17. Türchen
Weihnachten auf Hawaii Teil 1🌺
Zu sagen Louis wäre genervt, während er damit beschäftigt war eine Kiste nach der anderen in sein neues Zimmer zu tragen, wäre eine Untertreibung gewesen.
Seine Mum hatte ihn ja unbedingt mit ans Ende der Welt schleppen. Hawaii, war jetzt seine neue Heimat. Obwohl, Heimat traf es nicht ganz, lediglich ihre Unterkunft und seine Familie waren hier, ansonsten hatte der ganze Ort hier nichts mit seiner Heimat zu tun.
Seine Heimat war in England, genauer gesagt Doncaster, wo es im Winter schneite. Wo alle seine Freunde waren, die er hatte zurücklassen müssen. Und was alles noch viel schlimmer machte. Es war alles kurz vor Weihnachten und seinem 18. Geburtstag.
Seine Freunde alle zuhause in Doncaster und er? Er war in Hawaii, komplett allein, mal abgesehen von seiner Familie. So würde er seinen 18. Feiern. Ohne seine Freunde.
Normalerweise kamen seine Freunde am Morgen des 24. Dezembers zu ihm nach Hause, um mit ihm seinen Geburtstag einzuweihen, ehe sie irgendwann am Nachmittag alles zu ihren Familien nach Hause gingen und nach den Feiertagen wiederkamen, um richtig zu feiern.
Dieses Jahr würde wohl alles anders sein. Seine Freunde konnte ihn an seinem Geburtstag nicht besuchen kommen, da sie selbst bei ihren Familien waren. Das nahm Louis ihnen natürlich nicht übel, immerhin war Weihnachten, aber Louis hatte es sich schließlich auch nicht ausgesucht am 24. geboren zu werden.
„Louis? Kannst du deinen Schwestern bitte mit den Kisten helfen, wenn du fertig bist?", rief seine Mutter durchs Haus und genervt seufzte er auf, nicht, weil er seinen Schwestern nicht gerne half, sondern wegen der ganzen Situation.
Er würde jetzt viel lieber mit seinen Freunden in ihrem Lieblingscafé sitzen oder mit seinen kleinen Geschwister zusammen gekuschelt auf dem Sofa vor ihrem Kamin sitzen. Am besten mit heißer Schokolade und einem Weihnachtsfilm.
Doch nicht einmal das konnte er hier machen, weil sie nicht einmal einen Kamin im Haus besaßen und es draußen einfach viel zu warm war, um sich in Decken einzukuscheln und heiße Schokolade zu trinken.
Er machte sich also auf den Weg nach unten, um zu helfen die restlichen Kartons in die Zimmer seiner Schwestern zu tragen. Er war der einzige Mann im Haus, also neben dem kleinen Ernest, der aber viel zu klein war, um schwere Kisten zu schleppen, also musste er mit anpacken.
Gegen Abend waren sie dann endlich fertig und hatten die letzten Kisten weitestgehend ausgepackt.
Louis wollte sich gerade in seinem Zimmer verkriechen, mit seinen Freunden schreiben, insofern diese denn noch wach waren und den neuen Job seiner Mum verfluchen.
Dazu kam es jedoch nicht. „Boo, warum gehst du denn nicht raus an den Strand? Vielleicht triffst du ja Leute in deinem Alter. Vielleicht kannst du ja schon Freunde machen, bevor die Schule im neuen Jahr wieder anfängt.", meinte sie und lächelte ihn an. Jay wusste natürlich auch, dass es für ihren Ältesten nicht leicht war, für keines ihrer Kinder, außer vielleicht Ernest und Doris, die man noch am ehesten umgewöhnen konnte, aber der Job war ein super Angebot gewesen.
Deshalb nahm Jay es Louis auch nicht übel, als er nur ein „Mum, aber ich habe doch Freunde. Zuhause. In Doncaster.", brummte, aber trotzdem in den Flur ging, in seine geliebten Vans schlüpfte und dann das Haus verließ.
Draußen atmete der Wuschelkopf erstmal die frische Luft ein, ehe er sich auf dem Weg zum Strand machte. Ihr Haus lag fast direkt am Strand und so erreichte er diesen auch nur fünf Minuten später. Die Sonne tauchte alles gerade in ein wunderschönes Gold und er würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er diesen Anblick nicht lieben würde. Trotzdem wäre er jetzt liebe im vom Schnee bedeckten England.
Das einzige was hier an Weihnachten erinnerte, war die Dekorationen an den Häusern und Läden, obwohl diese teilweise auch an das Strandthema angepasst waren. Beispielsweise war er an einem Haus vorbeigelaufen, die einen Weihnachtsmann in Hawaiihemd, mit Flipflops an den Füßen und einem Surfbrett in der Hand, in ihrem Garten stehen hatten, statt einen simplen in weiß und rot. Und dabei war es nur noch knapp eine Woche bis zum Heiligen Abend.
Es waren tatsächlich noch einige Leute am Strand, manche sogar noch im Wasser, immerhin war es auch nicht kalt hier. Er entdeckte eine Strandbar und machte sich sofort auf den Weg dorthin. Einen Drink konnte er jetzt wirklich gebrauchen und immerhin war er in einer Woche sowieso 18 und ganz ehrlich, wer hatte nicht vor seinem 18. schon mal Alkohol probiert.
An der kleinen Holzhütte angekommen, die mit Lichterketten und Tannenzweigen geschmückt war, aber durch die ganzen bunten Schilder dennoch sommerlich wirkte und super in die Atmosphäre des Strandes passte, ließ er sich auf einem der Barhocker nieder. Erstaunlicherweise war er der einzige, der dort saß, aber alle anderen waren wahrscheinlich auf den Liegen verteilt oder hatten sich einfach einen Platz im Sand gesucht, immerhin gab es hier auch nur vier Stühle.
Er dachte schon, dass der Barkeeper ihn nicht gehört hatte und öffnete seinen Mund, um auf sich aufmerksam zu machen, als sich der junge Mann hinter der Bar zu ihm umdrehte.
Dieser hatte braune Locken, die ihm geschmeidig über die Schulter fielen und strahlend grüne Augen, sowie ein bezauberndes Lächeln und wow, Louis war hin und weg und starrte den Lockenkopf einfach mit offenem Mund an.
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Hoffe es gefällt euch :)
All the love xx
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