganz in ihr, wartete ich einen Moment, damit sie sich an mich gewöhnen konnte. Dann begann ich, mich zu bewegen. Mit meinen Lippen an ihrem Hals küsste ich sie, während ich sie sacht und gemächlich nahm.
»Alex. Gott«, stöhnte sie und drückte sich stärker an mich. Violett legte ihre Beine um meine Hüfte und genoss die Art, wie ich sie nahm sichtlich. Als sie ihre Arme um meinen Hals legte und die Lippen an mein Ohr brachte, flüsterte sie: »Trink.«
Ich stöhnte dunkel an ihre Haut. »Dein Gott ist nicht derjenige, der dich so fühlen lässt, Luna mea. Ich bin es. Also sag meinen verdammten Namen.«
Meine Zähne gruben sich in ihren Hals, aber statt wirklich zu trinken, schluckte ich nur die paar Tropfen, die in meinen Mund floss. Ich ließ sie mich einfach nur deutlicher spüren. Ihre Lust verstärkte sich und ich nahm sie etwas schneller. Meine Stöße wurden dezent gröber und dennoch so, dass ich wusste, es würde ihr noch nicht zu viel werden. Vor allem jetzt. In ihrem noch geschwächten und trauernden Zustand.
»Irgendwann«, stöhnte ich, ohne den Satz zu beenden. Irgendwann würde ich keine Zurückhaltung mehr zeigen und sie hart, schnell und wild vögeln.
»Alex!«, keuchte sie und drückte den Rücken durch. »Es fühlt sich so unfassbar gut an«, seufzte sie weiter, ihre Finger wanderten in meine Haare und sie kratze mit den Fingernägeln über meine Kopfhaut. »Fühlst du dasselbe? Ist deine Lust wie meine?«, fragte sie außer Atem und sah mich an, als ich mich von ihrem Hals löste. In ihren Augen war pure Lust, aber auch so ein Glitzern zu sehen, dass man vermutlich Liebe nennen könnte.
»Hier und jetzt, Luna mea, gehöre ich dir.« Ich küsste sie und beendete damit jedes weitere Gespräch.
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