"Na los du Gorilla, lass uns mit dem Lift runter fahren"
Nächster Morgen
Als ich vorhin aufgewacht bin, war es noch relativ dunkel in unserem kleinen Zimmer. Louis schläft anscheint noch, denn ich nehme seinen Ruhigen Atem neben mir war.
Ich schaue auf meine Handy Uhr und sehe, dass wir schon 9.00 Uhr haben. Sicher gestern hatten wir gesagt, wir schlafen heute Länger, da wir gestern echt fertig waren als wir im Bett lagen und so langsam zur ruhe kamen, aber das es dennoch so „lang“ wird, hätte ich nicht gedacht – naja vielleicht hätten wir auch einfach früher schlafen sollen.......
Wir haben noch eine gefühlte Ewigkeit gequatscht. Aber es war schön, denn so habe ich mehr über ihn erfahren, z.B. das er total gerne Karotten isst, seine Lieblingsfarbe Rot ist, seine Eltern geschieden sind und noch viele verschieden Sachen mehr.
Er hat mir Storys aus seiner Schul– und Kinderzeit erzählt, aber vor allem lustige Geschichten die er mit seinen Jungs erlebt hat. Wobei er mir noch immer nicht konkret verraten hat, was sie machen.... Aber ich dränge ihn, irgendwann wird er schon mit der Sprache rausrücken und wenn nicht, Anfang Mai trennen sich unsere Wege eh wieder....
Natürlich habe ich auch einiges über mich erzählt, allerdings waren sie nicht halb so lustig......
Ich beschließe schnell duschen zu gehen und danach erst Louis zu wecken. Schnell suche ich mir meine Sachen zusammen und springe dann unter die Dusche.
„Du hättest mich ruhig wecken können!“, höre ich ihn rufen, als ich das Wasser abgestellt habe.
Ich verdrehe die Augen.
„Dir auch einen Wunderschönen Guten Morgen Louis!“, rufe ich sie ebenfalls laut durch die Tür rufen, bevor ich weiter ansetzte „Ja Genau und wenn ich DAS gemacht hätte, hättest du gesagt Hättest mich ja auch schlafen lassen können, bis du fertig mit Duschen bist! Entschuldigung Louis, dass ich dir einen Gefallen tun wollte!“
„Jaja ist ja schon gut, aber es wäre sehr nett von dir, wenn du dich vielleicht etwas beeilen würdest!“, höre ich ihn rufen.
„Ach Louis! HETZ MICH NICHT!“, gebe ich genervt zurück. Herrje und das am frühen Morgen.....
„Aber Kim ich müsste mal ganz dringend wohin!“
Ups....
„Na dann gehe auch!“, sage ich ihm, nachdem ich die Türe nur in Unterwäsche bekleidet öffne und mit samt meinen Sachen rauskomme.
„Also du hättest dich ruhig, erst anziehen können!“, gibt er von sich und steht immer noch mit hoch roten Kopf vor mir.
Also bitte stehe ich in Unterwäsche oder er?
„Nun mach kein Drama und geh ins Bad.“, gebe ich zurück.
Es dauert etwa weiter 45 Minuten bist Louis, fertig geduscht und angezogen aus dem Badezimmer ist, seine Sachen gepackt hat und wir los können.
Unten gehen wir noch in Ruhe Frühstücken bevor wir endlich zu meinen langersehnten Kratern aufbrechen können.
Der Typ an der Rezeption hat uns noch ein Plan mitgegeben laut dem wir ungefähr 8 Stunden brauchen, um von einen Startpunk zum nächsten zu gelangen, denn was wir nicht wussten, auf der anderen Seite des Berges, kann man auch noch mal hoch und runter gelangen....
„Kim ich hoffe dir ist klar, dass ich das ganze niemals zugestimmt hätte wenn ich gewusst hätte das diese Wanderung 8 Stunden dauert!“, beschwert sich Louis.
„Jaja Louis, schon klar aber ganz ehrlich? Wenn du genau gelesen hättest, dann wüsstest du das es fast 20 Km sind und außerdem, hast du immer noch die Möglichkeit den Lift nach unten zu nehmen einmal mit dem Bus um dem Berg herum zu fahren und dann treffen wir uns auf der anderen Seite! Vielleicht bin ich ja sogar schneller als Du“, erwidere ich.
„Ja und ich hab dir schon mal gesagt das ich dich nicht alleine über so ‘n Vulkan marschieren lasse. Was wenn du in einem dieser Krater fällst?“
Ich verdrehe die Augen und Marschiere los. „Was ist kommst du jetzt und passt auf mich auf? Oder bist du so faul das ich echt alleine gehen muss und womöglich noch in einen Krater falle?“, frage ich ihn frech.
Keine drei Sekunden ist er neben mir und unsere Tour kann starten.
Wir greifen unser Gespräch von gestern Abend auf, lernen uns näher kennen und reden über Gott und die Welt.
Es geht steil Bergauf und grade weiter immer höher und überall ist es grau und man sieht viel Gestein.
„Und du konntest niemanden Überreden, mit dir nach Neuseeland zu gehen? Ich mein alleine muss es doch total Langweilig sein!“, wirft Louis ein. Mittlerweile waren wir schon anderthalb Stunden unterwegs.....
„Nee, nicht wirklich!“, gebe ich zurück und hoffe er geht nicht weiter drauf ein.
„Wie kann´s“, fragt er mich.
„Naja, vielleicht wollte ich auch niemanden dabei haben!“, antworte ich ihm und ernte einen Fragenden Blick.
„Aber es ist schon Okay, dass ich mich dich angeschlossen habe?“, will er nun wissen.
„Das ist doch ganz was anderes!“, erkläre ich.
„Hä, dass verstehe ich nicht!“
„Hör zu. Im Grunde war Neuseeland schon vor zwei Jahren, ein großes Thema bei mir. Naja ich habe es dann auf Eisgelegt und mich jetzt dazu entschlossen die Reise zu starten!“, versuche ich zu erklären, weiß aber selber das noch einige Fragen offen sind.....
„Darf ich Fragen warum du die Reise vor zwei Jahren auf Eisgelegt hast?“, fragt er mich vorsichtig.
Mich kostet es einige Überwindungen über ihm davon zu erzählen. Beschließe mich aber dafür, da er glaube ich nicht früher Locker lässt.
„Lane, mein besten Freund, und ich wollten nach dem Schulabschluss ein wenig reisen, naja wir... es ist halt was dazwischen gekommen und dann war es auch zu spät!“, gebe ich zurück.
Er merkt anscheint das es mir schwer fällt darüber zu reden und Reden und wechselt ganz schnell das Thema
Nach sage und schreibe zwei ein halb Stunden, eine Stunde früher als geplant, kommen wir endlich zu meinen Heiß begehrten Emerald Lakes. Tiefe Krater mit hellblauen Wasser auch „Blue Lake“ genannt.
„Wow, dass sieht echt Hammer aus!“, höre ich Louis sagen. Ich setzte mich hin und ziehe ihn mit runter, nehme meine Kamera raus und mache Fotos. Von der Umgebung, von ihm, von mir, von ihm und mir.
„Willst du mir erzählen, warum du und Lane nicht nach Neuseeland gegangen seid?“, höre ich ihn sagen.
„Ist ´ne lange Geschichte!“, gebe ich leise zurück.
„Wir haben noch dir die Hälfte des Weges vor uns – also noch massig Zeit!“, kommentiert er.
„Nach dem Schulabschluss hat er in Liverpool angefangen Medizin zu Studieren. Angeblich hatte er sich da beworben und niemals gedacht, dass man ihm nimmt. Da haben wir das erste Mal unsere Reise verschoben, wobei wir eigentlich gar nicht richtig was geplant hatten. Anderthalb Jahre später, sind wir wieder drauf gekommen und haben angefangen unzählige Reisführer zu kaufen und durchzuschauen“, fange ich an zu erzählen, während wir langsam aufstehen und uns weiter auf dem Weg machen.
„Lane war das genaue Gegenteil von mir, musste alles planen und hatte sogar die PERFEKTE Reiserute erstellt. Er hat sich immer total aufgeregt, wenn ich mich beschwert habe, dass wir ja anscheint nichts spontan machen können, weil wir dann seine Rute unterbrechen würden. Auf jeden Fall habe ich dann Mathew kennen und lieben gelernt und er fande es gar nicht so Prickelnd das ein anderer Typ MEIN bester Freund war. Es kam oft zum Streit, sowohl zwischen mir und Lane als auch zwischen Lane und Mathew und Mathew und mir. Das war ein echtes Chaos sag ich dir!“, erzähle ich weiter.
„Und dann?“, fragt er mich interessiert.
„Lane hat irgendwann behauptet, dass mein lieber Freund ein falsches Spiel spielt, nicht ehrlich ist, sich mit anderen trifft und vor allem nur auf das eine aus ist. Ich hab ihm für verrückt erklärt und mich heftig mit ihm gestritten und hatte letztendlich keinen Kontakt mehr zu ihm.“, gebe ich traurig von mir.
„Und aus diesem Grund habt ihr die Reise nicht gemacht? Ich mein hey, wenn ihr beste Freunde seid, dann kann doch so ein Streit nicht die Freundschaft kaputt machen....“, hackt er nach, aber ich unterbreche ihn.
„Wir hatten uns wieder vertragen! Es hat sich Rausgestellt, dass er mit allem Recht hatte was Mathew betrifft, echt mit allem. Als Schluss zwischen uns war, war Lane sofort da ohne das ich ihm was gesagt habe. Naja vom Liebeskummer geplagt, wollten wir ganz schnell unsere Reise starten. Montags hatte ich mich von Mathew getrennt, Mittwochs wollten wir los. Da er noch kurz zur Uni wollte, hatten wir abgemacht, dass wir uns am Flughafen treffen. Nils und meine Eltern hatten mich gebracht, aber Lane ist nie aufgetaucht. Es hat sich herausgestellt, dass ein Laster in seinem Auto reingefahren ist...... naja er... er ist noch am Unfallort verstorben.“, erkläre ich ihm, merke wie sich vereinzelte Tränen den Weg nach draußen bahnen und wir ohne, dass ich es gemerkt habe, stehen geblieben sind.
Wortlos nimmt mich mein Reisebuddy in die Arme. „Ich hatte alles verbrannt, von der Reiserute über sämtliche Reisplaner und Ratgeber, sogar die etlichen Reisführer die wir gekauft hatten. Ich wollte einfach auf garkeinen Fall alleine nach Neuseeland!“, erzähle ich ihm weiter.
„Und was hat deine Meinung geändert?“, will er wissen.
Wir lösen uns wieder voneinander und ich wische mir meine Wangen trocken. „Oh weißt du es ist so, dass ich zum letzten Weihnachten, ein Päckchen von Lane bekommen habe. Erst habe ich gedacht, mich will jemand veraschen und ich fande es überhaupt nicht lustig, aber es war ein Handgeschriebener Brief von ihm drin. Aus mir unerklärlichen Gründen hatte er anscheint damit gerechnet, dieses Weihnachten nicht mehr da zu sein. Erst wollte ich, Nachforschungen anstellen, was mit ihm war, warum er damit gerechnet hat, aber da stand exakt drin, dass ich das nicht machen soll. Dass ich akzeptieren soll, dass er nicht mehr da ist. Außerdem war da noch eine kleine Truhe drin – frag mich nicht was da drin ist, den Lane hat mir ausdrücklich verboten da rein zu schauen. Ich soll sie in Auckland irgendwo im Meer versenken, am liebsten irgendwo in der Nähe von „Hole in the Rock“ und so wohl auch mit seinem Tod abschließen.“, erzähle ich ihm.
„Okay. Ich finde das es eine gute Idee von ihm ist!“, lässt er mich wissen.
„Ich weiß nicht! Ich glaub einfach nicht, dass ich das schaffe!“, gebe ich leise von mir.
Mittlerweile, waren wir schon ein gutes Stück weiter gekommen
„Hey, wenn du willst machen wir das zusammen!“. Schlägt er vor.
Überrascht schaue ich ihn an. „Meinst du, dass Ernst?“, frage ich ihn.
„Natürlich, wenn du willst auf jeden Fall!“, höre ich ihn sagen. „Ich überleg´s mir.“, lasse ich ihn wissen.
Den restlichen Weg über, ließen wir das Thema fallen. Louis brachte mich schnell auf andere Gedanken so das wir wieder mal viel lachten.
„Also mit dem Lift oder mit dem Bus runter und jetzt komm mir nicht zu Fuß, Kim denk an die Gorillas!“
Belustigt schüttle ich den Kopf. Erst will ich ihn hochnehmen und ärgern, lasse es dann, aber doch sein, weil ich ganz genau weiß, dass er mich nur zum Lachen bringen will.
„Na los du Gorilla, lass uns mit dem Lift runter fahren.“, gebe ich von mir und ziehe ihn in Richtung Lift. „Aber dir ist schon, dass ich dich umbringen werde, wenn wir abstürzen?“, frage ich ihn.
„Jaja, das ist mir klar und damit kann ich auch leben!“, gibt er lachend von sich.
„Ich meine das verdammt ernst!“
„Ich weiß!“
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PalimPalim da bin ich wieder..... ;D
Im nächsten Kapitel gibt es dann einen Zeitsprung..... *O* ich hab nämlich gedacht, auf Dauer wird der ganze Reise kram zu langweilig...... aber keine angst, ihr werdet schon nicht zu viel verpassen ;*
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