Kapitel 7
"Wir brauchen deine Aussage" , sagt der Polizist, doch Melody hört ihm gar nicht zu. Sie kann nur daran denken, dass sie ihre beste Freundin alleine gelassen hat und sie nun vermutlich tot im Wald liegt.
"Melody ist dein Name, richtig?" fragt der Polizist, der vor ihr sitzt vorsichtig, doch sie bekommt nur ein leichtes nicken zustande.
"Hör zu, Melody, wir brauchen deine Aussage, vielleicht hilft es uns, deine Freundin zu finden, okay?" fragt er und sie nickt wieder.
"Also, was ist gestern abend geschehen?" fragt er sie und sie fängt an zu erzählen.
"Wir haben diese Nachtwanderung gemacht und plötzlich war Lessa weg, wegen dem Grabstein, aber sie ist nicht zurück gekommen und dann war sie immernoch weg, als wir Zuhause waren und wir sind nochmal los, um sie zu suchen. Wir haben ja auch Bescheid gesagt und dann waren wir da, haben einen Schrei gehört, aber haben nicht mehr gesucht, weil wir ja schon alles abgesucht haben und dann sind wir zurück gegangen, wollten es jedenfalls. Dann hat Mel was von einem Schatten erzählt, aber ab da weiß ich nichts mehr" , rattert Melody alles runter, was gestern passiert ist, denkt aber nicht darüber nach, was sie sagt und so versteht der Polizist nicht alles, was sie sagt. Die beiden reden noch eine Weile miteinander, doch dann befragt er noch die anderen Personen und lässt Melody zurück.
Melody verzieht sich in eine der hintersten Ecke auf den Rasen und legt sich hin, um in den Himmel zu schauen. Es sind ein paar Wolken am Himmel und sie erkennt einen Elefanten. Sie muss lächeln, denn manchmal haben sie und Mel zusammen Wolken erkennen gespielt und dann muss sie an das Gespräch von gestern über die Sternenbilder denken und sie vermisst Mels Gemeckere.
Kurz darauf betet sie, obwohl sie dies eigentlich noch nie getan hat, doch sie betet dafür, dass es Lessa und Mel gut geht, dass sie noch am Leben sind und das ihnen nichts zugestoßen ist. Auch wenn sie beten bis jetzt nie verstanden hat, weiß sie auf einmal wieso Menschen es tun. Irgendwie ist da noch diese kleine Hoffung, dass es irgendetwas bringen würde, wenn sie betet und sie hofft so sehr, dass es geholfen hat. Eine Weile später geht sie wieder zu den anderen und bittet um ein kleines bisschen Ablenkung, um die Sache für eine halbe Stunde zu vergessen, doch alles hilft nichts. Sie geht in ihre Hütte und kramt das Buch von Mel aus ihrer Tasche und fängt an zu lesen. Manchmal haben die beiden sich vorgelesen und sie stellt sich vor, dass Mel auf dem anderem Bett sitzt und ihr zuhört, denn sie fängt an laut vorzulesen und für einen kurzen Moment ist es so, als wenn Mel ihr gegenüber sitzen würde. Doch dann wird die Tür aufgerissen und es stürmt jemand hinein.
"Sie haben wohl eine Spur gefunden" , schreit Jo ganz aufgeregt und ist gleich darauf wieder verschwunden.
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