Adate be verda - Teil 2: unschuldige Leben

„Hier muss noch einer hin.", sagte Xia den Plan checkend. Sie zog einen der Sprengsätze aus ihrem Gürtel und befestigte ihn zwischen der Wand und dem Träger, sodass man ihn kaum von vorn sah.
„Okay, hier in der Nähe befindet sich ein Schlaftrackt. Da sollten sich ein paar der Kinder festhalten."
„Nein, wir müssen weitermachen und alle Punkte mit Sprengstoff bestücken."
„Hast du vergessen, was deine Mutter gesagt hat?", frage Sienna sie. Ihre Stimme hatte einen leicht vorwurfsvollen Ton, was allerdings durch den Helm verzerrt wurde.
Xia atmete tief durch. Sie wusste, dass die Mirialanerin Recht hatte.
„Gehen wir!", sagte Xia und lief in Richtung des Schlaftracktes.
Sienna folgte ihr.

Nun stand die beiden vor der Tür. Sie war von außen verschlossen wurden.
„Ich kann sicher das Schloss überbrücken, aber ich brauche Zeit.", erklärte Sienna und kniete sich vor das Kontrollpanel.
„Die haben wir nicht.", merkte Xia an, ehe sie ihr Schwert zog und dessen Klinge in das Panel rammte. Die verschlossene Tür glitt lautlos auf.

Der Raum im Inneren war stockduster, das einzige Licht kam von Xias Schwert und Siennas Helmlampe. Es stank bestialisch nach Schweiß und anderen Körperflüssigkeiten. Xia trieb es Tränen in die Augen und sie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen.
Sie schob den Gedanken beiseite und sah sich um, so gut es möglich war mit dem bisschen Licht.
Die Tür hatten sie hinter sich geschlossen, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, als es das geröstete Kontrollpanel neben der Tür ohnehin schon tat.
Das wenige Licht reichte trotzdem aus um das Zimmer zu beleuchten. Es war geradezu lächerlich klein. Xia schätze das es etwa 20 m² groß war. Es war vollgestellt mit fünf Doppelstockbetten. Unter und hinter diesen blitzen ängstliche Augenpaare die beiden Fremden an.
„Wir kommen in Frieden!", verkündete Xia. Augenblicklich konnte sie fühlen, wie die Anspannung im Zimmer sank.
„Das hatten wir gehofft."

Sienna und Xia drehten ihre Lichtquellen in Richtung der Stimme. In der hinteren Ecke des Zimmers stand ein Mirialaner, an welchen sich je ein kleiner Ithorianer und eine kleine Nautolanerin anschmiegten. Xia konnte die Furcht der Kinder fühlen, doch der Mirialaner verströmte keine Angst oder dergleichen.
Die Padawan betrachtete ihn einen Moment. Er war etwas größer als Xia selbst und vermutlich auch ein bisschen älter. Er hatte ein eher längliches Gesicht und hohe, leicht vorstehende, Wangenknochen. Seine Nase war schmal, ebenso wie seine Lippen. Seine mandelförmigen Augen wirkten in dem wenigen Licht, welches den Raum erfüllte, fast so schwarz wie seine Haare.

„Seid ihr gekommen um uns zu retten?"
Xia überlegte eine Sekunde, eigentlich hatten sie die vermissten mandalorianischen Kinder gesucht, von denen sich aber keines hier befand. Es befanden sich lediglich Nichtmenschen hier in diesem Quartier.
„Ja sind wir, aber im Gegenzug müsst ihr uns helfen.", erklärte Sienna.
„Gut, mit was?"
"Wir suchen noch andere entführte Kinder. Menschen vom Volk der Mandlorianer."
Der Mirialaner kam aus der Ecke und deutete seinen Gästen an sich zu setzen. Xia und Sienna setzten sich auf eines der Betten, der Mirialaner nahm auf dem Gegenüberliegenden Platz.
„Hier sind vor wenigen Tagen wieder Kinder angekommen, allesamt Menschen. Sie wurden aber zuerst zur Rekonditionierung gebracht.", erklärte er, während seine Stimme zu zittern begann. Sein Atem wurde unruhiger. Xia konnte seine Anspannung und seine Angst förmlich fühlen.
„Alles gut, es ist vorbei.", sprach sie ihm beruhigend zu und legte ihre Hand auf seinen grünen Handrücken. Sie fühlte eine Unzahl von Narben.

Er sah sie an und Xia fiel jetzt erst auf wie schön ihr gegenüber war. Trotz der Tatsache, dass er einige Narben an den Händen und Armen hatte wirkte seine Haut wie Jade. Er besaß breite Schultern und muskulöse Arme.
Seine dunkle Augen wirken, als könne man sich in ihnen verlieren.
In diesem Moment war Xia froh, dass der Raum so spärlich beleuchtet war, anderenfalls hätte man ihre knallroten Wangen gesehen.
Sienna hatte unterdessen ihre Holokarte des Fabrikkomplexes geöffnet.
„Kannst du mir zeigen, wo sich diese Rekonditionierung befindet?"
„Dort.", sagte der Mirialaner und deutete auf die Kellerebene im hintersten Winkel des Gebäudes.
„Wie kommen wir darein?", überlegte Sienna laut.
„Undercover.", schlug Xia vor.
Sienna nickte verständig.

Die passende Gelegenheit ließ zum Glück nicht lang auf sich warten. Zwei Sturmtruppen, welche die Gänge patrouillierten wurde in das dunkle Zimmer gezogen. Bevor sie wussten, wie ihnen geschah, hatten sie auch schon je einen deftigen Schlag auf den Hinterkopf kassiert.
Während sie von den Kindern und Xia mit den Laken an den Bettgestellen gefesselt wurden, schlüpften Sienna und der mirialinische Junge in ihre Rüstungen.
Unzufrieden sah Sienna auf ihre mandalorianische Rüstung.
„Und wie kriege ich die jetzt hier weg?", überlegte sie laut.
„Du?", sprach Xia einen kleinen Rodianer an, „Gib mir mal eins von den Bettlaken?"
„Welches?"
„Eins was nicht nach Urin riecht wäre gut."
„Die einzigen Zwei, die diesen... Makel hatten, hast du denen da als Knebel umgelegt."
„Ich weiß.", sagte Xia und lächelte schadenfroh, während sie lässig das Laken fing, welches der Rodiander in zuwarf.

Sienna wickelte die Rüstungsteile in das Laken, schnürte es wie einen Sack zu und warf diesen zu Xia.
„Soweit so gut.", überlegte der Mirialaner laut, „Aber was ist jetzt mit euch?"
„Keinen Stress, daran hab' ich auch schon gedacht. Wenn du mir deinen Overall und deine ID- Karte leihst führe ich die Kinder hier raus..."
„Ceanu, mein Name ist Ceanu."
Innerlich wollte sich Xia mit der flachen Hand gegen die Stirn hauen, wie hatte sie bloß vergessen können ihn nach seinem Namen zu fragen.
„Ich bin übrigens Xia.", stelle sie sich vor und lachte nervös.
„So heißt also meine schöne Retterin."
Xia hatte das Gefühl ihre Wangen würden so rot glühen, dass man sie selbst vom Orbit aus leuchten sehen konnte.
„Okay ihr Turteltauben, Zeit für Taten anstatt Worte.", löste Sienna die etwas verfahrene Situation auf. Xia hatte unterdessen den grauen Arbeitsoverall von Ceanu angezogen. Er hatte einen großen, vertikalen Riss an der Hüfte, was Xia aber äußerst praktisch fand, denn so konnte sie ihr Schwert am besten verstecken.

„Alle verfügbaren Einheiten begeben sich unverzüglich zum Kontrollraum!", kam der harsch klingende Befehl durch den Kommunikator in den Helmen der Sturmtruppen.
„Höchste Zeit für uns, eine bessere Gelegenheit kriegen wir nicht.", sagte Ceanu während er seinen Helm aufsetzte.
Sienna nickte ihm zu und setzte ihren Helm ebenfalls auf.
Ohne Umschweife verließen sie das Zimmer.
Xia beschloss zu warten, es wäre dumm jetzt einen Fluchtversuch zu wagen, wo die Gänge überlaufen waren mit feindlichen Truppen.

„Wo kriechen wir eigentlich hin?", fragte Sabia die Togruta.
Es kam ihr vor als würden sie bereits Ewigkeiten in diesem Lüftungsschachsystem umherkriechen.
„Siehst du gleich."
Sabia verdrehte die Augen, es war immer die gleiche Antwort, die sie von Ahsoka erhielt.
Dünne Lichtstreifen erhellten den sonst stockdunkeln Schacht.
„Mach deine Helmlampe aus.", wies Ahsoka sie an.
Sabia leistete Folge.
Der Schacht wurde breiter und heller. Sabia kroch ein Stück weiter vor und quetschte sich neben Ahsoka. Sie nahm ihren Helm ab und spähte durch die Lüftungsschlitze.

Unter ihnen befand sich das fabrikeigene Kraftwerk.
„Genialer Plan, muss ich zugeben.", lobte Sabia die Idee.
Ahsoka sagte nichts dazu, stattdessen fragte sie das mandalorianische Mädchen, ob sie eine Verbindung der Kamera im Kontrollraum herstellen konnte. Sabia zog ein Display aus ihrem Werkzeug- und Waffengürtel. Mit wenigen Klicks war die Verbindung eingerichtet.
Das Bild zeigte, dass der Feind bereits versuchte in den Raum einzudringen. Jetzt hieß es erneut warten und Zeit für die anderen schinden.
„Aber wie warnen wir die anderen?", ging es Sabia durch den Kopf.
„Sobald das Störsignal im Raum zerstört wurde, senden wir an alle Kommunikatoren den Countdown und zwar auf Mando'a, damit der Feind ahnungslos bleibt."
Ahsoka zog einen kleinen Datenträger aus ihrer Gürteltasche und steckte ihn an ihren Kommunikator an.
Sabia nickte verständig und ging geistig Pläne durch, wie sie das Kraftwerk mit ihrem verbliebenen Sprengstoff das Kraftwerk in die Luft jagen könnte. Doch jetzt hieß es abwarten.

Die Kommunikationszentrale befand sich genau am anderen Ende es Komplexes. Ohne Ceanu hätte sie sich schon längst verlaufen, da war sich Sienna sicher.
„Wieso kennst du dich eigentlich so gut hier aus?", fragte sie ihn.
„Hab' öfter versucht für meine Einheit nachts mehr Essen zu stehlen."
Sienna nickte. Die unterernährten Sklavenkinder hatten ihr alle furchtbar leidgetan. Sie musste an ihre eigene kleine Tochter denken und an die Nacht als ihre Siedlung von den weißen Monstern überfallen wurde.

Es war grauenhaft gewesen. Doch ihr Clan war im Vergleich zu den anderen noch glimpflich davongekommen. Nur zwei Kinder waren ihnen in die Fänge geraten, ein Geschwisterpaar. Die Mutter der beiden war brutal von den Feinden niedergemetzelt wurden. Der Vater der Kinder war bereits lange verstorben, getötet von den Piraten. Ihr letzter lebender Verwandter war ihr Großvater. Sienna erinnerte sich zu gut an den Schmerz in seinen Augen, als er seine einzige Tochter beerdigen musste. Sie würde die Kinder finden und sie alle retten. Egal welchem Clan sie angehörten.

Je mehr sie über all die Berichte über Überfälle und verschwundene Kinder nachdachte, desto mehr viel ihr auf, das ein Clan fehlte, der Jai'galaar-Clan. In diesem Moment fiel es der Mirialanerin wie Schuppen von den Augen. Sie wollten nicht gegen die weißen Monster kämpfen, sie wurden nicht von ihnen überfallen und ihre Kinder wurden nicht verschleppt. Sie waren die Verräter. Sicher war es auch Sallah Orghun gewesen, die ihre Feinde über Überfall auf die Fabrik informiert hatte. Deswegen hatte man sie mit heftigem Beschuss empfangen. Sienna wunderte sich dennoch was sich der Jai'galaar-Clan von all dem versprach.
„Hier lang.", holte Ceanu sie aus ihren Gedanken und zog sie am Arm in einen schmalen, schlecht beleuchteten Korridor.
„Wir müssen die Treppe runter."
„Alles klar."

Langsam wurde Xia ungeduldig. Immer und immer wieder hörte sie feindliche Marschschritte von der anderen Seite der Tür. Allein wäre es sich kein Problem gewesen, sich durchzukämpfen, doch für die unbewaffneten Kinder wäre es tödlich.
Einen momentlang war alles still. Der Moment strich wie eine Erinnerung an einen lang zurückliegenden Tag, als das Geräusch einer gewaltigen Explosion alles vereinnahmte. Xia fühlte die Welle der Erschütterung.
„Gehen wir!", wies sie die Kinder an, "Zieht eure Overallkapuzen tief ins Gesicht und folgt mir!"
Während sie ihre eigene ausgebeulte Kapuze über ihre Montrals zog, öffnete sie die Tür.
Vorsichtig streckte sie ihren Kopf raus und sah nach links und rechts. Der Flur war vollkommen verlassen. Den Weg welchen sie nehmen wollten hatte sich die Halb- Togruta bereits während der langen Wartezeit eingeprägt.
Es war soweit alles friedlich. Xia wunderte sich, ob Sienna diese Ablenkung geplant hatte.

Schritte kamen auf die Gruppe zu. Die Padawan lokalsierte die Geräusche aus dem linken Korridor kommend. Mit einer Handbewegung deutete sie der Gruppe an stehen zu bleiben.
Arnd Sin und seine Frau brauchten nicht lang ehe sie die Gruppe hinter der Abzweigung entdeckten. Sie hatten gute Ausbeute gemacht und alles an Technik und wertvollen Metallen mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war. Die prall gefüllten Taschen waren schwer.
„Na was haben wir denn hier?", fragte Eylas Sin.
„Könnt ihr mir helfen die Kinder hier rauszubringen?", fragte Xia das Ehepaar.
Just in diesem Moment piepten die drei Kommunikatoren der Befreier.
„Ein Countdown, noch fünf Minuten.", stellte Arnd Sin fest.
„Dann sollten wir uns beeilen die Kinder hieraus zu schaffen.", merkte Xia an.
„Was bietest du uns dafür? Diese Kinder haben keinen Wert für uns."
Die Padawan war über diese Frage mehr als nur entrüstet. Ohne darüber auch nur nachzudenken zog sie ihr Lichtschwert und hielt es Eylas an die Kehle.
„Dein Leben."

Mit einem Mal war Xia von großer Unruhe getrieben, sie fühlte als wäre etwas schiefgelaufen, als wären Sienna und Ceanu in Gefahr.
„Aber, aber.", versuchte ein Alienmädchen mit grauer Haut und vielen kleinen roten Stacheln auf dem Kopf zu schlichten, „Ich denke wir könnten Ihnen von Nutzen sein. Diese Taschen sehen schwer aus. Wir tragen sie für Sie und im Gegenzug nehmt ihr uns mit."
„Gut.", willigte Arnd ein und ließ die Hand von seinem Blaster.
Xia ließ ihr Schwert sinken, deaktivierte es und steckte die Waffe zurück unter den Overall. Ohne ein weiteres Wort rannte sie los, zurück in das innere der Fabrik.
Die restlichen Kinder liefen im Gänsemarsch zwischen dem Ehepaar Sin Richtung Ausgang.

Der Kellergang war noch spärlicher beleuchtet gewesen als der Flur vorher. Es war kalt und dreckig.
„Da vorn ist es.", erklärte Ceanu und deutete auf eine dicke Tür am Ende des Ganges.
Diese war, wie hätte es auch anders sein sollen, verschlossen.
„Warte, ich kriege das hin.", sagte Ceanu und machte sich daran das Schloss zu knacken. Unterdessen hielt Sienna Wache.
Nach kurzer Zeit war die Tür offen.
„Gut gemacht.", lobte sie ihn.
„Danke, ist eins meiner Talente."

Die beiden betraten den schlecht beleuchteten Raum. Eine ekelhaft schwüle Luft, die nach Blut roch ließ Sienna die Nase rümpfen.
Die fünfundzwanzig Kinder standen in der Mitte des Raumes in einem Quadrat. Mit Ketten um die Hände waren sie am Betonboden festgemacht.
„Ihr müsst gehen! Schnell!", rief ihnen eines der Kinder zu.
Noch bevor einer der beiden Zeit hatte um auf die Warnung zu reagieren, wurden ihnen die Läufe von Blastern von hinten an den Helm gedrückt.
Sienna wollte sich umdrehen und kämpfen, doch bevor sie die Gelegenheit dazu hatte, wurden Ceanu und sie entwaffnet und auf die Knie gebracht.
Aus dem Schatten des Raumes trat ein Mann mit schütterem Haar und grauer Uniform.

„Guten Abend, meine Freunde.", begrüßte er seine Gefangenen.
Unterdessen demaskierten die beiden feindlichen Sturmtruppen sie. Ebenfalls wurden sie am Boden angekettet.
Der Mann in der grauen Uniform legte einen Kommunikator mit kleinem Bildschirm vor sich. Sienna erkannte es als ein mandalorianisches Modell. Noch beunruhigender als die Tatsache, dass der Feind tatsächlich einen Verbündeten in den eigenen Reihen zu haben schien, war was das Gerät anzeigte. In etwa fünf Minuten würde der Fabrikkomplex in die Luft fliegen. In diesem Moment ärgerte Sienna sich auch über sich selbst. Sie hatte vergessen ihren eigenen Kommunikator von ihrer Rüstung abzumachen.
„Sir?", sprach eine Sturmtruppe den Mann an, „Ein Mausdroide hat auf nahmen von einer Person mit Lichtschwert, die sich in Richtung dieses Raumes zu bewegen scheint."
Ein sadistisches Grinsen legte sich auf seine schmalen Lippen.
„Sehr gut, dann ist es für uns jetzt Zeit zu gehen. Alle Truppen sollen unverzüglich den Komplex verlassen.", sagte er während er und die drei anwesenden Sturmtruppen langsam auf dem Raum liefen, „Auf Wiedersehen!"

Xia sprintete die Gänge entlang. Ein lautes Signal ertönte, vermutlich verließen auch die Ratten das sinkende Schiff. Bis jetzt war sie keinem weiteren Feind begegnet. Um die Ecke waren nun jedoch zwei Paar Schritte zu hören. Xia zog ihre Waffe, stieß sich von der Wand ab und sprang um die Ecke, um die Feinde zu überraschen.
Doch kaum war sie um die Ecke sah sie, dass es keine Feinde waren.
Schockiert realisierte sie, dass sie gerade Sabia und ihre eigene Mutter angriff. Ahsoka reagierte jedoch ruhig und besonnen. Sie zog ihre weißen Schwerter und wehrte ihre Tochter ab, die sie geschockt ansah. Xia machte einen Salto in der Luft und landete hinter den beiden perfekt auf den Füßen.

Gerade wollte sie weiterrennen, da hielt ihre eigene Mutter sie mit der Macht fest.
„Wir müssen weg von hier."
„Geht nicht! Die Kinder, sie sind immer noch bei der Rekonditionierung. Sienna und Ceanu wollten sie retten, aber ich glaube sie wurden erwischt."
„Wir haben noch vier Minuten. Gehen wir.", sagte Ahsoka und ließ ihre Tochter wieder los.
„Ich versuche die Explosion noch etwas raus zu zögern, aber ich weiß nicht wie viel Zeit ich gewinnen kann.", sagte Sabia.
„Gut mach das, wir kommen auf dem Rückweg wieder am Reaktor vorbei und holen dich."
Sabia nickte während die beiden Togruta schon davonrannten. Ohr Vater hatte ihr als sie klein war von den Jedi Kanan Jarrus und Ezra Bridger erzählt und davon, dass sie mit ihren Instinktentscheidungen meist richtig gelegen hatten. Also beschloss sie ihnen zu glauben und alles zu tun, was in ihrer Macht stand.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich solche Probleme magisch anziehe.", merkte Xia an um sich selbst abzulenken.
Ahsoka schmunzelte.
„Da hättest du meinen Meister und mich während der Klonkriege erleben sollen. Wir sind von einer Katastrophe in die nächste gestolpert."
Xia lachte kurz auf.
„Ja, das kenn' ich. Das kommt wohl davon, wenn man zu viel Zeit mit Mitgliedern der Skywalker- Familie verbringt."
Ihr Mutter lachte, während sie die Treppe in den Keller hinab rannten.
Kurz drauf hatten sie den Keller erreicht.

Die beiden verschwendeten keine Zeit. Sofort schnitten sie die Gefangenen los.
„Jetzt hast du mich schon zweimal gerettet, ner Nau.", sagte Ceanu in einem charmanten Ton.
Xia wurde knallrot und wendete sich schnell ab.
„Wie lange haben wir noch?", fragte sie stattdessen.
„Zwei Minuten dreißig."
„Dann sollten wir schleunigst hier weg."
„Fünf von uns haben sie die Füße gebrochen. Wir können kaum stehen, geschweige denn rennen."
„Dann tragen wir euch.", schlug Ceanu vor, „Ich nehm' zwei und ihr je einen."
Keine hatte an dem Plan etwas auszusetzen.
So schnell sie konnten rannten sie. Die zwanzig Kinder, die selbst gehen konnten vor ihnen. Die vier mit den anderen bildeten die Nachhut.
Xia selbst trug ein kleines Mädchen, vielleicht fünf Jahre alt, mit roten Haaren. Sie konnte das starke Schlagen des Herzen der Kleinen spüren.

Durch die ganze Rennerei hatte die Halb- Togruta etwas die Orientierung verloren.
Erst als ihre Mutter brüllte: „Sabia, komm!", erkannte sie den Gang wieder.
Keine Sekunde später hatte sich das Mädchen in der gelben Rüstung zu ihnen gesellt.
„Ich nehm' dir mal einen ab.", sagte sie und nahm eines von Ceanus Kindern.
„Konntest du etwas machen?", fragte Ahsoka sie.
„Nein, tut mir leid. Wir haben noch 45 Sekunden."
Keiner sagte etwas dazu, sie alle konzentrieren sich aufs Rennen.

Kaum hatten sie das Gebäude hinter sich gelassen, ertönte ein Piepen. Nur noch zehn Sekunden. In der Distanz sahen sie, dass die anderen bereits auf sie warteten. Um die Schiffe war ein Schutzschild. Konnten sie diesen erreichen, waren sie in Sicherheit.

Noch fünf Sekunden.
Die ersten Kinder begannen den das kleine Plateu zu erklimmen auf welchem die Schiffe standen.

Noch vier Sekunden.
Die zwanzig Kinder, welches selbst rennen konnten, waren alle in Sicherheit.

Noch drei Sekunden.
Sienna, Sabia und Ceanu, sowie ihre Kinder hatten Ebenfalls das Kraftfeld erreicht.

Noch zwei Sekunden.
Ahsoka machte einen Machtsprung und brachte sich und den Jungen, den sie getragen hatte, damit in Sicherheit.

Noch eine Sekunde
Xia verlor das Gleichgewicht, während sie das Plateu erklimmte. Mit letzter Kraft nutzte sie die Macht, um das Mädchen auf ihrem Rücken in das Schutzschild zu stoßen.

Die Explosion war gewaltig. Xia machte sich bereit, dass die Druckwelle sie erfasste, doch nichts geschah.
Zögerlich öffnete sie ihre Augen und sah ihre Mutter, die sie in das Schutzschild gezogen hatte.

Baron Kryze stand auf der Erhöhung in Thronsaal. Er blickte auf all jene hinab, welche am Scharmützel von Concordia beteiligt gewesen waren. Links und rechts hinter ihm standen, all die versklavten Nichtmenschen, die sie gerettet hatten.
„Ich kann euch allen nicht genug danken, dafür was ihr getan habt. Ihr habt nicht nur wieder einmal bewiesen, dass ihr das Volk der Krieger seid, sondern ihr habt auch viele unschuldige Leben gerettet. Das der Feind so unentdeckt in unserem Schatten sein konnte, ist ein Fehler, der sich in keinem Fall wiederholen darf. All die Unschuldigen, die von ihnen versklavt wurden, sollen zurück zu ihren Familien gebracht werden. Sollten sie es allerdings präferieren hier zu bleiben, so sind sie mir hier im Palast als meine Ehrengäste willkommen, von diesem Tag bis zu ihrem Letzten."
Für seine offenen und warmen Worte erntete der Baron tosenden Applaus.

Nach einer Weile hatte sich der Empfang hier im Palast etwas zerstreut. Viele kleine Gruppen hatten sich gebildet. Xia lief durch die Menge und hoffte einen Angehörigen des Jai'galaar-Clans zu finden, doch es war keiner hier.
Frustriert ging sie auf den Balkon, wie sollte sie Naa'ri jetzt bloß finden und zum Tempel bringen. Die Macht war stark in dem Mädchen von Mandalore und eine untrainierte Machtnutzerin konnte sehr gefährlich sein.
Es war Nacht in Keldabe. Ein sternenklarer Himmel wurde an die Kuppel der Stadt projiziert.
Noch jemand außer ihr war auf dem Balkon.
„Hey", begrüßte sie Ceanu freundlich und stellte sich neben ihn an das Geländer.

Xia betrachtete ihn von der Seite. In der ordentlichen Kleidung, welche er bekommen hatte, sah er nach Xias Meinung noch attraktiver aus, als vorher. Seine schwarzen, glatten Haare hatte er ebenfalls in Ordnung gebracht. Die Seite waren kurz geschoren und das Haupthaar leicht zurück gegelt. Jetzt verstand Xia auch warum er keine der typischen rautenförmigen Tätowierungen im Gesicht trug. Seine Tätowierungen lagen sie ein breites Band aus vielen klein Rauten um seinen Hinterkopf bis etwa zu seinem Nacken. Sie verliefen von einem Ohr zum anderen.

Ceanu drehte seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie mit seinen dunklen Augen an.
Verlegen sah die Padawan weg. Davon ließ er sich aber nicht beirren, sondern griff nach ihrer Hand. Xia sah ihm in die Augen und hatte das Gefühl ihr Herz würde gleich aus ihrem Brustkorb springen.
„Vielen Dank nochmal, ner Nau, dass du die anderen und mich gerettet hast."
„Ähh... nicht der Rede wert, sowas tun Jedi halt. Was... was wirst du jetzt eigentlich machen?... Also wegen Familie und so."
„Ich habe keine Familie mehr.", sagte er traurig. Xia drückte seine starke Hand etwas, woraufhin er ihre noch etwas näher an sich zog, „Meine Eltern sind gestorben, als sie damals das Dorf überfallen haben. Von meinen kleinen Geschwistern weiß ich nichts. Ich weiß weder ob sie tot sind oder ob sie versklavt wurden wie ich."
„Du hast Geschwister?"
„Sie sind Zwillinge, Calvin und Cnema."
Schockiert riss die Halb- Togruta die Augen auf.
„Wie... wie heißt du?"
„Na, Ceanu."
„Nein, nein, ich meine mit Nachnamen."
„Wright, wieso?"
„Dann musst du mich unbedingt begleiten."
„Ich folge dir bis an das Ende der Galaxis, ner Nau."
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ner Nau

mein Licht

(my light)

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