Kapitel 10

"Laura, was hast du vor? Du willst doch nicht etwa das Gelände verlassen, oder?" fragt der Abteilungsleiter sie, doch sie schüttelt unschuldig den Kopf.

"Wir hatten doch gestern ein vernünftiges Gespräch, aus dem du hättest lernen müssen. Ich behalte dich und deine Freunde im Auge, verstanden? Oder muss ich noch ein erntes Gespräch mit dir führen? Ich habe doch einfach Angst um euch, okay? Es sind zwei Schülerinnen verschwunden und ich habe die volle Verantwortung für euch, also reißt euch zusammen. Wir werden die beiden finden, das verspreche ich euch. Aber es geht nur, wenn ihr euch an die Regeln haltet und auf dem Gelände bleibt, denn ich brauche nicht noch mehr vermisste Schüler, die wir dann auch noch suchen müssen.

"Ja, okay. Sie haben ja recht, ich sehe es ein. Es war dickköpfig" , sagt sie und kehrt tatsählich in die Hütte zurück um den ganzen Plan abzublasen,  da es ihnen vermutlich eh nichts bringen wird, da nun der ganze Platz von Lehren überwacht wird und sie es gar nicht schaffen würden, abzuhauen und nachts hat sie selbst zu viel Angst dem Irren direkt in die Arme zu laufen. Tagsüber hat sie irgendwie, warum auch immer, ein sicheres Gefühl.

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"Wir blasen das ganze ab, es ist zu gefährlich" , verkündet Laura ihren Freunden, als sie zurück kehrt, doch die scheinen enttäuscht zu sein.

"Aber wir wollen den beiden doch  helfen und sie finden" , mischt Lotte sich ein.

"Sie hat recht, außerdem sind wir doch mehrere Personen. So kann der Irre uns nichts anhaben. Was spricht also noch dagegen?" fragt Caro nun.

"Der Abteilungsleiter" , antwortet Laura enttäuscht.

"Ähm, und der soll uns hindern?" fragt Lotte nun wieder.

"Ja, hat er doch gerade" , antwortet Laura nun wieder.

"Wir brauchen einen besseren Plan" , antwortet Caro und sie arbeiten den ganzen Abend an diesem.

"Morgen wollen wir ihn umsetzen" , verkündet Laura, als sie nach einigen Stunden Arbeit endlich fertig sind.

"Wollen wir nicht eigentlich auch morgen schon wieder abreisen?" , mischt sich nun auch Jas ein.

"Ja, aber was ist, wenn wir die beiden bis dahin nicht gefunden haben?" fragt Melody nun wieder voller Panik und Lotte versucht sie zu beruhigen.

"Deshalb brauchen wir ja die Hilfe von euch allen. Damit wir sie finden und rechtzeitig fahren können, okay? Einer für alle und alle für einen" , sagt Laura zum Abschluss und eigentlich wollten sie diese Nacht feiern, doch keinem ist dazu zumute. Sie wollen einfach nur die Nacht hinter sich bringen und am nächsten Morgen direkt nach dem Frühstück mit der Suche nach den beiden beginnen, denn sie wollen keine Zeit verlieren und die beiden unnötig lange warten lassen Denn wer weiß schon was die beiden vermutlich gerade durchmachen.

Melody kann die ganze Nacht nicht schlafen, weil ihr tausende von Gedanken durch den Kopf gehen, wie es den beiden geht und was sie gerade erleiden müssen. Sie hat die Bilder vor Augen und kann sie nicht schließen, denn dann sieht sie die blutverschmierten Gesichter der beiden. Bis es hell wird, tut Melody kein Auge zu.

"Was hast du denn gemacht?" fragt Laura ihre Freundin am Frühstück mit besorgtem Gesicht.

"Nicht geschlafen" , gibt Melody seufzend von sich.

"Konntest du auch nicht schlafen?" fragt Laura sie nun.

"Ganz recht, mir sind die Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen" , erklärt Melody ihre Schlaflosigkeit.

"Welche Bilder?" fragt Laura erstaunt.

"Da wo wir gestern waren, meinst du wir finden das wieder?" fragt sie dann auf einmal.

"Könnte etwas schwierig werden, aber vermutlich schon, warum?" fragt Laura daraufhin.

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