Kapitel 20

Jimin

Ich war fertig! Ich sah auf die Uhr. Es war halb 1 in der Nacht. Ich legte mein Bleistift aus der Hand und legte ein sauberes Blatt Papier über meine Zeichnung. Und die große Mappe schloss ich. 

Es war egal, wie wir unser Bild malen. Wir konnten Farbe und Pinsel benutzen, oder nur einen Bleistift oder farbige Stifte. Es war egal, natürlich mussten wir auch eine schriftliche Begründung abgeben. 

Es war auch üblich, das die besten Projekte ausgestellt werden. Nur hoffte ich, das nicht mein Bild dazu gehören würde, denn ich wollte nicht so viel Aufmerksamkeit darauf lenken. 

Ich stand auf und streckte mich. Es war durch das malen ein kleines Chaos in meinem inneren aufgetaucht. Emotionen, die ich jedoch nicht raus ließ. Nicht wollte, das sie raus kamen. Einfach aus Selbstschutz.

Nachdem Schwimmen, was wirklich gut tat, sind die anderen noch etwas Essen gegangen. Nur ich hab mich abgesetzt, da ich das Projekt noch beenden musste. Yoongi wollte mich erst begleiten, doch ich schüttelte nur den Kopf und deutet auf die anderen. 

Er verstand sofort. Wir mussten uns normal verhalten, außerdem würde er mich nur ablenken, das wollte ich nicht. Ich musste im allgemeinen, noch über meine Gefühlslage klar werden. 

Ich liebte Yoongi nach wie vor und doch hatte ich Angst. Angst, das irgendwann ein Moment kommen wird, an dem die Wunde die ich Sorgfältig verschlossen hatte, wieder aufbricht. Diese Gefühle.

Doch darüber wollte ich mir keine Gedanken weiter machen. Jetzt war ich fertig mit meinem Kunstprojekt und reif für das Bett. 

Ich ging duschen und legte mich in das Bett. Schnappte mir Mr Bunny und drückte ihn an mich. Ist schon Mega peinlich, als fast 22 jähriger noch mit einem Plüschtier zu kuscheln, aber für mich war er etwas besonderes. Denn dieser Hase, war das erste Geschenk von den Jungs zu meinem 13 Geburtstag. Mein erster Geburtstag, mit Freunden. 

Seit dem wachte ich über Mr Bunny! Ich wusste das damals Kookie ihn ausgesucht hatte, wie alle anderen Hasen, die die anderen hatten. Denn alle hatten einen Hasen. Kookie sagte einmal, jetzt ist die Hasenfamilie komplett. Damals noch total verschüchtert, heulte ich los und konnte mich kaum beruhigen, bis mich am Ende alle trösteten. 

Ich war einfach so glücklich! Das war der Tag an dem sie mir versprochen hatten mich nicht zu verlassen. Das wir immer zusammengehören.

Ja, eigentlich...

Ich ließ den gestrigen Tag und heute Revue passieren. Das peinliche Gespräch mit Yoongi! Nachdem er mir sein verheißungsvollen Spruch entgegen brachte, lief ich nur knallrot an und lief weg. Doch Yoongi lachte nur und nahm meine Hand. 

Das uns jemand sehen könnte war ihm egal. So viel dazu, erstenmal niemanden etwas sagen. Jedenfalls haben wir uns dann verabschiedet. Ich musste weiter mit dem Stoff, arbeiten.

Ich muss unbedingt das Wochenende wieder zu meinen Großeltern. Halmoeni will sicher ihre Fragen beantwortet haben. Ich drehte mich zur Seite, als mein Handy aufleuchtete. Ich schnappte mir mein Handy und sah das ich eine Nachricht bekommen hatte, von Yoongi.

Ich klickte drauf und las die Nachricht. 

Yoongi
Bist du noch wach?

Jimin
Ja! Ich bin noch wach. Liege schon im Bett.
Wieso bist du noch wach?

Yoongi 
Konnte nicht einschlafen.
Hast du alles geschafft?

Jimin
Ja! Ich bin fertig geworden. Zum Glück!

Yoongi 
Gut! Dann schlaf jetzt!
Du brauchst dein Schlaf.

Jimin
Mach ich, du auch!

Yoongi
Schlaf gut. 

Jimin 
Danke, du auch!

Ich legte mein Handy weg und kuschelte mich tiefer in mein Kissen. Es war schön zu wissen, dass es jemand gab der sich Sorgen machte. Doch was mir auch fehlte war die Konversation der anderen. Überhaupt fand ich das uns immer noch eine dünne Wand trennte.

Auch wenn ich ihnen verziehen hatte, zu diesem Zeitpunkt nicht wütend war und alles akzeptiert hatte, was sie sagten, brodelt etwas ganz sacht in mir, was ich nicht beschreiben konnte. 

Darüber konnte ich mir jedoch ein anderes Mal Gedanken machen. Tiefer kuschelte ich mich ins Kissen und schlief ein.

Copper-Curly