[15]
Minho PoV
Jisung ging es schrecklich und ich hasste es, dass ich das mit ansehen musste. Auch den anderen blieb es natürlich nicht verborgen, doch wenn sie nachfragten, blockte er meistens ab und ließ sich einfach weiter von mir umarmen.
"Hey, Squirrelcheeks... Gibt es irgendwas, worauf du Lust hast? Irgendwas womit ich dich aufheitern kann?", fragte ich ihn, als wir wieder Hand in Hand zur Grundschule schlenderten.
"Können wir zusammen was backen...?", stellte er eine Gegenfrage. "Ich hab das lange nicht mehr gemacht, aber ich hätte Lust drauf."
"Alles was du willst, mein Kleiner. Hast du Lust auf was Bestimmtes? Cookies, Muffins, Kuchen?"
"Kuchen?"
"Okay, dann backen wir heute einen Kuchen. Auch wenn du das meinste machen musst. Eine Hand zu benutzen geht noch, aber bei zwei Händen gleichzeitig ist es im Moment noch ein bisschen schwierig."
"Tut mir leid."
"Entschuldige dich doch nicht wieder dafür. Es muss dir nicht Leid tun. Und jetzt holen wir Namgi ab, gehen einkaufen, machen einen Kuchen und zaubern dir ein kleines Lächeln auf dein wunderschönes Gesicht.", antwortete ich und gab ihm im Laufen einen Kuss auf die Wange. "Was für einen Kuchen will mein Freund denn?"
"Schokokuchen. Hatte ich schon viel zu lange nicht mehr."
"Klasse, den mag ich auch.", lächelte ich.
Wir diskutierten noch ein wenig über den Kuchen, bis wir bei der Schule ankamen. Doch was sich dort abspielte, wollte ich eigentlich überhaupt nicht sehen. Da waren 3 Kinder, die ihn vor einer Wand umzingelten und runter machten.
"Holt dich dein Vater denn nicht ab, Namgi? Oh richtig. Du hast keinen, weil dich niemand will.", grinste das eine Kind, weshalb ich schnell zu ihm ging und Jisung dabei ein wenig unsanft hinter mir her zog.
"Awww... Willst du jetzt zu deiner Mama laufen?"
"Nein, aber zu meinem Bruder und seinem Freund.", erwiderte Namgi erstaunlich ruhig und sah zu mir, doch da ich hinter dem Jungen stand, konnte er mich nicht sehen.
"Richtig. Deshalb schlage ich vor, dass ihr ihn in Ruhe lässt.", knurrte ich und jagte ihm und den anderen Kindern damit einen gewaltigen Schrecken ein. Ich konnte ziemlich einschüchternd wirken und das wusste ich auch.
"Minho!", lachte Namgi und sprang mir auf den Arm. Er war wirklich anhänglich bei uns, aber wenn es ihm das Gefühl gab, dass er geliebt wurde, war es wohl genau das richtige.
"Hey, Großer.", begrüßte ich ihn. "Lass uns nach Hause gehen, ja?"
"Aber erst muss du Jisung noch einen Kuss geben."
"Warum muss ich das?"
"Weil du ihn liebst."
"Dagegen komme ich natürlich nicht an."
Ich drehte mich zu Jisung und küsste ihn liebevoll. Er erwiderte meinen Kuss und legte eine Hand auf meine Wange.
"Spinnen Sie jetzt komplett?! Vor den Kindern?!", wurden wir aufeinmal von einer Frau von der Seite angemacht, weshalb wir uns aus dem Kuss lösten. "Sie vermitteln doch die vollkommen falschen Werte!"
"Richtig am Ende lernt Ihr Kind noch... Akzeptanz... Und Toleranz... Und dass funktionierende Beziehungen existieren...", meinte Jisung. "Tut mir leid, aber ich verstehe wirklich nicht, warum es ein Problem ist, wenn mein Freund mich küsst."
"Das Problem ist, dass Sie beide meinen armen Hangyeol verstören."
Der Junge, der zuvor Namgi beleidigt hatte, nickte stürmisch.
"Wir küssen uns auch vor Namgi und er sieht nicht besonders verstört aus. Sie sollten sich eher Sorgen um ihre eigene Erziehung machen. Wir wissen, dass man andere nicht beleidigt, indem man über verstorbene Verwandte Witze macht. Man beleidigt sie gar nicht. Aber bei Ihrem Kind ist das wohl noch nicht so ganz angekommen."
"Was fällt Ihnen ein-?!"
"Nein, was fällt Ihnen ein?! Denken Sie echt, es ist in Ordnung, wenn Ihr Kind meinem kleinen Bruder erklärt, dass seine Eltern tot sind, weil ihn niemand wollen würde?! Denken Sie echt, das ist okay?! Er ist 6 Jahre alt, hat außer uns und meiner Tante niemanden mehr und Ihr Kind macht ihn dafür fertig! Als wäre seine Situation nicht schon ohne das schlimm genug! Merken Sie denn überhaupt nicht, wie falsch das ist?!"
"Mein Sohn würde das nicht machen! Komm Hangyeol. Wir gehen."
"Mama... Der Mann hat recht..."
"Was?"
"Ich hab ihn beleidigt und das war falsch. Es tut mir leid, Namgi. Wollen wir vielleicht lieber Freunde sein...?"
Das hatte mich nun tatsächlich überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass der Junge tatsächlich darüber nachdenken würde, was ich gesagt hatte. Namgi sah fragend zu mir.
"Das ist deine Entscheidung und nicht meine."
"Dann lass uns Freunde sein.", meinte Namgi und umarmte den Jungen kurz.
"Uns tut es auch leid.", entschuldigten sich die anderen beiden. "Wir wären auch lieber deine Freunde..."
"Das hast du toll hinbekommen, Baby.", sagte Jisung und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Aber ich bekomme langsam wirklich Hunger, also lass uns nach Hause."
"Ich auch. Namgi, wir müssen nach Hause, bevor Jisung uns unterwegs verhungert. Verabschiede dich noch von den dreien und dann gehen wir, ja?"
"Okay."
Er verabschiedete sich und wir machten uns wieder auf den Weg nach Hause.
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