151. Nabel!

Wir fuhren über das schneeweiße Meer auf die Insel zu. Je näher wir kamen, desto mehr Einzelheiten hoben sich hervor.

Es gab einen Strand mit Palmen und einem kleinen Pavillon, hübsche Häuschen und Pflanzen. Es sah total friedlich und schön aus.

Wir waren nur noch gut 15 Meter vom Strand entfernt, da sprangen Lysop, Ruffy und Chopper schon vom Schiff und rannten zum Strand.

„Es besteht Alles aus Wolken!!", hörten wir Lysop aufgeregt rufen.

„Die sind total weich!!!", schwärmte mein Bruder begeistert.

Unser kleiner Arzt lachte bloß glücklich.

Wir hielten langsam an.

Zorro stand mit dem Anker in den Armen etwas unbeholfen auf dem Oberdeck. „Wo soll ich hier bitteschön ankern?!" Keiner konnte ihm antworten.

Sanji blickte immer noch auf die drei an Land, die sich so benahmen, als wären sie soeben um zehn Jahre verjüngert worden. „Solche Kindsköpfe!", kam es vom Kriegerkoch, während er seine Schuhe und Socken auszog und seine Hosenbeine hochkrempelte. „Die sollen sich nicht so kindisch benehmen!" Im nächsten Moment sprang er mit einem begeisterten „JIPPIE!!" kopfüber ins Meer.

„Das musst du gerade sagen!", erwiderte Zorro und verdrehte die Augen.

Ich beugte mich über die Reling und guckte, was Sanji machte. Er hatte den Schwertkämpfer gar nicht gehört und richtete sich auf. „Wow! Das ist unglaublich! Komm auch runter, Ally-Mäuschen!", rief er mir halb verliebt zu.

„Idiot!", knurrte Zorro leise, während er den Anker in irgendeine Gummiwolke sicher verhakte.

Was Anderes hatte ich sowieso nicht vorgehabt, also zog ich ebenfalls meine Ballerinas aus und sprang von Bord. Ich ging leicht in die Knie um den Sprung abzudämpfen. Nachdem ich mich wiederaufrichtete, entfuhr mir ein erstauntes Glucksen. Was ich an meinen Füßen spürte, hätte ich nicht gedacht. Das Meer aus Wolken fühlte sich verdammt weich an, aber trotzdem auch irgendwie flüssig. Wie es wohl am Strand war?

Gerade wollte ich loslaufen, als Nami plötzlich vom Schiff aus schmerzvoll aufschrie. Ein dumpfes Geräusch war zu hören, dann sah ich, wie ein überaus wütender Southbird davonflog. Oh, shit! Den hatten wir ja ganz vergessen!

„Wir haben vergessen ihn freizulassen!", schluchzte die Navigatorin. Anscheinend hatte der Vogel sie deswegen mit auf den Kopfeinhacken gestraft.

Nami ging hoch zu Robin und Zorro und stellte sich an die Reling. Jetzt konnte ich sie auch sehen. „Die Insel auf der Karte...", fing ich an zu den dreien hochzurufen.

Nami blickte zu mir runter und ihr schien das Gleiche aufzufallen, wie mir. „Stimmt! Die hieß auch Skypia, nicht?"

Robin nickte. „Wir sind hier auf der gleichen Insel, wie dieses Schiff es war!"

Nami sprang zu mir runter und strahlte mich an. „Genial! Wer hätte das gedacht?!"

Ich grinste. Zu zweit rannten wir zum Strand.

„HIIHAAA!!! JETZT KOMMEN WIR!!", rief Ruffy laut. „DAS RIECHT GEWALTIG NACH ABENTEUER!!!"

Zorro und Robin hüpften auch von Bord.

Wir waren jetzt alle am Strand.

Nami streckte sich glücklich. „Leute! Jetzt wird sich gesonnt! Entspannung muss auch mal sein!"

Chopper und Lysop rollten sich über den Strand, Sanji suchte Blumen für Nami, Robin guckte sich alles ganz genau an, Zorro stapfte mal hier-, mal dorthin und Ruffy hatte ein Bein über eine querwachsende Palme gewickelt und ließ sich mit dem Rest seines Körpers runter hängen. Das sah verlockend für mich aus. Ich lief unter einen seiner Arme, sprang hoch und griff seine Hand. Mein Bruder verstand sofort und zog mich zu sich hoch.

Plötzlich fing Lysop an zu lachen, als er uns sah.

„Was ist so komisch?", wollten Ruffy und ich gleichzeitig wissen.

Die Langnase kicherte immer noch laut. „Das passt! Die Affen klettern auf dem Baum!" Da musste Chopper auch lachen.

Kurz blinzelten sich der Strohhutträger und ich uns an, dann streckten wir ihnen die Zunge raus.

„Das ist total schön hier!", stellte ich fest, während ich es mir im Schneidersitz auf der Palme gemütlich machte.

Ruffy lachte. „Das kannst du laut sagen!" Er schwang sich zu mir nach oben und erblickte die Frucht der Palme. „Was ist das?" Er krabbelte schnell dorthin und pflückte so 'n Ding. Das sah ein bisschen so aus wie eine Wassermelone.

Der Schwarzhaarige nahm es in die Hand und biss hinein. Sofort schreckte er zurück. „Aua!! Das Teil ist steinhart! Lysop! Guck mal!" Er warf die Frucht dem Lügenbaron zu. Der allerdings merkte das zu spät und bekam sie auf den Kopf geworfen. „Autsch! Das kriegst du zurück!", rief er wütend.

Sanji hatte in der Zwischenzeit ein paar Blumen gefunden „NAMILEIIIIN!!" und Chopper und Nami hatten es sich in einem Pavillon auf Sesseln aus weichen Wolken gemütlich gemacht.

In dem ganzen Durcheinander hörte man auf einmal etwas. Eine leise Melodie. „Leute, was ist das?", fragte ich in die Runde. Alle wurden still und lauschten.

Plötzlich hörten wir Schritte von kleinen Pfoten. Zorro blickte an sich herunter. Ein kleiner weißer Fuchs lief auf ihn zu und blieb bei ihm. „Was bist du denn für einer?"

„Seht mal! Dahinten!", rief Sanji und deutete auf etwas, das einige Meter von uns entfernt war.

Wir drehten uns um. Dort stand jemand. Und dieser jemand machte Musik mit einer kleinen Harfe.

„Das ist ein Engel!!", wurde dem Koch klar.

„Engel?!", wiederholten wir unisono.

Jedenfalls war es ein hellblondes Mädchen mir Flügeln. Wegen ihrer Frisur sah es so aus, als ob sie Fühler hätte.

Sie stoppte mit dem Spiel und drehte sich zu uns. „Nabel!"

Nabel?

Das Mädchen lief auf uns zu. „Seid ihr Blaumeerer?"

„Ja, wir kommen von unten", antwortete Nami.

„Bei Fuß, Sue!", befahl Nami dem kleinen Fuchs bei Zorro. Sofort tappte er zu ihr.

„Wohnst du hier?", wollte Ruffy wissen.

„Ganz genau", war die Antwort.

Das Mädchen mit den Flügeln stand direkt vor uns. Ruffy und ich waren bereits von der Palme gesprungen. Mein Bruder hatte zwei von diesen komischen Früchten unter seine Arme geklemmt.

„Das hier ist der Angel Beach von Skypia", erklärte uns das Mädchen. „Möchtet ihr Konash trinken?"

Ruffy hatte keine Ahnung, wovon sie redete. Sie nahm einfach einer der Früchte, die Ruffy bei sich hatte und schnitt unten in die Mitte ein Loch rein. „Oben ist die Schale steinhart, von unten kommt man aber ran." Sie steckte einen Strohhalm rein. „Voilá."

Sie reichte Ruffy die Frucht mit diesem Konash zurück. Sie nahm den kleinen Fuchs Sue auf ihren Arm und stellte sich vor. „Ich heiße Conis."

Ruffy schlürfte aus der Frucht. „LECKEEEER!!!", rief er laut und trank eifrig weiter.

„Ich will auch mal!!", verlangten Lysop und ich gleichzeitig. Mein Bruder wollte nichts hergeben, doch ich war schneller. Bevor mich jemand dran hindern konnte, konnte ich von der Flüssigkeit kosten. „Hammer!!", schwärmte ich. Plötzlich verschwand das Gewicht der Frucht von meinen Armen und ich sah, wie Lysop ebenfalls trank.

Währenddessen hatte Conis Chopper die zweite Frucht aufgeschnitten und kurz mit Nami geredet.

Auf einmal hörten wir ein Geräusch vom Meer aus.

Wir alle schauten dorthin.

„Da kommt was!", stellte Zorro klar.

Was war das? Ein Mann auf einem Gefährt?

„Das ist Paps", erklärte Conis und lächelte fröhlich.

„Nabel, Conis!", begrüßte der Mann auf dem... Was war das überhaupt? Mich interessierte, wie es genauer ausschaute, da er fürs bloße Auge noch zu weit weg war. Reflexartig strengte ich meine Augen an.

Es brachte... nix.

Oh! Stimmte ja... Kein Nané-Instinkt hier oben. Aber im weißen Meer hatte er noch geflackert. Hier oben war er... komplett weg. Verdammt!

„Nabel, Vater!", rief Conis zurück.

Was sollte das mit dem Nabel?

„Was soll das mit dem Nabel?", wollte Ruffy wissen.

Hahaha!! Zwillinge eben!

„Worauf reitet er?", fragte ich nach.

„Cooles Teil!", meinte der Strohhutträger begeistert.

Der Mann hörte ihn. „Du meinst meinen Waver." Er war fast bei uns am Strand. „Sorry, aber ich halte jetzt an!"

Tja... Seine Landung war nicht grade die Beste. Er schlitterte über den Strand und knallte gegen eine Palme. Schwerfällig richtete er sich wieder auf. „Entschuldige, hab ich euch verletzt?"

„Du bist doch hingeknallt!!", erinnerte „Sind das Freunde?", fragte er seine Tochter und deutete auf uns.

„Ja, ich hab sie gerade eben kennengelernt!", erklärte Conis.

„Dann sind sie bestimmt ziemlich verwirrt", schloss ihr Vater daraus. Er hatte einen so buschigen Bart, dass man seinen Mund nicht sehen konnte. Seine Glatze glänzte leicht, allerdings hatte auch er solche komischen Füller. „Entschuldigt, wenn ich mich so dreist vorstelle. Ich heiße Papaya. Ich hab gerade Sky-Lobster gefangen, eine Delikatesse hier bei uns. Ich lade euch hiermit zu einem Festmahl ein!"

Wir freuten uns alle.

„Darf ich vorher noch was fragen?", wollte Nami wissen. Sie kniete sich zu diesem Waver hinunter und untersuchte ihn. „Erklärst du mir vorher noch, wie's ohne Segel fährt?"

„Kennt ihr Dial-Energie nicht?", fragte Conis verwundert.

„Nope. Was ist das?", war Namis Reaktion.

„Darf auf dem Teil mal fahren?!", wollte Ruffy aufgeregt wissen, ehe jemand antworten konnte, und zeigte auf den Waver.

Papaya lächelte. „Natürlich!"

Mein Bruder war begeistert.

Er machte sich startklar und der Himmelsmensch erklärte ihm schnell, dass er bloß auf das Pedal zu treten brauchte. Das tat unser Käpt'n auch und sauste sofort los. „JIPPIIIIEEE!!"

Es dauerte keine zwei Sekunden, da fing er an zu schlingern. „Hugaga! Wugagaba! Warum bockt der so?!" Schließlich landete er im Wolkenmeer und Sanji und Zorro mussten ihn rausholen.

„Der Waver ist sehr leicht, jede Welle bringt ihn ins Schlingern. Man muss das Meer und die Wellen berechnen können", erklärte Papaya.

„Och, schade! Ist das denn so schwer?!", fragte Chopper enttäuscht nach.

„Das brauchst Zeit zum Üben!", teilte Conis ihm mit.

„Zehn Jahre genügen", ergänzte ihr Vater.

„Das ist viel zu lange!!", riefen Lysop und ich.

„Hey!!", hörten wir eine bekannte Stimme vom Meer aus rufen.

Nami hatte sich den Waver geschnappt und fuhr nun munter mit diesem umher. „Super!"

Lysop war mehr als erstaunt. „DIE FRAU KANN DAS?!!"

„Das hab ich noch nie erlebt...", kam es beeindruckt von Papaya.

„NAMI! ICH LIEBE DICH!!", jubelte Sanji.

Ruffy war bloß baff. „Wie macht sie das?!"

Unsere Navigatorin fuhr einfach fröhlich weiter.

„He, Nami!! Es gibt gleich Essen!! Komm!!", rief Ruffy ihr tobend zu.

„Geht ruhig vor!", meinte sie zu uns. „Darf ich weiterfahren?"

„Aber gerne!", erlaubte Papaya ihr.

Also fuhr Nami weiter, während wir zu Papaya und Conis nach Hause liefen. Dabei mussten wir über viele große Treppen, die hier anscheinend die Verbindungen zu Allem waren.

Ruffy blickte die ganze Zeit zu Nami. Irgendwann streckte er ihr die Zunge raus. „Los! Fall um!!"

Daraufhin erntete er einen Kick von Sanji. „DU NEIDHAMMEL!!"

„He! Dahinten ist eine Baustelle!", rief Lysop und deutete hinter eine Wolke.

„Da werden Wolken gehauen", erklärte Papaya.

„WOLKEN?!", erwiderte Chopper. „Du meinst wohl STEIN!"

„Nein, hier werden Wolken verarbeitet!" Conis lächelte. „Das kennt ihr nicht, was?"

„Wie soll man Wolken HAUEN?", wollte ich wissen.

„Seid ihr nicht durch den Milky-Way gekommen?", fragte Papaya nach, während wir weiter die Treppen hinaufliefen.

„Milky-Way?!", wiederholte Zorro. „Meinst du den spaghettiförmigen Weg, über den uns der Hummer gezogen hat?"

„Das ist ein künstlicher Kanal aus Wolken", belehrte der Mann uns. „Es gibt zwei Arten von Wolken. Ihr seid über die Seewolken gefahren, darauf schweben Inselwolken."

„Na, auf normalen Wolken könnte man wohl kaum gehen", kam es von Robin.

„Das hier sind Special-Wolken, die kondensieren anders", redete Papaya weiter, nachdem er bestätigend genickt hatte. „Bei euch unten müsste es Seesteine und Nená-Essenz geben..."

„Habt ihr das hier auch?", wollte ich wissen. Ich war auf einmal viel aufmerksamer.

„Na ja, Bestandteile davon. Wir nennen sie Pairobroin und Barinutol. Wenn das mit dem Wasser durch eine Explosion in den Himmel getragen wird, entstehen Seewolken oder Inselwolken je nach Dichte. So sind der Milky-Way und die Strandsessel entstanden..."

„Auch die Rutsche?", fragte Ruffy.

„Das ist der Milky-Way", klärte Sanji ihn auf.

„Es wurden Inselwolken behauen und ihre Dichte veränderte sich durch Pressen und so", schloss Conis' Vater.

„Wenn in diesen Wolken Bestandteile von Nená-Essenz drin sind", überlegte Robin an mich gewandt, „könnte das der Grund sein, warum du deine Kräfte nicht benutzen kannst."

„Kräfte?", wiederholte Conis fragend.

„Ally ist eine Nané, aber seit sie hier oben ist, funktioniert ihr Instinkt nicht mehr", antwortete Ruffy ihr.

„Von den Nané hören wir hier oben nur zwei, drei Geschichten", kam es von Papaya.

„Kennt ihr keine Nané?", wollte ich erstaunt wissen.

Er schüttelte den Kopf. „Die Teile der Nená-Essenz, das Barintunol, sorgt anscheinend dafür, dass du deine Kräfte nicht benutzen kannst. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es hier keine Nané gibt."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top