VI. Gespräche

Dan|| Mit einer Flaschen Bier in der Hand sitze ich bei mir zu Hause, alleine, auf der Couch und versinke in selbstmitlleid.

Ich kann es immer noch nicht fassen, dass April gestern tatsächlich bei Perle im Krankenhauszimmer stand. Natürlich habe ich es so irgendwie vermutet, dass ihrer Freundin April auch meine Exfreundin ist, aber wirklich dran geglaubt habe ich nicht. Vielleicht gehofft. Und dann stand sie da gestern, noch genauso wunderschön wie vor sechs Monaten, an Perles Bett und hat mich hochhaus ignoriert. Sie war so schnell verschwunden, ich habe sie noch nicht mal eingeholt bekommen, als ich ihr nach gelaufen bin. Ich war dann nur nochmal ganz kurz bei Perle, Nash und  der kleinen oben, habe den beiden glücklichen Eltern zur Geburt ihres kleinen Sprösslings gratuliert, ihnen mein Geschenk überreicht und dann das weite gesucht.

Zuhause habe ich ganz kurz Hoffnung geschöpft, dass es mit April schon wieder alles in loht kommt, dass wir nur einmal vernünftig miteinander reden müssen, aber diese Hoffnung ist so gleich wieder zerplatzt, als mir bewusst wurde, dass ich noch immer keine Ahnung habe, wo sie sich aufhält und die Chance, dass Perle mir da ein Hinweis gibt, steht wohl eher gleich null, schließlich ist April ihre Freundin, der sie wohl kaum in den Rücken fällt.

Als die Haustüre auf geht, weiß ich das Henry mein bester Freund und wieder Mitbewohner nach Hause kommt. Er war jetzt eine Woche bei seinen Eltern in der nähe von Los Angeles, weiß also noch nichts von meiner Begegnung mit April. Nach der Trennung von Apes hat mich einfach alles zu sehr an unserer Zeit erinnert und daran, dass sie einfach so verschwunden ist, weswegen ich in mein Altes WG Zimmer bei Henry zurück gezogen bin. Sicher war es nicht richtig, sie Wortlos stehen zu lassen als sie mir gesagt hat, dass sie Schwanger sei, bloß um zur Arbeit zu gehen, aber es ist passiert und mehr als mich bei ihr zu entschuldigen kann ich auch nicht. "Alter was ist denn mit dir los?", höre ich meinen besten Freund fragen. Ich drehe mich um und schaue ihn Fragend an. "Wir haben grade mal elf Uhr und du sitzt hier, im Dunkeln, und trinkst Bier?!", hilft er mir auf die Sprünge. Ich zucke mit den Schultern. "Mir ist einfach danach.", gebe ich von mir. Er lässt seine Tasche fallen und setzt sich mir gegenüber. "Dir war danach, am frühen Morgen schon Alkohol zu trinken?", hakt er nach und erhält ein nicken als Antwort. "Okay, dass sagt der der eigentlich kaum Alkohol trinkt. Hab ich was verpasst? Die Präsentation letzte Woche lief doch gut oder nicht? Ich mein hast du mir nicht geschrieben, dass ihr den Kunden überzeugt habt und alles in trockenen Tüchern gepackt habt?" will er von mir wissen. Ich nicke. Als wenn an meinen Zustand die Arbeit schuld wäre. Wenn ich eins aus der Sache mit April gelernt habe ist es sicherlich, dass Arbeit nicht alles ist. "Okay, aber solltest du dann nicht auf der Arbeit sein?" Ich schüttle den Kopf. "Wir haben uns alle ein paar Tage frei gegönnt und jetzt noch mal ein oder zwei Wochen dran gehängt, weil Nash's Frau ihr Kind vor drei Tagen auf die Welt gebracht hat und es sich nicht lohnt zu dritt ein neues Projekt zu starten. Außerdem tut uns allen ein wenig Urlaub ganz gut, denke ich.", erkläre ich ihn. "Ah ja.", kommentiert er bloß und sieht mich komisch an.

"Willst du mir denn nicht doch endlich mal sagen, warum du hier, am frühen Morgen mit nem Bier sitzt? Das letzte mal warst du so komisch drauf, als April die fliege gemacht hat ohne etwas zu sagen.", erwidert er. "Ich hab sie gesehen.", lasse ich ihn wissen und erhalte einen überraschten Blick. "Apes?", fragt er mich und erhält ein nicken als Antwort. Erfreut sieht er mich an, die beiden haben sich schon immer ziemlich gut verstanden und mich hat es wirklich gewundert, dass sie auch ihn aus ihrem Leben wegradiert hat, aber wahrscheinlich würde es damit erklären, dass er mein bester Freund ist und sie zum einen nicht dran schuld sein will, wenn ich mich mit ihm streite und zum anderen ist ihr die Gefahr wahrscheinlich zu groß, dass Henry uns ziemlich schnell wieder zusammen geführt hätte.

"Ja und? Ich mein habt ihr geredet?" Ich schüttle den Kopf. "Ja wieso denn nicht?" "Sie ist abgehauen und war dabei ganz schnell, obwohl sie sowas von Schwanger ist.", erkläre ich ihn. Etwas verwirrt schaut er mich an. "Sie ist abgehauen?" hakt er weiter nach. "Ja wenn ich es dir doch sage. Sie hat kein verdammtes einziges Wort mit mir gesprochen. Nicht eins.", erzähle ich ihm. "Man, man, man sie scheint ja immer noch extrem sauer zu sein.", stellt er fest.

"Ja anscheinend, dabei sollte ich doch wohl eher sauer auf sie sein, schließlich ist sie einfach abgehauen.", erwidere ich. Er zieht die Augenbrauen hoch. "Ehrlich Daniel du bist mein bester Freund, aber das hast du definitiv in den Sand gesetzt. Es lief so schon ziemlich holprig zwischen euch, weil ihr die vorherige Sache noch nicht überstanden hattet. Du bist selber schuld, dass sie dir davon gerannt ist.", wirft er mir nun vor. Ich schnaufe. "Ja danke, streu am besten noch mehr Salz in die Wund." Emotionslos schaut er mich an. "Sorry wenn du die Wahrheit nicht vertragen kannst, aber wenn du nicht langsam einsiehst, dass du wahrscheinlich nicht nur einen Fehler gemacht hast, dann sehe ich eine Versöhnung mit April in sehr weiter Ferne.", kommentiert er.

"Da ich überhaupt nicht weiß wo sie wohnt, geschweige denn was sie grade macht, wird es eine Versöhnung wohl eh nicht geben.", entgegne ich gefrustet. Ich hätte mich vor sechs Monaten weder von Aiden, ihren Zwillingsbruder abwimmeln lassen, noch so schnell aufgeben dürfen.
Gefrustet fahre ich mir durchs Haar, dass kann doch alles nicht wahr sein. "Naja, du hast doch gesagt, dass April die Freundin von.... Na von der Frau von...... Deinem Arbeitskollegen ist. Vielleicht kann sie dir ja die Nummer von Apes geben oder zumindest sagen wo sie wohnt.", schlägt er vor. Ich schüttle den Kopf. "Ich kenne Perle zwar nicht gut, aber ich bin mir hundert Prozentig sicher das sie ihrer Freundin gegenüber loyal ist und mir sicherlich nicht weiter hilft.", lasse ich ihn wissen. "Und ihr Mann?" Ich runzle die Stirn. "Nash? Ich glaube kaum, dass er mehr weiß als ich.", gebe ich zu bedenken. "Fragen kostet nicht. Du hast doch selber letztens erzählt, dass ihr mittlerweile nicht nur Arbeitskollegen seid sondern auch Freunde. Erzähl ihm von Apes und dir und ich bin mir sicher, er als Kerl weiß ganz genau wie es ist eine Frau abgötisch zu lieben, also bin ich mir auch sicher, dass er dir helfen wird.", sagt er überzeugt. Ich nicke. Nash wollte eh herausfinden was Perle über ihre Freundin weiß und wer weiß vielleicht hat Henry ja recht und er hilft mir bei der Sache tatsächlich ein wenig. "Ich habe schon mal mit ihm drüber geredet, als er sich mit seiner Frau gestritten hat und meinte sie würde bei einer Freundin Namens April schlafen. Zu dem Zeitpunkt wusste er nur das sie Schwanger sei und der ausgerechnete Geburtstermin etwa vier Wochen hinter dem von Perle sei. Es würde also passen. Daraufhin hat er mir versprochen zu versuchen bei seiner Frau ein wenig mehr darüber heraus zu finden, allerdings ist das jetzt schon wieder eine Woche wieder her und wirklich drüber gesprochen haben wir auch nicht mehr.", erzähle ich ihm

"Na siehst du also musst du mit ihm auf jeden Fall noch mal reden, aber hast du es eigentlich noch mal bei ihrem Bruder versucht? Vielleicht hat er sich ja mittlerweile beruhigt und hilft dir in Sachen Apes.", fragt mein bester Freund mich. Mit großen Augen schaue ich ihn an. "Nein. Aiden wird es wahrscheinlich schaffen durchs Telefon zu springen und mich zu erwürgen, wenn ich es wage ihn anrufen.", antworte ich ihn. "Ich weiß nicht, eigentlich stand er doch immer hinter euch." "Natürlich, aber ich habe seiner Schwester, ziemlich verletzt und ich bezweifle, dass er da noch ein nettes Wort für mich übrig hat.", entgene ich. Er seufzt. "Okay, was ist mit ihrem anderen Bruder? Noah hat selbst bei eurem Streit davor einen guten Ratschlag für dich parat gehabt.", ist sein nächster Vorschlag. "Stimmt, allerdings kam dieser Ratschlag per Post und soweit ich weiß, ist er noch immer im Ausland stationiert."
Genervt stöhne er aus. "Dan statt all meine Vorschläge schlecht zu reden, solltest du dein Gehirn vielleicht mal selber anstrengen, wenn du April wirklich wieder zurück haben willst.", meckert er mich an. "Es bringt doch so lange nichts, wie April sich weigert mit mir zu reden", gebe ich von mir. "Ja aber wenn du noch nicht mal weißt, wo sie sich aufhält, kannst du sie auch nicht davon zu überzeugen das sie sich wenigstens anhört, was du zu sagen hast.", kontert er. "Ja da hast du recht.", stimme ich zu und seufze. Verdammt, warum muss denn alles so kompliziert sein?

"Okay, ich habe da vielleicht noch eine Idee, aber ich bin mir sicher sie wird dir noch weniger gefallen, als alle anderen davor.", lässt er mich wissen. Na ich kann mir schon denken was jetzt kommt. "Elli. Rede doch noch mal....." - "Nein vergiss es. Also erst mal wohnt sie gar nicht mehr in San Diego, sondern irgendwo in San Francisco und außerdem wird sie mir doch wieder nur noch mehr Lügen auftischen. Erinnerst du dich wie sie uns gesagt hat, dass April gar nicht lange drüber nach gedacht hat bevor sie sich zu einer Abtreibung entschlossen hat?", frage ich ihn und erinnere mich ungern an diesen schmerzvollen Augenblick als sie mir davon erzählt hat. Er nickt. "Und eins kann ich dir sagen, April sah alles anderes als nicht schwanger aus.", lasse ich ihn wissen. "Okay, aber hast du schon mal dran gedacht, dass Apes ihr Leben weiter gelebt hat und jemand neues kennen gelernt hat und von ihm schwanger ist?", fragt Henry ich. Mit großen Augen schaue ich ihn an. "Das kann ich nicht glauben. Erinnerst du dich das ich grade gesagt habe, dass Nash glaubt von seiner Frau zu wissen das für Geburtstermin vier Wochen hinter ihrem liegt?", frage ich ihn und erhalte ein nicken zur Antwort. "Perle hat vor drei Tagen entbunden, also denke ich mal das sie so ungefähr in der neununddreißigsten Woche gewesen ist plus minus ein paar Wochen, daher muss Apes ungefähr in der fünfunddreißigsten  Woche sein. Es würde also hervorragend passen und ich glaube kaum, dass sie mich während unserer Beziehung oder der kurzen Pause betrogen hat.", erkläre ich ihm. "Stimmt, dass kann ich mir bei ihr auch nicht vorstellen. Dennoch sollte dir bewusst sein, dass sie mittlerweile mit euch abgeschlossen haben könnte und bereits wieder in festen Händen ist.", entgegnet er warnend. Ich nehme ein großen Schluck von dem Bier. Ich hasse es wenn mein bester Freund recht hat. Mich würde es ja noch nicht einmal wundern, April ist eine tolle Frau da ist mir durchaus bewusst, dass es wahrscheinlich nicht sehr lange gedauert hat, bis die Typen bei ihr schlange standen. Dennoch mag ich mir das gar nicht vorstellen, denn egal wie es bei ihr ist, ich habe in den vergangenen sechs Monaten nicht mal ansatzweise mit uns abgeschlossen.










Wenn ihr Lust habt, schaut doch auch mal bei Maggi & Sawyer vorbei ▪

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top