Fluch
Einen Schlag des Schwertes abwehrend springe ich nach hinten. Dabei mache ich eine Rolle in der Luft. >>Du bist langsamer geworden Erza. << Diese lacht. >> Ich glaube, dass du schneller geworden bist Lira. Und bedenke, dass ich ein ganz gewöhnlicher Mensch bin. << In der selben Geschwindigkeit renne ich auch auf die rothaarige Frau zu, und setze zum letzten Finalen schlag an. Als unsere Schwerter miteinander kollidieren, sprühen die Funken. Wieder und wieder schlagen wir unsere Waffen gegeneinander und ringen um die Oberhand. Plötzlich endet der Kampf genauso schnell, wie er entbrannte. Ein verschmitztes Lächeln ziert meine Lippen, als ich die scharfe Klinge an Erzas Hals halte. >>Ich freue mich bereits auf ein Stück Erdbeertorte. << Kaum fällt die Anspannung von ihren Schultern, beginnt die starke Kämpferin zu keuchen. >>Ich hätte nicht gedacht, mal jemanden zu treffen, den ich im Schwertkampf nicht besiegen kann. << Kichernd stecke ich mein Schwert weg. >>Und ich hätte nicht gedacht, jemals gegen dich zu kämpfen. <<
Mit ihrer Magie lässt sie ebenfalls ihre Waffe verschwinden. >>Komm mit in die Gilde, ich werde dir ein Stück Torte auslegen. Immerhin habe ich es ja versprochen. << Zusammen verlassen wir den Wald. Ein Hüsteln lässt mich aufschrecken. Nachdenklich drehe ich mich um und erkenne den Katzenartigen Dämon Jackal. >>Hey Lira-sama. << Genervt sehe ich ihn an. >>Du sollst mich doch Lira nennen. Ich bin nicht deine Herrin oder sowas. << Er legt seinen Kopf schief. >>Ich dachte ihr beide...<< Knallrot im Gesicht drehe ich mich um. >>Was denkst du denn für Sachen? Und was machst du eigentlich schon wieder hier? Stalkst du mich immernoch? << Er lacht verlegen. >>Mir war langweilig, aber wie ich sehe bist du schon beschäftigt. << Ich zucke nur mit den Schultern. >>Komm heut Abend wieder hier her, dann können wir wieder trainieren. << Zufrieden mit meiner Aussage verschwindet er im Wald. Erza währenddessen schmunzelt. >>Wer war das denn? Und wen meinte er mit „ihr"? Eine Person davon bist du, aber die andere? << Erneut ähnelt mein Gesicht mehr ihren Haaren. >>Ach das ist doch egal oder nicht? <<
Nun ist sie es die hämisch lacht. >>SO so, nun ist die liebe Lira also endgültig verliebt. << Geschockt bleibe ich stehen und starre sie an. >>Ich glaube nicht, dass ich... Also ich.. << Leicht senke ich meinen Kopf. >>Ich glaube er sieht in mir nur einen Schützling. Und vermutlich eher eine Schwester. << Getroffen legt sie ihre Hand auf meine Schulter. >>Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Beziehungsweise bist du dir da sicher? Ich meine, ich kenne diese Person nicht, aber du hast einen wundervollen Charakter. << Leicht zucke ich mit den Schultern. >>Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Immer wenn ich bei ihm bin, dann habe ich das Gefühl, dass die Zeit einfach stehen bleiben soll, aber wenn wir so wie jetzt getrennter Wege gehen, dann fühle ich mich alleine und einsam. Außerdem ist da der Fluch, den ich trage. Ich darf nicht lieben, sonst wird der Fluch aktiviert und vernichtet alles leben um mich herum. << Erza beobachtet mich verstehend. >>Und wenn du mit ihm zusammen bist, würde ihn der Fluch auch irgendwann töten oder? <<
Mit der Situation überfordert schließe ich meine Augen. >>Vermutlich nicht, da mein Fluch nur ein Winziger Teil des Originals ist. Vielleicht würden sich die Flüche sogar gegenseitig auflösen, aber das kann ich nicht zu hundert Prozent sagen. << Nachdenklich zieht sie mich weiter mit sich. >>Ich werde Levy fragen, ob sie sich darüber informieren kann. << Nickend starre ich auf ihren Rücken. >>Ich glaube... Dass du recht hast. << Sie lächelt. >>Ja, immerhin ist Levy sehr klug. << Stumm schüttle ich meinen Kopf. >>Das meine ich nicht. Du hast recht. Ich habe mich in ihn ver... << Ein ziehender Schmerz geht durch meinen Kopf und scheint plötzlich mein Innerstes zu zerreißen. Mein langgezogener Schrei hallt durch den Wald, während ich mir die Hände vor den Mund schlage. << Besorgt kniet sich die Schwertkämpferin zu mir. >>Lira, was ist los? Lira<< Sofort schubse ich sie weg. >>Renn weg. << Verwirrt sieht sie mich an. >>Warum? Ich lasse dich nicht zurück. << Aggressiv schreie ich sie an. >>Verschwinde JETZT. Ich kann es nicht mehr... aufhalten. << Kaum beende ich meinen Satz, schleudert die erste Welle meine Kameradin gegen einen Baum. Ich jedoch kralle meine Finger im nassen Waldboden.
>>Bitte, du musst das hier überleben. << Erneut wird um mich herum alles dunkel. Ich hätte wissen müssen, dass meine Gefühle irgendwann eine Gefahr werden. Ich wusste es.
Als ich meine Augen wieder öffne befinde ich mich in einem Krankenbett der Gilde. Plötzlich wird die Tür geöffnet, und der Rosahaarige Dragonslayer tritt ein. >>Du bist ja wach. << Sofort zucke ich mit den Schultern. >>Ja, das sehe ich. << Belustigt stelle ich fest, dass er wegen meiner kalten Stimme zusammengezuckt ist. Besorgt tritt er näher. >>Was ist passiert? Erza ist verletzt hergekommen und zusammen gebrochen. Als sie erwacht ist, hat sie uns gesagt, wo wir dich finden können. << Genervt rolle ich meine Augen. >>Ich denke nicht, dass dich das etwas angeht. Lass mich alleine. << Überrascht geht er einige Schritte zurück. >>Ich sage dem Master Bescheid, dass du wieder wach bist. Ruf dich aus. << Natsu dreht sich nun einfach um und verschwindet. Als er weg ist, stehe ich auf, und öffne das Fenster. Mit einem geübten Sprung überbrücke ich das Fensterbrett und segle elegant zum Boden. Ungesehen verschwinde ich in meine Wohnung. Dort packe ich meine Sachen zusammen und ziehe mich um. Meine silbernen Haare binde ich zu einem hohen Zopf zusammen, und über das Kampfoutfit ziehe ich einen schwarzen Mantel. Es wird wohl Zeit, dass ich einen neuen Weg einschlage. Solange ich hierbleibe, werden die Gildenmitglieder immer in Gefahr sein.
Mit einem letzten Blick zurück verlasse ich Magnolia auf dem kürzesten Weg. Die Einsamkeit passt vermutlich besser zu mir. Als ich zum Abschied meine Hand hebe, verblasst das Fairytail Zeichen auf meinem Oberkörper. Vielleicht werden wir uns irgendwann wiedersehen. Ich weiß nicht, wann das sein wird, doch bald wird unser Feind Ishgar in ein Schlachtfeld verwandeln.
Timeskip:
Wachsam steifen meine Augen über die Nächtliche Stadt. Hier und da sind in Crocus hell erleuchtete Fenster, doch im Großen und Ganzen ist alles Still. Fast schon zu still, wenn ich das so sagen kann. Seit ich Fairy Tail wieder verlassen habe, sind vier Jahre vergangen. In dieser Zeit hatte ich nur zu wenigen Leuten Kontakt, doch weder Zeref noch eine der Feen sind mir über den Weg gelaufen. Vielleicht ist das auch gut so, denn so kann ich meine Gefühle hinter einer Wand aus Stein verstecken, ohne dass der Fluch ausbricht. Meine zusammengebundenen Haare wehen im Wind des Sturms. Mein Sturm.
Kurz nachdem ich die Abgeschiedenheit der Welt der Freundschaft vorgezogen habe, erlernte ich auch letztlich die verbliebenen Elemente, doch bis jetzt kam es noch zu keinem erwähnenswerten Kampf gegen den unbekannten Feind des Lichts. Dennoch fürchte ich, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er sich zum ersten Mal zeigt. Immer wieder bilden sich zahlreiche dunkle Gilden, die von einem unbekannten Meister reden. Er sei der Gesandte der Finsternis, und wolle die Welt der Magie, so wie wir sie kennen, auslöschen und neu reformieren. Angewidert verziehe ich die Lippen. In den letzten zwei Jahren habe ich mehr schwarze Gilden ausgemerzt, als wie ich Leute getroffen habe. Auch habe ich mir durch zahlreiche Kämpfe einen Namen gemacht, denn unter dem Abschaum der Finsternis bin ich der silberne Tod. Von meinem Schwert tropft das Blut auf den Felsigen Untergrund, doch ich ignoriere es. Erst eine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. >>Wer bist du? << Ohne mich umzudrehen, weiß ich bereits wer da steht. >>Mein Name ist nicht von Bedeutung. Ich denke auch nicht, dass ihr ihn euch merken würdet. << Meine Stimme trieft nur so von Blutdurst. >>Ihr gehört keiner dunklen Gilde an, weshalb ich mich nicht mit euch abgeben muss. Aber sonst hätte ich euch ja auch schon ausgelöscht. << Erza, welche einen Schritt näher kommt, packt mich an der Schulter, doch mein Umhang verdeckt meine Gestalt. >>Bist du dieser silberne Tod? Der geheimnisvolle Schwertkämpfer, welcher nach und nach sämtliche illegale Gilden von der Karte ausradiert? << Leicht zucke ich mit den Schultern. >>Die Menschen unter dem Banner des Feindes geben mir viele Namen, doch eigentlich höre ich auf keinen von diesen. Ganz davon abgesehen bin ich nicht hier, um mich mit euch zu unterhalten. << Natsu grummelt vor sich hin. >>Tu doch nicht so eingebildet. Es ist doch sicher langweilig, sich nie mit jemandem zu unterhalten. Außerdem wollten wir dich etwas fragen. << Nachdenklich lege ich den Kopf schief, wende allerdings nicht den Blick von der Stadt ab. >>Was wollt ihr fragen? Ich habe mit Menschen nichts zu schaffen, weshalb ich vermutlich auch eure Frage nicht beantworten kann. << Gray, welcher hinter Natsu stand seufzt. >>Wir suchen nach einer Freundin. Ihr Name ist Lira. Vor vier Jahren verschwand sie nach einem Vorfall spurlos von der Bildfläche. << Gelangweilt zucke ich mit den Achseln. >>Vermutlich ist sie tot. Diese Welt ist grausam. <<
Gray knurrt wütend. >>Lira ist stark. Sie würde nicht einfach so sterben. << Leise beginne ich zu lachen. >>Worüber sorgt ihr euch dann, wenn sie doch so stark ist. << Ohne auf eine Antwort zu warten, springe ich von der Klippe herunter. Dabei wird mir durch den Wind die Kapuze heruntergeweht, während mein Haar sich aus dem Zopf löst, und wild umherflattert. Ich höre noch Erza meinen Namen rufen, bevor ich im Schatten der Nacht verschwinde. >>Wie kommt es, dass sie mich immer noch suchen? Irgendwie habe ich gehofft, dass sie mich nicht suchen würden. Das ist besser so. << Ein rascheln im Unterholz lenkt nun meine Aufmerksamkeit auf sich. Als sich die Zweige des Gebüschs teilen, kommt dort ein großgewachsener Mann raus. >>Na sieh mal einer an. Wenn das nicht die Prinzessin der Sterne ist. << Voller Abscheu betrachte ich ihn. >>Und wer bist du? Spuck es schon aus du Abschaum. <<
Gespielt verletzt hält er sich das Herz. >>Aber, aber. Das tut jetzt aber weh. Immerhin suchst du doch schon seit etwa fünf Jahren nach mir. Es war etwas überraschend, dass du in einer Nacht und Nebelaktion einfach verschwindest, und dann auch noch meine kleinen Untertanen abschlachtest, als wären sie Ameisen. << Sofort lache ich. >>Ach das waren doch alles nur kleine Fische. Für mich waren sie auch nicht mehr wert als Regenwürmer. Aber es freut mich, dem Drahtzieher endlich entgegen zu treten. << Lächelnd nimmt er meine Hand. >>Es ist mir ebenfalls eine große Ehre Prinzessin. Willst du nicht diesen Kampf beenden und einfach auf meine Seite wechseln? Wir könnten heiraten, und eine grausam schöne Familie gründen. << Angeekelt befreie ich meine Hand aus seinem Griff. >>Wovon träumst du nachts? Das einzige was ich machen werde, ist mein Schwert durch dein Herz zu bohren, falls da überhaupt eins in deinem ranzigen Körper steckt. <<
Überrascht kichert er. >>Diese Vorstellung gefällt mir. Jetzt möchte ich dich noch lieber besitzen. Mach dir keine Sorgen, sobald du mir gehörst, werde ich deine kleinen Freunde leben. << Belustigt ziehe ich eine Augenbraue hoch. >>Du willst wohl wirklich sterben oder? Ich werde dir nie gehören, geschweige denn mich dir hingeben. Wir werden uns am Tag deines Untergangs wieder treffen, und dann werde ich genüsslich dabei zusehen, wie du deinen letzten mickrigen Atemzug aushauchst. << Grinsend verschwindet er im Unterholz. >>Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen, bevor ich dich hole, darauf kannst du dich verlassen. << Seufzend sehe ich ihm hinterher. >>Was für eine ekelhafte Kreatur. << Genervt binde ich meine Haare wieder hoch, und setze meine Kapuze auf. Allein heute habe ich mehr Leute getroffen, als mir lieb ist. Wütend stampfe ich in Richtung einer großen Lichtung, wo laut meinen Informationen eine Dunkle Gilde namens Dämonenklaue ihr Lager aufgeschlagen haben soll. Das wird mein Tagesausklang sein. Nach diesem schleimigen Typen muss ich mich unbedingt wieder abreagieren.
Kurz bevor ich den Waldrand erreiche, springe ich auf einen Baum und beobachte die Umgebung. Der Geruch von Schweiß und einem Lagerfeuer beißt unangenehm in meiner Nase, weshalb ich mich entscheide, kurzen Prozess zu machen. Hier möchte ich nicht länger als nötig bleiben. Meine Augen lasse ich wieder über den Ort gleiten, wobei mir ein großer Käfig ins Auge sticht. Mit einem gezielten Sprung lande ich direkt in der Mitte des Lagers. Alle Blicke richten sich auf mich und dann auf mein Schwert. >>Wer ist euer Master? Ich weiß, dass er hier unter euch ist. << Ein dicklicher Mann steht auf, und lacht. >>Was willst du Weib? Ich habe kein Interesse an neuen Mitgliedern. << Spöttisch ziehe ich eine Augenbraue hoch. >>Ich bin hier, um euren Machenschaften ein Ende zu setzen. << Der Master geht an den verdeckten Käfig, und im nächsten Moment zerrt er eine verletzte und nur spärlich bekleidete Frau heraus. >>Das will ich mal sehen. << Mit diesen Worten hält er ihr ein Messer an die Kehle. >>Wenn du den magischen Rat informierst, werde ich die abstechen. <<
Leise beginne ich zu lachen, und werde dann immer lauter. Kurz werfe ich einen Blick auf das verängstigte Mädchen. >>Du hast da etwas nicht ganz verstanden. Ich bin nicht hier, um euch dem Rat auszuliefern... << Verwirrt starrt sie mich an, weshalb ich mein Schwert ziehe. >>Ich bin hier, um euch auszurotten. << Im nächsten Moment bin ich schon in Bewegung, und schneide dem Mann den Kopf ab. Schreie gehen durch das Lager, als der abgetrennte Kopf über den Boden rollt. >>Der Silberne Tod, das ist sie! << Grinsend wische ich mir das Blut aus dem Gesicht. >> Möglicherweise bin ich das. Vielleicht aber auch nicht. << Das gefangene Mädchen sinkt langsam auf ihre Knie. >>Bitte töte mich nicht. << Erneut sehe ich sie an. >>Wieso sollte ich dich töten? Du gehörst ja wohl kaum zu dieser Gilde. << Leise drehe ich mich um, und töte nach und nach einen Magier nach dem anderen. Das Blut fließt bereits in einem schmalen Fluss den Hügel herunter. Vor dem letzten Überlebenden bleibe ich stehen. Meine Augen leuchten rot in der Dunkelheit. >>Es war dein Todesurteil, dass du dich dieser Gilde angeschlossen hast. << Mit diesen Worten steche ich dem Mann mein Schwert ins Herz.
Ein starker Windzug reißt mir erneut die Kapuze vom Kopf, doch diesmal lasse ich sie unten, als ich mich zu der Gefangenen drehe. >>Bist du die einzige? << Sie nickt weinerlich. >>Die anderen... wurden umgebracht. << Sanft streiche ich ihr mit meiner Blutverschmierten Hand über die Wange. >>Ich werde dich nach Crocus bringen. Von dort an wirst du alleine auf dich gestellt sein. << Erste Tränen rollen über ihre schmutzige Haut. >>Danke... habt vielen Dank. << Stumm lege ich meinen Umhang um ihre Schultern. Dann knie ich mich vor sie. >>Spring auf. Ich werde dich tragen. Von hier aus ist es nicht weit bis nach Crocus. << Sie nickt und legt zögerlich ihre Arme um mich, sodass ich mich mit ihr wieder aufrichten kann. Dann laufe ich los. Hinter mir flammt das Feuer noch einmal kurz auf, bevor es endgültig erlischt.
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