Kapitel 2.

Ich war während der Aufnahme ständig in Gedanken versunken, sodass ich schon nach 5 Minuten merkte, dass ich mit dieser Aufnahme nichts mehr anfangen konnte.

Ich beendete sie und ging auf YouTube. Meine letzten Videos hatten immer mehr Aufrufe und mich bekam der Gedanke, dass ich das alles Manu zu verdanken haben könnte. Er war bekannt und beliebt. Und obwohl ich nicht gerade viel weniger Abonnenten hatte, hatte er mehr Aufrufe, wenn man mal von Freedom ansah, worin ja auch Manu mitwirkte.

Es kam, dass ich in meine Suchleiste "Zombey" eingab, und auf seinen Kanal gelangte. Er machte viele Projekte mit Manu, und Manu tat das, obwohl Zombey noch nicht sehr bekannt war.

Ich dachte nach. Michael, Zombey wusste, wie Manu aussah. Er war schon bei ihm gewesen. Was hatte er, was ich nicht hatte? Warum hatte Manu mich noch nie eingeladen? Vertraute er mir nicht?
Eigentlich sollte ich so garnicht darüber nachdenken, denn es wäre eine Ehre, ihn sehen zu dürfen und nicht ein Ziel, beziehungsweise ein Erfolg.

Ich wollte mir gerade wieder einmal seufzend durch die Haare fahren, als mir meine Uhr in den Blick fiel. Es war bereits halb sieben, also wahrscheinlich schon Zeit, mit Manu aufzunehmen. Ich öffnete Skype und hoffte, dass Manu online war. Er schrieb nie über Skype, washalb ich ihn anrief. Natürlich ohne Kamera.

Mein Herz schlug für einen Moment höher, als ich das grüne Online-Zeichen auf seinem Profil sah. Sofort rief ich ihn an.
"Palette!", rief Manu mit seiner Tumorstimme und ich entspannte mich von dem ganzen Stress, den ich in den letzten Stunden gehabt hatte.
"Ich hab dich tausend Mal angerufen, aber du bist nicht ein einziges Mal dran gegangen!", meinte er.
"Sorry Manu, aber mein Handy ist kaputt", murmelte ich verlegen.
"Was hast du gemacht?!", fragte Manu lachend.
"Es durchs Zimmer geworfen..."
"Warum das denn?", immer noch lachte er etwas.
"Ich war... wütend", suchte ich nach den richtigen Worten.
Ich konnte ihn fast vor mir sehen, mit hochgezogene Augenbrauen.
"Ähm... okay", meinte er nach einer Weile, in der niemand etwas gesagt hatte. "Lass uns jetzt einfach aufnehmen..."

Wir spielten Mario Party zusammen, und hätten fast Spaß gehabt, wäre da nicht mein Geheimnis vor ihm, warum ich mein Handy weggeworfen hatte und sein Geheimnis vor mir, warum er so neben der Spur war.

Als ich die Abmoderation gemacht hatte, war es Manu, der mich ansprach.
"Willst du mir nicht sagen, auf wen oder was du wütend warst?", fragte dieser. Mir wurde warm. Ich hatte gedacht, für ihn wäre das Thema erledigt.

"Auf meine Freundin", kam es einfach so von mir und ich wollte mir am liebsten sofort wieder auf den Mund schlagen und im Erdboden versinken. Ich konnte ihm ja nicht sagen, dass ich auf mich selbst sauer war, denn dann hätte ich ihm sicherlich eine Erklärung liefern müssen.
"Oh", kam es von ihm und es klang etwas geschockt. "Okay..."

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