1. Kapitel

„Lass ihn sofort los!“, befehle ich Kankuro, der meinen kleinen Bruder am Kragen gepackt hat. „O- Onee-chan.“, bringt mein Bruder geradenoch hervor. „Und wer zwingt mich dazu?“, fragt Kankuro und dreht sich zu mir um. Mein hellbraunes Haar weht leicht im Wind. „Das geht dich einen feuchten Dreck an. Und jetzt lass ihn runter Kankuro!“, sage ich mit einem überlegenen Lächeln im Gesicht. Nur gut, dass Großvater mich darüber informiert hat, dass die Kinder des Kazekagen aus Sunagakure nach Konoha kommen. „Woher kennst du meinen Namen?“, fragt er und lässt Konohamaru verdutzt runter. „Spielt keine Rolle. Ihr seid bestimmt nicht hier, um Streit mit Ninjas aus Konoha anzufangen, oder?“, sage ich als ich Konohamaru in die Arme schließe. „Danke, Kohana-chan.“, flüstert er. „Nein. Wir sind wegen den Chuninauswahlprüfungen hier.“, sagt Temari. „Und jetzt zu dir du Witzfigur.“, sagt Kankuro und will auf Naruto losgehen. „Kankuro.“, sagt eine dunkle Stimme. Ich sehe auf, und sehe Gaara kopfüber am Baum hängen. Seine roten Haare wirken im Schatten blutrot. Auf einem Ast sitzt Sasuke Uchiha, der sich ebenfalls zu uns gesellt. „Mist. Ich muss los. Wir sehn uns Leute. Spätestens bei den Chuninauswahlprüfungen.“, sage ich und zwinkere. Dann wuschle ich Konohamaru noch schnell durch die Haare und verschwinde um die nächste Ecke. Ich springe auf eines der Dächer, und steuere die heißen Quellen von Konoha an, wo sich mein Team heute trifft. „Du kommst zu spät, Kohana.“, sagt Sensei Benjiro. „Es tut mir sehr leid.“, sage ich und schaue zu Boden. Meine Teamkameraden Tian und Kenji starren mich an, und grinsen dabei blöd. „Was gibt‘s da zu grinsen?“, frage ich bissig als wir reingehen. „Nichts. Nur dass wir uns heute ein Bad teilen.“, sagt Tian und grinst mich pervers an. „Lüstling.“, sage ich und verpasse ihm eine Kopfnuss.

Ich bin gerade auf dem Weg zum Bad der Frauen, da wird mein Arm gepackt und ich werde zu den gemischten Bädern geschleift. „Tian! Was soll denn das?!“, sage ich aufgebracht als er mich loslässt und ich mir den Arm reibe. „Wir baden gemeinsam. Sensei Benjiro will etwas besprechen.“, sagt er. Ich ziehe mein Handtuch enger und folge ihm hinein. Ich binde noch schnell meine Haare hoch und gleite dann ins warme Wasser. Ich ziehe mich in eine Ecke zurück und warte auf die anderen. „Also. Ich habe euch zu den Chuninauswahlprüfungen angemeldet. Ich glaube, ihr seid bereit für den nächsten Schritt.“, fängt unser Sensei an. „Diese Prüfungen sind nicht einfach, ihr braucht einen klaren Kopf und gute Nerven. Außerdem müsst ihr euch aufeinander verlassen können.“, fährt er fort. Ich höre gespannt zu. Chuninauswahlprüfungen. „Die Prüfungen sind in drei Tagen. Kommt dann zur Akademie.“, sagt er und lächelt uns an. Ich lasse mich tiefer ins Wasser sinken. „Hast du Bedenken?“, fragt Kenji, der neben mir ist. Ich schüttle den Kopf. „Ich mache mir nur Gedanken über die anderen Teilnehmer.“, sage ich. „Ach was. Wir werden das schon schaffen!“, sagt Tian und grinst breit. Ich sage nichts. Dieser Gaara hatte ein starkes Chakra. Es war beängstigend. Es werden viele gute Genin antreten. Meine Fähigkeiten sind nicht überragend. „Ich muss nach Hause. Wir sehn uns dann.“, sage ich und will gehen, doch Tian hält mich zurück. „Wir gehen danach noch was essen. Der Sensei zahlt. Bleib doch noch.“, ich gebe mich geschlagen und bleibe. Im Restaurant bleibt mein Blick an einem Tisch hängen. Dort sitzt mein Onkel mit seinem Team. „Kohana! Schön dich zu sehen! Setzt euch doch zu uns!“, ruft er uns zu. Sensei Benjiro stimmt zu und Tian zieht mich hin. Jetzt sitze ich zwischen Tian und Shikamaru. Asumas Team nimmt auch an den Auswahlprüfungen teil. Ich bestelle einen Salat und unterhalte mich mit Kenji, der mir schräg gegenüber sitzt. „Sag mal, kannst du eigentlich Shogi spielen?“, frage ich beiläufig. Shikamaru sieht auf. Kenji schüttelt den Kopf. „Was ist mit dir?“, frage ich Shikamaru. „Ja.“, sagt er. „Bist du gut? Gegen Asuma zu spielen wird auf Dauer langweilig.“, sage ich und grinse. „Ja, bin ich. Wie wäre es, wenn du mal gegen mich spielen würdest?“, fragt er und dreht sich nun ganz zu mir. Ich habe gehört, dass der Nara Clan einige gute Strategen hat. Das könnte eine gute Übung für mich sein. „Es wäre mir ein Vergnügen. Wann?“, sage ich und drehe mich zu ihm. „Morgen?“, fragt er und sieht mich an. „Geht klar.“, sage ich und lächle. Der Abend geht noch lange, bis wir austrinken und uns verabschieden. Gemeinsam mit meinem Onkel gehe ich nach Hause.

Am nächsten Morgen weckt mich Konohamaru früh. Ich soll ihn zur Akademie bringen. Danach werde ich zu Shikamaru gehen, denke ich. Ich stehe auf und suche mir etwas zum Anziehen heraus. Ich entscheide mich für zivil: ein cremefarbenes, längeres T-Shirt, dazu eine schwarze Hotpants, die vollkommen unter meinem T-Shirt verschwindet. Dann schlüpfe ich in meine weißen Strümpfe, die mir bis zur Mitte meines Oberschenkels reichen und ziehe schwarze Ninjasandalen an. Meine hellbraunen Haare, die mir bis zur Brust reichen, binde ich zu zwei lockeren Zöpfen. Als ich fertig bin, laufe ich hinunter in die Küche um zu frühstücken. Konohamaru wartet schon ungeduldig auf mich. „Warum bist du heute in zivil?“, fragt er. „Ich hab die nächsten zwei Tage frei.“, erkläre ich, als ich mir einen Toast in den Mund schiebe. „Gehen wir.“, sage ich und mache die Tür hinter uns zu. Auf dem Weg zur Akademie esse ich auf, und überlege, wie ich den restlichen Vormittag verbringen soll, da es noch sehr früh ist, und Shikamaru bestimmt noch in den Federn liegt. „Du hast doch heute frei, oder? Kommst du dann mit in den Unterricht?“, fragt mein kleiner Bruder. „Aber nur kurz.“, sage ich und lächle. „Du...siehst heute...übrigens echt...hübsch aus...“, sagt er und errötet. Ich erröte ebenfalls. „Danke.“, sage ich und wir gehen in die Akademie. An Konohamarus Klassenzimmer angekommen bleibe ich zögerlich stehen. Lärm dringt heraus, und ich höre Sensei Irukas Stimme, die verzweifelt versucht seine Schüler zu beruhigen. Das erinnert mich an meine eigene Akademiezeit. Mein Bruder öffnet die Tür und es ist augenblicklich ruhig, als ich den Klassenraum betrete. Das ist unheimlich. „Kohana! Schön dich mal wieder zu sehen!“, sagt Sensei Iruka. Konohamaru setzt sich zu Udon und Moegi, während ich zu Sensei Iruka hinunter gehe. „Es freut mich auch, Sie mal wieder zu sehen, Sensei.“, sage ich und lächle. „Möchtest du vielleicht etwas hier bleiben, und ein paar Shurikentechniken vorführen? Ich weiß noch, dass du immer alles perfekt getroffen hast.“, bietet er mir an. „Es wäre mir eine Freude, Sensei.“, sage ich. „Also Kinder, heute werden wir lernen, wie man richtig mit Shuriken umgeht. Wir trainieren draussen.“, sagt Iruka der Klasse, die aufspringt und hinausrennt. „Ich habe erfahren, dass du bei den Chuninauswahlprüfungen mitmachst.“, sagt Iruka auf dem Weg nach draussen. Ich nicke. „Viel Glück.“, sagt er und ich lächle ihn dankend an. Draussen warten schon alle gespannt. Iruka reicht mir einige Shuriken. Ich nehme sie entgegen und werfe alle gleichzeitig auf einen der Pflöcke. Es ergibt das Zeichen für Konohagakure. Alle klatschen, und Iruka klopft mir auf die Schulter. Ich stelle mich vor die Klasse, und erkläre ihnen einige Grundhaltungen und Begriffe. Dann verabschiede ich mich und verlasse die Akademie.

Auf dem Weg zum Nara Anwesen schaue ich im Wald vorbei, um etwas die Seele baumeln zu lassen. Ich lege mich auf eine Lichtung und schaue in den Himmel. Langsam döse ich weg. „Ganz schön leichtsinnig, so allein im Wald.“, ich schrecke auf und sehe Gaara auf einem Baum sitzen. „Was willst du von mir?“, frage ich. Er antwortet nicht. Gegen ihn hätte ich keine Chance, wenn es zu einem Kampf kommen würde. „Du bist also die Enkelin des Hokage.“, sagt er und steht plötzlich vor mir. Ich mache einen Schritt rückwärts, und stoße gegen einen Baum. „J-ja das bin ich. Und ich weiß auch, dass du der Sohn des Kazekage bist.“, flüstere ich. „Und Angst habe ich auch nicht.“, das stimmt sogar. Der Schreck ist weg und ich entspanne mich wieder. „Natürlich weißt du wer ich bin.“, sagt er un bleibt weiterhin vor mir stehen. Ich sehe ihm in die Augen. Türkis trifft schwarz. In ihnen kann ich Schmerz, Leid, Hass und Zorn erkennen. Und Trauer. Aber keine Liebe. Ich strecke vorsichtig meine Hand nach ihm aus. Er zuckt zurück. „Ich weiß, wonach du dich sehnst, Gaara.“, sage ich und mache einen Schritt auf ihn zu. Er bleibt stehen. Ich stehe so nach vor ihm, dass ich seinen Atem spüren kann. „Darf ich, darf ich dich...berühren?“, frage ich zögerlich. Er antwortet nicht, aber ich merke dass er sich entspannt. Ich strecke erneut die Hand nach ihm aus und berühre seine Stirn, sein Tatoo. „Liebe.“, sage ich und berühre es sanft. Und von einer Sekunde auf die andere ist er verschwunden. Ich schaue mich noch mal um, und laufe dann in Richtung Nara Anwesen.

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