Kleiner Motivationsschub gefällig?

Wir tanzen heute mal, was die Reihenfolge der Kapitel angeht, ein bIsScHeN aus der Reihe, weil ich zum Thema „Motivation" gerade Lust und Laune habe, und es auch irgendwie passt, um hier wieder durchzustarten. Zumindest versuche ich es.

Fakt ist, dass dieses Buch irgendwann alle im Kapitel „Inhalt" aufgelisteten Themen beinhalten wird, und es wird beendet. Definitiv. Ich gebe erst Ruhe, wenn ich den Schalter bei „Abgeschlossen?" auf „An" umgelegt habe.

Und selbst dann kann es sein, dass mir noch ein Thema einfällt. Oder dir. Wie gesagt, du darfst mir in der Hinsicht auch gerne etwas vorschlagen. Zum Teil gehe ich hier sogar auf genauso einen Vorschlag ein, der mich schon vor ein paar Wochen erreicht hat. Und das Beste: Du bekommst dafür nicht nur ein ausführliches Kapitel, sondern noch eine Widmung obendrauf! Klingt das nicht absolut fantastisch? Dazu dann an einer späteren Stelle noch mehr. Bleib also unbedingt dran.

Übrigens ist allein schon diese Einstellung ein Motivationsschub – wenn man den Willen hat, etwas zu beenden.

So, kommen wir aber nun wirklich mal zum Thema ...

Allen voran brauche ich persönlich bei einer Geschichte immer zuerst etwas Visuelles, also ein Bild – ein Cover.

Wenn das schon mal meinen Vorstellungen entspricht (ich habe zum Glück die Mittel und die Erfahrung mir selbst etwas basteln zu können, was durchaus an ein professionelles Design hinkommt, aber nur, wenn ich mich anstrenge), dann ist der erste Schritt schon getan.

An dieser Stelle verweise ich auf meine wundervollen Designer*innen, die du im Buch „Angebot & Nachfrage" in den Kapiteln „Finde deine/n Designer*in | ..." kontaktieren (wenn du ein Mitglied bist, im besten Fall) und dir so ein Cover erstellen lassen kannst, wenn du kein Gespür dafür haben solltest.

Auch stehe ich selbst im Premade-Buch auf meinem Hauptaccount samjacksonjs mit bereits vorgefertigten Covern zur Verfügung, wenn eins davon zu deiner Geschichte passen sollte. Und dann habe ich ebenfalls auf meinem Hauptaccount eine Leseliste mit dem Titel „Wunderschöne Cover" erstellt, dort kannst du außerdem nach Coverbüchern stöbern, denn es ist schon einiges in meiner kleinen Sammlung zusammengekommen.

Soweit zu meiner dEzEnTeN Werbung/Eigenwerbung, es geht nun weiter im Programm ...

Ein Cover ist nicht einfach bloß ein Bild und ein Aushängeschild. Nein. Es ist viel mehr als das. Es ist der Zugang ZUR Geschichte.

Wenn ich meine Cover betrachte, dann habe ich tausende Bilder im Kopf, was alles passieren könnte. Meistens untermalt von einer Melodie oder einem konkreten Lied. Das ist bei mir Punkt Nummer zwei:

Die richtige Musik macht eben doch den Unterschied.

Es ist verdammt schwer den richtigen Sound zum Schreiben zu finden. Deshalb gebe ich dir hier keine Songs mit auf den Weg, die ich gut finde, weil ich weiß, dass das nichts bringen wird. Geschmäcker sind so verschieden. Das, was mir gefällt, könntest du wiederum absolut grauenhaft finden. Oder zumindest unpassend für die Szene, die du gerade schreibst. Oder schreiben möchtest, weil du irgendwie nicht vorankommst, da dir noch der passende Soundtrack dazu fehlt.

Im Prinzip ist es mit der Musik ähnlich wie mit dem Cover. Da tauchen bei mir auch mehrere Bilder, sogar ganze Szenen auf, die mich so lange verfolgen, bis ich sie niedergeschrieben habe. Allerdings klappt das mit dem Niederschreiben nur, wenn ich Musik im Hintergrund höre, die auch dazu passt.

Habe ich verschiedene Playlisten, die zu verschiedenen Stimmungen passen? Nein. Sollte ich mir vielleicht mal zusammenstellen. Das könnte eventuell etwas sein, was mir weiterhilft, wenn ich stundenlang nach dem richtigen Soundtrack suche, anstatt auch nur ein einziges Wort aufs (digitale) Papier zu bringen.

Was ich aktuell mache, und was mir sehr gut geholfen hat, aus so einem kleinen Tief herauszukommen: Ich habe mir ein Lied hergenommen, das mir gut gefällt, und dazu einen (oder heißt es „ein"? Oder gar „das"? Ich bin überfordert) „Song-Radio" gestartet. Das ist eine Möglichkeit, die Spotify beispielsweise anbietet.

Bei Youtube funktioniert das ganz ähnlich, ist also eine kostenlose Alternative dazu, die ich dir raten würde einfach mal auszuprobieren.

Für bestimmte Musikrichtungen habe ich eine Liste in meinem ersten Blog „Ich und die Welt der Bücher" im Kapitel „Empfehlenswert" erstellt, gleich der zweite Eintrag. Da könntest du fündig werden, wenn du einen ähnlichen Musikgeschmack hast wie ich. Oder du besuchst mich gleich auf Spotify unter dem Namen sam+jackson, da habe ich eine Menge verschiedener Playlisten abgespeichert. Auch zu dem einen oder anderen Buchprojekt. Schau also gerne vorbei, wenn du neugierig bist, was mich so inspiriert. Ich freue mich jedenfalls sehr.

Das soll es hier zum Thema Musik aber schon gewesen sein. Kommen wir zum nächsten: Kommentare und Votes.

Warum geistere ich wohl immer noch hier auf Wattpad herum, obwohl es mich gleichzeitig in den Wahnsinn treibt? Ganz genau, weil die Kommentare und Votes meiner Leser so etwas wie der Treibstoff für meine Motivation sind.

Natürlich ist es gesünder, wenn man nicht ausschließlich für sein Publikum schreibt, sondern auch zu einem Teil für sich selbst. Sei es um Dinge/Erlebnisse zu verarbeiten oder um sich einfach in fremde Welten zu träumen.

Ganz gleich warum man schreibt, man sollte es auch immer für sich tun, aus freien Stücken und nicht, weil man sich „gezwungen" fühlt, Content abzuliefern.

Normalos auf Wattpad kommen damit sowieso nicht besonders weit. Erst, wenn du es schaffst von Wattpad (wirklich) gesehen zu werden, dann kannst du damit Erfolg haben.

Gesehen werden kannst du beispielsweise, indem du bei den Wattys teilnimmst. Der alljährliche offizielle Award von Wattpad für die „besten" Bücher hier. Die Anmeldung startet in der Regel im Juli. Achtung: Deine Gewinnchancen sind dabei um einiges höher, wenn du möglichst mit dem Trend gehst, oder du schwimmst so dagegen, dass es genauso Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber das ist sehr, sehr schwer. Letzteres rate ich nur den ganz kreativen Köpfen, oder (unentdeckten) Profis.

Ich weiß das, weil ich 2021 ein letztes Mal bei den Wattys teilgenommen und es sogar bis in die Shortlist geschafft habe. Und bei den Gewinnern ist mir dann eben genau dieses eine Detail aufgefallen, dass trendige Themen von Wattpad bevorzugt werden.

Du kannst auch deine (Achtung: ABGESCHLOSSENEN) Geschichten einreichen, damit sie in Leselisten auf bestimmten Genreseiten präsentiert werden.

Ich habe das mit dem „abgeschlossen" absichtlich erwähnt, weil ich selbst mal so blöd war, und eine meiner Geschichten auf der abgebildeten Fantasy-Seite einreichen wollte, und genau DAS überlesen habe. Demzufolge hat es bei mir natürlich nicht geklappt. Ich habe nicht einmal eine Antwort erhalten. Worüber ich jedoch ganz froh bin. So kann ich jetzt, nach dem nochmaligen Hochkochen dieser Erinnerung, versuchen die Peinlichkeit zu vergessen ...

Ansonsten kann man z.B. noch an den von Wattpad veranstalteten Wettbewerben teilnehmen (die findest du, wenn du auf Seiten unterwegs bist, wie die, die ich dir gerade vorgestellt habe).

Oder du nimmst am ONC teil, den habe ich dir in meinem ersten Blogeintrag von „Das Wort ist Mein." auch schon mal vorgestellt. Seit dem 01.02.2022 kannst du zu einem der vorgeschlagenen Themen eine Novelle von 20.000 bis 40.000 Wörtern schreiben, und mit etwas Glück mehr Aufmerksamkeit gewinnen.

OpenNovellaContestDE

Und allgemein rate ich dir aktiv zu bleiben, wenn du „gesehen" werden möchtest. Nur allein eine Geschichte veröffentlichen und darauf warten, dass man so „entdeckt" wird, funktioniert zu 99% nicht. Und nur weil du das eine Prozent sein kÖnNtEsT, würde ich es nicht riskieren, sondern einfach selbst zur Tat schreiten. Dazu habe ebenfalls etwas geschrieben, und zwar hier in diesem Buch, falls du dich erinnern solltest.

Wir waren bei Kommentare und Votes, bleiben wir doch noch ein Weilchen dabei.

Es gibt nichts Schöneres hier, wenn man sieht, wie fleißig Sternchen verteilt werden, für etwas, an dem man lange, Stunden, Tage, Monate gesessen hat. Deshalb unterschätze niemals die Macht eines Sternchens. Man muss nicht immer einen Kommentar abgeben. Man kann auch ohne Worte viel sagen.

Selbstverständlich sind Kommentare zusätzlich zu einem Vote der schiere Wahnsinn für einen Autor oder eine Autorin. Da gibt es jemanden, der oder die sich Gedanken zum eigenen Werk gemacht hat, und diese nun mit dir teilen möchte. *mindblowing pur*

Wenn du mich schon länger verfolgst, dann weißt du auch, dass bei mir neben dem Lob auch Kritik sehr gerne gesehen ist. Sogar ganz besonders gerne. Warum? Ganz einfach. Hinter Kritik steckt nicht zwangsläufig eine böswillige Absicht, dich und dein Werk niederzumachen, sondern in den meisten Fällen der Wille, dich zum Nachdenken anzuregen und deine Geschichte zu VERBESSERN.

Was glaubst du, wie es aussieht, wenn du ein Buch (gedruckt, E-Book) veröffentlichen möchtest? Ich würde dir raten es nicht ohne einen Lektor oder eine Lektorin zu versuchen – das ist ein nahezu sicheres Todesurteil für deine Geschichte auf dem Markt an tausenden von Büchern.

Es sei denn, du hast Germanistik studiert, sämtliche Klassiker gelesen und weiß der Geier was für Qualifikationen man als Lektor oder Lektorin so braucht. (Natürlich kann man auch Lektor oder Lektorin sein, wenn man beides nicht gemacht hat, aber ich denke, du weißt, worauf ich hinauswill: man muss ein gewisses Können mitbringen.)

Außerdem weiß ich selbst als Betaleserin und wenn ich als Korrektorin bei Büchern hier auf Wattpad unterwegs bin (was leider zurzeit etwas seltener vorkommt), was hinter kritischen Kommentaren für eine Arbeit steckt. Ja, es ist Arbeit.

Man nimmt sich Zeit für ein Kapitel. Man überfliegt es nicht einfach und geht zum nächsten über. Nein. Man liest es sich mindestens einmal gründlich durch und schreibt in der Regel alles auf, was einem dazu auffällt. An Logik, an Rechtschreibfehlern, an Wortwiederholungen, etc. Da kann man eine ganze Menge ankreiden, gerade, wenn der Text noch nicht ausgereift ist und sich noch im „Rohzustand" befindet.

Also ist es für mich ganz klar, dass eine solche Kritik auch wertgeschätzt werden sollte. Man muss seine Kritiker nämlich auch ermuntern weiterzumachen. Warum? Fragst du dich. Warum zum Teufel sollte man das tun? Wie ich schon gesagt habe: Wenn du dich intensiv damit auseinandersetzt, dann wird Kritik deine Texte verbessern. Und ich meine, das strebt doch jeder Autor und jede Autorin an, oder täusche ich mich da etwa?

Wenn man den Kritikern, die es wirklich nur gut meinen, also blöd kommt mit Kommentaren wie „Wenn es dir nicht gefällt, dann lies es nicht", wissen die genau mit wem sie es zu tun haben, und werden in den meisten Fällen nicht wieder vorbeischauen, weil du dich ganz offensichtlich nicht verbessern willst.

Würde ich auch nicht anders machen, wenn ich so einem Autor oder so einer Autorin begegne. Das ist verschwendete Zeit, die man in eine andere Geschichte stecken kann, hinter der ein wirklich dankbarer Autor oder eben eine dankbare Autorin steht.

Ich sage dir aber eins: Wenn du tatsächlich eine Autorenkarriere anstreben solltest, dann ist das die schlechteste Voraussetzung überhaupt, so zu denken.

Ich frage hier nochmal: Was glaubst du, wie die Arbeit mit einem Lektor oder einer Lektorin verläuft? Er oder sie liest dein Manuskript, lobt es in den Himmel, reicht dir die Hand und fertig ist das Ding?

Ha! Pustekuchen.

Ich habe zwar selbst noch kein Lektorat hinter mir, aber DAS wird sicher NICHT, sogar ganz sicher NIEMALS passieren. Nicht mal das größte Genie schafft es einen fehlerfreien Text abzuliefern. Das ist völlig unmöglich. Dazu müsste man ein Roboter sein, und selbst die sind nur so gut, wie sie von Menschen programmiert werden.

Fehler sind ganz normal und menschlich. Lass sie dir also aufzeigen und lerne daraus. Nur so kannst du daran wachsen und besser werden.

Und das Letzte was ich zum Thema Kritik noch loswerden möchte: Selbst, wenn man glaubt alle Fehler und Eventualitäten beseitigt und geglättet zu haben – ein zweiter Blickwinkel ist IMMER von Vorteil.

Erweitere also deinen Horizont, versuche es mal von einem anderen Standpunkt aus zu sehen als dem eines „selbstverliebten Autoren, der alles ach so perfekt macht".

Es macht deine Texte glaubhafter, wenn du nicht engstirnig denkst und nur alles nach deinem Stiefel durchziehst. Denn eine Geschichte lebt von ihren Charakteren, und die sollten nun mal nicht alle gleich denken und handeln. Auch sollten sie (gerade, wenn es keine Autobiographie ist) nicht wie der Autor selbst denken und handeln. Das ist das Schlimmste, was man überhaupt machen kann.

So, neben Kritik gibt es dann natürlich auch die Kommentare, in denen einfach mitgefiebert wird, und die sind genauso wertvoll wie die Kritik, denn eine gute Mischung macht es aus.

Immer nur zu lesen, dass man dies und jenes anders machen kann, laugt auf Dauer auch aus. Deshalb ist es genauso wichtig Dinge zu erwähnen, die bereits gut sind. Das gehört zu einer guten Kritik immer dazu. Und so ähnlich werden dich auch Lektoren behandeln. Sie werden dich mit beidem überhäufen, da bin ich mir sicher.

Du hast hier auf Wattpad also schon mal die Möglichkeit zu üben. Ist das nicht großartig?

Vielleicht konnte ich dir so helfen, dass du dich auf wirklich alle Kommentare freust. Selbstverständlich habe ich mir da am Anfang (auch) sehr schwer getan. Ich konnte nicht immer mit Kritik umgehen. Auch jetzt noch, wenn ich gerade sehr am Selbstzweifeln bin, dann komme ich damit nicht so gut klar. Es ist also immer wieder eine Herausforderung für mich. Aber wenn ich es schaffe, dann kannst du das auch. Ein Versuch ist es zumindest wert.

Nun hoffe ich, dass ich zu dem Thema wenigstens noch ein bisschen was Neues liefern konnte, denn ich habe es schon mehrfach durchgekaut. Wenn du mich schon länger verfolgst, meinen Blog gelesen hast, dann kommt dir vielleicht einiges schon bekannt vor. Aber ich werde auch nicht müde es immer wieder von vorn zu predigen ...

Huch, da hab ich doch glatt ein bisschen über die Stränge geschlagen und schon über 2000 Wörter zusammen gebracht!

Wenn du es bis hierhin geschafft hast, dann hoffe ich, dass du noch aufnahmefähig für dieses eine, allerletzte Thema bist, denn das möchte ich hier unbedingt noch unterbringen. Dafür ist die Widmung ganz oben da. Also spanne ich dich nicht länger auf die Folter und stelle dir zum Schluss noch meine aktuelle Plot-Methode vor.

Ich habe dazu ja am Anfang im Kapitel „Vorbereitung" ein bisschen was erzählt, aber seitdem ist schon einiges an Zeit vergangen, ich habe mich weiterentwickelt, und so auch meine Plot-Methode. Und hier möchte ich dir einen exklusiven Einblick hinter meinen Kulissen gewähren.

Das Wichtigste sind bei mir tatsächlich die Namen, egal ob für meine Charaktere, Orte, Gegenstände, Tiere, Spezies, etc. Ohne, geht bei mir gar nichts.

Dabei solltest du möglichst darauf achten, dass deine Namen zur Geschichte und zum Handlungsort passen, dass sie nicht einfach willkürlich gewählt sind, weil sie gerade angesagt sind und dir nichts Besseres eingefallen ist.

Dafür bin ich teilweise stundenlang auf irgendwelchen Babynamen-Seiten unterwegs. Wenn du, allerdings wie ich, eine Affinität für Fantasy entwickelt hast, dann kann ich dir diese App sehr ans Herz legen: „FANG – Fantasy Name Generator". Wenn man sich da ein bisschen durchklickt, dann wird man ganz sicher fündig. Und das Beste: sie ist kostenlos. Und das kostenlose Angebot kann sich meiner Meinung nach durchaus sehen lassen.

Mit etwas „klassischeren" Namen kann ich dir noch die App „Fantasy Name Generator" empfehlen. „Klassisch" im Sinne von, dass viele englische Namen vorkommen.

Natürlich werden alle Namen, die mich ansprechen gleich notiert. Dazu habe ich eine Tabelle mit männlichen und weiblichen Vornahmen, Nachnamen und Ortsnamen, sodass alles schon mal gesammelt an einem Ort ist.

Das soll es zum Thema Namen aber auch schon gewesen sein. Das ist wie gesagt nur der erste Schritt.

Was ich immer noch mache, was ich am Anfang meines Studiums gelernt habe und was mich wohl immer begleiten wird: Sich die Frage stellen „WER macht WAS, WANN, WO, WIE und WARUM?"

Wenn man das auf jeden seiner Charaktere überträgt und genau bestimmen kann, hat man schon mal die halbe Miete, würde ich sagen. Denn da werden alle Ziele festgehalten – und die sollten bei jedem Charakter möglichst unterschiedlich sein. Wenn alle das gleiche Ziel haben, kommt es nämlich zu keinem Konflikt und dann gibt es auch nichts zu erzählen.

Bei der Frage verfasse ich in der Regel auch ausführlichere Stichpunkte und halte so die Geschichte aus der Sicht jeden einzelnen Charakters fest. Hier stehen allerdings nur ihre Handlungen im Vordergrund. Wie sie agieren und eben handeln. Und nicht, wie sie aussehen und was für eine Vergangenheit sie haben – Letzteres baue ich lediglich ein, wenn es unmittelbar mit der Verhaltensweise zusammenhängt.

Kommen wir nun zu den Steckbriefen. Die sind bei mir alle gleich aufgebaut:

FIGUR XY

- Grobe Beschreibung, welche Rolle sie in der Geschichte einnimmt

Aussehen:

- Alter

- Haare (Beschaffenheit, Schnitt, Länge, Farbe)

- Haut (Farbe, jung, alt)

- Augen (Form, Farbe)

- Körperliche Merkmale (Narben, Unreinheiten, Muttermale, etc.)

- Wichtige Gegenstände (Waffen, Glücksbringer, Erinnerungsstücke, Schmuck, etc.)

- Körperhaltung/Bewegungen/Gesten/Gangart (aufrecht, gebeugt, zurückhaltend, elegant, provozierend, etc.)

- Körperbau (schlank, kräftig, sportlich, etc.)

- Kleidung (modisch, zugeknöpft, freizügig, luftig, etc. Hierbei spielt die Zeit und das Umfeld der Figur eine große Rolle, ggf. kann man noch genauer auf die einzelnen Kleidungsstücke eingehen, je genauer, desto besser)

- Stimme (hoch, tief, leise, laut, herrisch, krächzend, etc.)

- Körpergeruch (erinnert er an etwas? Nach Parfum, natürlich, Schweiß, etc. Wichtig: das variiert natürlich im Laufe der Geschichte, gerade wenn etwas passiert ist, sich die Figur angestrengt hat, Angst hat, etc.)

- Attraktivität (und wie sie sich zeigt, z.B. mit einem Lächeln, bestimmte Körperhaltung, Ausdruck, Stimmlage, etc.)

Charakter:

- Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, es kommt dabei darauf an, ob es sich um einen gutmütigen oder böswilligen Charakter handelt, am glaubwürdigsten wären natürlich solche, die weder nur das eine oder das andere sind

- Beispiel: besitzergreifend, nachtragend, loyal, aufopfernd, ehrgeizig, etc.

Ziel:

- Kurz und knapp formuliert, am besten in einem Satz/Wort zusammengefasst

Vergangenheit:

- Hier kommt es auf Nachvollziehbarkeit an, und nicht darum, sich etwas möglichst Dramatisches zusammen zu dichten

- Familienverhältnisse

- Erinnerungen

- Versprechen

- Errungenschaften/Erkenntnisse/Weltanschauung

- Etc.

Schwächen/Ängste:

Beispiele

- Für eine bestimmte Person

- Alleinsein

- Gewalt/Blut

- Zukunftsängste

- Etc.

Charakterentwicklung:

- Das sollte eigentlich für sich sprechen, was ist hierbei der springende Punkt, was ist so prägend, dass sich die Überzeugungen des Charakters ändern? Oder wie ist, denkt, handelt der Charakter am Ende der Geschichte?

Und zuletzt spielt die Kulisse noch eine große Rolle.

Zu welcher Zeit und an welchem Ort spielt die Geschichte?

Dabei kommt es darauf an, ob es eine echte Gegend sein soll oder etwas, das du selbst erschaffen hast, oder erschaffen möchtest.

Wenn es sich um einen Ort drehen soll, den es wirklich gibt, dann versuche so viel wie möglich zu recherchieren, suche dir Merkmale, Anhaltspunkte, einen Wiedererkennungswert heraus, mit dem man den Ort eindeutig identifizieren kann.

Mir persönlich fällt das immer recht schwer, weil ich viel lieber über fremde Orte schreibe, die ich mir selbst ausgedacht, oder mich von etwas habe inspirieren lassen. Dabei achte ich darauf, dass ich den Ort dann möglichst realistisch beschreibe, sodass es ihn tatsächlich geben könnte.

Beispielsweise habe ich bei „Lakewood" recherchiert, wie die Menschen vor 300 Jahren gelebt haben. Ich habe nachgeschaut, was sie für Kleidung getragen, was sie gegessen, was für technische Errungenschaften sie hatten, und dann versucht vieles davon in meinen Text einfließen zu lassen.

Um einen Ort zu beschreiben, spielen die fünf Sinne, also Riechen, Schmecken, Sehen, Hören und Fühlen eine bedeutende Rolle. Frage dich wie es ist, wenn du an diesem bestimmten Ort bist, den du dir vorstellst.

Wie riecht es?

Was schmeckst du? (Was gibt es dort für kulinarische Spezialitäten?)

Was siehst du?

Was hörst du?

Und was fühlst du?

Die fünf Sinne sind allgemein sehr wichtig, wenn du mitten beim Schreiben bist, sie ermöglichen es dir bildhaft zu schreiben. Damit erreichst du, dass deine Leser wie gebannt an den Seiten bzw. Buchstaben kleben, sich in die Situation hineinversetzen können und alles wie einen Film vor Augen haben.

Achte also immer darauf, dass du nicht nur Behauptungen wie etwas ist darlegst, sondern ZEIGE es.

Zu einer Behauptung gehört immer auch ein Beispiel. Die Kunst ist es, das so geschickt einzubauen, dass man es als Leser nicht merkt, sondern sich einfach verzaubern lassen kann.

Das Ganze nennt man auch „Show don't tell". Mit Sicherheit hast du das schon mal aufgeschnappt. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich das hier auch schon mal erwähnt habe.

Damit würde ich dieses Kapitel nun beenden. Ich danke dir ganz herzlich, dass du bis zum Schluss drangeblieben bist. Auch, wenn es etwas lang geworden ist.

Nächstes Kapitel: Meine ultimativen Tipps gegen Schreibblockaden

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