19. Kapitel
Hallo,
ich habe mir vor ein paar Wochen etwas überlegt...
Bei dieser kalten Jahreszeit ist es doch umso schöner, es sich im warmen gemütlich zu machen und zu lesen. In diesem Jahr ist alles etwas anders, aber gerade deswegen ist es noch wichtiger, einfach mal abzuschalten und die Sorgen der Realität zu vergessen.
Mit diesem Hintergedanken möchte ich in diesem Jahr eine Art Weihnachts-/Winterspezial starten. In den letzten Wochen habe ich hier nicht all zu viel von mir hören lassen, aber im Stillen war ich dafür umso fleißiger und habe einiges vorgeschrieben.
Am 01.12.2020 startet mein erster Adventskalender hier auf Wattpad. Hinter jedem Türchen befindet sich ein Larry-OS. Der Adventskalender ist bereits auf meinem Profil zu finden, schaut gerne mal vorbei.
Doch auch mit meinen bereits bestehenden Storys wird es weitergehen. Wer mich verfolgt, weiß bereits, dass es bei mir keinen festen Rhythmus fürs hochladen von Kapitel gibt, doch für die Adventszeit wird sich dies ändern.
Für das Weihnachtsprojekt habe ich mir einige Storys ausgesucht. Bei diesen wird es an jedem Adventssonntag, sowie Heiligabend ein neues Kapitel geben.
Außer dieser Story hier sind noch folgende dabei:
- Sweet Creature
- Law and Love
- Who needs Frogs
- Never or Forever - Teil Ⅱ
- I'm happy?
Wenn ihr die Storys noch nicht kennt, schaut gerne mal dort vorbei.
Ich wünsche euch allen eine schöne Adventszeit und bleibt Gesund <3
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Harrys Pov
Ich gab Louis die Zeit, die er brauchte. Schließlich löste sich der Kleinere etwas von mir und sah zu mir auf.
"Wollen wir uns setzen?", fragte ich und erhielt ein Nicken. Wir nahmen jeweils auf einen der Stühle Platz, so dass wir uns gegenüber saßen und der Tisch zwischen uns stand. Louis Hände lagen beide auf der Tischplatte, wo sie am Saum seines Oberteils herumspielten. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, legte ich meine Hand schließlich auf seine, was dazu führt, dass Louis mich wieder ansah. "Wie geht's dir?", erkundigte ich mich erneut, während ich unsere Finger miteinander verschränkte.
"Es ist ein ziemliches Chaos in meinem Kopf ... also noch mehr als sonst eh schon. Ich mach mir einfach Sorgen, dass meine andere Seite dabei ist einen Plan zum Ausbruch zu schmieden ohne dass ich es mitbekomme und dann der ganze Albtraum wieder von vorne beginnt. Außerdem rückt der Tag der Gerichtsverhandlung langsam näher und der Ausgang ist vermutlich auch davon abhängig, wer zu der Zeit meinen Körper kontrolliert. Ich möchte gerne an der Verhandlung mitwirken und nicht die andere Seite alles noch schlimmer machen lassen, um dann irgendwann auch mal vom Gerichtsurteil zu erfahren. Im Prinzip ist das Ganze ein Glücksspiel. Keiner kann vorhersagen, wer an der Verhandlung teilnimmt. Sollte es auf eine Gefängnisstrafe hinauslaufen statt Psychiatrie, könnte es mit den anderen Insassen auch noch spannend werden, da ich bezweifle, dass sich meine andere Seite hier Freunde machen wird. In einer Psychiatrie haben die anderen Personen vielleicht noch etwas Verständnis, wenn sich mein Verhalten ständig ändert, aber im Gefängnis rechne ich da nicht so mit."
"Wie ist es aktuell mit den anderen Insassen?", hakte ich nach.
"Ich bin in Einzelhaft, hab zu den anderen Insassen also kaum Kontakt. Beim Duschen hab ich ein paar mal gesehen, aber nicht mit ihnen gesprochen und zumindest sind sie nicht auf mich losgegangen, was ich mal als Zeichen dafür genommen habe, dass meine andere Seite noch keinen Kontakt zu denen hatte oder sich benommen hat."
"Kommst du hier denn sonst einigermaßen klar?"
"Es passt schon. Natürlich könnte ich mir schöneres vorstellen als hier zu sein, aber gleichzeitig beruhigt es mich, dass solange ich hier bin, keiner durch mich zu Schaden kommt ... hoffe ich."
"Wir bekommen das alles schon irgendwie hin. Das sage ich jetzt auch nicht nur einfach so, sondern meine es auch wirklich so. Es wird vermutlich nicht leicht werden, aber wir werden für alles irgendeine Lösung finden."
"Die Lösung für dich ist ganz einfach. Es sollte nämlich gar kein wir geben."
"Louis...", setzte ich an, wurde aber direkt unterbrochen.
"Verstehe mich bitte nicht falsch, ich freue mich ja, dass du hier bist, würde auch gerne mehr Zeit mit dir verbringen und bin alles andere als abgeneigt von deinen Berührungen, sowie Küssen, aber das hier ist nicht die richtige Zeit für ... das zwischen uns. Ich reiße dich nur in mein Chaos mit rein."
"Ich bin doch schon mitten drin. Du hast mich, als wir uns im Club getroffen haben, mit ins Chaos gerissen und ich habe die Entscheidung getroffen, trotz allem an deiner Seite zu bleiben."
"Das ist aber die falsche Entscheidung. Versuche irgendwie mit dem ganzen Thema abzuschließen und dein altes Leben weiterzuleben. Konzentrier dich auf deine Uni, auf deine Liebsten und auf deine Zukunft. Ich bin eine Gefahr für dich und selbst wenn sich das eines Tages ändern sollte, werden bis dahin wahrscheinlich Jahre vergangen sein. Mal davon abgesehen, dass ich so oder so erstmal einige Jahre hier oder in der Psychiatrie verbringen werden."
"Aber ich kann dich doch besuchen kommen, was nach der Gerichtsverhandlung ja vermutlich auch einfacher wird als jetzt."
"All deine Freunde werden von Dates in Restaurants, im Kino, im Park oder sonst wo erzählen. Sie werden mit ihren Partnern in den Urlaub fahren, in eine gemeinsame Wohnung ziehen und allgemein schöne Erinnerungen sammeln. Willst du wirklich daneben stehen und erzählen, dass du deinen wöchentlichen Besuchstermin bei mir im Gefängnis oder in der Psychiatrie hattest, wo wir in irgendeinen kleinen Raum mit zwei Stühlen und einem Tisch gesessen haben und das ganze vielleicht sogar noch unter Aufsicht? Ich flehe dich an, gebe nicht dein Leben für mich auf. Weder bin ich das Wert, noch kann ich dir garantieren, dass jemals ein normales Leben mit mir möglich sein wird, da ich heute nicht mal ansatzweise einschätzen kann, wie weit ich diese verfluchte Krankheit in den Griff bekommen werde. Lebe dein Leben, Harry, genieße die Freiheit und verliebt dich in irgendeine Person, die dich zum glücklichsten Menschen auf diesem Planeten machen kann."
"Und wenn ich das nicht will?"
"Du wirst keine andere Option haben. Ich mag dich, wobei mögen eigentlich völlig untertrieben ist und wahrscheinlich eines Tages im lieben enden wird, aber genau aus diesem Grund, möchte ich nicht, dass du mich noch ein weiteres Mal besuchen kommst. Sehe es als Besuchsverbot. Es tut mir leid, aber in meinen Augen ist das die einzige Möglichkeit, um dich vor einem großen Fehler zu bewahren." Mit Tränen in den Augen sah Louis mich an, während ich ihn geschockt anstarrte. "Ich werde dir für immer dankbar dafür sein, was du für mich getan hast und werde dich immer in meinen Herzen tragen, aber ab hier werden sich unsere Wege trennen, so weh es auch tut."
"Das kannst du nicht alleine entscheiden", warf ich ein, wobei die ersten Tränen über meine Wange kullerten.
"Es ist aber besser so für dich. Du musst doch selbst einsehen, dass es ein Fehler ..." Ich unterbrach Louis.
"Nein, das ist kein Fehler und selbst wenn es doch so wäre, dann lass ihn mich machen. Man lernt doch bekanntlich aus seinen Fehlern."
"Du darfst so viele Fehler machen, wie du möchtest, aber diesen einen werde ich nicht zulassen, weil er dich zu viel kosten wird."
"Das ist aber doch nicht dein Problem!"
"Natürlich ist es mein Problem, wenn du wegen mir, dein Leben wegwirfst!"
"Du übertreibst völlig!"
"Nein, du willst es nur nicht einsehen, dass es die Wahrheit ist. Das mit uns wird dich nur in Schwierigkeiten bringen. Außerdem ..." Statt Louis noch weitersprechen zu lassen, lehnte ich mich über den Tisch und presste meine Lippen auf seine. Der Kleinere brauchte einen Moment, begann dann aber zu erwidern. Ohne den Kuss zu unterbrechen, stand ich auf und zog Louis ebenfalls auf die Beine, nur um ihn direkt im Anschluss auf den Tisch zu heben. Seine Beine schlangen sich fest um meine Hüfte, während wir den Kuss nur noch weiter vertieften. Ich krallte mich an seiner Hüfte fest, als würde mein Leben davon abhängen, denn genauso fühlte es sich auch an.
Ich bin mir nicht sicher, wie weit wir gegangen wären, hätte es nicht im nächsten Moment an der Tür geklopfte. Nur widerwillig und beide außer Atem ließen wir von den Lippen des jeweiligen Anderen ab, jedoch ohne die aktuelle Position zu verlassen. Als Mr. Davies den Raum betrat, starrten wir einander einfach nur in die Augen. Stumm kullerten Louis Tränen übers Gesicht und bei mir sah es nicht anders aus.
"Bitte, geb uns eine Chance", flüsterte ich. Für einen Moment schloss mein Gegenüber die Augen, ehe er langsam den Kopf schüttelte.
"Es tut mir leid, aber ich kann und will dir nicht zumuten, dass du dir wegen mir eventuell dein ganzes Leben zerstörst. Das hier ist unser letzten Treffen, es wird kein Wiedersehen geben."
"Louis ..."
"Du solltest jetzt gehen", unterbrach er mich. Eine Weile sah ich ihn noch überfordert an, dann kam ich seiner Bitte widerwillig nach und verließ den Raum unwissen, ob ich Louis außer bei der Gerichtsverhandlung jemals wiedersehen werde.
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