Linda und Pung und die Erderwärmung


„Hallo Linda.", sagt Pung.
„Hallo Pung.", sagt Linda.
„Es ist gar nicht so kalt, wie ich dachte.", sagt Pung und zieht seine Daunenjacke aus.
„Finde ich auch, liegt bestimmt an dem Klimawandel.", vermutet Linda.

Linda und Pung sind heute am Nordpol. Sie wollen Eisbären anschauen.

„Oh, da ist ein Eisbär.", ruft Pung aufgeregt.
„Oh, da ist ein Kind!", ruft der Eisbär.
„Oh, der Eisbär redet!", erschreckt sich Linda.
„Oh, noch ein Kind!", ruft der Eisbär überrascht.

Von dem Geschrei angelockt, kommen die  20 000-25 000 noch nicht ausgerotteten Eisbären angetrabt. Immer wieder hört man: „Oh, ein Kind!" und „Können wir das essen?".

Linda und Pung wollen lieber nicht gegessen werden.

„Könnt ihr uns vielleicht nicht essen?", fragt Linda vorsichtig. Sie will ja nicht unhöflich sein. Von ihrer Mutter hat sie gelernt, dass unterschiedliche Kulturen, unterschiedliche Sitten haben.

„Entschuldigt meinen Sohnemann.", sagt eine abgemagerte Eisbärdame, „Es ist nur schon so lange her, seit wir ein zartes Ringelrobbensteak gegessen haben." „Oder einen dickes Stück Bart- oder Sattelrobbe...", sagt der Sohnemann verträumt. „Ich hab so große Lust auf Klappmützenrobbe!", sagt ein anderer Eisbär. „Und ich auf geschwächte, bzw. junge Walrosse, die laut Wikipedia auch Bestandteil unserer natürlichen Ernährung sind!", tagträumt ein weiterer Eisbär.

„Also wir haben zwei Müsliriegel dabei.", sagt Linda. Ihre Mutter und Jesus haben ihr beigebracht, Bedürftigen in Not etwas abzugeben. „Nehmen wir auch.", sagt der eine Eisbär.

Linda und Pung teilen ihre Müsliriegel mit den Eisbären und dann spazieren sie ein wenig am Nordpol herum. Pung fällt einige Male fast in eines der riesigen Löcher. Denn die Eisdecke des Nordpols wird durch den Klimawandel immer dünner. Im Sommer haben viele Eisbären Schwierigkeiten, nicht zu ertrinken.

Lindas Handy klingelt. Sie geht ran.

„Was gibt's?", fragt Pung, nachdem sie aufgelegt hat.

„Meine Mama hat gesagt, wir sollen uns langsam auf den Weg machen, das Abendessen ist bald fertig.", sagt Linda ein wenig enttäuscht.

„Tschüss Eisbären, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder!", verabschieden sich Linda und Pung. „Tschüss Kinder, bringt uns doch nächstes Mal mehr zu essen mit und schwimmt besser zurück. Das ist besser für den ökologischen Fußabdruck!", rät ihnen Mama Eisbär. „Und kommt bevor das Meereis ganz schmilzt, dann sterben wir nämlich als Art aus!", fügt sie hinzu.

Aus ökologischen Gründen schwimmen Linda und Pung zurück nach Hause.

Leider verpassen sie deswegen das Abendessen.


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nehmt immer ausreichend Proviant mit, wenn es auf Reisen geht!

- alterade



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