Ohne zu Zögern zog ich mich aus dem Raum zurück, um wenig später mit Verbandszeug, Salbe, Kompressen und Desinfektionsmittel zurückzukehren.

Mittlerweile hatte er auch seine Hose ausgezogen, sodass er jetzt nur noch in Boxershorts da lag.
Die Kanten seines Sixpacks zeichneten sich stark wie nie auf seinem sonnengebräunten Bauch ab und-
Halt. Ich durfte nicht sabbern. Nicht jetzt. Er wsr verletzt.
Ein Hauch von rot legte sich auf meine Wangen, ehe ich mich wieder fasste.

,,Du musst dich aufsetzen"
, dirigierte ich.
Er sah mich zweifelnd an.
,,Hast du Erfahrungen sowas?" Motiviert ließ sich das Verbandszeug neben Kieran aufs Bett fallen.
,,Erfahrungen werden durch Taten gesammelt"
, meinte ich bloß.
Ich spürte seinen Blick auf mir, als er mich aus zusammengekniffenen Augen beobachtete. Schließlich gab er nach und setzte sich auf, was ihm ein kleines, schmerzvolles Stöhnen entlockte.

Ich befleckte meine Fingerspitzen mit Salbe und trug sie ihm vorsichtig auf. Er zuckte leicht, doch sagte keinen Ton.
Ruhig saß er da, die Augen geschlossen und ich verlor mich in seinem Anblick. Von den dichten Wimpern die den Blick auf seine smaragdgrünen Augen versperrten wanderten meine Augen über seine hohen Wangenknochen bishin zu seinen nicht ganz vollen Lippen die so perfekt zum Küssen waren und verharrten dort.

,,Du starrst"
, hauchte er und ich spürte, wie die Röte heiß in mein Gesicht schoss.
,,Tut mir leid, aber ich habe dich ewig nicht gesehen, ich dachte ich hätte dich verloren! Ich dachte -"
, begann ich mich stotternd zu rechtfertigen, doch er legte mir den Finger auf die Lippen.

,,Jetzt wird alles gut Rachel."
Er strich mir vorsichtig über die Lippen und jagte mir so ein Schauer durch den Körper.
,,Meine Rachel."
Seine Hand umfasste meinen Kopf und zog ihn zu sich runter.
Anstatt mich zu küssen umarmte er mich jedoch schlicht.
,,Du wirst mich nicht verlieren Rachel. Niemals. Nur über meine Leiche. Ich liebe dich"
, flüsterte er leise in mein Ohr.
,,Ich dich auch"
, hauchte ich zurück. Dann löste ich mich grinsend von ihm.

,,Ich habe die Verlobung aufgelöst"
, offenbarte ich ihm. Ungläublig begegnete er meinem Blick.
,,Rachel, du... Das kannst du doch nicht tun!"
Doch ich hörte die Erleichterung in seinen Worten deutlich heraus.
,,Offensichtlich schon. Niemand verletzt dich!"
Eingeschnappt verschränkte ich die Arme. Kieran lächelte liebevoll.
,,Mein Mädchen."
Dann verdunkelten sich seine Augen.

,,Ich hätte der sein sollen, der dich beschützt, nicht du mich"
, flüsterte er.
Beschämt ließ er den Kopf sinken.
,,Das hast du doch auch. Du hast mir mein Leben gerettet!"
, erinnerte ich ihn.
,,Ich aber ich war aber genauso derjenige, der es gefährdet hat!"
,,Nein!"
Enthusiastisch schüttelte ich den Kopf.
,,Sowas darf du niemals, hörst du, niemals denken!"
Ich strich über seine Wange und diesmal war ich es, die ihn küsste. Der Kuss hatte eigentlich dazu dienen sollen, im jeglichen Zweifel zu nehmen, doch er erwiderte ihn so heftig, dass er mir ungewollt ein lustvolles Stöhnen entlockte.

Bevor ich wusste was geschah, warf er mich neben sich aufs Bett und zog mein Oberteil aus. Dann begann er, mein Schlüsselbein zu küssen, bis hinunter zu meinem Bauchnabel. Abermals entwich mir ein lustvolles stöhnen.

,,Was tust du nur mit mir?"
, keuchte ich. Seine Augen waren dunkelgrün, als dein Blick den meinen fand, so, wie als ich Leon zum ersten Mal in der Schule gesehen hatte, bevor ich überhaupt von Kieran wusste geschweige denn erahnen konnte, dass die beiden eine Person waren.
Die Lust hatte Besitz über mich ergriffen und ich krallte mich an Kieran. Schmerzerfüllt keuchte er auf und sprang zurück.
Erschrocken sah ich ihn an.

,,Oh Gott Kieran! Das wollte ich nicht!"
,,Schon gut"
, meinte er, sich schmerzverzerrt krümmend.
,,Jaja."
Das er log brauchte ich nicht zu erraten, es war offensichtlich.
,,Du brauchst Ruhe!"
, beschloss ich mit einer Stimme, der kein Widerspruch gebot.
Schnell schnappte ich mir mein Oberteil und zog es mir über. Ich konnte immer noch nicht fassen was gerade passiert war.

,,Ich suche dir einen Arzt."