4 - GCPD
Nervös sitze ich am Frühstückstisch. Ein Blick auf mein Handy verrät mir das es 7 Uhr ist. In einer Stunde muss ich auf der Polizeiwache sein und meine Zeugenaussage ablegen.
Mein Müsli wird achtlos in der Schüssel herumgestochert, während ich mein Handy nehme und mich überwinde die 'Gotham News' des vergangenen Tages zu lesen.
"Joker schlägt wieder zu"
Etwas zitternd öffne ich den Bericht.
Auch wenn ich gestern alles gut weggesteckt habe, hat mich der Gedanke und das Adrenalin noch stundenlang wachgehalten in denen ich nur über eine Sache nachdachte: Ich hätte sterben sollen.
Ich schüttle meinen Kopf um die Gedanken zu ordnen und blicke auf den Text der vor mir aufploppt.
An der Gotham Highschool ereignete sich gestern ein tragischer Amoklauf, welcher von niemand geringerem bewerkstelligt wurde als vom berüchtigten Prince of Crime höchstpersönlich. Dem Kreuzfeuer seiner Komplizen fielen fast alle der Schüler zum Opfer, da sie nach der Hinrichtung eines Lehrers panisch auseinander stoben. Von den 73 Schülern überlebten nur 9. 3 davon gering, 5 hingegen schwerverletzt. Einer der Schwerverletzten erlag leider seinen Verletzungen im Krankenhaus. Nur eine Person konnte ohne jegliche Verletzungen von der Polizei geborgen werden. Diese Schülerin wird heute vorgeladen eine Aussage zu machen. Daher informieren wir sie erst morgen weiter zu diesem tragischen Terrorakt.
Ich lege mein Handy weg. Verdammt. Erneut bereue ich die Entscheidung nach Gotham zu ziehen. Stellt euch mal vor, ich wäre nach Star City gezogen. Alles wäre anders verlaufen und ich würde wahrscheinlich schon Freunde an der Schule haben, mit welchen ich mich treffen und über die schlimmen Fälle in Gotham diskutieren würde. Aber nun sitze ich hier, vor meinem Müsli, während ich kaum den Löffel halten kann. Meine Hände sind viel zu schwitzig und zittrig als dass ich meiner Mutter zurückschreiben, geschweige denn irgendetwas anderes machen könnte. Ich weiß nicht einmal, wieso ich nervös bin. Wegen der Aussage? Wegen dem Adrenalin von gestern? Oder wegen den eisblauen Augen, welche mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen und mich immer anstarren sobald ich meine Augen schließe.
Ein weiterer Blick auf die Uhr, 7:20. Ich entschließe mich dazu mich anzuziehen um auf andere Gedanken zu kommen. Dies schaffe ich auch halbwegs, ehe ich mich auf den Weg zum GCPD begebe.
Schule habe ich, obwohl es Mittwoch ist, heute nicht... naja. Ihr wisst schon warum.
Und da unser Direktor anscheinend nach der Durchsage in der Schule gelyncht wurde, muss ich mich auch nicht irgendwo abmelden.
Der Weg zur Polizeistation ist viel zu kurz und leider Gottes viel zu regnerisch. Natürlich habe ich meinen Regenschirm Zuhause vergessen und stolziere deshalb klitschnass durch die große Holztür. In dem Gebäude rennen Polizisten von der einen Ecke zur anderen, reichen Akten herum, rufen sich wild zu was gerade gefunkt wird und manche essen auch einfach Donuts. Aber alles in allem wirkt es sehr gestresst hier.
Unsanft werde ich von der Tür weggestoßen, da ein Polizist mit einen Kleinverbrecher durch die Tür gestolpert kommt, doch keiner scheint auch nur ansatzweise mich zu bemerken. Bis auf ein mir bekannter Polizist, welcher mir lächelnd entgegenkommt.
„Guten Morgen Cara", sagt er und legt eine Hand auf meine Schulter.
„Macht es dir was aus wenn wir hinter in ein Verhörzimmer gehen? Heute ist ziemlich viel los, da anscheinend alle Bösen sich entschlossen haben auf einmal anzugreifen."
„Klar", antworte ich schnell und folge dem Mann durch ein paar Gänge und schließlich durch eine Metalltür.
„Setz dich", höre ich hinter mir, da Gorden mir die Tür aufgehalten hat. Der Raum scheint ziemlich heruntergekommen zu sein, doch dies stört mich nicht weiter, ich muss ja nicht lange hier bleiben.
Nachdem wir uns auf die Stühle niedergelassen haben, holt Gorden eine Akte heraus und schlägt sie auf.
„Also Cara... willst du mir zunächst einmal schildern was genau passiert ist?", fragt er mich mit prüfenden Blick.
„Klar natürlich. Also ich hatte eine Klausur an diesem Tag, weshalb ich erst relativ spät am Pausenhof eintraf. Alle Schüler hatten schon einen Kreis gebildet und mein Lehrer ist durch die Menge zu einem Mann. Sie haben sich gestritten, wobei der komische Mann mehrmals hysterisch lachte, ehe er Herr Fitz erschoss. Überall waren Männer mit Maschinenpistolen positioniert, deshalb konnten wir auch nicht weglaufen, sondern mussten alles mit an sehen. Natürlich brach eine Panik aus. Die Wachen schossen alle Flüchtenden ab und ich stand wie angewurzelt dort und konnte mich nicht bewegen. Der Mann bemerkte dies anscheinend, doch er meinte nur 'ich solle versuchen nicht zu sterben' ", beende ich meine Rede, wobei ich die letzten Wörter durch symbolische Anführungszeichen untermauere.
„Ok..." , murmelt der Polizist vor mir während er alles in Akten notiert.
„Ich möchte dir nun ein paar Bilder zeigen, und du sagst mir einfach, was dir dazu einfällt, ok?"
„Klar", nicke ich und richte mich wieder etwas auf, da ich während meiner Erzählung etwas zusammen gesackt bin.
Nach kurzem suchen zwischen verschiedenen Papieren in der Akte holt er vier Bilder heraus.
Eines davon legt er auf den Tisch und schiebt es zu mir herüber.
Auf dem Bild waren Personen mit Clownsmasken zu sehen. Sie kommen mir bekannt vor, allerdings weiß ich nicht genau woher.
„Also die Personen kenne ich glaube ich nicht, aber die Masken kommen mir irgendwo her bekannt vor", murmle ich
„Diese wurden am Tatort gefunden. Um genauer zu sein am Dach. Standen dort Schützen?"
Langsam wird meine Erinnerung wieder etwas klarer.
„Ja natürlich, da standen zwei Personen auf den Dächern, ich glaube sie waren Scharfschützen. Und ich erinnere mich auch schummrig, dass sie solche Masken trugen. Allerdings weis ich es nicht genau, denn es ging alles so schnell und sie standen ziemlich weit weg..."
„Das ist ok, machen wir mit dem nächsten Bild weiter", lächelt mich Gordon an und schiebt das nächste bedruckte Stück Papier auf meine Tischhälfte.
Es zeigt einen der beiden schwarz gekleideten Wachen, welche am Schulhof hinter dem Mann standen. Mir fiel schon damals auf das er eine komische Waffe hatte und nie schoss, allerdings war ich auch froh darüber und beachtete dies nicht weiter.
„Ja, der kommt mir bekannt vor, er stand immer hinter dem Grünhaarigen", durchbreche ich die Stille.
„Hat er einmal seine Waffe abgefeuert?"
„Nein, er stand lediglich bedrohlich hinter dem Mann und fuhr dann später den Fluchtwagen."
„Apropos-", setzt mein Gegenüber an „- ist das der Wagen?" Ein drittes Bild wird mir gereicht, auf welchem ein schwarzer Van zu sehen war. An der Seite war er mit einem 'HAHAHA' besprüht und das Nummernschild war mit einem roten grinsen übermalt.
„Nein, das Auto kenne ich nicht, es war nur ein komplett schwarzer Kleinbus"
„Vielleicht geklaut", murmelt Gorden ehe er weitere Notizen auf Dokumente kritzelt und Selbstgespräche murmelt.
„Und nun zum letzten Bild"
Er reicht es mir und siehst mich eindringlich an.
„Ist er das?"
Ich sehe auf das Bild und verdammt. Die gleichen eisblauen Augen welche mir schon vor ein paar Tagen eine Gänsehaut verpassten, starren mich an. Sofort verschnellert sich mein Herzschlag und ich wende meinen Blick ab. Die grünen Haare sind zurück gegeelt wie am Pausenhof, und durch das offene Hemd kann man Tattoos erahnen. Doch als mein Blick sein Lächeln kreuzt, läuft es mir kalt den Rücken hinunter.
„Ja... ja das ist er", flüstere ich.
„Der Joker", vervollständigt Gorden meinen Satz.
„Der Joker."
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