Kapitel 5.

Taylors Sicht:

Ich hatte gerade eine SMS von Allison bekommen.
Sie würde heute mittag zu mir kommen.
Sie meinte ich müsse ihr beim aussuchen eines Outfits helfen. Dass das nur eine Ausrede war, erkannte ich sofort.
Sie war ja schließlich auch nicht blind gewesen und hatte mitbekommen, dass etwas nicht stimmte. Naja jetzt half ich erst einmal Evelyn beim kochen.
Okay, sie kochte und ich deckte den Tisch, aber egal.
"Und, wie war deine erste Woche?" fragte sie, während sie gerade die letzten Handgriffe machte.
"Ja war ganz gut."
"Hast du schon jemanden kennen gelernt?"
Ich stoppte kurz.
"Wie meinst du das?"
Sie sah mich neugierig an.
"Na, hast su schon Freunde gefunden?"
Ich atmete schwer aus. Wieder hatte ich nur an Isaac gedacht. Was ich auch versuchte, er ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
"Und?"
Ich zuckte kurz zusammen, als sie mich aus meinem Tagtraum riss.
"Ehm ja. Ich hab mich schon mit ein paar Leuten angefreundet."
"Das freut mich für dich. Ich hoffe du stellst sie mir bald mal vor."
Dabei dachte ich sofort an Allison. Ich hatte Evelyn noch nicht gefragt, ob sie damit einverstanden war, dass Allison heute zu Besuch kam.
Ich weiß, klingt vielleicht etwas blöd, aber es war ja schließlich Evelyns Haus.
"Also, wenn du einverstanden bist, würde heute gerne eine Freundin zu Besuch kommen. Wir wollten uns für das Lacrossspiel heute abend fertig machen."
Sie sah mich strahlend an, während ich gerade zwei Gläser auf den Tisch stellte.
"Ja, aber natürlich. Magst du Lacross?"
Ich sah sie etwas unsicher an.
"Hmm. Naja, es ist..."
Ich suchte nach den passenden Worten. Evelyn war mir etwas behilflich.
"Nicht ganz so langweilig wie su dachtest?" bot die mir an.
Wir lachten beide und begannen kurz darauf mir dem essen.

-/-

Kurz vor 17.00 Uhr. Gleich würde Allison hier sein.
Ich war gerade dabei mit M.J. zu schreiben. Sie erzählte mir von der Schule, und dass sie mich vermisste und was es eben sonst noch so neues gab.
Im Gegenzug erzählte ich ihr ebenfalls von der Schule, von meinen neuen Freunden und dass ich mich immer besser mit Evelyn verstand. Von Isaac erzählte ich jedoch nichts.
Sir ging ja schließlich immer noch davon aus, dass ich in Jake verliebt war.
Und ich würde ihr sicher nicht auf die Nase binden, dass es nicht so war.
Und dann klingelte es auch schon.
Ich stand con meinem Bett auf und eilte zur Tür, die jedoch bereits von Evelyn geöffnet worden war.
"Hallo, du bist sicher Allison. Komn doch rein."
Allison kam lächeln herein. Sie hatte eine Tasche dabei, in der wohl ihre Auswahl-Outfits waren.
"Sie sind dann sicher Taylors Großmutter. Freut mich sehr sie kennen zu lernen."
Ich stand etwa in der Mitte der Treppe.
"Hey Allison. Am besten gehen wir in mein Zimmer."
Sie nickte und folgte mir nach oben.
In meinem Zimmer angekommen, ließ sie ihre Tasche erst einmal auf mein Bett fallen.
Ich hob meinen Laptop vom Bett und stellte ihn auf meinen Schreibtisch.
"Also, ich hab ein paar Kleider mitgebracht. Aber leider haben wir ja nicht so viel Zeit. Das Spiel beginnt ja schon um 20.30 Uhr."
"Nicht viel Zeit? Das sind immerhin drei-einhalb Stunden." lachte ich, während sie begann Kleider auf meinem Bett zu verteilen.
"Ja, ich sag ja. Wir müssen uns en bisschen beeilen."
Ich grinste immer noch, während ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen lies.
"Hast du dir schon über legt, was du heute abend anziehen wirst?"
fragte sie, während sie begann die Kleidungsstücke einzeln zu betrachten.
"Naja, ich hab mir da keine so großen Gedanken drum gemacht."
Sie sah mich schon fast schockiert an.
Sie sprang auf und ging zu meinem Kleiderschrank, womit eine schier endlose Modenshow begann.
Na dem gefühlten tausendsten Outfit, viel Gelächter und ein paar kritischer Worte über meine nur geringe Auswahl an hohen Schuhen, waren wir dann endlich fertig. Sie trug ein blaues Top, eine dunkelgraue Hose und schwarze Stiefel. Ich hatte mich für eine einfache Jeans und ein rotes, etwas bauchfreies Top entschieden, und trug wie gewöhnlich meine schwarzen Boots.
Wir hatten noch etwa eine Stunde, bis dass Spiel begann.
Ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl fallen. Während Allison begann, sich zu schminken, drehte ich mich wieder zu meinem PC.
Ich hatte ein paar neue Nachrichten.
Zwei von M.J. in denen es nur um irgendwelche Partys ging, und dann noch eine von Jessi, einer Freundin aus L.A.
Ich wollte gerade die Email von Jessi lesen, als Allison sich an mich wandte.

"Taylor?" sagte sie zögernd.

Ich drehte mich zu ihr. Sie räumte weiter die Kleider zurück in die Tasche, während sie mit mir redete.

"Kann ich dich was fragen?" sagte sie mit gesenktem Blick.

Ich sah sie neugierig an.

"Ja, klar. Was gibts?"

Sie drückte etwas herum, bis die dann schließlich die richtigen Worte gefunden hatte. Aber ihre "richtigen" Worte klangen für mich falsch. Sogar mehr als falsch.

"Bist du in Isaac verliebt?"

Mir stockte der Atem. Wie kam sie denn darauf? Ich spürte deutlich, dass ich komplett rot anlief.  Und das erste, was mir darauf einfiel, war zu lügen. Ich hatte ihren feindlichen Blick ihm gegenüber noch vergessen. Ich wusste zwar nicht wieso, aber sie mochte ihn nicht. Keiner meiner Freunde schien ihn zu mögen.

"Nein. Wie kommst du denn auf so was?" entgegnete ich ihr. Ich gab mir viel Mühe verwunderung, einen leichten Schock und einen leicht amüsierten Ton in meiner Stimme  mit klingen zu lassen.
Und tatsächlich schien sie mir zu glauben.

"Ach nur so." lachte sie vor sich hin.

-/-

Eine halbe Stunde später saßen wir in Allisons Auto und fuhren zur Schule.
Im auto bekam ich immer bessere Laune, denn Allison und ich sagen lauthals alle Lieder im radio mit.
Als sie auf den Schulparkplatz gefahren war und den Motor ausgestellt hatte, lachte wir beide.
Wir stiegen aus und machten uns auf den weg zur Tribüne. Wir sahen uns kurz um und dann hatten wir auch schon Mia und Lydia gefunden. Mia winkte uns freudig zu. Aber Lydia würdigte uns keines Blickes. Sie war wohl immer noch sauer wegen heute mittag. Wir drängten uns an den kreischenden Kids vorbei und setzten uns neben die beiden.

"Das Spiel fängt gleich an." qietschte Mia fröhlich.

Und kaum hatte sie das gesagt, kamen auch schon die Teams aufs Feld gelaufen.
Ich sah mir die Spieler an und entdeckte Scott und Stiles und...
Isaac.
Als ich ihn sah, schlug mein Herz gleich schneller.
Und als hätte er meine Gedanken gehört, sah er genau in dem Moment in dem ich ihn ansah zu mir.
Er blickte mich lächelnd an und ich sah schnell in die andere Richtung.

-Er ist dir egal. Vergiss ihn!- befahl meine innere Stimme.

Und dann begann auch schon dass Spiel.
In der nächsten Stunde fielen Tore, sowie auch Spieler.
Mir viel auf, dass Jackson sehr aggressiv spielte. Er warf nicht nur einen Gegner zu Boden. Tore versenkte er dagegen keine.
Ganz im Gegensatz zu Scott und...
Anderen Spielern eben.
Neben mir jubelte Allison jedes mal, wenn ein Tor für unsere Mannschaft fiel, und ganz besonders wenn Scott ein Tor schoss.

Irgendwann drehte ich mich mit einem kleinen Anliegen zu ihr.

"Allison? Hast du morgen vielleicht lust auf eine Clubtour?"

Sie sah kurz zu mir und jubelte dann wieder, weil ein Tor gefallen war.

"Ja, gerne."

-/-

Eine halbe Stunde später war das Spiel endlich zu Ende und wir hatten gewonnen.
Nach dem Spiel zog Allison mich wie schon am Mittag mit zur Umkleide der Jungs. Eigentlich wollte ich lieber gehen. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit würde ich dann Isaac nochmal begegnen. Aber ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ihm so gut es ging aus dem weg zu gehen.
Auf dem weg zur Umkleide über legte ich mir eine Ausrede, warum ich unbedingt ganz schnell gehen musste. Allerdings ließ sich meine Kreativität ganz schön Zeit, denn inzwischen standen wir vor der Umkleide.
Ich über legte und über legte und entschied mich dann für die wohl dämlichste Ausrede der Welt.

"Allison. Ich fühl mich irgendwie nicht so gut. Ich gehe jetzt lieber nach Hause."

Sie sah mich besorgt an.

"Oh nein, du wirst doch nicht etwa krank oder? Soll ich dich nach Hause fahren?"

Es war wirklich süß wie fürsorglich sie war.
Aber ich lehnte danken ab und sagte, dass ich lieber Laufe und dass es mir morgen bestimmt besser ginge.
Sie umarnte mich noch einmal zum Abschied und dann verschwand ich nach draußen.

-/-

Ich hatte gerade den Parkplatz erreicht, als jemand meinen Namen rief.

"Taylor, warte."

Und natürlich war es niemand anderes als Isaac.
Ich drehte mich halb um und verlangsamte zwar meinen Schritt, aber stehen blieb ich nicht.
Ich hatte auch keine besonders große Lust mit ihm zu reden. Und dass schien er auch zu merken.

"Was ist los?"

Ich blieb kurz stehen und drehte mich zu ihm.

"Nichts. Was soll schon sein?" log ich.

Ich drehte mich wieder um und ging weiter. Und Isaac folgte mir. Er kam an meine rechte Seite und lief einfach neben mir her.

"Wie fandest du das Spiel?"

Ich wusste, dass er mich fast die ganze Zeit ansah. Aber ich sah einfach nur gerade aus oder auf den Gehweg.

"Ganz gut."

Er lachte. "Nur ganz gut? Wir haben 7 zu 2 gewonnen."

"Ich hab gehört, du hast am Montag ein Probespiel."

Sofort blieb ich stehen. Verdammt. Dass hätte ich fast vergessen. Ohje, irgendwie hatte ich ganz schön bammel davor. Ich hatte schließlich noch nie Lacrosse gespielt.

"Ja, eigentlich schon." antwortete ich ihm, mit sehr viel missmut in der Stimme und ging weiter.

"Was heißt denn -eigentlich-? Hast du etwa vor zu kneifen?" lachte er.

Wieder blieb ich stehen und sah ihn etwas böse an, doch er lächelte nur weiter.

"Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben Lacrosse gespielt!" zischte ich.

Jetzt wurde sein Grinsen noch breiter.

"Warum hast du dann den Coach gebeten, dich ins Team zu nehmen?" lachte er.

Ich ging wieder weiter. Das war mir zu blöd.

"Ich wollte nicht in euer Team. Ich wollte Basketball spielen, oder in ein Sprinterteam!"

Er holte meinen kleinen Vorsprung wieder auf und hielt mich am Arm fest, was mich zum stehen bleiben bracht.

"Morgen Mittag komme ich zu dir. Und dann zeige ich dir alles, was du wissen musst." grinste er.

Dann drehte er sich um und ging.

"ich will doch garnicht ins Lacrosseteam." schrie ich ihm hinterher. Er drehte sich halb um und ich konnte ein breites Grinsen erkennen.

Ich stöhnte und machte mich dann auf den Weg nach Hause.

Was war da gerade passiert???

-/-

Allisons Sicht:

Ich ließ Taylor nur ungern gehen, denn kurz nachdem sie gegangen war, hatte Isaac die Umkleide verlassen. Am liebsten hätte ich ihn aufgehalten. Ihn angeschrien, er solle bloß die Finger von Taylor lassen. Aber leider waren kurz nach ihm noch andere Jungs aus der Umkleide gekommen.Endlich kamen auch Scott und Stiles. Ich gratulierte ihnen zuerst zu ihrem Sieg, und versuchte dann vorsichtig dass komplizierte Thema anzusprechen. Wir waren auf dem Weg nach draußen, als Stiles mir jedoch den schwierigen Part abnahm.

"Scott, was machen wir jetzt eigentlich mit Isaac? Hast du mit Derek geredet?"

Scott kratzte sich am Kopf. "Ja, mit ihm geredet hab ich."

"Toll, das ist doch ne gute Nachricht, oder?" fragte Stiles überschwänglich.

"Naja, nicht wirklich." antwortete Scott betrübt.

Stiles und ich sahen ihn fragend an.

"Naja, ich glaube nicht, dass er sich mit zwei Betas zufrieden gibt."

"Wie meinst du dass?" fragte Stiles besorgt.

"Ich glaube er wird noch jemanden verwandeln." sagte Scott mit deutlicher Wut in der Stimme.





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