십이월 십육일 • 𝘀𝗶𝘅𝘁𝗲𝗲𝗻𝘁𝗵 𝗱𝗲𝗰𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿 (𝟮)
Angst und Furcht begleiteten den Blondhaarigen durch seine Träume und verwandelten diese in Albträume, doch schlief er vergleichsweise lang durch. Es waren fast drei oder vier Stunden, die er am Stück geschlafen hatte, bevor er schweißgebadet seine Augen aufschlug. Er befand sich an Hoseok gekuschelt in dessen Bett. Daraus schloss der Junge, dass der Ältere ihn in sein Zimmer getragen hatte. Sich auf die Lippen beißend, stand der Jüngere vorsichtig auf, um seinen besten Freund nicht zu wecken. Unter anderen tauschte er sich gegen din längeres Kissen, ehe er so leise wie ihm möglich aus dem Zimmer des Braunhaarigen verschwand. Hinter sich schloss Taehyung leise die Tür und tapste genauso leise durch die Wohnung in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Gerade brauchte er etwas, um seine trockene Kehle zu wässern. Gerade als der Junge dabei war in dem Schein des Mondes das Glas mit Wasser zu füllen, wurde das Licht angeschaltet. Sofort erschrak er sich, ließ dabei das Glas in die Spüle fallen, was ein lautes Scheppern nach sich zog, wobei jedoch nichts in Scherben lag.
»Oh, tut mir leid, Taehyung. Ich wollte dich nicht erschrecken«, kam eine sanfte männliche Stimme an sein Ohr, was den Blonden erleichtert aufatmen ließ. Er lockerte sich wieder und nahm das Glas aus der Spüle, nur um es daneben abzustellen und sich zu Hoseoks Vater umzudrehen, welcher nun in der Küche stand und verantwortlich für den Schock des Jungen war. Taehyung kannte ihn bereits lange und wusste, dass er trotz seiner strengen Art ein lieber Kerl war, der niemanden etwas tun konnte, es sei denn er hatte es verdient. Vielleicht schlich sich auch deswegen ein Huch Panik in den Körper des Schülers, als er Hoseoks Vater gegenüberstand.
»Sch-schon okay... ich... geh wieder zu Hobi...«, nuschelte er leise, vergaß dabei die Tatsache, dass er eigentlich etwas trinken wollte. Mit schnellen Schritten huschte er an dem Polizisten vorbei aus der Küche und flüchtete fast schon wieder zurück in Hoseoks Zimmer, welcher immer noch friedlich in seinem Bett lag und schlief. Seinen besten Freund beobachtend, beruhigte sich Taehyung langsam wieder. Er fühlte sich irgendwie fehl am Platz und wollte wieder zurück in die Wohnung von seinem Vater, auch wenn er damit schlechte Erfahrungen mit verband. Der Blondhaarige sah zu dem Fenster, welches sich über dem Bett seines Freundes befand. Es wurde langsam schon hell. Zittrig atmete er ein, nahm seine Sachen und verschwand wieder einmal leise aus dem Schlafzimmer.
»Tut mir leid, Hobi«, hauchte er leise, während er sich anzog, um kurz darauf aus der Wohnung zu verschwinden. Seine Arme schlang er um seinen Oberkörper, während er sich auf den Weg zu seiner Wohnung machte. Taehyung fühlte sich schlecht, dass er Hoseok nichts gesagt hatte. Sein Handy hatte ihm sein Vater vor einiger Zeit weggenommen, weshalb er ihm auch keine Nachricht schreiben konnte. Mit gesenktem Kopf lief der Blondhaarige durch die Straßen der Hauptstadt, während seine Gedanken immer wieder an Hoseok, Yoongi und seinen Vater. Immer wieder musste an den gestrigen Tag denken. Sein Magen tat immer noch weh und der Schmerz in seinem Inneren wurde immer größer, je länger er darüber nachdachte. Wegen ihm wurden Hoseok und Yoongi verletzt, obwohl er das verhindern wollte. Der Blondhaarige fing langsam an zu weinen, warf sich allerdings seine Kapuze über den Kopf, welche er sich tief ins Gesicht zog. Der Schüler wollte nicht auffallen, was in der heutigen Gesellschaft leicht war, da kaum jemand auf seine Umgebung achtete. Der Junge lief fast über zwei Stunden, in welchen er hauptsächlich stumm vor sich hin weinte. Vor dem Gebäudekomplex angekommen, die Kälte sich langsam bemerkbar machend, sah er auf die Tür. Langsam lief er auf diese zu und öffnete sie, nur um kurz darauf über die Treppen in den obersten Stock zu laufen. Taehyungs Beine taten bereits weh und seine Augen brannten durch das viele weinen ein wenig. Mit zittrigen Fingern gab er den Code für das Schloss ein, ehe er die Tür öffnete.
»Taehyung?« Angesprochener sah auf und drehte sich etwas um, nur um den Schwarzhaarigen zu sehen, welcher neben ihm wohnte. Seine rot geschwollenen Augen sahen in die besorgten des Älteren. Schnell sah er wieder weg. Wieso tauchte Jiyong auch immer auf, wenn es ihm beschissen ging. Er wollte nicht, dass man ihn für schwach hielt, daher hatte er auch nichts über seinen Vater erzählt, denn das, was er wusste, war nichts Gutes.
»Es tut mir leid... das mit deinem Vater gestern...«, kam es entschuldigend von dem Älteren, welcher auch langsam auf den Jüngeren zu lief, nur um ein paar Schritte hinter ihm zum stehen zu kommen. Er wollte dem Blondhaarigen helfen, doch musste dieser das auch wollen. Der Schüler griff fester nach der Türklinke und presste seine Augen zusammen, um nicht wieder zu weinen. Es fühlte sich für den Schüler auch so an, als würde er keine Tränen mehr übrig haben.
»Wieso?«, hauchte der Junge leise, spielte damit auf die Tatsache an, dass der Schwarzhaarige die Polizei gerufen hatte. Taehyung wusste, dass er es getan haben musste, denn sonst würde ihm niemand einfallen. Hoseok und Yoongi waren bei ihm und hatten nicht die Möglichkeit, die Polizei zu rufen und sein Vater würde nie die Polizei rufen. Der Junge öffnete wieder seine Augen und drehte sich zu Jiyong um, sah ihm in die Augen.
»Wieso... haben Sie sie gerufen? Wieso?« Taehyung fing wieder an zu weinen, während seine Stimmte lauter wurde. Zum Teil war er erleichtert, doch zum anderen wollte er es nicht. Er sah ihn verzweifelt und wütend zugleich an, ging langsam auf ihn zu, wiederholte immer wieder seine Frage und schlug irgendwann auf Jiyongs Brust. Seine Fäuste schlugen immer sachter auf diese.
»Wieso?«, schluchzte er und ließ sich gegen die Brust des Schwarzhaarigen fallen, als der Ältere seine Arme um den Schüler schlang und ihn sanft an sich zog. Sanft drückte er ihn an sich, ließ den Tränen des Jungen freien Lauf. Zitternd krallte er sich in das Oberteil des Schwarzhaarigen, schluchzte immer wieder auf. Er wollte seine Tränen nicht zurückhalten, denn der Ältere hatte ihn schon so oft kaputt gesehen, dass es ihm auch egal wurde. Er wollte nichts mehr zurückhalten.
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