❆ 5. Türchen: Dancing Under The Polar Lights ❆
Die liebe LarsCgn hat für euch das 5. Türchen verfasst 🥰 lasst ihr gerne eine Kleinigkeit da und viel Spaß beim lesen ✨vielen Dank für deine Mühe und das du dabei bist 🥰✨
Lots of love xx
1722 Words
„Bist du eigentlich sehr nervös?", erkundigt Félicité sich bei ihrem Bruder. „Nein, wieso sollte ich nervös sein?" Louis' Antwort ist ein reines Gestotter, weshalb seine Lüge schnell aufgedeckt ist. Er hat jeden Grund nervös zu sein, Harry ist vor zehn Monaten zu ihm gezogen und feiert nun sein erstes Weihnachtsfest bei ihnen in Schweden. Wie jedes Jahr feiert ihr Dorf am vierten Advent eine gemeinsame Weihnachtsfeier und in diesem Jahr sind erstmalig auch vereinzelt Personen aus den Nachbardörfern dabei. Normalerweise ist Louis immer froh, wenn der offizielle Teil der Feier beendet ist und er sich in sein Zimmer verziehen kann, um mit Harry zu telefonieren. Das muss er jetzt nicht mehr tun, wobei er ihn, wenn er nicht bald auftaucht, trotzdem anrufen muss. Louis hat den gesamten Abend durchgeplant. Zuerst werden sie Essen und mit heißem Punsch am Lagerfeuer sitzen, dann müssen sie die große Wichtelrunde überstehen und dann –
„Hallo Louis. Ihr habt es hier aber schön.", wird er aus seinen Gedanken gerissen. „Hallo Anne, wie war euer Flug, seid ihr gut angekommen?", begrüßt Louis die Mutter seines Freundes und erwidert die herzliche Umarmung. „Tatsächlich ohne Verspätungen und Komplikationen. Damit hätte ich auch nicht gerechnet. Wo ist denn eigentlich mein Sohn? Jay meinte, ich finde ihn bestimmt bei dir und ich hätte, ehrlich gesagt, auch damit gerechnet." „Wenn ich das wüsste, wäre ich vielleicht ein bisschen weniger nervös." „Es wird alles gut gehen, Harry liebt dich. Wie hast du es genau geplant?" „Nach dem Wichteln beim Tanzen. Nach Thinking Out Loud, wenn Harry dann da ist..." „Natürlich wird er da sein."
Es dauerte noch fast eine Stunde, bis Louis Harry in der Menschenmenge ausfündig machen kann. Er hat mit fast allen Personen geredet und sich durch einen Teil des Buffets probiert, obwohl er vor Aufregung kaum etwas runterbekommt. „Hier bist du, ich habe dich den ganzen Abend gesucht." „Ich war die ganze Zeit hier, allerdings wollten viele der Nachbarn mit mir sprechen, einige kennen mich schließlich noch nicht." „Hast du denn zumindest schon mit deiner Mutter gesprochen?" „Meine Mutter ist hier?!" „Ähm, das war doch geplant, sie bleibt bis kurz nach Weihnacht. Deine Schwester und ihr Freund sollten ebenfalls hier sein, die habe ich bisher allerdings auch noch nicht gesehen."
Wenn man vom Teufel spricht... Wobei der Teufel ist sie nicht, eigentlich könnte Louis sich keine bessere Schwiegermutter vorstellen. Naja, Schwiegermutter ist auch noch das falsche Wort, Harry muss später erst ja sagen und dann müssen sie auch irgendwann noch heiraten. Gibt es einen Begriff für die Mutter des Partners? „Louis? Alles in Ordnung? Du bist so in Gedanken." „Ja, mach dir keine Sorgen. Lass uns ans Lagerfeuer gehen. Ich könnte heißen Punsch und Stockbrot vertragen." Oder einen Liter Glühwein, fügt er in Gedanken hinzu. Zu seinem Glück stimmt Harry zu und sie begeben sich gemeinsam mit Harrys Familie ans Lagerfeuer.
„Erzähl doch mal, wie euer Jahr so war. Wir haben kaum noch etwas mitbekommen, nachdem du zu Louis gezogen bist.", wendet Anne sich an ihren Sohn. „Es gibt auch nicht viel zu erzählen. Das Leben hier läuft langsamer, die Menschen sind freundlicher und das Wetter ist besser. Wir haben hier viel weniger Regen, dafür aber mehr Schnee und mehr Sonne. Die Polarlichter sind wunderschön und ich werde mich vermutlich nie daran satt sehen können." „Wenn das Wetter so bleibt, können wir nachher welche sehen.", ergänzt Louis und überlässt Harry dann wieder das Wort. „Und wir haben wieder angefangen zu tanzen. Nach vier Jahren Pause war es zwar erst merkwürdig, aber wir haben fast nichts verlernt in der Zeit." „Das freut mich zuhören. Man hat in den letzten Jahren gemerkt, dass du in England nicht so glücklich warst." „Das ist auch das schönste. Einfach zu wissen, dass Lou direkt hier ist und ich nicht warten muss, bis wir abends vielleicht telefonieren können.", stimmt Harry Anne zu.
„Es wird Zeit zu wichteln!", unterbricht Johannah etwa eine halbe Stunde später alle Gespräche. Gemeinsam versammeln sie sich am Lagerfeuer, jeder mit einem kleinen Geschenk in der Hand. Reihum überreicht jeder sein Geschenk, doch viel bekommt Louis davon gar nicht mit, bis er selbst an der Reihe ist. „Ich muss gar nicht aufstehen.", erklärt er schmunzelnd. „Nachdem ich zweimal mich selbst gezogen habe, stand Félicités Name auf dem Zettel." Er reicht seiner Schwester neben sich eine kleine Box. Die Geschenke werden erst ausgepackt, wenn jeder sein Geschenk erhalten hat. Louis bekommt von Gemma ein Geschenk, besser gesagt einen Umschlag. Seine Mutter ist die letzte, die ihr Geschenk überreicht, und zwar an seinen Freund. Vorsichtig öffnet Louis den Umschlag und überfliegt Gemmas Worte. „Spinnst du?", sind die Worte, die er stumm an Gemma richtet. „Nö!", lautet die geschmunzelte Antwort. Erneut liest Louis ihre Worte, um sicher zu gehen, ob er das wirklich richtig verstanden hat, aber auch beim vierten Lesen steht dort das Gleiche. „Was hast du von Gemma bekommen?", erkundigt Harry sich. „Erzähle ich dir später.", verspricht Louis. Er muss noch überlegen, wie er seinem Freund erklärt, dass dessen Schwester ihm eine Entschädigung zahlt, weil der jetzt bei ihm lebt.
Fizzy hingegen plant nicht bis zum Ende des Abends zu warten, um mit Louis über das Geschenk zu reden. Sie hat ihren Bruder einige Meter vom Lagerfeuer weggezogen und schaut ihn strafend an. „Wann hast du ihn bitte gefragt und warum weiß ich davon nichts?" Es geht also doch nicht um das Armband, das Louis ausgesucht hat. „Noch gar nicht. Ich wollte ihn heute Abend fragen. Gleich beim Tanzen." „Okay, seine Antwort wird auch meine sein." Mit diesen Worten begibt Fizzy sich wieder zurück zum Lagerfeuer und lässt Louis allein zurück.
Für die Wichtelrunde wurde die Musik leiser gestellt, weshalb die Tanzfläche eröffnet ist, sobald die Musik wieder lauter wird. Die ersten Songs sind Weihnachtslieder, doch nach und nach werden auch ruhigere nicht weihnachtliche Lieder dazwischen gemischt. „Tanzen wir?", wendet Louis sich an Harry, als er Photograph von Ed Sheeran an den ersten Tönen erkennt. „Welcher Tanz ist das denn?" „Rumba." Harry nickt und lässt sich von Louis auf die Tanzfläche ziehen.
We keep this love in a photograph; We make these memories for ourselves Louis schmunzelt, er hat seine Schwester entdeckt, die versucht, heimlich Fotos von ihnen zu machen. Auch wenn Louis es eigentlich nicht mag, wenn Fotos von ihm gemacht werden, ist er froh, dass Fizzy es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hat, den Abend in Bildern festzuhalten. So you can keep me; Inside the pocket of your ripped jeans; Holdin' me closer 'til our eyes meet; You won't ever be alone Früher gehörte Photograph zu ihren Lieblingsliedern beim Tanzen.
Nach dem Lied kommt direkt eine weitere Rumba von Ed Sheeran – Thinking Out Loud. People fall in love in mysterious ways; Maybe just the touch of a hand Es war eine Winternacht vor etwa Sieben Jahren, als Harry ihn das erste Mal geküsst hat. Louis erinnert sich noch genau daran. Er war überrascht, aber glücklich. Er selbst hätte sich bis heute nicht getraut, Harry einfach zu küssen. Damals waren sie auf dem Weg von der Schulweihnachtsfeier nach Hause, Harry sollte bei Louis übernachten, als dieser einfach stehen blieb und den Kleineren zu sich zog. Wie heute war es damals eine sternenklare Nacht, nur fehlten die Polarlichter, die seit wenigen Minuten über ihnen tanzten. So, baby, now; Take me into your loving arms; Kiss me under the light of a thousand stars; Oh, darling, place your head on my beating heart; I'm thinking out loud; That maybe we found love right where we are. Nach einer letzten Drehung legt Louis seinen Kopf auf Harrys Brust ab und lächelt zufrieden.
Als das Lied endet, ist es kurz still, bevor leise ein ruhiges Lied gespielt wird, welches Louis nicht kennt. Harry hatte seine Arme um ihn gelegt, als das Lied geendet hat. Nach einem kurzen Moment, den Louis einfach nur in der Umarmung gestanden hat, um nicht spontan seinen Plan zu verwerfen, löst er sich aus den starken Armen seines Freundes und greift nach der kleinen Box in seiner Jackentasche.
„Harry? Erinnerst du dich an die Schulweihnachtsfeier vor sieben Jahren? Oder viel mehr an die Nacht danach, als wir uns unter sternenklarem Himmel das erste Mal geküsst haben? Damals haben wir auf dem Weg durch den Schnee zu mir nach Hause gesagt, dass es ein perfekter erster Kuss war, nur Polarlichter hätten diesen Tag noch perfekter gemacht. Heute stehen wir hier, unter den Polarlichtern und tanzen gemeinsam, nachdem wir vier Jahre Pause hatten. Wir kennen uns seit über 20 Jahren, seit sieben Jahren sind wir ein Paar und dieses Jahr sind wir zusammengezogen, nachdem wir vier Jahre lang eine Fernbeziehung hatten. Deine Schwester hat mir gerade eine Entschädigung gezahlt, weil ich dich jeden Tag bei mir habe." Louis schmunzelt, als er sieht, dass Harry sich empört zu seiner Schwester umdreht. Er nutzt außerdem die Zeit, sich vor Harry zu knien, zumindest so weit, dass sein Knie nicht ganz im Schnee ist.
„Ich liebe dich Harry und wollte dich fragen, ob du dir vorstellen kannst, dein ganzes Leben mit mir zu verbringen und mich irgendwann zu heiraten." Vorsichtig öffnet er die Ringbox, die er die ganze Zeit fest in der Hand gehalten hat und sucht Harrys Blick.
„Natürlich möchte ich dich irgendwann heiraten, Lou. Aber warum fragst du das denn, wenn ich dich in ein paar Stunden fragen wollte?" Glücklich, aber überfordert, schaut Louis seinen Freund an, welcher gerade ebenfalls eine kleine Box aus seiner Jackentasche zieht und sich zu Louis auf den Boden kniet. „Ich liebe dich!", murmeln sie zeitgleich und müssen lachen, als sie dem jeweils anderen den Ring überreichen. „Tanzt du mit mir? Wiener Walzer?", fragt Louis schüchtern. „Natürlich.", antwortet Harry und zieht seinen Verlobten in die Tanzhaltung.
I found a love for me; Oh, darling, just dive right in and follow my lead beginnt das Lied, welches Louis zuvor gewählt hat. Perfect war immer ihr Wiener Walzer. Ihr erster Wiener Walzer allgemein und ihr letzter auf ihrem Abschlussball in England, bevor Louis nach Schweden gezogen ist.
Baby, I'm dancin' in the dark with you between my arms; Barefoot on the grass, oh, listenin' to our favourite song; I have faith in what I see, now I know I have met; An angel in person, and she looks perfect; Though I don't deserve this, you look perfect tonight. Das Lied endet und erst dann öffnet Louis wieder seine Augen. Schüchtern stiehlt er sich einen Kuss von seinem Verlobten, bevor sie von ihren Familien mit Glückwünschen überfallen werden.
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