~Kapitel 25~

"You only worry about your actions
But words hurt too"
~Words Hurt Too - Rhian Benson~

"Euch ist hoffentlich bewusst, dass das später ne extra Runde bedeutet, um das wieder abzutrainieren?" fragte Shawn provokant, als Jack und Cameron sich erneut pancakes auf den Teller schaufelten.

"Oh man.." brummten sie, weshalb ich kurz auflachen musste.
Als mich alle begannen anzustarren senkte ich den Blick entschuldigend.
Das war unangebracht. Ganz offensichtlich.

"Daran könnte ich mich echt gewöhnen." gab Jack von sich und stopfte sich weiterhin mit Essen voll.

"Oh ja, ich hatte ja gehofft es würde irgendwann noch seine Vorteile geben, dass du die Kleine gekauft hast." lachte Cameron woraufhin ich ihn erschrocken ansah. "Hatte zwar auf.. naja andere Vorteile gehofft bei dem Job, aber so ein Hausmädchen ist auch nicht schlecht." beendete er den Satz lachend und Jack lachte auch kurz auf.

Sofort hielt ich in meiner Bewegung inne und blickte überfordert auf den Tisch vor mir.

Heul jetzt bloß nicht los verdammt, du würdest nur Alles wieder kaputt machen.
Ich weiß, dass er mich nicht direkt beleidigt hatte, doch alleine seine Worte stachen mir tief ins Herz.
Für sie war ich einfach nur die billige Stripperin, nicht mehr. Und das würde sich vermutlich nie ändern.

Plötzlich schluchzte ich leise auf, wofür ich mich am liebsten direkt ohrfeigen würde.
Stattdessen schnappte ich meinen Teller und ging in die Küche, um ihn in die Spülmaschine zu räumen.

Überfordert strich ich mir einige Tränen aus dem Gesicht und drehte den Jungs den Rücken zu.
Plötzlich hörte ich, wie Jemand auf den Tisch schlug, weshalb ich mich ruckartig umdrehte.
Shawn, der Jack und Cameron gegenüber saß, starrte die Beiden eiskalt an, seine flache Hand auf dem Tisch abgelegt.

"Raus." brummte er die Beiden an, woraufhin sie eingeschüchtert aufstanden und den Raum verließen, ohne sich nochmal umzudrehen.

"Du auch." richtete er sich nun an Connor und mein Herz begann schnell zu rasen.
Ich wollte nicht mit ihm allein sein verdammt.
Bleib hier, Connor! Dieser stand jedoch auf, warf mir einen entschuldigenden Blick zu und verließ das Zimmer.
Mein Blick fixierte sich auf Shawn, während ich einige Schluchzer noch immer nicht unterdrücken konnte.

Im Moment hasste ich es mehr denn je, andauernd so emotional reagieren zu müssen.
Langsam stand er auf, kam auf mich zu und sein Blick hob sich, um mir in die Augen zu sehen.
Ich biss mir auf die Lippe, um nicht mehr zu schluchzen.

"Du musst damit aufhören die Alles zu Herzen zu nehmen und immer zu heulen." gab er ruhig von sich.

Ein Hauch Gefahr lag in seiner Stimme doch es fühlte sich an, als würde er versuchen es zu unterdrücken, um mir keine Angst zu machen.

"Ich weiß .. nur.. was würdest du denn machen? Für dich bin ich einfach nur.. ein.. ein Gegenstand und für sie.. das billige Flittchen." stotterte ich und schluchzte erneut.

Er kam noch einen Schritt näher, sodass er nun zu mir runter sehen musste. Er war nah genug, um seinen Duft einatmen zu können.
Er trug ein angenehmes Parfüm gemischt mit etwas ganz Eigenem.
Meine Hände begannen leicht zu zittern und die Panik stieg in mir auf, doch viel mehr als das.. begann mein Herz zu rasen.

"Was ich machen würde?" fragte er, bevor er sich noch näher zu mir lehnte und mir zuflüsterte "Ich würde ihnen zeigen, was wirklich Alles in mir steckt."

Er entfernte sich wieder von mir und sah mir eine Weile tief in die Augen.

"Also hör auf zu weinen, ja? Und mach die Sauerei hier weg." er nickte auf die Arbeitsfläche, auf der noch ein bisschen dreckiges Geschirr stand, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ.

Shawn's Sicht

Unschlüssig darüber wie ich mich verhalten sollte, drehte ich Angel den Rücken zu und war im Begriff den Raum zu verlassen, als ich im Türrahmen stehen blieb und mich nochmal zu ihr umdrehte.

Ich hatte das Bedürfnis mich bei ihr zu entschuldigen, obwohl das so absolut gar nicht kein Ding war.
Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, legte ihre Hände ins Gesicht und begann aufzuschluchzen, bevor sie langsam auf den Boden sank und vor sich hin heulte.

Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf genervt. Das musste aufhören. Wenn sie so weitermachte, würde es ihr nie besser gehen.

Und das musste sie selbst rausfinden, sie musste begreifen, dass es ein Fehler war sich Alles zu Herzen zu nehmen.

Also lief ich weiter und suchte meine Jungs, die wie erwartet in unserem Trainingsraum im Keller zusammenstanden.
Als ich den Raum betrat verstummten sie und Cameron und Jack sahen mich an, als hätten sie keinen blassen Schimmer, wieso ich sauer war.

"Hab ich nicht gesagt, sie wird in Ruhe gelassen?" wollte ich ruhig wissen und blickte die beiden Jungs aus kalten Augen an.

An Connor brauchte ich mich sicherlich nicht richten, der würde die Kleine doch sofort heiraten, würde sie Ja sagen.
Aber um Jack und Cam machte ich mir doch so meine Gedanken.

"Das war doch nur ein Joke, nichts Ernstes. Beruhig dich, Man." forderte Jack und ich zog angespannt eine Augenbraue nach oben.

"Jack ohne Witz, du fängst dir gleich gewaltig Eine. Ich will, dass ihr sie entweder ignoriert, wenn ihr kein Bock auf sie habt oder sie ganz normal behandelt, als wäre sie eine von uns, verstanden?" stellte ich erneut klar.

"Sie ist aber nun mal keine von uns. Noch dazu ist sie ein Mädchen. Seit wann haben die einen so hohen Stellenwert in deinem Leben?" wollte nun Cameron wissen und ich begann mich zu fragen, ob sie heute eine ordentliche Portion Dummheit gefrühstückt hatten oder ich in letzter Zeit zu lasch mit ihnen umgegangen bin.

"Fakt ist, dass ich keinen Bock darauf habe, dass sie hier andauernd heulend durch die Gegend rennt. Schön, dann war es eben vorschnell gehandelt aber jetzt ist sie hier. Denkt vielleicht einfach mal dran, wie ihr euch damals gefühlt habt, als ihr am Boden wart, okay?" knurrte ich und sah sie warnend an.

"Sie gehört trotzdem nicht dazu, sie weiß ja nicht mal, zu was sie nicht dazu gehört." murmelte Jack und Connor tippelte nervös von einem auf den anderen Fuß.

"Naja was das angeht.." begann er zögerlich und ich wusste bereits, dass mir das was als nächstes kommen würde, nicht gefallen wird.

"Möglich, dass ich ihr erzählt habe womit wir unser Geld verdienen." erzählte er und ich versuchte innerlich bis 10 zu zählen, um mich nicht aufzuregen.
Doch wie sooft misslang es mir.

"Du hast was?!"

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Das war dann wohl das letzte Kapitel heute, oder? 🤔 Oder gibt es hier irgendwelche Vermutungen, wie es weiter geht, sodass ich unbedingt nochmal uploaden möchte? 🤔

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