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Schniefend wendet Juli sich also wieder ab und will gerade in sein Zimmer zurück gehen, da fällt Juli ein Satz ein, den Franjo ihm vor langer Zeit einmal gesagt hat... "Egal was ist, komm immer zu mir und sprich mit mir." Das beinhaltet doch auch so eine Situation wie jetzt oder? Ein wenig Hoffnung keimt in Juli auf und so wendet er sich wieder zurück zur Tür. Juli nimmt all seinen Mut zusammen und klopfe zaghaft an. Direkt hört Juli wie das Gespräch im Inneren verstummt. Dann kann Juli die Stimme von Franjo hören. "Einen Moment bitte.", meint er und Juli beißt sich nervös auf seine Lippe. Spricht er gerade mit Juli? Oder mit dem anderen Mann? Unsicher geht Juli einen kleinen Schritt zurück und schlinge seine Arme fest um seinen Hasi.

Dann kann Juli Schritte hören, die langsam näher kommen und kurz darauf schaut Juli zu, wie die Tür vor ihm geöffnet wird. Es war eine schlechte Idee.... Juli bekommt sicherlich Ärger... "Was ist los Nummer eins?", kann Juli nun die tiefe Stimme von Franjo hören und macht sich noch ein wenig kleiner. Franjo klingt nicht nett... Julis Lippe bebt und noch mehr Tränen rennen über Julis Backe und machen den weichen Hoodie nass. Juli umklammert Hasi und den Stift fest und starrt stumm auf den Boden. Dann kann Juli eine Berührung an seiner Wange spüren und schaut auf. Franjo hat seine Hand an Julis Wange gelegt und streicht eine Träne weg. "Juli?", fragt er nun sanft und alles in Juli bricht zusammen.

Ohne weiter nachzudenken stürzt sich Juli in die Arme von Franjo und krallt sich an ihn. Die Tränen die nun nur noch mehr kommen sind Juli vollkommen egal. Einen Moment später kann Juli auch spüren, wie Arme um ihn gelegt werden und ihm eine Hand den Rücken streichelt. "Was ist passiert Juli?", flüstert Franjo nun und ohne sich von ihm zu lösen hält Juli den Stift hoch. "Er ist einfach kaputt gegangen! Aber Juli braucht die braun!", schnieft Juli und schaut nun doch ein wenig auf.

Juli kann in dem Gesicht von Franjo nicht erkennen, was dieser gerade denkt. Aber er scheint nachzudenken. Dann seufzt er leise und schaut einen Moment über seine Schulter. "Weißt du was... Du holst deine Zeichenstifte und malst an dem kleinen Tisch in der Ecke von meinem Büro. Ich spitzle solange die Braun und wenn nochmal etwas sein sollte, bin ich gleich bei dir okay?", fragt Franjo Juli nun und Juli schaut mit großen Augen auf. "Aber... Da ist doch Besuch... Und Juli soll doch solange malen...", fragt Juli verwirrt nach und schaut über die Schulter in das Büro. Doch er kann nur ein Hosenbein erhaschen.

"Du wirst uns nicht stören und wir sind fast fertig. Versuche einfach ruhig zu malen und dann ist das kein Problem.", erklärt Franjo aber und Julis Augen werden groß und glänzend. "Au ja!!", jubelt Juli nun und strahlt übers ganze Gesicht. Er gibt die kaputte braun Franjo und springt auf um seine Sachen zu holen. Als Juli wieder kommt, steht die Tür zum Büro ein wenig auf und nun doch wieder ein wenig unsicher geht Juli mit gesenktem Kopf in das Büro und schließt hinter sich leise die Tür. Juli schaut einen Moment zu Franjo, doch als er den Blick des fremden Mannes kreuzt, senkt er direkt schnell den Blick und tappst an den besagten Tisch. Dort setzt er sich im Schneidersitz davor und schaut auf sein Bild. 

"Hier.", kann er nun die Stimme von Franjo hören und schaut auf. Dieser hält ihm eine frisch gespitzelte braun vor die Nase. "Oh Danke!!", bedankt sich Juli eifrig und schnappt sich die Braun, ehe er sich nun wieder voll und ganz seinem Bild zuwendet.

So vergeht die Zeit und Juli hat vollkommen ausgeblendet, dass Franjo mit dem fremden Mann noch am reden ist. Als das Bild von seinem Hasi fertig ist, betrachtet Juli es mit leuchtenden Augen und steht dann auf. Er nimmt das Bild und dreht sich um. Franjo muss es sehen! Doch sein Blick fällt wieder auf diesen Mann und so bleibt Juli doch unsicher stehen. "Komm her.", kann er dann aber Franjo hören und hebt seinen Blick. Als Juli sieht, das er gemeint ist, strahlt er auf und tappst schnell zu Franjo. "Wir sind quasi fertig. Ace wird meinen Gast gleich nach unten begleiten.", erklärt Franjo Juli und zieht Juli auf seinen Schoß. Leise muss Juli kichern und kuschelt sich an ihn. Julis Blick ruht aber wachsam auf dem Fremden. Er mag ihn nicht... Er ist neu...

Als die Tür aber aufgemacht wird und der Fremde aufsteht, zieht Juli die Augenbrauen zusammen. "Es war nett mit Ihnen Geschäfte zu machen. Ich hoffe Sie finden, was ich suche.", meint nun der Fremde und wendet sich dann mit Ace zusammen zum gehen. Als alle beide draußen sind merkt Juli, wie sich die Arme um ihn ein wenig enger ziehen und kichernd schaut Juli auf. "Juli hat ein Bild gemalt~", schnurrt Juli und wedelt mit dem Bild vor der Nase von Franjo herum. "Dann lass mal sehen~", meint dieser und voller Begierde nickt Juli und springt aufgeregt auf und ab. "schaut!!"

Juli zeigt Franjo das Bild und wartet gespannt auf ein Kommentar. Auch muss Juli ein wenig anders hinsitzen, da es unter seinem Popo ganz harz und unbequem geworden ist. "Das ist wirklich schön. Schau, wir hängen es hier vorne an die Tür.", erklärt Franjo nun und deutet auf die Tür. "Au jaa!!" Juli schnappt sich den Klebestreifen und sein Bild und befestigt es an der Tür. Dann geht Juli zurück zu Franjo und kuschelt sich wieder auf seinen Schoß. "Was wollte der Mann?", fragt Juli nun neugierig und streicht in Gedanken mit seinen Fingerspitzen den Stoff an Franjos Schulter nach. "Er hat... Er sucht einen Jungen.", meint Franjo und wieder kann Juli seine Hände auf seinem Rücken und auf seinem Po spüren. "Hat er ihn verloren?"

"Nicht direkt...", meint Franjo nun aber und schaut Juli nachdenklich an. "Er sucht einen ganz besonderen Jungen... Er hat ein Bild vor Auge und möchte nun diesen Junge... Kennenlernen." Juli runzelt die Stirn. "Und wie sieht der aus?", hackt er nach und denkt an die vielen Jungen die hier wohnen. "Ehm... Er hat schwarze Haare und grünblaue Augen. Zudem ist er eher sportlich. Mann kann sagen, er ist gutaussehend.", erklärt Franjo und Juli muss den Kopf schütteln. So einen Jungen kennt er nicht. "Kenn ich nicht"

Nachdem sie noch einen Weile so da saßen, hat Franjo essen bestellt und Juli ist mit ihm an der Hand hinunter in das Wohnzimmer gelaufen. Nun sitzen sie zusammen auf dem Sofa, Juli angekuschelt an Franjo, und schauen einen Film und essen Pizza. Irgendwann ist Juli auch eingeschlafen, denn als er nun die Augen aufmacht, findet er sich in seinem Bett wieder. Die Bettdecke ist halb auf den Boden gefallen und auch Hasi liegt dort. Mit müden gliedern reibt Juli sich den Sand aus den Augen und schaut sich verschlafen um. Wieso ist Juli wach...? Ein kalter Schaue kommt ihm über den Rücken und ein Blick zum Fenster lässt ihn zusammenschrecken. "AAAH!" Vor dem Fenster ist ein Monster!

Schnell zieht Juli die Decke über seinen Kopf und macht sich klein. Juli kann spüren wie schnell  sein Herz pocht und zittert am ganzen Körper. Da war ein riesiges Monster und wollte Juli essen! Plötzlich kann Juli ein lautes Poltern hören und wie Schritte näher kommen. Juli hält den Atem an und versucht sich noch kleiner zu machen. Vorsichtig lugt er aus einem kleinen Spalt unter der Decke hervor... Doch er kann nichts erkennen. Alles ist dunkel. Dann ist ein noch lauteres Poltern zu hören und im nächsten Moment geht das Licht an. Juli erschreckt sich fast zu Tode als er eine Gestalt in seinem Zimmer sieht und hält sich schnell die Hand vor den Mund um keinen Laut von sich zu geben. 

Doch als sich seine Augen an das Licht gewöhnt haben erkennt Juli Franjo, der in der Mitte des Raums steht und etwas vor sich hält. Schnell springt Juli auf und rennt zu ihm, ehe er sich in seine Arme stürzt und sich an ihn klammert. "Was zum Teufel... Ich dachte es wär jemand hier!", entgegnet Franjo und Juli kann ein leises Klicken hören. "D-da war auch w-was!", schnieft Juli nun und schaut mit großen, ängstlichen Augen zum Fenster. Draußen ist er rabenschwarz. "E-ein Monster!"

"Ein Monster?! Wo?", hackt Franjo nun nach und schiebt Juli einfach von sich. Mit großen Augen bleibt Juli stehen und schlingt unsicher seine Arme um sich. Er schaut zu, wie Franjo durch das immer geht. "B-beim Fenster...", murmelt Juli nun und presst seine Lippen zusammen. Ein ganz blödes Gefühl macht sich in ihm breit. Wieder ist ein lautes Poltern zu hören und im nächsten Moment ist es draußen Taghell und man kann das Monster wieder sehen. Juli gibt ein ängstliches Wimmern von sich und kauert sich auf dem Boden zusammen... Doch Franjo macht nichts. Ängstlich schaut Juli zu Franjo und sieht, wie er ein silbernes L in seine Hose steckt und sich dann die Stirn reibt. "Das ist ein scheiß Unwetter...", murmelt er leise und dreht sich dann zu Juli um. "Das ist nur ein Unwetter... Und die Blitze zeigen dir die Umrisse der Bäume. Da ist kein Monster...", erklärt er leise und geht auf Juli zu.

"Versuch wieder zu schlafen.", meint er nun und Juli schüttelt den Kopf. Ein seufzen ist zu hören. "Dann komm mit zu mir.", meint er nun und schnell nickt Juli. Die restliche Nacht konnte Juli ruhig in den Armen von Franjo in dessen Bett schlafen.

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