Kapitel 36 - Yandere
Shou
Wir lagen bereits mehrere Minuten stumm nebeneinander, Maxime in meinem Arm und an meine Brust gekuschelt. Es ist schwer einzusehen, dass genau das mein Körper und meine Seele braucht. Der Geruch nach Schweiß und Sperma lag in der Luft, erfüllte den Raum und verriet jedem der rein kam, was hier passiert war. Ich bereute es nicht, jedenfalls jetzt noch nicht.
"Was bedeutet das denn jetzt Shou?" durchbrach Maxime die Stille zwischen uns und malte verträumt Kreise auf meiner Brust. Ich seufze leise und verdrehte die Augen. Diese Scheinheiligkeit.. "Du weißt was es bedeutet" brummte ich nur und schloss meine Augen. Maxime drehte sich neben mir und lag nun mit dem Bauch halb auf mir. Sein Kinn legte sich auf meiner Brust ab und ich spürte seine verlangenden Blicke auf mir. Sein Herz flatterte wie ein tollwütiger Schmetterling in seiner Brust. "Nein weiß ich nicht" stellte er sich mit Absicht dumm und ich konnte heraushören wie er grinste. "Dann stirb dumm" brummelte ich, schlang meine Arme um ihn und drehte mich auf die Seite. Damit er endlich seine Klappe hielt, presste ich ihn an meine Brust und ließ erst locker, als er nach Luft rang. Keuchend brachte er etwas Abstand zwischen uns und ich sah ihn durch halb geschlossenen Augen an. "Du gibst es also immer noch nicht zu? Dann kann ich ja noch zu meinem Date gehen" provokativ setzte er sich auf und wollte bereits über mich krabbeln, da packte ich ihn an den Hüften und drehte uns. Ich nagelte seine Handgelenke in die Matratze und funkelte ihn aus rot schimmernden Augen an. "Wag es dich und schenk einem anderen Kerl mehr Aufmerksamkeit als mir und ich bring ihn um." drohte ich ihn mit eisiger Kälte in der Stimme. Er versuchte sein verräterisches Grinsen zu unterdrücken und funkelte mich an. "Aber- .." ich unterbrach ihn schroff, indem ich meine Lippen an seinen Hals setzte. Meine Zähne packten ein Stück seines Fleisches. "Shou! Nicht!" quickte er und versuchte sich unter mir heraus zu winden, doch ich war geschickter und stärker als er. Unbeirrt fing ich an, an seiner Haut zu saugen und eifrig darüber zu lecken.
Nach einigen Sekunden ließ ich wieder von ihm ab, stolz auf den dunkler werdenden Fleck schauend. Der wird erstmal halten, und jedem eine Warnung sein. Maxime blickte beleidigt zur Seite und zog einen kleinen Schmollmund. Ich verkniff mir diesmal nicht ein kleines Grinsen und stand auf. Völlig nackt suchte ich mir meine Klamotten zusammen und warf auch Maxime seine zu. "Ich meine es ernst Maxime. Wag es dich, mich zu betrügen und ich bringe denjenigen um." machte ich ihm nochmal klar. Er nickte und sein Grinsen war fast so breit wie das vom Joker. "Zieh dich an Prinzessin, wir gehen zusammen mit Taylor trainieren" trieb ich ihn an. Sein freudiges Grinsen verschwand mit einem mal und ich hörte ihn gequält seufzen.
Er ließ sich extra viel Zeit mit dem Anziehen, und als er dann endlich fertig war, sah er mich aus großen Augen an. Unnachgiebig ergriff ich seine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Augenblicklich begann sein Puls zu rasen und ein roter Schimmer legte sich auf sein Gesicht. Ohne darauf einzugehen, verließ ich voran das Zimmer und behielt meinen Reiter an der Hand. Er drückte hin und wieder sanft zu, und ich zurück, einfach aus dem Grund weil er dann fröhlich wirkte und hin und wieder sogar leise kicherte. So banale Sachen erfreuen ihn schon.. Das ist irgendwie... knuffig.
Wir erreichten die Trainingshalle. Taylor und seine vorübergehende Reiterin erwarteten uns bereits. Ihr Name war Hannah und sie sprang für Amy ein, die zur zeit an einer schweren Grippe litt. Hannah war eigentlich ganz nett, auch wenn sie meines Erachtens zu anhänglich war. Außerdem, war da noch eine Eigenschaft die mir nicht gefiel.
Sie war homophob.
Ihre Stirn runzelte sich, als sie unsere ineinander verschränkten Hände sah und ich erkannte einige Anzeichen von Ekel. Taylor hingegen grinste mich vielsagend an. Er war es der mir sagte ich solle mich endlich zusammen raufen. Ich hätte es ehrlich gesagt nicht von ihm erwartet, da er ja anfangs Maxime auch nicht sonderlich mochte, aber er merkte wohl wie wichtig er mir geworden war und akzeptierte ihn. "Sag mir nicht ihr hattet.." fing die Schwarzhaarige an und ließ den Satz unvollendet. "Ist es so deutlich?" nuschelte Maxime, etwas unsicher und fuhr sich durch sein Haar. "Der Knutschfleck und euer Aussehen sprechen für sich" grinste Taylor nickend.
Zieht niemals Menschen mit ihren Phobien auf, das ist echt asozial. Es sei denn, sie haben Homophobie, dann benimmt euch so Homo wie möglich! Und das hatte ich auch vor, und ich werde mich daran ergötzen, wie ihr das Blut aus den Augen fließt.
Sie behielt ihren Kommentar für sich und wir widmeten uns unserem Training. Hannah warf uns immer wieder ein paar dunkle Blicke zu, ging auf Maximes Gesprächsversuche nicht ein und ignorierte uns hin und wieder sogar. Das fiel auch Taylor auf, doch er warf mir nur hilflose Blicke zu. Er hatte sie sich ja auch nicht ausgesucht, sondern sie war gerade zufällig bereit einzuspringen nachdem ihr Partner vor kurzem verschwunden ist.
Die Lehrer sind deswegen echt beunruhigt, doch glauben er sei geflohen aufgrund der Gefahr die von Void ausging. Gerüchte hatten sich rasant an der Schule verbreitet und jeder hatte Angst, selbst heute noch. Sie befürchteten, es gäbe noch mehr Blutdrachen die nur auf eine Gelegenheit warteten. Mein Vater macht sich auch schon etwas verrückt. Void zeigte ihm, wie wenig Kontrolle er noch hatte. Seitdem ist er in seiner Arbeit vertieft, sehr zu Arons Leidwesen. Aber Dad findet schon eine Lösung für sich, und wenn er stattdessen versucht mich und Maxime zusammen zu bringen. Ich habe ihm wohl auch noch sein letztes Hobby genommen.
Naja, jetzt kann er ja T-shirts drucken lassen und Tassen bekleben mit unseren Gesichtern und einem dicken fetten roten Herz. Allein bei dem Gedanken kam mir das Kotzen. "Hannah, hast du ein Problem mit meiner Sexualität?" riss mich Maximes fordernde Stimme aus meinem persönlichen Albtraum.
Neugierig wand ich meinen Blick zu den Beiden. Maxime hatte seine Arme verschränkte und sah Hannah abwartend an, während diese ihn nur mit ihren Blicken anfauchte. "Kann sein" zuckte sie nur giftig mit den Schultern und wendete sich abwehrend an. Maxime runzelte die Stirn und ich spürte die aufkeimende Wut in ihm. Dieses unsichtbare Band war schon so eine Sache..
"Ich hätte nie gedacht in diesen Zeiten, einem solchen Menschen noch zu begegnen" er schüttelte enttäuscht seinen Kopf und seine schwarzen Strähnen wippten im Takt. Seit der großen Offenbarung der Drachen, hat sich die Welt gewandelt, zum positiven. Aber das ist ja allen bekannt, jetzt wo große Bestien diese kleine Menschen in Schranken weisen können, benehmen sie sich auf einmal.
"Das liegt daran, dass es unnatürlich ist!" platzte Hannahs Meinung nun endlich aus ihren porösen Lippen, und mit ihr, eine ganze weitere menge an gequirlte Scheiße die sich in ihrem Kopf zusammen gebraut hatte und nur auf so eine Entleerung gewartet haben. Maxime war sichtlich geschockt von der Vielfalt an Beleidigungen und auch Taylor bekam seinen Kiefer nicht mehr geschlossen. Ich dagegen war die Ruhe in Person, in meinem Gefühl bestärkt, dass Menschen nur widerwärtige und minderbemittelte Kreaturen sind. Nichts weiter als Beute... bis auf ein zwei Ausnahmen vielleicht, und eine davon muss sich gerade so einen geistigen Dünnschiss anhören.
Hannah machte erst dann eine Pause als ihr der Atem ausging und gespannt beobachtete ich Maxime. Ob er jetzt richtig abgehen würde?
"Du bist so erbärmlich" warf er ihr nur kopfschüttelnd entgegen und machte dann auf der Ferse kehrt. Ohne weiteren Worte oder Blicke verließ er die Halle.
Sassy as fuck.
Taylor, Hanna und ich sahen ihm kurz hinterher, ehe wir uns gegenseitig ansehen. Hanna bekam jedoch nicht mehr als ein verächtliches Lächeln. "Selbst deine eigene Rasse hat etwas gegen dich, gibt dir das nicht zu bedenken?" fragte Taylor und hob seine rechte Augenbraue. Hannah schnaubte nur eingeschnappte und ging dann auch. Diese Reaktion entlockte Taylor nur ein leises und genervtes Stöhnen. "Ich versuche sie mal zu beruhigen." murrte er und stapfte ihr hinterher. "Warte." hielt ich ihn zurück. Er verharrte in seiner Bewegung und sah mich abwartend an. "Lass die erstmal was essen... du weißt doch wie Hunger Menschen beeinflussen kann" schmunzelte ich amüsiert und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Und wir sollten auch etwas essen" setzte ich nach, worauf ich ein zufriedenes Nicken von ihm bekam.
In der Mensa setzten wir uns, wie immer eigentlich zu unseren anderen Kollegen aus der Klasse. Blondchen war dabei, doch seit dem sie einen neuen Partner hat, lässt sie mich die meiste Zeit in ruhe. Die andere Zeit ignoriere ich sie. Während ich mit den anderen aß, und nebenbei mitbekam wer denn jetzt der heißeste Schauspieler aus der neuen Serie ist, erblickte ich meinen Reiter ein paar Tische weiter. Da saß er mit seinen Menschenfreunden und unterhielt sich.
Es war jedoch zu laut um mich herum, als dass ich auch nur ansatzweise heraushören könnte, was da abgeht, zumindest hat er Spaß. Irgendwo störte es mich, dass nicht ich es war der ihn zum Lachen brachte. Apropo... habe ich ihn überhaupt schon mal zum lachen gebracht?
Ich glaube nicht. Dafür habe ich ihn zweimal versucht umzubringen... mindestens... und ihn einmal vergewaltigt.
Wie kann er sich nur in mich verliebt haben? Ich mein, bei ihm ist es klar.
Er ist stets gut gelaunt, sieht in jedem das Positive und hat ein gutes Herz. Mal abgesehen von seinem Körper..
Und ich bin so ziemlich das Gegenteil.
Ich seufze bei dieser Erkenntnis gefrustet auf und schaufelte mir die letzte Gabel Lasagne in den Mund. Das kann so nicht weiter gehen! Wenn der Kleine nur ansatzweise Gefühle für mich hat, dann verlange ich zu wissen warum. Man soll ja an seinen guten Seiten arbeiten.
Voller Tatendrang stemmte ich mich in den Stand und fixierte meinen Reiter. Taylor neben mir warf mir ein paar ziemlich schräge Blicke zu. "Was geht denn mit dir ab?" wollte er mit vollem Mund wissen, doch bekam keine Antwort. Ich ignorierte ihn, und marschierte geradewegs auf Maxime zu. Er bemerkte mich recht schnell und seine grünen Augen beherbergten einen fragenden Blick.
Vor seinem Tisch blieb ich stehen, die anderen fragenden Blicke ausblendend. "Ich nehme die Freitag mit auf einen Ausflug." teilte ich ihm mit, wobei meine Stimme befehlender Klang als gewollt. "Auf ein Date?" grinste er verschmitzt. Unkontrolliert knurrte ich einmal auf, bemerkte aber fast gleichzeitig meine rüpelhafte Art und räusperte mich geräuschvoll. "Nenn' es wie du möchtest, zieh dich nur warm an" meinte ich ruhiger und wagte einen Blick in die Runde.
Alle sind sie zu Autos geworden, jedenfalls sahen sie mich mit solchen Blicken an. "Ehm klar, kein Problem. Reicht es wenn ich um 8 fertig bin?" stimmte dann Maxime lächelnd zu. Ich nickte einmal knapp. "Das ist eine gute Zeit" machte ich nochmal verbal klar. Um keine peinliche Stille zwischen uns aufkommen zu lassen, und weil mir die verwunderten gar schockierten Blicke der anderen gehörig auf den Sack gingen, machte ich auf der Ferse kehrt und verließ die gut gefüllte Mensa.
Ich konnte nicht leugnen, dass mein Herz etwas raste.
Mein erstes Date mit Maxime.
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Frohe Weihnachten an alle die feiern🎅❤🎁 Lasst euch reich beschenken :3
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