130. Partytime!

Mitten in der Nacht:

Der Regen prasselte schon seit Stunden auf die Stadt nieder.

Lysop, Ruffy, Zorro, Sanji, Chopper, Ally und Nami schliefen in einem Raum, jeder mehr oder weniger in seinem eigenen Bett. Alle, außer Nami, lagen da wie Kraut und Rüben. Doch der achten und einzig wachen Person in diesem Raum störte das ganz und gar nicht, auch das Schnarchen der Jungs ließ sie unbeachtet.

Vivi saß seelenruhig auf einem Stuhl am Fenster und blickte nach draußen in die regnerische Nacht.

Auf einmal wurde die Tür geöffnet und Igaram trat ein. „Prinzessin... Du bist noch wach?"

„Igaram...", grüßte die Blauhaarige.

„Kannst du nicht schlafen?", fragte der Mann mit den Locken und blickte lächelnd aus dem Fenster.

Vivi tat es ihm nach. „Ich möchte noch nicht... Ich möchte dem Regen zusehen."

Eine Zeit lang schauten die zwei noch aus dem Fenster, bis Igaram sich ein Herz fasste und Sanji und Zorro, die am unmöglichsten dalagen - Sanji auf dem Boden und Zorro quer über beide Matratzen - wieder richtig in ihre Betten legte.

„Peruh hat uns alle gerettet", sprach der Mann und lächelte aufmunternd. „Er ist ein großer Krieger."

Ohne den Blick vom Fenster zu wenden meinte Vivi: „Ja... Ich wünschte, ich könnte ihm danken. Für Peruh müssen wir Alabasta beschützen!"


Ein paar Tage später:

Lysop, Sanji und ich liefen durch die Straßen Arbanas und kauften ein.

Wir waren alle gut gepflegt worden und waren fit. Man hatte es tatsächlich geschafft meine Frisur, die ursprünglich zwei Zöpfe gewesen waren, zu bändigen und ich lief seit Tagen wieder mit offenen Haaren durch die Gegend. Außerdem wurde uns aus Dankbarkeit vom Palast Kleidung zur Verfügung gestellt. Heute trug ich ein schlichtes hellblaues Kleid, natürlich meinen Gürtel und dazu passende Sandalen.

Von uns war jeder wieder aufm Damm bis auf einen... Aber der würde noch früher oder später wieder wach werden. Außerdem hatte er seinen Schlaf mehr als nur verdient.

Sanji, Lysop und ich schlenderten also durch die Straßen und hatten fast alles besorgt, was wir brauchten.

Überall war Klopfen und Hämmern zu hören und es wurde sich gegenseitig beim Wiederaufbau der Stadt geholfen.

„Ganz schön busy sind die alle", stellte ich erfreut fest.

„Alles für die süße Prinzessin...", vermutete Sanji.

„Meinste?", fragte Lysop nach.

„Na klar!"

Ach, Sanji!

Ich grinste.

Jetzt war wieder die Zeit, wo fröhlich geplaudert und gelacht wurde und jeder seine Ticks ausleben konnte.

Wir liefen an einem Haus mit einem Loch in der Wand vorbei... Dahinter sah man das nächste Haus, ebenfalls mit Loch... Und dann das nächste... Das ging ein paar Häuser so weiter. Es sah so aus, als würden die Löcher zu einer Straße führen, die mir sehr bekannt vorkam... Zur Straße, wo ich gegen Miss Grands-Honoration gekämpft hatte und wo Sanji anfangs sich gegen sie und ihrem Partner gewehrt hatte.

Oha.

„Was sind das für Löcher in allen Häusern?", fragte sich ein Bewohner. „Als hätte jemand durchgeschossen!"

Auch Lysops Blick verriet uns, dass er nicht verstand.

Sanji wirkte leicht nervös. Er deutete in die entgegengesetzte Richtung und meinte: „He, Leute, guckt mal!"

Ich musste kichern.

Sanji hatte das gehört, drehte sich zu mir um und kratzte sich mit einem verlegenen Lächeln am Kopf.

Die Löcher waren entstanden, weil Sanji Mr. 2 durch die Häuser gekickt hatte, weg von meiner Gegnerin und mir.


Wir gingen zurück zum Palast. Wir hatten unsere Einkäufe beendet.

Auf der breiten Eingangstreppe stand Chaka, der wie Peruh zur Leibwache des Königs gehörte und außerdem von der Hund-Frucht, Modell: Schakal gegessen hatte, mit finsterer Miene dort und blickte auf ein paar Marine-Soldaten hinab. Anscheinend waren die wegen des Verdachts von Beherbergung von Piraten gekommen... der ja auch eigentlich berechtigt war.

Wir stiegen an ihnen vorbei die Treppe hoch.

„Hier gibt's keine Piraten!!", knurrte Chaka gerade.

„Hi!", grüßten Lysop und ich synchron.

Er erblickte uns. „Hi, Leute! Habt ihr alles bekommen?"

„Fast alles", antwortete Sanji zufrieden.

Wir liefen weiter hoch, während Chaka sich wieder den Soldaten zu. „Habt ihr Beweise, dass sich hier Piraten aufhalten?!!"

„Äh... Nun...", kam es als Reaktion.

„Hier kann man echt ganz gut shoppen", stellte Sanji glücklich klar.

„Stimmt", stimmte Lysop zu.

„Ist ja auch die Hauptstadt Alabastas", ergänzte ich noch.

„Ob Ruffy schon wach ist?", fragte Lysop uns.

„Nee", antworteten wir gleichzeitig.

„Den hättest du sonst längt gehört", erklärte ich.


„HAAACH! HAB ICH GUT GESCHLAFEN!!!", rief Ruffy, der im Bett saß, und streckte sich glücklich.

Sanji, Lysop und ich saßen bei ihm im Zimmer. Vivi, Chopper und Nami waren auch da.

Ruffy kratzte sich am Kopf. „HEY! WO IST MEIN HUT?!! HER DAMIT!" Außerdem knurrte sein Magen. „ICH HAB HUNGER!! WO BLEIBT DAS FRÜHSTÜCK?!!"

„RUFFY!!" Mit einem Freudensprung fiel ich meinem Bruder um den Hals und warf ihn wieder ins Bett.

„Woah!!", erwiderte Ruffy erschrocken, dann lachte er. „Dir geht's besser!"

„Dir auch!" Ich lachte mit.

Wir lagen beide im Bett und lachten so sehr, dass uns der Bauch wehtat. Wie früher so oft auch.

„Kommt mal wieder runter!", meinte Sanji freundlich. „Frühstück ist schon längst vorbei!", beantwortete er Ruffys Frage.

„Da ist dein Hut. Lag vorm Palast." Lysop schnippte unserem Käpt'n seinen geliebten Strohhut zu.

„Ein Glück!!" Er setzte sich wieder auf und dann den Hut auf den Kopf.

„Schön, dass du wieder fit bist!", kam es von der strahlenden Vivi.

„Hä? Bin ich doch immer!"

„Du hattest ultrahohes Fieber!", klärte Nami Ruffy auf. Sie hatte von Kobra jede Menge Bücher bekommen, die sie gerade verstaute. „Vivi und Chopper haben dich gepflegt!"

Ruffy schaute die beiden mit aufgerissen Augen an. „Echt? Danke, Leute!"

Die Tür wurde aufgemacht und Zorro kam rein. „Hi, Ruffy! Bist du wach?"

„Nein, er tut nur so!" Ich, die immer noch neben den sitzenden Ruffy im Bett lag, streckte dem Schwertkämpfer grinsend die Zunge raus.

„Frag ja bloß!", kam es nur halb genervt zurück.

„Hi, Zorro...!!", grüßte Ruffy den Grünhaarigen. „What's up?!"

„He!! Zorro!!", rief Chopper plötzlich. „Warst du etwa wieder trainieren?!"

Zorro, der sich gerade etwas Sake eingoss, erwiderte grummelnd: „Darf ich das nicht?"

„Nein! Und das weißt du ganz genau!", keifte der Arzt. „Behalt den Verband!"

„Der macht mich steif", reagierte der Schwertkämpfer gelangweilt.

Chopper tickte fast aus. „Na und?!"

Ruffy legte fragend den Kopf schief. „Lange nicht gesehen, oder?"

„Na ja, das kommt DIR so vor", meinte Lysop.

Ich richtete mich auf und setzte mich wie mein Bruder in den Schneidersitz. „Du hast immerhin drei Tage durchgeschlafen!"

Der Strohhutträger war baff. „DREI TAGE?!! SO LANGE HAB ICH GEPENNT?!!"

Er schwieg.

Ich konnte das Rattern in seinem Kopf quasi hören.

Plötzlich machte es ‚Pling!' „15 Mahlzeiten verpasst!"

„So kann man's auch sehen...", kam es von Lysop.

„Rechnen war noch nie deine Stärke!" Nami lächelte.

„Wieso?", fragte ich nach. „Er isst fünf Mahlzeiten am Tag!" Ich grinste.

Vivi lachte. „Keine Sorge! Der Tisch ist schon gedeckt!"

Die Tür ging abermals auf und Igaram erschien. „Ah, hallo, Käpt'n! Kannst du es noch 'ne halbe Stunde aushalten? Dann können wir alle zusammen essen!"

Moment mal... Das war 'ne Frau! Die sah dem Lockenmann aber auch verdammt ähnlich!

Hinter ihr schob ein Typ eine Karre voller Obst ins Zimmer.

Lecker!! Obst!!!

Ruffy riss die Augen auf. „Wa...!! DER LOCKENHEINI!! DU LEBST?!!"

„BIST DU EIN ZOMBIE?!", kam es laut von Zorro.

„Nein, das ist Frau Terrakotta", stellte Vivi die Frau vor. „Sie ist Igarams Frau und Küchenchefin im Palast."

„Hallo, Kinder!", grüßte sie.

„Mann, sind die sich ähnlich!", kam es ein wenig angewidert von Zorro.

Also, falls ich irgendwann heiraten sollte, dann nicht jemanden, der mir total ähnlich sah. Da fiel mir ein, früher, als ich noch ziemlich klein war, hatte ich immer gesagt, dass ich Ace irgendwann mal heiraten wollte. Das hatte sich zum Glück gelegt. Ich liebte Ace als Bruder und nicht als Freund oder Ehemann.

„Ich hab gehört, du seist ein guter Esser. Willst du solange Obst?", fragte Igarams Frau den Strohhutträger.

Ruffy tätschelte sich den Bauch. „Das war gut."

Das Obst war weg.

„WAR DAS EIN ZAUBERTRICK?!!", riefen Zorro und Sanji gleichzeitig.

„Ich wollte auch was!!!", kreischte ich und warf Ruffy wieder aufs Bett, diesmal aber nicht aus Freude, sondern weil ich sauer war.

Wir fingen an, uns auf dem Bett zu raufen.

„Ich hab seit drei Tagen nichts mehr gegessen!!", verteidigte Ruffy sich.

„Na und? Ich seit drei Stunden!", erwiderte ich.

Die anderen schauten stumm bei unserer Rangelei zu.

Nach kurzer Zeit schon konnten wir uns beide nicht mehr bewegen, weil wir uns zu sehr in der Bettdecke verheddert hatten.

„He, Köchin, ich brauch Essen für drei Tage!!!", informierte der in der Bettdecke eingewickelte Ruffy Frau Terrakotta.

„Ach ja?", erwiderte sie herausfordernd. „Denkst du, dass schaffe ich nicht? Wart's ab, Kleiner!"

In der Zwischenzeit hatte ich mich still und leise von der Bettdecke befreit und stürzte mich jetzt auf Ruffy.

Er war zu überrascht, sodass ich es schaffte ihn so auf dem Bett festzuhalten, dass er sich nicht mehr wehren konnte. „Gewonnen!", lachte ich triumphierend.

„Das gilt nicht!!", jammerte mein Bruder.

Unsere Freunde schüttelten bloß fassungslos den Kopf.

„Und das sind unser Käpt'n und Vize?", kam es fragwürdig von Lysop.

Ruffy und ich grinsten unschuldig.


„MMMM!!! Lecker!", schmatze Ruffy laut. „SCHMECKER!!!"

Wir saßen alle zusammen am Tisch und aßen... obwohl das jetzt eher schon eine Feier war.

„Schnell!! Sonst frisst Ruffy alles weg!", rief Zorro und wollte schon seinen Reisball essen, doch Ruffy dehnte seinen Arm und schnappte ihn sich.

„Hey!!", protestierte der Grünhaarige.

Als nächstes griff Ruffy nach den Tellern von Lysop und mir.

Wütend sprangen wir beide auf unsere Stühle und schrien: „MANN! DAS IST MEIN TELLER!!"

Nami verpasste Ruffy eine. „Spuck nicht!!!"

„Du bist ja auch ganz gut dabei, Chopper", stellte Sanji fest.

Der kleine Arzt neben ihm schlang sein Essen so schnell er konnte runter.

Vivi reichte ihm noch etwas. „Es gibt genug für alle!"

Karuh haute auch ganz schön rein.

Kobra, Igaram und Chaka, die mit uns am Tisch saßen, beobachteten das Alles.

Alle riefen wir durcheinander und unsere Tischmanieren waren wirklich unter aller Sau... aber es war verdammt lustig!

Als Rache an Ruffy tropften Lysop und ich etwas Tabasco auf unsere Reisbälle.

Im nächsten Moment schnappte mein Bruder sie sich und stopfte sie sich in den Mund.

Daraufhin spuckte er fast Feuer. „Das bereut ihr noch!!", hechelte er. Seine Augen tränten, weil der Tabasco so scharf war.

Lysop und ich lachten uns schlapp. Wimper auch.

„Hä? Wo kommst du denn her?!!", fragten die Langnase und ich das Kamel, das zu Lysops anderer Seite saß, gleichzeitig. Wimper lachte bloß weiter.

Es wurde weiter gelacht und gefeiert. Anscheinend versuchte Ruffy mit Kobra ein Gespräch anzufangen, allerdings verstand der König nichts, da Ruffy den Mund voll hatte.

Ich hätte ja dolmetschen können, aber sie ließen es schon wieder sein.

Zorro, Sanji und Chopper verlangten lautstark nach Sake und Wasser.

Die herumstehenden Soldaten waren ganz schön angewidert von uns, doch das war uns egal.

Plötzlich brachen wir in schallendem Gelächter aus, in das ausnahmslos jeder mit einstimmte, auch die erst angewiderten Soldaten.

Wir hatten fertig gegessen und Ruffy, Lysop und Chopper tanzten wild auf dem Tisch herum.

Es packte mich auch und ich gesellte mich zu ihnen. Zu Tanzen konnte ich einfach nicht Nein sagen.

Ich hörte sogar das ein oder andere Pfeifen.

Wir mussten auf die ganzen Teller auf dem Tisch achten, weswegen ich irgendwann den Halt verlor und direkt auf Zorro fiel.

Wir lagen beide auf den Boden und setzten uns schnell wieder auf.

Kurz schauten wir uns an und es war still im Raum, dann lachten wir beide gleichzeitig los und der Rest machte mit.

Jeder hatte eine Superlaune und lachte.

Richtig coole Party!

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