Kapitel 2
Ich stehe auf und nickte meinen Schwestern zu. Sie erheben sich ebenfalls. " Rue, pass auf sie auf!" Meine Mutter drückt jeder meiner Schwestern einen Kusss auf die Wange, dann umarmt sie mich. Die Vorschrift in Distrikt 11 lautet, das nur die Kinder zu der Ziehung kommen dürfen; die Eltern werden dann später benachrichtigt, wenn es ihr Kind ist. Ich öffne die Tür und trete ins Freie. Die Angst liegt schwer in meinen Gliedern, bald ist die Ziehung, denke ich. Ich gehe die Straße hinunter und dann auf einmal stellt meine kleinste Schwester eine Frage, die ich nicht von ihr erwartet habe. "Rue? Was ist wenn du gezogen wirst?" Ich stoppe und ein paar Minuten lang spricht keiner ein Wort, denn was soll ich ihr auch antworten? Dann versuche ich, so gut wie möglich zu antworten: "Guck mal, es ist so unwahrscheinlich dass ich gezogen werde, ja? Ich bin ein Zetttel von tausenden!" Ich nehme sie an die Hand. "Wirklich?"
"Ja klar!" Doch trotzdem habe ich ein dumpfes Gefühl im Magen...
Meine Schwestern folgen mir. Wir sind schließlich angekommen. "Folgt mir!" Ich gehe durch die Reihen, bis ich einen Platz gefunden habe. Viele Kinder stehen hier in den Reihen. Ganz ruhig bleiben! Alles wird gut, du wirst nicht gezogen!, versuche ich mich selbst zu beruhigen. Aber irgendwie kann ich nicht ruhig bleiben, denn tausende Gedanken fliegen mir durch den Kopf." Ladys first!" höre ich die Stimme von Elina Abon. Melanies Unterlippe fängt an zu zittern. Ich drücke sie an mich. "Alles wird gut, ich werde nicht gezogen!" Versuche ich sie und gleichzeitig auch mich zu beruhigen.
"Rue, ich habe Angst!" Jetzt drückt Sabrina sich an mich. "Alles wird gut, ich verspreche es euch!" Sagte ich.
Auch wenn ich mir nicht recht sicher war, ob alles gut war....
Elina nimmt einen Zetttel betrachtet ihn kurz, dann liest sie vor. Melanie und Sabrina drücken sich an mich und Nancy, Emma und Bianca ergreifen angstvoll meine Hand.
"Rue Sanson!"
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