Vorwort

... und noch ein paar andere Themen

Damit sind wir auch schon kurz davor uns dem ersten Kapitel zu widmen. Die Betonung liegt auf kurz davor. Denn ich persönlich kann nicht mehr auf ein Vorwort verzichten. Ich habe am Anfang nämlich immer das Bedürfnis noch etwas zu erklären, bevor es richtig losgeht.

Eins vorweg: Ein Vorwort ist absolut kein Muss – aber es könnte aufschlussreich sein, je nachdem wie du es gestaltest.

Hier also meine Tipps, wie man sein Vorwort gestalten kann:

- Möglichst knapp halten.

- Ich erkläre kurz, was es mit der Geschichte auf sich hat.

(Bei „Sager" in dem Fall, dass die Geschichte bereits existiert, aber nun eine Generalüberholung bekommt, und wie lange ich schon an der Geschichte arbeite).

An dieser Stelle könntest du aber auch schreiben, wie du beispielsweise auf die Idee gekommen bist, etc.

- Für mich immer ganz wichtig: Ich stelle das Cover ganz oben vor, und da es bei „Mondsüchtig" ausnahmsweise mal nicht von mir gestaltet wurde – verdient der/die rechtmäßige Künstler/in bei mir sowohl eine Widmung als auch eine Erwähnung im Vorwort. Genauso wie im Klappentext, aber dazu habe ich gleich noch etwas zu sagen.

- Bei „Sager" erkläre ich auch kurz etwas zu den Kapiteln, dass die wegen ihrer Länge aufgeteilt sind – in meinem Manuskript umfassen die Kapitel nämlich zwischen 3000 – 5000 Wörter, wenn nicht sogar mehr. Da ich diese Länge jedoch selbst in Wattpad etwas ungünstig finde, habe ich die Kapitel so aufgeteilt, dass sie etwa 2000 Wörter beinhalten, mal mehr und mal weniger.

- Und dann geht es eigentlich nur noch um den Wunsch nach Kritik, um meine Geschichte stetig verbessern zu können, und was mir Kommentare und Votes bedeuten.

- Bei „Sager" habe ich im Vorwort auch schon eine kleine Danksagung, da es mir wichtig war, eine mir lieb gewonnene Person zu erwähnen, und seien wir mal ehrlich – bis auf die richtige Danksagung kann und möchte ich nicht warten. Das kann ich immer noch ändern, wenn ich wirklich am Ende angelangt bin.

So und so ähnlich sind meine Vorworte aufgebaut – aber da gibt es so viele richtig kreative Ansätze, die ich jetzt hier schon gesehen habe, deshalb gibt es da keine „Vorgaben", die man einhalten sollte – für mich ist es nur wichtig, dass das Vorwort nicht die Ausmaße eines Kapitels annimmt. Ich denke so um die 500 Wörter sind da eine gute Richtlinie, würde ich sagen.

Fazit

Fasse dich also möglichst kurz. Das ist im Vorwort immer vom Vorteil – schließlich wollen deine Leser ja deine Geschichte lesen.

Dann habe ich noch drei Punkte, auf die ich sehr gern noch etwas näher eingehen möchte: Kritik, Klappentext und Triggerwarnung.

Fangen wir mal mit Kritik an, das habe ich ja gerade kurz angesprochen.

In Wattpad ist es nämlich so, dass man zwar super einfach Kommentare abgeben kann – sogar fast direkt am Text und zu jedem Absatz. Allerdings gibt es in Belletristica (eine Plattform, um Bücher zu veröffentlichen, ähnlich wie Wattpad) ein paar Funktionen, die das Lese- und Austausch-Erlebnis hier sehr steigern könnten, würde es sie hier auch geben.

Eines davon ist die Angabe der erwünschten Kritik.

Schaue dir das mal an. Wäre das nicht unglaublich hilfreich hier?

Da es das aber nun einmal in Wattpad nicht gibt, habe ich eben ein bisschen improvisiert – so wie immer – und meinen Wunsch ins Vorwort geschrieben.

Das Thema Klappentext habe ich zwar auch schon ein paar Kapitel zuvor durchgekaut, aber ich habe dabei noch etwas ausgelassen, und darauf möchte ich nun eingehen.

Immer wieder sieht man auf Wattpad, dass die Klappentexte hier nach einem speziellen Schema, man könnte es auch einen Trend nennen, aufgebaut sind – und ehrlich gesagt ist mir das ein Dorn im Auge, bzw. möchte ich einfach mal meinen Senf dazu abgeben.

Ich persönlich brauche die Info, welche Ränge (also #1 in unnötige Info) die Geschichte an einem bestimmten Tag mal erreicht hat, schlichtweg nicht. Da machen manche ja teilweise einen richtigen Wettkampf draus, wer die meisten Ränge in seinen Klappentext klatschen kann. Das schreckt mich eher davor ab, mir die Geschichte näher anzuschauen.

Natürlich ist es schön, wenn man mal den ersten Platz in einer Liste belegt – das will ich gar nicht abstreiten, so geht es mir auch. Aber in der Regel bleibt man nicht auf diesem Platz. Nach etwa einem Tag ist der Spuk vorbei und man belegt wieder einen anderen Platz. Denn die Listen ändern sich stetig – weil sie sich nach dem Algorithmus von Wattpad richten. Und der dürfte bekanntlich jedem ein (kleines oder großes) Rätsel sein.

Wenn ich auf die Suche nach Geschichten gehe, dann ist mir der Inhalt des Klappentextes viel wichtiger als die Ränge. Und Hand aufs Herz – diese Ränge sagen null über die Qualität einer Geschichte aus. Weil da jeder einen anderen Standard hat, und so können (ich bin jetzt mal ganz fies und sage einfach die Wahrheit) grottenschlecht geschriebene, oder sagen wir noch nicht ausgereifte (denn daran liegt es ja meistens, dass einfach nicht ordentlich überarbeitet wird), Geschichten auf dem ersten Platz landen, während wirklich gute ganz weit unten platziert sind, und einfach übersehen werden.

Klicke also am besten nicht einfach die erstplatzierten Stories an, sondern stöbere auch mal weiter unten – glaub mir, es wird sich lohnen, wenn man sich nur die Zeit dafür nimmt.

Da können dir auch die Filter eine Stütze sein, die ich am Ende des Kapitels „‚Vermarktung' – Wie du selbst aktiv werden kannst" vorgestellt habe.

Bevor ich dir ein Beispiel für einen (für mich persönlich – du kannst da natürlich anderer Meinung sein) guten Klappentext gebe, möchte ich noch eine Sache zu dem Thema ansprechen: Die Leerzeichen, bzw. Absätze.

Ich habe echt das Gefühl, die meisten merken das gar nicht.



Aber sie hauen trotzdem unnötige Leerzeichen/Absätze in jegliche ihrer Texte.






Würde es dir gefallen, wenn ich plötzlich so viele    unnötige      Leerzeichen           oder Absätze in meine Texte reinhaue?





















Ich denke nicht.

Das hier war mal eine überdeutliche Demonstration, die mich wirklich triggert. (Das Lustige ist, beim Rüberkopieren von Word in Wattpad, hat es die Absätze einfach gelöscht. Das kann ja in meinen Augen nur bedeuten, dass diese Leute IN Wattpad schreiben, oder?) Ich kann das bis auf den Tod nicht ausstehen – und deshalb appelliere ich hier an jeden, der das liest: ACHTE AUF DEINE LEERZEICHEN UND ABSÄTZE – DANKE!

Ich werde das Ganze nochmal im Kapitel, das ich zur Formatierung schreiben werde, anmerken, aber je früher ich das mal ausspreche, desto besser geht es mir damit:

Schaue auch, dass du am Ende deines Kapitels (in Wattpad, kurz bevor du es veröffentlichst) darauf achtest, dass da keine unnötigen Absätze mehr vorhanden sind.

Die kannst du ganz einfach löschen, indem du unter dem letzten Zeichen klickst und die „Löschen"-Taste (mir fällt der Fachbegriff gerade nicht dafür ein) drückst. Das Ganze machst du so oft, bis der Cursor auf dem letzten Zeichen bleibt.

Falsch

Richtig

Jetzt bin ich ja ganz schön abgeschweift. Kommen wir wieder zurück auf den Klappentext.

Als Beispiel für einen für mich idealen Klappentext, ist hier mal der von „Mondsüchtig".

Dabei geht es mir jetzt hauptsächlich um die Länge. Denn da habe ich bei „Sager" nämlich ein wenig übertrieben, wie mir erst vor Kurzem mitgeteilt wurde.

Da werde ich mich demnächst mal dransetzen und etwas kürzen, sowie ein bisschen mehr auf die Geschichte selbst eingehen. Wobei ich es eigentlich eher vage mag, muss ich sagen. Der Klappentext muss für mich Fragen aufwerfen.

Und eine Sache habe ich bezüglich des Klappentextes noch, bevor wir zur Überleitung kommen: Manche geben auch die Awards, bei denen sie teilnehmen im Klappentext an – selbst dann, wenn es in den Tags steht. Ich finde, einmal reicht vollkommen – alles andere ist doppelt gemoppelt und schlicht unnötig.

Klar, man hat nur eine begrenzte Anzahl an Tags zur Verfügung, aber ja, ich denke bei so 10 Awards mitzumachen reicht doch voll und ganz aus. (Gut, bei mir sind es 15, wenn ich mich nicht verzählt habe.) Ich habe meine Tags bei „Sager" bis zum Äußersten ausgereizt und das war für mich ein Zeichen nun ein wenig kürzer zu treten, und mich nicht mehr bei neuen Awards anzumelden. Schließlich möchte ich nicht auch noch die wichtigsten Tags zu meiner eigentlichen Geschichte dafür hergeben – die sollen bleiben.

Nochmal zur Übersicht, was wirklich wichtig und notwendig für einen Klappentext ist:

- Eventuelle Nummerierung des Bandes, wenn es mehrere Teile gibt

- Kurze Zusammenfassung des Inhaltes

- Eventuell ein prägnanter Textauszug

- Hinweise, wenn es eine Fan-Fiction ist, oder andere wichtige Hinweise

- Betaleser, Coverdesigner, etc.

- Hinweise zum Erwachseneninhalt, wenn vorhanden

So, jetzt kommen wir aber mal zur Überleitung – und ich merke, dieses Kapitel wird ja schon wieder ein halber Roman, ich kann mich einfach nicht mehr kurz fassen (ich hoffe, das ist kein Problem, und du liest gerne, was ich zu sagen habe) – jedenfalls kann man schon im Klappentext eine Triggerwarnung rausgeben.

Auch hierzu gibt es bei Belletristica eine Funktion, die ich unheimlich gerne auch in Wattpad haben möchte.

Ich meine, wie cool wäre das denn, wenn da so ein Fenster aufploppt?

Ich finde das ist recht effektiv, da überlegt man es sich doch gleich zweimal, ob man wirklich in solche Themen eintauchen möchte.

Da es sowas aber nicht auf Wattpad gibt, muss man wohl oder übel etwas improvisieren, wenn man seinen möglichen Lesern mitteilen möchte, dass die Inhalte nicht für jedermanns Geschmack geeignet sind und eventuell triggernd wirken könnten.

Klar, man kann „Erwachseneninhalt" auswählen – aber dennoch kann die Geschichte auch von Minderjährigen gefunden werden. Und ja, auch unter dieser Zielgruppe gibt es „hartgesottene", bzw. reife Köpfe, aber dennoch ist es für jeden Autor immer gut sich doppelt und dreifach abzusichern.

Es schadet in jedem Fall nicht.

Deshalb gehe ich bei dem Thema so vor: Bei mir gibt es eine Triggerwarnung im Klappentext – dort erkläre ich grob, was in der Geschichte für Themen angesprochen werden.

Das Gleiche gibt's dann im Vorwort nochmal zu lesen.

Und erst, wenn ich in meinem Text explizit und etwas genau/ ins Detail beschreibe, das triggernd wirken könnte, dann merke ich das auch nochmal am Anfang des Kapitels an.

Man kann das auch gleich in der Kapitelüberschrift vermerken, mit einem Zeichen oder was auch immer du dir da einfallen lässt.

Ich habe letztens bei einer Nutzerin hier gelesen, dass sie dann die entsprechenden Kapitel auch zusammenfasst, für die, die gerne trotzdem weiterlesen wollen, aber nur halt diese Kapitel auslassen. Das finde ich auch eine super Lösung.

Aber was genau könnte denn nun eventuell triggernd wirken? – Das ist eine sehr gute Frage.

Wattpad sagt dazu folgendes (wenn du im Bearbeiten-, bzw. Schreiben-Modus zu deiner Geschichte in Wattpad bist, dann kannst du das unter dem Punkt „Bewertung" nochmal nachlesen):

- Explizite Sexszenen

- Themen oder Szenen der Selbstverletzung (einschließlich Selbstmord und Essstörungen)

- Grafische Darstellung von Gewalt; einschließlich, aber nicht beschränkt auf: sexuellen, verbalen, emotionalen und körperlichen Missbrauch

Und ansonsten würde ich dir raten auf dein Bauchgefühl zu hören. Wenn du der Meinung bist, dass du ein sensibles Thema ansprichst, dann zählt das auch dazu. Auf Nummer sicher gehen ist hierbei von Vorteil, auch wenn es vielleicht nerven könnte. Du bist immerhin abgesichert als Autor/bzw. Autorin.

Weitere Themen, die triggern könnten:

(Quelle: www.lucia-clara-rocktaeschel.de/triggerwarnung)

- Rassismus

- Sexismus

- Diskriminierung

- Krieg

- (Kindes-) Missbrauch

- Körperliche, seelische, sexualisierte Gewalt

- Süchte (Alkohol, Drogen, Zwänge, etc.)

- Mobbing

- Bodyshaming

- Blut

- Tod

- Tierquälerei

- Ekelerregende Tiere (z.B. Spinnen – davor haben sehr viele Angst), Handlungen, etc.

Zitat:

»Und ja, auch die Triggerwarnung selbst kann triggern, so sorgsam sie auch formuliert ist. Aber wenn nur „Triggerwarnung" dasteht, ist das zu unkonkret.«

Deshalb ist es immer gut, wenn die Leser wissen, was sie erwartet – dabei möglichst konkret werden, aber nicht ins Detail gehen. Das Wichtigste ist, dass niemand überrascht wird und dich im schlimmsten Fall verklagen/anzeigen möchte, weil du mit deinen Texten etwas in der Person ausgelöst hast, was für sie unangenehm ist.

Ich habe dir dazu ja weiter oben schon ein paar Beispiele von mir gezeigt.

So, ich denke, damit dürftest du gut zu dem Thema aufgestellt sein. Wir können das Ganze auch sehr gern in den Kommentaren noch vertiefen – wenn es dazu Redebedarf gibt und ich etwas Wichtiges vergessen haben sollte.

Im nächsten Kapitel geht es dann endlich mit dem richtigen Schreiben los.

Nächstes Kapitel: Das Phänomen der „Mary Sue"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top