LUCAS SICHT:
„Bereit für die Generalprobe?" fragt mich Christina am nächsten Morgen beim Frühstück. „Naja, der Juryteamtanz macht mir schon bisschen Sorgen, den haben wir ewig nicht mehr alle zusammen geübt." gebe ich zu. Christina spricht mir gut zu: „Ach Quatsch, solange du deinen Teil beherrschst, musst du dir keine Sorge machen, den Rest hast du ja nicht in der Hand. Ausserdem üben wir ja auch gleich nochmal zusammen vor der Probe." „Oh, stimmt ja. Wie gut, dass ich dich habe. Das hätte ich doch tatsächlich fast vergessen." sage ich schuldbewusst und Christina erwidert: „Dann kannst du ja tatsächlich froh sein, dass du mich hast. Obwohl, wenn du mich nicht hättest, wäre die Probe wohl eh überflüssig so ganz ohne Tanzpartnerin, da hättest du sie auch ruhig vergessen können." Ich lache: „Damit könntest du recht haben. Aber um das nochmal klarzustellen: ich bin überaus glücklich, dass es dich gibt und du meine „Tanz"partnerin bist." Ich lehne mich über den Tisch und drücke ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Awww" macht Christina und nach einem Blick auf die Uhr fordert sie mich auf, schnell fertig zu essen.

Pünktlich treffen wir beim Studio ein und begrüssen Moritz, Renata und Motsi freudig. „Na, habt ihr fleissig geübt über Ostern?" möchte Motsi von Moritz und mir wissen. „Natürlich! Ich hab Renata fleissig Videos geschickt und sie hat mir dann Feedback gegeben." verkündet Moritz stolz. „Streber!" ziehe ich ihn mit seinem Ehrgeiz auf und er lacht: „Ach komm Luca, tu nicht so, als hättest du nicht viel trainiert. Du hattest doch bestimmt sowieso nichts besseres zu tun weil du nicht zu deiner Familie konntest." „Ihr könnt ja gleich zeigen, was ihr könnt, let's go!" ruft Motsi und klatscht dabei in die Hände. Ich bin froh, den Teamtanz mit Moritz tanzen zu können. Wir verstehen uns richtig gut und können bestens zusammen rumalbern. Ich weiss, dass viele uns als direkte Konkurrenten sehen, da sie davon ausgehen, dass Tijan und Lili sowieso ins Finale kommen und da deshalb dann nur noch für einen von uns Platz ist. Für mich fühlt es sich aber nicht so an. Zumindest noch nicht jetzt, mal sehen wie es wird, wenn es dann tatsächlich eng wird. „Huhu, Luca!" wedelt Christina vor meinem Gesicht herum. Ich bin gedanklich so abgeschweift, dass ich meinen Einsatz verpasst habe. „Ähh sorry, tut mir Leid" murmle ich mit rotem Kopf und Moritz zieht mich auf indem er sagt: „Okay, ich nehm zurück, was ich eben gesagt habe. Vermutlich hast du doch zu wenig trainiert." „Blamier uns jetzt bloss nicht Luca." warnt Christina mich während sie mich gespielt streng ansieht und Renata kichert nur. „Also dann nochmal von vorne und jetzt bitte, Konzentration!" bestimmt Motsi und alle gehen auf ihre Ausgangsposition zurück.

Die Probe ist super gelaufen und auch Motsi scheint zufrieden zu sein. „Ich bin so happy, mit euch diesen Tanz zu performen, my boys!" strahlt sie uns an. Christina umarmt mich und flüstert mir ins Ohr: „Siehst du, du hast dir ganz umsonst Sorgen gemacht. Du warst mega! Wir alle waren mega! Jetzt sind wir ready für die Generalprobe!"
Nach einem kurzen Mittagessen, welches wir mit dem gesamten Team Motsi zu uns nahmen, ist es auch schon Zeit, uns für die Generalprobe umzuziehen. „Kommst du Luca?" fragt Christina und steckt ihren Kopf in meine Garderobe. „Bin schon fertig." antworte ich, nachdem ich noch ein bisschen was zurecht gezupft habe, und folge Christina auf den Flur in Richtung des Studios. Die Probe beginnt und zum ersten Mal sehe ich Christinas Einlage an dem hängenden Reifen. Sie sieht so stark, elegant und wunderschön dabei aus, dass mir vor Stolz richtig warm ums Herz wird. Als wir uns am Rand des Parketts treffen, um gleich für die Vorstellungsrunde gemeinsam aufs Parkett zu tanzen, lege ich ihr meine Hand auf die Schulter, beuge mich zu ihrem Ohr und flüstere: „Ich bin so stolz auf dich, das war toll!" Christina strahlt mich glücklich an und schon ist unser Einsatz da und wir gehen los.
„Das funktioniert so." kommt am Ende von der Regie „nur noch ein kleiner Hinweis: bitte während des openings nicht sprechen." „Upsi, aber das musste einfach kurz raus." sage ich leise mit einem ertappten Gesichtsausdruck zu Christina. Die andern scheinen aber nicht bemerkt zu haben, wer hier der Übeltäter war, denn sie blicken sich fragen im Raum um und die Regie geht auch nicht weiter drauf ein.

Es ist immer ein besonderer Moment, die Tänze der andern Paare zum ersten Mal zu sehen. Zu sehen, woran sie die ganze Woche genauso hart gearbeitet haben, wie wir an unserem Tanz. Und noch besonderer ist es für mich, unseren Tanz das erste mal zu präsentieren. Die Atmosphäre im Studio ist natürlich ne ganz andere als in unserem gewohnten Trainingsraum und es ist schön zu hören, wie die andere Profis und Promis uns danach zujubeln, was sie nach unserer Rumba auf jeden Fall tun. „Das ist ja mal ne süsse Idee mit dem Stirnkuss." grinst Andrzej uns frech an und zwinkert Christina zu, als wir an ihm vorbei zurück zu unserem Platz gehen.

Den nächsten Tanz kriege ich gar nicht richtig mit, da ich viel zu sehr auf Christina fokussiert bin, die mir Feedback gibt: „Das war echt nicht schlecht Luca, aber ich weiss, dass du das besser kannst. Versuche, dich noch etwas lockerer zu machen. Die Stimmung muss total romantisch sein. Und zwar nicht nur romantisch zwischen uns sondern so, dass es jeder im Studio und auch die jeder Zuhause vor dem Fernseher spürt. Ach und bitte vergiss bei all den Emotionen nicht plötzlich deine Hüfte, die weisst du doch sonst auch einzusetzen." frech grinst sie mich an und gibt mir einen Klaps auf die Hüfte. „Christina!" entfährt es mir und ich sehe sie gespielt geschockt an. Sie lacht nur, nimmt meine Hand in ihre und hält sie fest. „Du weisst aber schon, dass wir sowas morgen definitiv lassen müssen, oder? Man weiss ja nie genau, wann einem ne Kamera einfängt und ich glaube, unsere Fans würden das sofort entdecken, wenn wir händchenhaltend im Hintergrund zu sehen wären." wispere ich ihr zu und sie erwidert eben so leise: „Ich weiss, aber deshalb müssen wir ja nicht heute auch schon drauf verzichten, oder?" Bestätigend drücke ich kurz ihre Hand.

Die restliche Probe und auch unser Juryteamtanz verläuft ohne Probleme. Nur Christina erzählt mir, dass sie morgen einen Extratermin in der Maske hat, um die Verletzungen an ihrem Rücken abzudecken, wegen des tiefen Rückenausschnitts ihres Kleides.

CHRISTINAS SICHT:
„Bambi, warte!" höre ich Kathrins Stimme als ich nach der Probe auf dem Weg zur Garderobe bin. Sie schliesst zu mir auf und hakt sich bei mir unter. „Wollen wir noch zu dir fahren und uns ne Pizza bestellen oder so? Wir müssen ja morgen nicht so früh raus und wir könnten ja auch Luca noch fragen und ein paar der anderen." schlägt sie verschwörerisch vor. Ich lache: „Willst du jetzt etwa Andrzejs Part übernehmen?" „Nein keine Angst, ganz ehrlich gesagt will ich eigentlich nur nen Pizzaabend mit Freunden verbringen und da es ja momentan schwierig ist, sich irgendwo zu treffen, habe ich an deine Wohnung gedacht. Und ich habe mir überlegt, dass du vielleicht eher zusagst, wenn ich Luca mal noch erwähne." gibt sie lachend zu. „Na gut, wir ziehen uns kurz um und dann schauen wir wer noch da ist und Zeit hat und die nehmen wir mit." entscheide ich und wir verschwinden in die Garderobe.

Kurz später treffen wir bei meiner Wohnung ein. Neben Kathrin und Luca sind noch Moritz, Tijan, Marta, Andrzej, Vica und Loiza mit von der Partie. Schon auf dem Weg hat Tijan unsere Pizzawünsche aufgenommen und an den Lieferservice weitergeleitet, damit wir nicht all zu lange warten müssen. Meine Wohnung ist zwar nicht riesig, aber irgendwie findet jeder einen Platz. „Oha Christina, du hast ne Gitarre?" ruft Luca mit leuchtenden Augen, zwinkert mir zu und schnappt sich seine Gitarre. „Ja, ähm also die gehört meinem Vater. Er hat sie mir an Ostern ausgeliehen, da ich vorhatte, mir ein bisschen was beizubringen." stammle ich etwas überrumpelt, bin aber trotzdem froh, dass Luca es war, der die Gitarre angesprochen hat, denn so wird wohl niemand auf die Idee kommen, dass es seine sein könnte. „Bist du dir sicher, dass Gitarre das richtige Instrument für dich ist? Wie wäre es beispielsweise mit Blockflöte oder Saxophon oder sonst irgendwas, wo man dazu nicht singen kann?" zieht Andrzej mich auf. Ich strecke ihm die Zunge raus und sage: „Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst." „Ich kann dir ja irgendwann mal was zeigen. So als Revanche für die vielen Tanzstunden." bietet Luca an. „Spiel mal was Luca! Du hast doch einen neuen Song!" fordert Loiza ihn auf und Luca beginnt nie mehr allein zu spielen. Kurz vor dem Refrain spring Moritz auf und ruft: „Hat noch wer den Tanz schon gelernt?" „Natürlich!" stimmt Marta begeistert zu und als der Refrain losgeht, tanzen die beiden den Nie mehr allein Tanz und alle andern klatschen im Takt mit. Beim zweiten Refrain steigen Loiza, Vica und ich mit ein und beim dritten tanzen alle mit. Ich sehe, wie Luca stolz lächelt während er weitersingt. Kurz vor Ende klingelt es an der Tür und Tijan stürmt mit einem lauten „Piiizaaaa!"-Ruf nach draussen.

Mit einem riesigen Stapel an Pizzakartons betritt er wieder die Wohnung und es entsteht ein kleines Chaos, bis jeder seine gewünschte Pizza gefunden hat. Es ist ein unbeschwerter Abend. Wir essen, reden und lachen viel und die Zeit verfliegt nur so. „Happy Let's Dance day!" ruft Marta plötzlich und mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass tatsächlich schon Mitternacht ist. „Leute, es war echt ein schöner Abend und ich schmeisse euch ungern raus. Ich weiss nicht wies euch geht aber Luca und ich wollen morgen auf jeden Fall richtig abliefern und dazu sollten wir zumindest einigermassen ausgeschlafen sein." sage ich entschuldigend. „Das wird also keine ‚wir übernachten alle bei Bambi XXL Pyjamaparty?' wie schade!" sagt Andrzej in enttäuschtem Tonfall und lacht. „Gerne nach Let's Dance irgendwann, ihr seid alle eingeladen!" verspreche ich und beginne, die Gläser in die Küche zu tragen. Luca hilft mir dabei und in der Küche verspricht er mir leise: „Ich komme nachher dann gleich zurück. Also warte noch mit ins Bett gehen, wenn wir weg sind."

Nichtmal 10 Minuten nachdem wir uns alle verabschiedet haben und die andern meine Wohnung verlassen haben, klingelt es bereits wieder an der Tür. Grinsend kommt Luca die Treppe hoch. „Tadaa, hier bin ich wieder." „Wie hast du das jetzt so schnell geschafft, die andern loszuwerden?" möchte ich wissen. „Ach das war gar nicht so schwer. Ich hab ihnen nur erzählt, dass ich unbedingt noch zur Tankstelle muss um mir was fürs Frühstück morgen einzukaufen, da ich ohne Frühstück nicht tanzen kann und dir das wohl nicht gefallen würde, sie aber ruhig schon vorgehen sollen." zuckt er mit den Schultern. „Das werden sie dir bestimmt geglaubt haben, wenn's um essen geht.." grinse ich. Ich lege meine Hand in Lucas Nacken, ziehe ihn zu mir runter und küsse ihn. „Schön, dass du hier bist!" flüstere ich in den Kuss. Luca hebt mich hoch, so dass ich meine Beine um seinen Körper schlingen kann und trägt mich dann, ohne den Kuss zu unterbrechen, ins Schlafzimmer.

„Ich bin total nervös." verkündet Luca am nächsten Morgen „Nicht mal unbedingt wegen des Tanzes, viel mehr habe ich Angst, uns irgendwie zu verraten mit etwas, was ich tue oder sage. Ich fühle mich immer total unter Beobachtung mit den ganzen Kameras und das ist immerhin unsere erste Show als Paar." „Ach, das wird schon schiefgehen. Es ist ja nichts neues, dass beispielsweise die Jury Sprüche macht und so. Wenn wir gefragt werden sagen wir, dass das unser Job ist und wir uns einfach gut verstehen oder so. Solange du mich nicht im Studio plötzlich küsst ist alles gut." zwinkere ich ihm zu. „Gott sei Dank haben wir dafür ja die Garderoben." flüstert Luca mit rauer Stimme und vielsagendem Blick.

Nachdem wir die letzte Probe erfolgreich gemeistert haben, löst Luca dieses Versprechen von heute Morgen ein. Ich laufe gerade an seiner Garderobe vorbei, als seine Hand meinen Arm packt und mich zu sich zieht. Ich stolpere ein paar Schritte in den Raum und Luca schliesst schnell die Tür hinter uns. Luca hält mein Gesicht fest in seinen beiden Händen und ich klammere mich in seinen Rücken. Unsere Lippen treffen sich und wir küssen uns lange und intensiv bis plötzlich die Tür aufspringt und wir auseinander. Moritz steht im Raum und starrt uns einen Moment wie versteinert an, bis er sich fängt und sagt: „Sorry, ich wollte euch nicht stören. Ähh.. ich.. also.. Luca, du sollst gleich nochmal zu Katia gehen, vor der Show. Sie hat doch nochmal ne Kleinigkeit geändert an unserem Teamtanz Outfit." Schon dreht er sich um und möchte den Raum verlassen, als Luca ihn zurückhält: „Moritz! Warte kurz. Also das ist nicht so, wie es vielleicht gerade aussah.. Also wir haben nur unseren Tanz nochmal geübt." Jetzt beginnt Moritz zu grinsen: „Achja, der Stirnkuss! Natürlich! Wie konnte ich den vergessen? Naja, es geht mich ja sowieso nichts an, was ihr da genau gemacht habt." Erneut setzt er dazu an, die Garderobe zu verlassen, stoppt dann aber in seiner Bewegung und dreht sich nochmal zu uns um. „Etwas noch: Luca, ich würde dir raten, den Lippenstift noch etwas von deinem Mund, entschuldige, ich meine natürlich von deiner Stirn, zu wischen." Mit diesen Worten und einem riesigen frechen Grinsen auf dem Gesicht verschwindet er nun endgültig nach draussen.
„F*ck!" sagt Luca leise und beginnt sich über den Mund zu wischen, nachdem Moritz weg ist. Endlich löse ich mich aus meiner Schockstarre, in welcher ich die ganze Zeit verharrte. „Das kannst du laut sagen. Warte!" fordere ich ihn auf, nehme ein Abschminktuch aus meiner Tasche und helfe Luca dabei, das bisschen Lippenstift zu beseitigen. „Moritz hat aber auch echt Adleraugen, der ist ja nicht mal irgendwie krass rot oder so." stelle ich fest und versuche die Situation durch Humor etwas aufzulockern. Auch Luca beginnt zu grinsen: „Hast du sein Gesicht gesehen in den ersten paar Sekunden? Dafür hat sich das doch eigentlich schon gelohnt. Und Moritz wird schon dichthalten bis wir bereit sind, es den andern zu sagen. Ich kann auch irgendwann nochmal mit ihm quatschen wenn du willst." Ich lache auf: „Ich will nicht wissen, wie unsere Gesichter in diesem Moment ausgesehen haben." „Bestimmt genau so geschockt. Mindestens!" mutmasst Luca und fügt dann hinzu: „Dann sollte ich mich vermutlich mal auf den Weg zu Katia machen. Wollen wir uns danach zum Essen treffen? So in 20 Minuten in der Cafeteria?" „Super bis dann." stimme ich zu und husche unauffällig aus Lucas Garderobe auf den Flur.

LUCAS SICHT:
Nachdem Katia mein Kostüm gerichtet hat und ich auf dem Weg zur Cafeteria bin, erspähe ich Moritz auf dem Flur. Da er allein ist, gehe ich kurz zu ihm rüber. „Hey sorry wegen eben! Wir waren total überrumpelt." gestehe ich. „Nein mir tuts Leid. Ich hätte nicht einfach so reinplatzen sollen. Ich war nur selber ziemlich im Stress weil ich dich schon überall gesucht hatte und da hab ich ganz vergessen anzuklopfen." Er hebt entschuldigend die Schultern. Ich winke ab. „Kein Ding. Aber du hältst die Klappe!" warne ich grinsend. Moritz nickt zustimmend: „Selbstverständlich! Aber eyy mann ich freu mich so für dich! Also für euch!" Er umarmt mich kurz und klopft mir dabei auf die Schulter.

Beim Essen berichte ich Christina von meinem Gespräch mit Moritz und eine Stunde später machen wir uns auch schon ready für die Show. Das übliche Gewusel im Backstagebereich kurz vor Showbeginn setzt ein und ich umarme Christina ein letztes mal bevors losgeht und flüstere ihr ins Ohr: „Viel Glück gleich hoch in der Luft Frau Luft." (I'm sorry aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Luca solche schlechten Wortwitze macht...) Sie verdreht nur die Augen über meinen Witz, den ich tatsächlich eigentlich ziemlich lustig finde und dann gehts auch schon los mit der Sendung.

Nur am Rande kriege ich mit, wie die andern Tänze ablaufen, denn mit meinem Kopf bin ich schon voll und ganz bei unserer Rumba. Als wir dann aufgerufen werden und unser Einspieler beginnt, kann ich mir ein Grinsen in Christinas Richtung nicht verkneifen. Es ist schon krass, was in dieser kurzen Zeit alles passiert ist. Wenn man die Szenen im Einspieler vor der Osterpause, in denen wir uns gestritten haben und total kühl zueinander sind, mit denen danach vergleicht, worin wir fast nicht anders können, als uns die ganze Zeit anzuschauen, merkt man sofort, dass sich was verändert hat über diese Zeit. Und das ist auch absolut der Fall. Ich mochte Christina von der ersten Sekunde an, habe mich wohl auch ziemlich schnell in sie verknallt, erst ohne es selbst zu bemerken oder zu wissen, wann genau das passiert ist, doch über diese paar Tage, die so intensiv und wunderschön waren, habe ich mich endgültig in sie verliebt. Und zwar Hals über Kopf. Genau dieses Gefühl nehme ich mir vor, gleich in unserer Rumba zu transportieren und ab dem ersten Ton, bin ich total in dem Lied drin. Ich blende das Studio und die Leute aus und in meinen Gedanken bin ich wieder mit Christina am See, wo wir unsere Rumba trainiert haben. Die Schritte und die Übergänge klappen reibungslos und am Ende muss ich mich konzentrieren, dass ich auch wirklich nur Christinas Stirn küsse und nicht ihre Lippen. Dafür lege ich so viel Liebe und Leidenschaft in diesen Stirnkuss, dass Christinas Hände richtig zittern als wir uns danach strahlend in die Augen blicken. Als wir uns umarmen höre ich Christinas Stimme an meinem Ohr: „Du warst einfach nur perfekt. Wäre ich nicht schon bis über beide Ohren in dich verliebt, wäre ich es spätestens jetzt!" „Ich liebe dich." flüstere ich zurück ehe wir uns vor der Jury aufstellen.

Mit viel Lob von der Jury und einer Wertung von tollen 28 Punkten, machen wir uns überglücklich auf den Weg, um uns schon mal für den Teamtanz fertig zu machen. Auch dieser verläuft super und am Ende stehen wir in der Zwischenwertung auf einem tollen 3. Platz. Auch wenn wir damit eigentlich ziemlich sicher weiter sind, kehrt kurz vor der Verkündung die Aufregung zurück. Wie jedes Mal spielen sich alle möglichen Szenarien im Kopf ab. Was, wenn es doch nicht reichen sollte? Wenn unsere Fans nicht oft genug angerufen haben, da sie dachten, dass wir sowieso weiter sind? Bald werden wir jedoch erlöst und ich schliesse Christina in meine Arme. Leider müssen Andrzej und Loiza die Show zum zweiten Mal verlassen. Ich weiss, dass das vor allem für Christina sehr traurig ist, da er hier ihr bester Freund ist und auch ich finde es sehr schade. Mit Andrzej verstehe ich mich seit unserem Mariokartabend besonders gut und Loiza hat immer die Stimmung aufgebessert durch ihre positive Art.

CHRISTINAS SICHT:
Es ist sehr schade, dass Loiza und Andrzej gehen müssen. Aber trotzdem freue ich mich vor allem darüber, dass Luca und ich weiter mit dabei sind. Mittlerweile geht es mir gar nicht mehr darum, hier irgend einen Pokal zu holen, auch wenn das natürlich die Kirsche on top wäre, sondern viel mehr geht es mir um die Zeit, die ich noch mit Luca verbringen kann, hier, in diesem kleinen Let's Dance Universum. Natürlich möchte ich auch danach weiter Zeit mit ihm verbringen aber es macht mir Angst, nicht zu wissen, wie wir das mit der Entfernung hinkriegen werden. Deshalb geniesse ich diese Zeit jetzt umso mehr und fürchte jede Woche, dass es plötzlich einfach so vorbei sein könnte.

Direkt nach der Show sollen Luca und ich noch zu nem Interview mit Frauke. Unser Stirnkuss scheint es ihr sehr angetan zu haben, denn sie spricht und direkt darauf an, dass das ja schon sehr innig war und sie so nur ihr Mann auf die Stirn küsst. Luca versucht etwas Humor in die Sache zu bringen indem er davon berichtet, wie wahnsinnig viel Training der auch gebraucht hat. Er hört gar nicht mehr auf zu sprechen und als Frauke fragt, ob da denn was läuft, erklärt er, dass wir uns gut verstehen, uns aber, wie man in der Matz gesehen hat, bisschen gestritten haben. Innerlich muss ich lachen. Es ist echt süss wie er einfach möglichst viel spricht, um Frauke gar keine Chance zu geben, weiter zu fragen. Nachdem ich Frauke noch gesagt habe, dass wir es im Moment bei der Rumba belassen, lenkt sie das Thema dann auch endlich auf meinen Rücken und dadurch meine Einlage beim Opening.

Als wir das Interview überstanden haben, gehen wir schnell in den Backstagebereich, um Loiza und Andrzej zu suchen. Bei ihnen angekommen, umarme ich erst Andrzej, während Luca sich von Loiza verabschiedet. „Wir bleiben in Kontakt Bambi! Ich erwarte, dass du mich immer updatest, wie das Training läuft und was es sonst noch neues gibt." verkündet er bei unserer Verabschiedung und ich verspreche, ihn auf dem laufenden zu halten. „I will Miss you!" sagt Loiza als wir uns umarmen und dann etwas leiser in mein Ohr: „And good luck with Luca. Ich bin mir sicher, er mag dich auch." „Danke für alles, Loiza! Wir sehen uns im Finale." sage ich und gebe ihr ein Küsschen auf die Wange. Ich höre, wie Luca und Andrzej darüber diskutieren, wann es die Mario Kart Revanche geben sollte und wer sie wohl gewinnt und es freut mich total zu sehen, wie gut die beiden sich verstehen. Als Andrzej und Loiza gegangen sind, streicht Luca mir tröstend über den Rücken und sagt: „Wir sehen sie ja schon bald wieder und bis dahin wird die Zeit sowieso viel zu schnell vergehen." Ich nicke und denke mir, wie recht er doch hat.

Noch am selben Abend beginne ich mit der Quickstepchoreo zu I'll be there for you, während Luca sich bereits schlafen legt. Ich versuche möglichst leise zu sein beim durch die Wohnung hüpfen, was gar nicht so leicht ist. Als ich etwa die Hälfte der Choreo grob zusammen habe, lege ich mich neben Luca ins Bett und kuschle mich an ihn. Ich freue mich auf die nächste Woche. Der Quickstep liegt Luca bestimmt gut. Mit diesem Gedanken schlafe ich dann auch ein.

Am nächsten Morgen mache ich mich gleich nach dem Frühstück wieder an die Choreo, während Luca auf dem Sofa sitzt und was an seinem Computer macht. „Schau mal bitte kurz, ich hab zwei Ideen und weiss nicht für welche ich mich entscheiden soll." fordere ich Luca auf und er beobachtet mich genau dabei, wie ich zwei unterschiedliche Parts tanze. „Ich mochte den ersten lieber." sagt er ehrlich und ich lächle ihn offen an: „Okay danke, dann nehmen wir den." „So sehr vertraust du mir?" fragt er erstaunt und ich nicke: „Natürlich. Ausserdem musst du die Choreo ja auch mögen." Luca strahlt mich noch kurz an, ehe wir uns beide wieder unserer Arbeit zuwenden.

Als ich gerade eine kleine Pause mache, ruft Luca mich zu sich rüber. „Schau mal Christina ich hab mir was bestellt für wenn ich zurück in Bern bin!" Er deutet begeistert auf den Laptop, der auf seinem Schoss steht. Gespannt komme ich näher und werfe einen Blick darauf. „Was um alles in der Welt ist das denn?" möchte ich mit hochgezogenen Augenbrauen wissen. Luca blickt mich unverständlich an „Hää? Das sieht man doch! Das ist ein Weinständer in Baumstamm Optik für ein ganz besonderes Weinerlebnis in schönem Ambiente." liest er die Produktbeschreibung von seinem Bildschirm ab. Ich pruste los „Das Ungetüm von Baumstamm soll ein Weinständer sein? Und dieses hässliche Ding willst du dir in deinen Keller stellen?" Er zieht ein beleidigtes Gesicht „Na hör mal! Kannst du damit aufhören mein neu erworbenes Prachtexemplar von Weinregal zu beleidigen? Und wer hat denn hier was von Keller gesagt? Der kommt natürlich ins Wohnzimmer." Ich schlage mit die Hände vor die Augen „Das auch noch... der Weinbaum im Wohnzimmer, das wird ja was. Vielleicht überlege ich mir nochmal ob ich dich mal in Bern besuchen werde." ziehe ich ihn weiter auf und strecke ihm dabei die Zunge raus. „Du willst mich besuchen?" möchte Luca wissen. „Natürlich will ich dich besuchen, du Spinner! Auch wenn ich deinen Weinbaum absolut nicht schön finde und dein Geschmack etwas fragwürdig ist, liebe ich dich trotzdem." „Aww!" macht Luca, zieht meinen Kopf zu sich runter und küsst mich. „Du weisst, dass ich jetzt eigentlich die Choreo fertig machen sollte oder?" hauche ich gegen seine Lippen. „Kann das nicht noch ein bisschen warten?" flüstert Luca zurück und hebt mich auf seinen Schoss. „Okay, aber nur kurz." gebe ich nach und versinke in Lucas nächstem Kuss.

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Wow, das war nun schon mein 50. Kapitel... wie schnell die Zeit vergeht. Ich wollte als kleines, sagen wir mal, Jubiläumsspecial mal ein für meine Verhältnisse extralanges Kapitel schreiben (here you go Alyssa!) ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und wenn ihr Feedback dazu oder generell zur Story habt, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr es mir in einem Kommentar dalässt!❤️ mal ein grosses Danke an alle, die so fleissig meine Fanfiction lesen, das freut mich tatsächlich immer sehr zu sehen!
Also dann sag ich jetzt mal tschüss und bis zum nächsten Kapitel!