❆ 16. Türchen: Recordstore ❆
Heute haben wir einen One Shot von der lieben rainbow_rays für euch :) Sie ist eingesprungen, nachdem ein paar andere nicht konnten, dafür erstmal ein Riesen Dankeschön von mir vorweg!
Schaut gerne bei ihr vorbei, wobei ich mir sicher bin, dass ihr sie bereits kennt. Auch auf ihrem Account gibt es jedes Jahr einen Adventskalender - dieses Jahr sogar zwei! Schaut gerne vorbei, wenn ihr nicht schon mit Content überflutet werdet c:
Vielen Dank an dich fürs dabei sein und nun viel Spaß! Lots of love xx
Wörteranzahl: 5408
Weihnachten. Schon wieder Weihnachten. Harry seufzt und sieht dem Schnee dabei zu, wie er zu Boden rieselt und die weiße Decke über der Straße immer höher wachsen lässt. Wäre sein Leben so verlaufen, wie er es gerne gehabt hätte, würde er inzwischen längst ganz wo anders sein. Aber wann verläuft das Leben schon einmal so, wie man es gerne hätte? Gerade noch denkt man, es könnte nicht besser laufen und im nächsten Augenblick geht restlos alles den Bach herunter. Man könnte sagen, er hat aufgegeben, optimistisch zu sein, aber das möchte der junge Mann selbst nicht wahrhaben. Er war immer lebensfroh, fast jeden Tag gut gelaunt und vor allem sehr positiv. Davon ist nicht mehr viel übrig, die letzten Jahre haben ihn zu einem Einsiedler gemacht, der wahrscheinlich bereits das zweite Jahr in Folge Weihnachten damit verbringen wird, Tiefkühlessen zu verspeisen und irgendeinen Film zu schauen, der absolut nichts mit den Feiertagen zu tun hat.
Er hat Weihnachten geliebt, sehr sogar. Es war immer das beste Fest des Jahres. Nun sitzt er in New York in einem so kleinen Apartment, dass das manchmal selbst nicht glauben kann, dass hier eine Küchenzeile, ein Kleiderschrank und ein Bett hineinpasst und wartet darauf, dass die Lichterketten von den Häusern verschwinden, die Musik weniger festlich ist und die Liebe weniger präsent. Früher war Weihnachten wunderschön. Aber früher war er auch nicht allein. Er redet sich zwar jeden Tag aufs Neue ein, dass das alles gar nicht so schlimm ist, aber tief im Inneren weiß er, dass er es hasst und am liebsten sofort etwas ändern würde.
Tja, dafür müsste er allerdings seinen inneren Schweinehund überwinden und dieser Herausforderung fühlt er sich ganz und gar nicht gewachsen. Er seufzt und trinkt seinen inzwischen kalten Tee aus. Ugh. Kalter Tee sollte verboten werde. Die Tasse stellt er lediglich auf die Spüle, er wird sie später wegräumen. Ein Blick auf sein Handy verrät ihm, dass er los muss. Er hasst es, zu spät zu kommen, aber leider ist das in letzter Zeit immer häufiger passiert. Heute scheint nicht so ein Tag zu sein. Pünktlich schlüpft er durch die unscheinbare Tür neben dem Ladenlokal und kommt wenige Augenblicke später im kleinen Hinterzimmer an. „Oh, da bist du ja, Harry!", seine gutgelaunte Chefin begrüßt sie. „Hi, Barbara", antwortet er lächelnd und stellt in der kleinen Küche den Wasserkocher an. Barbara hat ihn extra für Harry angeschafft. Er trinkt Kaffee, wenn es einen Tee gibt, aber es ist nicht schwierig zu merken, dass ihn Tee deutlich glücklicher macht.
„Ist die Lieferung für Weihnachten gekommen?", fragt Harry, als der Tee zieht. „Heute Morgen endlich.", antwortet Barbara sichtlich erleichtert. Harry trinkt einen Schluck und macht sich auf den Weg in das kleine Lager hinter der Verkaufsfläche. Meine Güte, sind das viele Kisten. Er seufzt, stellt seine Tasse weg und öffnet den ersten Karton. Dutzende Schallplatten kommen zum Vorschein. „Sind die Vorbestellten separat eingepackt worden?", fragt er laut. Noch der Laden nicht geöffnet. „Nein, ich glaube nicht. Unter der Kasse liegt aber die Liste!", hört er Barbara rufen und seufzt. Na super.
Es sind insgesamt vier Seiten und er hat keine Ahnung, wo die Schallplatten, CDs und DVDs zu finden sein werden. Die Bundles ausfündig zu machen, ist nicht so schwierig, von diesen werden es höchstens drei Kartons sein, aber der Rest? Das wird bestimmt die nächsten paar Stunden in Anspruch nehmen; zumal der Rest der Medienträger noch etikettiert und einsortiert werden muss. Er schließt kurz die Augen und wartet darauf, dass er endlich wach wird. Der Winter macht ihn müde. Früher ist er gerne spazieren gegangen, hat den Weihnachtsmarkt besucht und war Geschenke kaufen, aber inzwischen macht ihn die Kälte nur noch schläfrig.
Der Plattenladen wird geöffnet und Harry verbringen den ganzen Vormittag damit, die Bestände aufzufüllen, das System entsprechend zu aktualisieren und die Vorbestellungen aus diesem Chaos herauszufischen und zur Seite zu legen. Mittags tauscht er den Platz mit Barbara und stellt sich an die Kasse, während sie ins Büro verschwindet, um sich um den Onlineshop zu kümmern, den sie seit einigen Jahren führt. Harry arbeitet inzwischen drei Jahre hier. Er ist nach New York gekommen um, wie so viele Menschen es sich vorstellen, durchzustarten. Sänger, Model, Schauspieler. Irgendetwas in diese Richtung hätte Harry sehr, sehr gerne versucht, aber das Leben wollte nicht, wie er wollte. Nichts hat funktioniert und es hat nicht lange gedauert, bis der Big Apple fast sein ganzes Erspartes geschluckt hatte und er sich dringend einen Job suchen musste. Barbaras Laden war perfekt und ist es immer noch. Harry mag es, hier zu arbeiten, aber es ist nicht sein Traum. Oder war. Er glaubt nicht mehr daran und hier geht es ihm gut.
Der Tag vergeht, der Laden ist recht voll und die Weihnachtsmusik, die im Hintergrund läuft, rundet die Szene ab. Harry möchte gerade Kassenschluss machen, als die kleine Klingel der Tür ertönt. Verwundert dreht er sich um. Hängt das „Geschlossen"-Schild etwa noch nicht an der Scheibe? „Hi, haben Sie noch geöffnet?", fragt ein junger Mann hoffnungsvoll. Er hat Schnee auf den Haaren liegen und so rote Nase, dass er Rudolf Konkurrenz machen könnte. „Eigentlich nicht, aber... jetzt sind Sie ja schon hier.", antwortet Harry. „Oh, tut mir leid.", entschuldigt sich der brünette Herr sofort und sieht sich zögerlich um. „Wissen Sie, was sie haben möchten? Oder kann ich irgendwie helfen?", möchte Harry wissen und kommt hinter dem Kassentresen hervor. Er mag es nicht, wenn Kunden noch kurz vor Feierabend hereinkommen und erst einmal eine halbe Stunde suchen und überlegen müssen, aber er schmeißt nie jemanden von Ihnen raus.
„Um ehrlich zu sein, ist mein Auto gerade liegengeblieben.", antwortet sein Gegenüber. Überrascht sieht Harry ihn an. „Wir sind keine Werkstadt.", antwortet er unüberlegt. „Schon klar, aber sie haben eine Heizung.", wird ihm geantwortet. „Oh, und äh... ein Telefon." Harry denkt einen Moment nach und sieht in Richtung Büro. Barbara telefoniert gerade und Harry hat den Eindruck, dieses Gespräch dauert etwas länger. Verdammte Lieferanten. Oder nein – verdammter Lieferant, den es offenbar überrascht, dass es in New York im Winter schneit. Harry geht an dem Kunden – oder Besucher – vorbei und schließt die Tür vorne ab. „Ich lasse sie gleich hinten raus.", meint er nur und hängt das „Geschlossen"-Schild auf. Ihm ist nicht entgangen, dass der Mann immer noch zu zittern scheint.
„Kommen Sie.", fordert er ihn auf und bringt ihn in die kleine Küche. „Tee?" – „Oh, gerne.", antwortet er und reibt seine Hände aneinander. „Wie kommt es, dass sie so durchgefroren sind, wenn sie gerade noch mit dem Auto unterwegs waren?", möchte Harry interessiert wissen und setzt das Wasser auf. „Ich habe versucht herauszufinden, was das Problem ist, ich saß die letzte Stunde nicht im Wagen", wird ihm geantwortet. „Aber es hat ganz offensichtlich nichts gebracht." Harry nickt verstehend und holt zwei Tassen heraus. „Ich kann ihnen Earl Grey, Yorkshire Tea oder Früchtetee anbieten." – „Sie haben Yorkshire Tea hier?" Harry schmunzelt und holt einen Teebeutel aus der Packung. „Ich bin Engländer." – „Oh, ich auch." – „Ich weiß, das ist nicht zu überhören." – „Bei Ihnen merke ich nichts davon." – „Ich wohne hier schon eine ganze Weile.", antwortet er und sieht in den Küchenschrank. Bingo. Er holt die Packung Lebkuchen heraus und bietet sie dem Fremden an. Just in dem Moment knurrt diesem der Magen. „Danke.", seufzt er, als er einen Bissen nimmt.
Harry reicht ihm die Tasse Tee und trinkt selbst einen Schluck. „Sie brauchten noch ein Telefon, richtig?", fällt ihm dann ein und er reicht dem Mann sein Handy. „Ja, meins hat nach dutzenden Youtube-Tutorials den Geist auf gegeben. Und Autos verstehe ich jetzt auch kein Stück besser.", antwortet er wählt eine Nummer.
„Fuck.", murmelt er nach dem dritten Versuch, als niemand rangeht. Er schließt die Augen und drückt sich Zeigefinger und Daumen gegen die Nasenwurzel. Harry weiß nicht, wie er mit dieser Situation umgehen soll. Er sieht, dass der Mann ganz offensichtlich in Schwierigkeiten steckt, aber er hat keine Ahnung, ob und wenn ja, wie er helfen könnte.
„Ist Ihnen inzwischen etwas Wärmer?", fragt er daher nur zögerlich. „Ja, allerdings. Ich spüre meine Nase wieder.", witzelt der Mann und Harry lächelt ein wenig. „Dann ist ja gut."
„Sie haben wahrscheinlich schon längst Feierabend, oder nicht?" – „Ach, das ist nicht so schlimm." Fragend wird er daraufhin angesehen. „Oh...äh... ich habe heute Abend nichts mehr vor.", gibt er zu. „Sie feiern kein Weihnachten?" – „Nicht wirklich." Er weiß schlicht und ergreifend nicht, mit wem. „Und Sie?" – „Theoretisch." – „Theoretisch?" – „Wenn ich es feiern könnte, wäre ich gerade in London.", seufzt er. „Und warum sind sie dann hier?", fragt Harry neugierig und etwas zu schnell. „Also, Sie müssen mir das natürlich nicht sagen!", fügt er sofort hinzu. Der Mann sieht ihn amüsiert und schmunzelnd an. „Schon okay. Ich wollte heute Morgen bereits nach England fliegen, aber – aus welchem Grund auch immer – wurde mein Flug gecancelt. Ich habe kein Hotelzimmer mehr, vorhin gemerkt, dass ich meine Kreditkarte verloren habe und mein Bargeld reicht nicht einmal für ein Motel. Dafür ist New York zu teuer." – „Oh verdammt." – „Mhm. Und in England erreiche ich gerade niemanden.", fügt er geknickt hinzu. „Ich werde also Weihnachten in dem Auto verbringen, dass nicht einmal mir, sondern einer Autovermietung gehört.", ergänzt er und zuckt mit den Schultern. „Das wird schon." – „Wenn sie nicht dabei erfrieren.", widerspricht Harry. „Man muss optimistisch sein, oder nicht?", erwidert der Mann und Harry schüttelt den Kopf. „Das ist bescheuert. Sie werden sich da draußen den Tod holen." – „Und was schlagen sie vor?"
Harry überlegt einen Moment, aber der Gedanke daran, dass dieser junge Mann die Nacht in seinem Auto verbringen wird, wenn er jetzt nichts tut, schüttelt ihn. Nein, dass kann er nicht zulassen. „Sie können gerne mit zu mir kommen." – „Zu Ihnen?" – „Ich feiere kein Weihnachten.", antwortet Harry. „Ich heiße Harry." – „Louis.", antwortet der junge Mann ihm und sieht ihn überrascht an. „Ich kann einfach so mitkommen?", fragt er erneut nach. „Wenn du darauf warten kannst, bis ich den Kassenschluss gemacht habe, sicher." – „Oh, ich habe heute nichts mehr vor.", lacht Louis und nimmt sich noch einen Lebkuchen.
Er wartet geduldig, fragt zwischendurch, ob er helfen könnte, aber Harry verneint immer wieder. Stattdessen schlendert Louis durch die nicht mehr ganz so hell beleuchteten Gänge und sieht sich um. Er war sehr lange nicht mehr in einem Recordstore. Viel zu lange, wie er in diesem Moment feststellt.
„Oh, äh, ich habe nur Tiefkühlpizza da.", fällt Harry dann ein. „Aber wenn wir Glück haben, bekommen wir noch eine Flasche Wein auf dem Heimweg." – „Da wäre ich dabei.", antwortet Louis und vergräbt die Hände in den Taschen. Es werden zwei Weinflaschen und Harry verflucht sich ein wenig, dass er nicht aufgeräumt hat. Aber wer hätte schon ahnen können, dass Harry gerade heute noch jemanden mit zu sich nach Hause nimmt. Und noch dazu einen derart attraktiven Mann!
Auf dem Weg nach Hause hat er schnell gemerkt, dass Louis ein sehr positiver Mensch ist. Wie schafft er das in dieser Situation? Harry hinterfragt es nicht weiter. Gut gelaunt öffnet Louis die Flaschen, hat Weihnachtsmusik auf Harrys Handy angemacht und singt und tanzt dabei mit. Harry lacht. Das erste Mal seit Lacht er wieder laut und ehrlich. Es ist wunderbar. „Hier, auf Weihnachten.", grinst Louis und reicht Harry ein Weinglas, das deutlich voller ist, als die Etikette es gutheißen würde. Sie stoßen an und schieben die Pizza in den Ofen.
„Du hast es hier gemütlich." – „Das Apartment ist winzig.", antwortet Harry trocken. „New York ist teuer.", antwortet Louis und dreht sich in dem Zimmer um die eigene Achse. „Ich finde, du hast es hier schön, es passt zu dir." – „Es passt zu mir?" – „Das große Bett mit den vielen Kissen, die kleine, süße Küche und die Pflanzen in den Ecken. Das einzige, was hier fehlt, sind Schallplatten." – „Zu teuer." – „Ich weiß, ein geldfressendes Hobby.", schmunzelt Louis. „Du hörst Schallplatten." – „Wenn ich die Zeit dafür finde.", entgegnet Louis schulterzuckend. „Und hier fehlt eine große Badewanne." – „Was?" – „Du liest gerne, oder?" – „Möglicherweise, oder? Wie kommst du darauf?" – „Deine Bücher. Es sind nicht viele, aber dafür sehen sie sehr abgenutzt aus. Du liest sie oft, anstatt die Neue zu kaufen." – „Und was hat eine Badewanne damit zu tun?" – „Ich sehe dich in einem Schaumbad mit einem Buch in der Hand und vielen kleinen Kerzen um dich herum. Und Pflanzen." – „Das wäre sehr schön, aber wie du vielleicht mitbekommen hast, ist im Badezimmer gerade mal Platz für eine Dusche.", antwortet Harry schulterzuckend.
Die Eieruhr des Backofens unterbricht die Unterhaltung, die Pizza ist fertig. „Wie hast du es geschafft, dass zwei Pizzen auf ein Blech passen?", fragt Louis. Er hat nicht gesehen, wie Harry sie herausgeholt hat, nun liegen sie bereits geschnitten auf zwei Tellern. „Du brichst sie einfach in der Mitte durch.", antwortet er schulterzuckend. „Und dann legst du die vier geraden Seiten zum Rand den Blechs gerichtet hin." – „Oh. So Simple." – „Ja." – „Scheint, als wärst du sehr schlau." Harry verdreht die Augen. „Durchschnitt." – „Glaube ich dir nicht."
Sie setzen sich auf Harrys Bett. Ein Sofa passt hier nicht rein. „Wie bist du in dem Recordstore gelandet?", fragt Louis nach einer Weile. „Du kannst mir nicht erzählen, dass du von England hergezogen bist, um dort zu arbeiten." Harry seufzt. War ja klar, dass das Thema aufkommt. „Ich... ich hatte unrealistische Vorstellungen vom Leben." – „Lass mich raten. Sänger.", antwortet Louis. „Oder Model. Oder Schauspieler." – „Zum Model hättest du definitiv mehr als genug Potential." Harry schüttelt lachend den Kopf. „Ich meine das Ernst.", antwortet Louis trocken und sieht ihn an. „Du hast dazu definitiv Potential." – „Bist du Modelfotograf?" – „Äh, nein." – „Dann tut es mir leid, aber ich werde wohl kein Model.", grinst Harry und schenkt sich und Louis Wein nach.
„Weswegen bist du hier?" – „Jobbedingt.", antwortet Louis nur und trinkt einen Schluck. „Das heißt, drüben wartet jemand auf dich?" – „Meine Familie, wenn nichts fliegt kann ich auch nichts machen. Und sie werden froh sein, dass ich dich gefunden habe und nicht im Auto gepennt haben werde." – „Na dann.", lächelt Harry. Es könnte immer noch sein, dass Louis vergeben ist, aber in Harrys Kopf klang es gerade nicht so. Und das lässt ihn etwas fühlen, dass er lange nicht mehr verspürt hat. Freude. Zuversicht. Weihnachtsglück. Ein wenig von allem.
„Und du?" – „Ich?" – „Was ist mit deiner Familie?" Harry schüttelt den Kopf. „Kaum noch Kontakt." – „Oh. Warum nicht?" – „Hat sich so ergeben.", meint er schulterzuckend. Louis merkt, dass Harry ganz offensichtlich nicht weiter über das Thema sprechen möchte und wechselt zu einem anderen.
Der Abend wird zu Nacht, die Teller liegen unbeachtet in der Spüle und die Weinflaschen werden leerer. „Ich bin froh, dass mein Flug gecancelt wurde.", meint Louis plötzlich. „Was? Warum das?" Verwundert sieht Harry ihn an. „Sonst hätte ich dich nicht kennengelernt. Ich mag dich." – „Du..." – „Ich mag dich, Harry.", wiederholt Louis. Harry ist anzusehen, dass er mit dieser Aussage ganz und gar nicht gerechnet hat. Er weiß nicht, was er antworten soll, also antwortet er nichts. Louis mustert ihn. „Kaum zu glauben, dass ich dich erst seit ein paar Stunden kenne." – „Mhm... geht mir auch so.", erwidert Harry ehrlich, denn es stimmt. Er hat das Gefühl, er kennt Louis schon deutlich länger, als erst seit heute Nachmittag.
„Gibt es einen Grund, weswegen du kein Weihnachten feierst?", möchte Louis dann wissen. „Ich sehe keinen Anlass, es alleine zu feiern." – „Du bist nicht alleine." – „Was?" – „Ich bin jetzt hier.", lächelt Louis. „Und wir feiern bereits den ganzen Abend Weihnachten." – „Wir haben Pizza gegessen.", entgegnet Harry amüsiert. „Und? Es läuft Weihnachtsmusik, es schneit und du hast mir eine Nacht im Warmen geschenkt. Unglücklicherweise kann ich mich dafür nicht revangieren." – „Ich bin nicht alleine.", antwortet Harry unüberlegt und Louis lächelt. „Freut mich, dass mir meine Gesellschaft gefällt." Harry sieht zur Seite. Louis ist sehr direkt, freundlich und charmant dabei und wenn Harry es nicht besser wüsste, würde er denken, Louis flirte gerade mit ihm. Aber wieso sollte er das tun?
„Du denkst schon wieder über etwas nach.", stellt sein Gegenüber fest und Harry zuckt ertappt zusammen. „Vielleicht." – „Ist es etwas Gutes oder etwas Schlechtes?" – „Keine Ahnung." – „Es sollte etwas Gutes sein. Weil der Abend gut ist.", argumentiert er und Harry lacht. „Das ergibt keinen Sinn." – „Doch, allerdings. Heute ist ein guter Abend, ein schönes Weihnachten und deswegen ist hier kein Platz für Sorgen oder blöde Gedanken." Okay, das ergibt vielleicht doch Sinn, muss Harry zugeben.
Louis ist etwas tipsy, aber Harry geht es inzwischen nicht anders. Louis erzählt von seinen Schwester in seiner Heimatstadt und Harry berichtet von den skurrilsten und lustigsten Geschehnissen im Recordstore. „Und da waren wirklich Kunden, die dich allen Ernstes gefragt haben, ob du wüsstest, wer diese Queen ist?" – „Oh ja.", grinst Harry. „Aber diese Queen ist schon toll, findest du nicht?" – „Wer wäre ich, wenn ich Queen nicht mögen würde?", antwortet Louis lachend. „Oh, der Wein ist leer.", stellt er einen Moment später fest. „Das ist aber schade." – „Ich könnte meine Nachbarn fragen, ob-" – „Nein", unterbricht Louis ihn sofort. „Es gibt andere Dinge, die einen glücklich und entspannt machen können." – „Aha?" – „Musik. Gute Filme und so.", erklärt er. Vielleicht hat er aber auch noch an etwas anderes Gedacht.
Louis muss sich zwingen, nicht ständig auf Harrys Lippen zu schauen. Verdammt, er möchte ihn küssen. Er möchte ihn so gerne küssen. Es kommt nicht vom Wein. Er wollte es schon machen, als Harry ihm angeboten hat, ihn mir zu sich zu nehmen. Er findet Harry attraktiv, sehr. Und er ist nach wie vor davon überzeugt, dass Harry als Model alle anderen in den Schatten stellen würde.
„Lou?" – „Mhm?" – „Kann es sein, dass du mir nicht zugehört hast?", fragt Harry amüsiert. „Das würde ich nie tun, natürlich weiß ich, was du gesagt hast.", widerspricht Louis sofort, aber selbstverständlich ist die Antwort nicht wirklich ernst gemeint. „Und zwar?", will Harry wissen. „Äh... dass... dass du Weihnachten doch wieder magst." – „Mhm... nein. Aber ganz unrecht hast du damit auch nicht.", kichert Harry. Louis grinst zufrieden. „Eigentlich habe ich gesagt, dass ich kein Sofa habe. Obviously. Und dass ich deswegen auch auf dem Boden schlafen kann. Ich habe da hinten eine Yogamatte stehen und-" – „Was? Nein!", unterbricht Louis ihn sofort. „Das ist Bullshit. Wieso solltest du auf dem Boden schlafen sollen?" – „Vielleicht wäre es dir lieber gewesen?", fragt Harry zögerlich und wirkt überrascht. „Und wieso? Was sollte ich dagegen haben, mit einem hübschen Mann das Bett zu teilen?", fragt Louis ihn lediglich.
„Hübsch?" – „Was?" – „Das hast du gerade gesagt." – „Verwundert es dich." Harry antwortet nicht. „Es verwundert dich tatsächlich.", merkt Louis. „Sagt dir das etwa niemand?" Harry schüttelt stumm den Kopf. „Tja, dann werde ich das heute tun. Und morgen früh.", beschließt Louis spontan. „Du muss nicht-" – „Ich möchte aber. Und ich finde dich sogar sehr hübsch, Harry.", wiederholt Louis und sieht dabei zu, wie Harry errötet. Meine Güte, wie kann es nur sein, dass dieser Mann Single ist? Egal. Aus welchem Grund aus immer es so ist, Louis hat verdammt Glück und das weiß er.
Harry beendet das Thema, indem er aufsteht und ins Bad verschwindet. Louis deckt das Bett auf, spült das Geschirr und überlegt, ob er Harry küssen sollte. Zumindest will er es. Oh Himmel, und wie er es will.
„Ich habe dir eine Zahnbürste hingestellt. Die Grüne.", meint Harry, als er in Shorts aus dem Badezimmer kommt. Louis glaubt, er sieht nicht recht. Herr Gott, ist der Mann schön! „Äh... bitte – ich meine danke, Harry.", stottert und schlägt sich gegen die Stirn, als er die Badezimmertür hinter sich schließt. Als er Zähne putzt, taucht vor seinem inneren Auge das Bild auf, dass sich ihm gerade geboten hat. Er wird hart, fast augenblicklich. Genervt verdreht er die Augen, aber sein Körper weigert sich, etwas an diesem Zustand zu ändern.
In der Hoffnung, Harry merke nichts, schlüpft er zu ihm unter die Decke. Harry riecht sehr gut, stellt er fest. Harry hat schon längst gemerkt, dass er Louis' Parfum mag. Er liegt auf dem Rücken und zwingt sich, Louis nicht anzustarren, wie ein verrückter Stalker. Ob seine Haut so weich ist, wie sie aussieht? Und ob seine Lippen sich so gut anfühlen, wie sein Kopf es ihn glauben lässt? Louis rutscht ein Stück zu ihm und Harry dreht sich ebenfalls seinem Gast zu. Louis zieht die Luft zwischen den Zähnen ein und kurz weiß Harry nicht, was los ist, aber da versteht er es. „Oh... äh... sorry." – „Nicht schlimm.", antwortet Louis angespannt. Harrys Hüfte berührt Louis' harten Schwanz. Oder zumindest, den Stoff, der darüber spannt.
Harry zögert, er rutscht nicht zurück, aber das tut Louis ebenso wenig. Stattdessen mustert Louis ihn und Harry weiß nicht, wie ihm geschieht. Plötzlich küsst Louis ihn. Ist es so plötzlich? Vermutlich nicht. Harry seufzt ungewollt auf. Louis küsst fantastisch, stellt er wenige Sekunden später fest und streicht vorsichtig über seinen nackten Oberkörper. Er ist so wunderschön. Louis lächelt, als Harry den Kus erwidert und ihn zaghaft berührt. Jackpot! Er wird mutiger, rückt näher zu Harry und klettert schließlich über ihn. Harry liebt es. Er liebt es, wie Louis ihn küsst, er liebt es, wie sich ihre Körper berühren und er will, dass es die ganze Nacht so weiter geht. Er ist hart, schon längst, aber das ist nicht schlimm, denn Louis geht es nicht anders. Sie küssen sich lange, streicheln sich und erkunden vorsichtig und liebevoll den Körper des jeweils anderen.
„Du bist so schön", sagt Louis lächelnd und betrachtet den Mann unter sich. „Sag das nicht." – „Du bist schön, heiß, attraktiv. Alles davon." – „Oh man, Louis", lacht Harry, aber Louis verhindert, dass Harry weiter darüber nachdenkt, indem er ihn küsst. Harry will mehr, so viel mehr. Er zieht Louis zu sich heran und drückt sich ihm entgegen. Louis stöhnt leise auf und Harry lächelt zufrieden. „Oh fuck, Harry.", murmelt Louis. „Wenn... wir sollten..." – „Willst du nicht?" – „Ob ich nicht will? Und wie ich will!", antwortet Louis sofort und Harry errötet erneut. „Okay... äh... Sekunde." Er lehnt sich zu seinem Regal, das neben dem Bett steht, zieht eine Kiste nach vorne und öffnet sie. „Eine ganze Packung?", fragt Louis belustigt, als Harry sie ihm gibt. „Nimm schon eins heraus.", fordert er und nimmt die kleine Tube Gleitgel aus der Kiste. Wie gut, dass er sie nicht weggeschmissen hat.Er hatte ewig keinen Sex mehr und durchaus schon darüber nachgedacht, die Sachen einfach zu entsorgen.
Louis kniet zwischen Harrys Beinen. „Darf ich?", fragt Louis vorsichtig und zupft an Harrys Shorts. Dieser nickt nervös. Louis legt das Kondom und das Gleitgel bei Seite und verteile sanfte Küsse über Harrys Körper. Er lässt sich Zeit, verwöhnt ihn, lässt ihn jede Berührung voll auskosten. Harry seufzt immer wieder, wimmert leise, als Louis sanft an seinem Hals saugt und schließt die Augen. „Lou..." – „Ich mag es, wenn du mich so nennst.", antwortet dieser ihm lächelnd. Harry küsst ihn daraufhin.
Wenig später setzt Harry sich auf und zieht Louis aus. „Oh..." – „Schlecht?", fragt Louis amüsiert. „Nein... uhm... du bist sehr schön", entgegnet Harry ehrlich. „Danke.", lächelt Louis und streicht über die Innenseite von Harrys Schenkeln. „Darf ich?" – „Was?" – „Ich möchte dich gerne schmecken.", antwortet Louis gerade heraus und Harrys Augen werden groß. „Du willst..." – „Ja. Wenn du das möchtest." Harry nickt und schnappt nach Luft, als Louis wunderschöne Lippen seine Spitze umschließen. Er ist sehr sanft und liebevoll. Harry könnte es in diesem Moment nicht besser gehen. Wenn Louis nicht schon längst geschafft hat, ihn zu verführen, dass ist er ihm spätestens jetzt definitiv verfallen. „Oh... oh Louis.", stöhnt er und klammert sich mit den Händen in dessen Haaren fest. „Weiter... oh Gott!", wimmert er und Louis umfasst den Rest von Harrys Erregung mit der Hand. „Ah...", keucht er auf und Louis wird schneller, saugt stärker, reizt ihn mit seiner Zunge und bringt ihn völlig um den Verstand. Harrys Beine zittern, sein Blut kocht und Lust breitet sich wie eine gewaltige Welle durch seinen ganzen Körper aus. Ekstase gleitet über seine Wirbelsäule direkt zu seiner Mitte und schließlich kommt er in Louis' sinnlichen Mund.
„Oh wow.", murmelt Harry außer Atem. In seinem Kopf ist noch nicht ganz angekommen, was gerade gesehen ist. „Du bist verdammt scharf, wenn du kommst.", sagt Louis grinsend, aber auf eine charmante, nicht eklige, Art und Weise. „Findest du?" – „Oh ja!" Harry lächelt und ist möglicherweise ein bisschen dizzy durch den Blowjob.
„Ich würde gerne mit dir schlafen.", meint Louis dann. Harry grinst und spreizt die Beine. „Ich halte dich nicht auf", antwortet er provokant und Louis ist einen Moment überrascht. Offenbar steckt dieser Mann voller Überraschungen. Er schnappt sich das Gleitgel und bereitet Harry vor. Er lässt sich Zeit, er möchte, dass Harry es genießen kann. Das tut er. In vollen Zügen.
Als Louis sich langsam in im versenkt, dreht sich seine Welt einmal um sich selbst. Und sie bleibt so wieder stehen, dass Louis allein im Fokus steht. Louis' Stöße sind präzise, tief, hart und dabei genau richtig. „Oh, Haz...", keucht Louis und küsst Harry. Er kann gar nicht anders. Harry schlingt seine Arme um ihn und zieht ihn enger zu sich heran. Bei jedem Stoß kommt er ihm entgegen. Wenn es nach ihm gehen würde, würde diese Nacht niemals enden.
Aber das tut sie. Weder Louis, noch Harry haben lange geschlafen. Harry steht am nächsten morgen früher auf, als Louis und macht Omelette. Ein Glück, dass er die Zutaten noch da hatte. „Earl Grey With Milk No Sugar?", fragt Louis überrascht, als Harry ihm eine Tasse reicht und dann mit dem Frühstücksteller in der Hand zurück ins Bett steigt. „Ich dachte, du würdest es mögen." – „Da hast du definitiv richtig gedacht.", antwortet Louis und trinkt einen Schluck. Er stöhnt auf. „Oh man, ist der gut. Kann ich den bitte jeden Morgen haben?" Harry lacht. „Dann müsstest du allerdings hierbleiben." – „Wie schade, dass heute Mittag schon mein Flieger geht.", seufzt Louis. „Oh, heute Mittag?" Er nickt. „Mein... Boss hat mir gerade geschrieben." – „Es ist Feiertag." – „Das tut nichts zur Sache."
Harry nickt geknickt und verabschiedet Louis wenig später. Dieser bedankt sich bestimmt ein dutzendmal dafür, dass er bei Harry bleiben durfte und erst sehr viel später fällt ihm auf, dass er vergessen hat, Harry nach seiner Nummer zu fragen. Harry hat darauf gewartet. Er hat gehofft, dass es kein One-Night-Stand war, dass sie sich wiedersehen werden, aber offenbar muss er sich mit diesem Gedanken nun anfreunden.
Die Tage vergehen und Harry steht morgens erneut im Recordstore. Es ist der 28. Dezember und immer noch hängen seine Gedanken an bei Louis fest. Das sollte doch bald aufhören, oder nicht? Man kann sich schlecht innerhalb von einer Nacht verlieben, oder? Es war nur Sex. Pizza und Wein und Sex. Zumindest versucht Harry sich das einzureden. Es klappt nicht. Für ihn war es mehr als das. So viel mehr. Und doch ist er wieder alleine. Was soll's. Er kümmert sich um das Lager, die Kasse, die Verkaufsfläche und alles andere, was so anfällt. Es ist gerade mal Mittag, als er verwundert feststellt, dass der Laden nach und nach voller wird.
„So viele Gutscheine wurden vor Weihnachten doch gar nicht gekauft.", überlegt er leise. „Ist er schon da?", fragt ihn plötzlich ein junges Mädchen. „Was?" – „Ob er schon da ist?" – „Wer?" – „Äh... das ist doch hier, oder nicht?", fragt sie und zeigt ihm eine Adresse. „Ja, du bist hier richtig.", antwortet Harry, nach wie vor verwirrt. Kurz darauf kommt Barbara zu ihm. „So voll war es hier schon lange nicht mehr.", stellt sie lächelnd fest. „Was ist hier los?" – „Oh, habe ich dir das nicht erzählt? Ein Sänger spielt hier gleich ein paar Songs, deswegen habe ich vorhin dort die Bühne bereit gemacht." Die Bühne steht immer dort, auch die Instrumente sind fester Bestandteil des Interieurs, aber meistens ist der Bereich lediglich Deko.
„Oh, toll.", freut sich Harry. Er mag es, wenn aufstrebende Sänger hier ihre Musik präsentieren. Der Store wird voller und voller und irgendwann schließt Barbara die Tür. „Das reicht, oder nicht?" – „Mehr Platz ist hier nicht.", erwidert Harry schulterzuckend.
Wenig später ist es soweit. Das Licht wird gedimmt, die zwei Scheinwerfer an der Decke ausgerichtet und die Besucher sammeln sich vor der Bühne. Harry hingegen hat auf dem Barhocker hinter dem Kassentresen platzgenommen. Er sieht sehr gut von dort. Seine Augen werden groß, als er erkennt, wer wenige Minuten später aus dem Mitarbeiterbereich mit einer Gitarre in der Hand nach vorne läuft. Was? Was geschieht hier gerade? Sollte er nicht in England sein?
Louis setzt sich und singt den ersten Song. Oh wow. Der Kerl kann singen. Harry hängt wie gebannt an seinen Lippen. Louis ist hier. Er singt hier. Wieso hier? Dutzende Fragen schwirren Harry durch den Kopf, aber gleichzeitig kann er nur der Musik lauschen und vergisst alles andere um sich herum.
„Hi, ich bin Louis.", stellt der Sänger sich nach den ersten zwei Songs vor. „Es freut mich, dass ihr alle spontan hergekommen seid. Ich war sehr lange nicht mehr in einem Recordstore, aber ich weiß noch, wie ich meine ersten Auftritte in Läden wie diesen hatte.", erzählt er und sieht Harry kurz an. „Ich war vor einigen Tagen schon einmal hier und da ist mir die Idee gekommen. Oh und ich habe in dieser Zeit auch einen neuen Song geschrieben." Er sieht erneut zu Harry.
Der Text berührt Harry tief in seiner Seele. Louis singt von Glück, von Weihnachten, von Einsamkeit und von Hoffnung. Im Prinzip singt er von der Liebe auf den ersten Blick. Er sieht Harry fast die ganze Zeit über an und würde dieser nicht gerade sitzen, würden ihm wohl die Knie nachgeben.
„Hi." Harry zuckt zusammen. „Du hast dich angeschlichen." – „Das war nicht meine Abicht." – „Schon gut.", erwidert Harry und reicht Louis eine Tasse. „Du hast direkt einen Tee für mich mitgemacht?" – „Ich dachte, du wirst nicht sofort abhauen, sobald dein Auftritt beendet ist, oder?" Louis schüttelt den Kopf. „Nein, garantiert nicht." Harry lächelt. Auf diese Antwort hatte er gehofft.
„Du bist also Sänger?" – „Ja... uhm... ja, bin ich.", erwidert Louis. „Ich dachte eigentlich, du kennst mich." Louis stockt. „Das sollte nicht so arrogant klingen. Ich dachte nur, weil du doch hier arbeitest und-", redet er drauf Louis. „Ich kenne dich.", unterbricht Harry ihn. „Ich habe gerade einen der Zuschauer nach deinem ganzen Namen gefragt." – „Oh. Ich dachte schon, du wusstest die ganze Zeit, wer ich bin." – „Ich wusste, wer du bist, nur ich, was du beruflich machst.", korrigiert Harry ihn und weiß in diesem Moment nicht einmal, wie viel Louis diese Antwort bedeutet.
„Es tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin.", sagt dieser schließlich. Harry antwortet nicht. „Ich... es sollte nicht den Eindruck machen, als wäre ich nur für Sex mit zu dir gegangen." – „Wenn du es so sieht, könnte man auch behaupten, ich hätte ich gerade deswegen abgeschleppt.", entgegnet Harry amüsiert. Erleichterung. Sehr viel Erleichterung macht sich in ihm breit.„Also ist es nicht zu spät, wenn ich dich nach deiner Nummer frage?" – „Nein.", antwortet Harry glücklich und tippt sie in Louis' Handy ein. „Hier."
Zufrieden steckt Louis es wieder weg. „Und ist es nicht zu spät, wieder hergekommen zu sein?" – „Du warst in den wenigen Tagen tatsächlich in England?", fragt Harry überrascht. „Ja, aber... ich hatte Schiss.", gibt Louis dann zu. „Schiss, dass du mir keine zweite Chance gibst, wenn ich zu lange brauche, um wieder herzukommen. Und in einem Recordstore wollte ich sowieso mal wieder auftreten. Das ist mit an Weihnachten bewusst geworden.", erklärt er. „Außerdem... gibt es da noch etwas." – „Was, noch mehr? Bleibst du etwa über Silvester." – „Oh, ja. Und ich hatte gehofft, bei dir unterzukommen, aber das meinte ich eigentlich nicht.", erwidert Louis grinsend und lacht dann. „Kannst du. Wenn es dir nicht zu klein ist. Du... du hast sehr viele Follower. Du bist reich, oder?" – „Ich mag dieses Wort nicht." – „Also ja.", stellt Harry fest und denkt darüber nach, wie Louis wohl lebt. Ganz anders als er.
„Mach dir deswegen gar nicht erst Gedanken", sagt Louis, als könnte er hören, was Harry durch den Kopf schwirrt. „Du hast eine schöne Wohnung.", stellt er klar. „Was wolltest du mir noch sagen?", möchte Harry daraufhin neugierig wissen. „Ich brauche ein Model." – „Ein Model?" – „Ja, für meine neue Merch-Reihe." – „Und?" – „Ich hatte gehofft, du würdest ja sagen." – „Was, ich?" Perplex sieht Harry Louis an. „Natürlich du.", antwortet Louis sofort. „Äh... okay." – „Ja?" – „Ich könnte es versuchen.", stimmt Harry zu. „Fantastisch!", freut Louis sich und möchte Harry küssen, doch kurz davor stoppt er und merkt erst in diesem Moment, was er gerade tun wollte.
Harry lächelt, sieht Louis einen Moment an und küsst ihn liebevoll. Heute, am nächsten Tag, an Silvester. Und an jedem darauf folgenden Tag erneut.
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