Epilog

11 Monate später

Das Leben war normal. So normal, wie es für ein Paar, das studierte sein konnte. Wir waren glücklich, unser Leben war einfach nur gut.

Klar, es gab immer noch die Trauer um Jason, die auch nie verschwinden würde, doch wir hatten schon vor einer Weile gelernt, damit gut umzugehen.

Jason war nun bei seinem Dad und ich sah ihn immer noch als meinen Dad an. Auch wenn ich nicht mit dieser Familie blutsverwandt war, würde ich sie immer als wichtigen Teil meines Lebens betrachten und das würde auch nie aufhören. All die schönen Jahre, die wir zusammen verbracht hatten, konnte uns schließlich niemand nehmen.

Heute war ein besonderer Tag, denn Dean und Sam waren anscheinend für einen neuen Auftrag in einer Stadt, die nur etwa eine Dreiviertelstunde von hier entfernt war und sie hatten uns eine Nachricht geschickt, ob wir beide denn nicht gerne vorbeikommen würden, wir etwas Essen würden und einfach etwas reden würden.

Ich hielt das sofort für eine gute Idee und ich schätzte, damit hatte ich auch direkt Thomas gehabt, denn er hatte danach auch gleich zugestimmt, ohne groß darüber nachzudenken.

Wir waren jetzt schon in dem Ort angekommen, in dem wir Dean und Sam treffen würden und wir hatten in der Nähe des Cafés geparkt, doch wir waren zu früh und deshalb hatten wir uns rausgestellt, lehnten uns ans Auto und erzählten einfach ein bisschen.

„Ich freue mich wirklich schon auf den nächsten Monat, wenn all die Prüfungen rum sind und uns nichts mehr hier hält. Mit dir reisen wird ein wahnsinnig tolles Erlebnis werden, das weiß ich jetzt schon und ich kann es kaum noch erwarten."

Thomas und ich hatten geplant, dass wir von hier mal wegmussten. Die Uni beanspruchte so viel von unserer Zeit, dass wir obwohl wir zusammen lebten, nicht genug Zeit miteinander verbringen konnten.

Ja, wir beide klebten nach all den Jahren noch immer zusammen, wie wenn wir uns erst frisch kennengelernt hätten. Ich schätzte mal, dass das auf jeden Fall ein gutes Zeichen war, was unsere Beziehung anging.

Wir hatten jetzt allerdings gesagt, dass wir mal etwas Entspannung bräuchten und deshalb würden wir in den Semesterferien wegfliegen. Wir würden drei Wochen weg sein und hatten drei verschiedene Ziele, wo wir jeweils eine Woche bleiben würden. Es war eine Mischung aus Tourismus und Entspannung. Ich konnte es kaum erwarten.

„Du wirst mich dann den ganzen Tag an der Backe haben, das ist dir schon klar oder", scherzte ich und piekte ihn in die Seite.

Thomas hielt meine Handgelenke fest, sodass ich ihn nicht mehr berühren konnte, doch gleichzeitig beugte er sich vor, um mich sanft zu küssen.

„Ich liebe dich May, ich will, dass du immer bei mir bist und am besten keine einzige Sekunde von mir getrennt bist. Seit dem Tag, als ich solche Angst hatte, dass ich dich für immer verlieren könnte, will ich dich am liebsten gar nicht mehr loslassen. Ich weiß, dass unsere Zeit begrenzt ist, denn wir leben nicht unendlich und von dieser Zeit will ich möglichst viel mit dir verbringen. Also wenn jemand einem auf die Nerven geht, dann bin ich das auf jeden Fall bei dir, das ist auf jeden Fall klar."

Er war echt ein Witzbold. Als ob er mir jemals auf die Nerven gehen würde. Thomas war das Beste, das mir jemals im Leben geschehen war und er würde mir niemals Leid werden. Ich liebte meinen Freund schließlich über alles.

Ich fing kichernd an, den Kopf zu schütteln und küsste ihn daraufhin wieder. Da Thomas mittlerweile den Griff um meine Handgelenke gelockert hatte, konnte ich sie auch in seinen Haaren vergraben, die ich über alles liebte.

Na gut, man konnte sagen, dass ich eigentlich alles an ihm liebte. Er war einfach so toll und ich war so froh, ihn als meinen Freund zu haben. Zum Glück hatten wir noch so viel Zeit zusammen und ich musste nicht sterben. Ich hätte ihn so sehr vermisst und ich hätte nicht gewusst, wie sein Leben ohne mich nun aussehen würde. Darüber musste ich mir aber auch gar keine Gedanken machen, denn ich war hier und würde auch immer hier sein.

Thomas beendete unseren Kuss mit den Worten „ich glaube, wir sollten uns jetzt mal beeilen, bevor wir noch zu spät kommen."

Ich griff nach seiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Er hatte recht. Ich wollte auf keinen Fall zu spät zu unserer Verabredung kommen. Thomas und ich konnten das, was wir getan hatten, schließlich heute Abend einfach fortsetzen, das war das Gute an dieser Sache.

Wir betraten nun das Café, zum Glück waren Dean und Sam noch nicht da, also setzten wir uns erst mal hin und bestellten uns etwas zu trinken.

Weniger als fünf Minuten später kamen sie allerdings auch an und lächelten uns breit an. Es schien ihnen wohl gut zu gehen.

Ich umarmte die beiden sogar zur Begrüßung. All das, was wir durchgemacht hatten, hatte uns auf eine bestimmte Art und Weise zusammengeschweißt und ich war echt froh, dass ich sie heute wiedersehen konnte.

„Hallo Dean, hallo Sam, wir sind so froh, euch endlich mal wiederzusehen. Wir hoffen, es geht euch gut", sagte ich.

Dean und Sam lächelten mich an und ich erwiderte das Lächeln.

„Wir sind echt froh, dass das alles noch einmal gut geendet hat. May, wir hätten es wahrscheinlich nicht mal übers Herz bringen können ...", Dean schien in Gedanken immer noch an diesem Tag festzuhängen.

„Aber wir sind ja jetzt alle hier und glücklich und zufrieden. Wusstet ihr eigentlich, dass May und ich in einem Monat auf Reisen gehen?", fragte Thomas.

„Oh nein, davon müsst ihr unbedingt mehr erzählen", antwortete Sam.

Und so erzählten wir den restlichen Tag über die verschiedensten Sachen.

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