Kapitel 8

Als sie sich nach einer Ewigkeit aus dem Kuss lösten, lächelten sie sich sanft und überglücklich an. Bakugo platzierte einen Kuss auf Kirishimas Nasenspitze. ,,Ich hoffe, du hast Hunger.", meinte er dann. ,,Und wie.", Kirishima lächelte ihn noch einmal an, dann setzte er sich zu Hayato, der schon in seinem Stuhl saß. Kirishima hatte ihn dort hineingesetzt, als er die Küche betreten hatte. ,,Eijiro?!", der Rothaarige sah seinen Mann an, der plötzlich völlig panisch klang. ,,Baku, was ist los?", er stand sofort wieder auf und ging zu Bakugo hinüber. Dieser hielt ihm seine Hände hin, von denen sanfter Dampf aufstieg. Seine Finger schienen sich aufzulösen. ,,Bin ich verrückt? Bitte sag mir, dass du das auch siehst.", flehte der Blonde. Der Kleinere nickte. ,,Ja, ich sehe es.", er sah Bakugo besorgt an, ,,Hast du Schmerzen?"

,,Nein. Es kribbelt etwas, aber es tut nicht weh.", zusammen schafften sie es, Bakugos Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sie beobachtete weiterhin den Rauch, der nun auch von den Füßen des Blonden aufstieg. ,,Was passiert hier? Wieso passiert das?", Kirishimas Stimme war zittrig. ,,Ist es eine Nebenwirkung des Quirks, der mich getroffen hat?", Bakugo sah ihn fragend an. ,,Dann müssen wir ins Krankenhaus.", Kirishima wollte nach der Hand seines Mannes greifen, aber er glitt durch die Finger hindurch, die nun fast transparent waren. ,,Baku.", nun wurde auch Kirishima wieder panisch. ,,Ich löse mich auf.", stellte Bakugo leise fest. ,,Nein. Das kann nicht... . Das schaffen wir nicht mehr zum Krankenhaus.", Kirishima fuhr sich verzweifelt mit der Hand durch die Haare. In seine Augen stiegen die Tränen. Würde jetzt etwa alles bergab gehen, jetzt, wo doch grade alles wieder gut war. Er konnte Bakugo nicht verlieren. ,,Ich kann dich nicht verlieren. Ich kann einfach nicht.", er schluchzte auf und versuchte gar nicht erst, seine Tränen zu verstecken. ,,Komm her. Ich will dich im Arm halten.", bat Bakugo. Er selbst spürte, dass sein Körper sich langsam auflöste, es fühlte sich an, als würde er an einen anderen Ort gezogen werden. Aber komischerweise verspürte er keine Angst. Im Gegenteil. Es kam ihm so vor, als ob das hier das einzig richtige war. Und doch stiegen auch ihm die Tränen in die Augen. Er konnte es nicht ertragen, Kirishima so traurig zu sehen. Also drückte er den Rothaarigen fest an sich und ließ ihn weinen. Er hatte sich zu Hayato hinüberbewegt, er wollte bei seinem Sohn sein, wenn es passierte. ,,Können wir das mit dem Krankenhaus nicht versuchen?", hörte er Kirishima überlegen. ,,Eijiro, das bringt nichts. Siehst du, wie weit ich schon verschwunden bin? Bis zum Krankenhaus schaffen wir es so nie.", flüsterte er. ,,Nein. Du kannst jetzt nicht einfach aufgeben, das geht nicht.", der Rothaarige zog scharf die Luft ein, nur um sie kurz drauf nach und nach wieder auszustoßen. ,,Es ist in Ordnung Kiri."

,,Nein, ist es nicht!", plötzlich schrie Kirishima. Wie konnte Bakugo nur behaupten, es wäre in Ordnung? Er löste sich auf, er starb. Vor den Augen seines Mannes. Kirishimas Körper spannte sich unter einem heftigen Schluchzer an, er zitterte am ganzen Körper, Tränen rannen in Bächen seine Wangen hinab und seine Brust hob und senkte sich viel zu schnell. Er war völlig unruhig. ,,Eijiro, komm wieder her. Es ist alles gut. Ich habe keine Angst, es ist kein schlimmes Gefühl. Es ist befreiend, als ob es das einzig Richtige wäre.", versuchte Bakugo den anderen zu beruhigen, aber das schien die ganze Situation nur zu verschlimmern. ,,Hör auf! Hör auf! Merkst du nicht, dass du grade stirbst!", brüllte Kirishima ihn an. Hayato begann zu weinen. Er schien zu spüren, das etwas mit seinen Eltern nicht in Ordnung war. Ganz und gar nicht in Ordnung. ,,Das weiß ich Eijiro. Das weiß ich und es ist okay."

,,Es ist nicht okay. Das ist so unfair.", auch wenn Kirishima sich etwas gegen seinen Mann wehrte, schaffte es dieser trotzdem den Rothaarigen in seine Arme zu ziehen und ihn sanft an sich zu drücken. ,,Deine Beine..", Kirishima starrte an die Stelle, wo sich die Beine des anderen Mannes befinden sollten, sah aber direkt auf den Küchenboden. Von der Hüfte abwärts war Bakugo nun schon verschwunden. ,,Versuch es aufzuhalten. Bitte.", flehte Kirishima. ,,Ich kann nicht.", Bakugos Stimme war sanft, dann sah er kurz zu Hayato hinüber. Kirishima hob den Jungen auf seinen Arm. ,,Ich habe dich lieb Kleiner. Vergiss das nie.", Bakugo beugte sich etwas vor, dann küsste er Hayato auf die schwarzen Haare, ,,Shh. Nicht weinen. Es ist alles gut."

Kirishima schluchzte erneut heftig auf, wobei sein ganzer Körper bebte und zusammenzuckte. Er drückte sich so nahe an Bakugo wie es ging, ließ sich von ihm so viel küssen, wie es nur möglich war. ,,Ich bin bereit dazu.", flüsterte Bakugo in sein Ohr. ,,Ich aber nicht. Ich bin dazu nicht bereit. Ich kann nicht ohne dich leben. Ich will nicht ohne dich leben.", keuchte Kirishima verzweifelt. Ein weiterer Kuss fand seinen Weg auf seine Wange, ein anderer traf seine Nase, wieder ein anderer berührte nur federleicht seine Lippen. ,,Du schaffst das. Ihr schafft das. Ich bin nie weit weg, das verspreche ich. Ich bin immer bei euch.", versprach Bakugo. Er hoffte seinen Mann so etwas zu beruhigen, auch wenn er wusste, dass er vermutlich nicht klappen würde, schließlich ging es in diesem Moment  mit ihm zu Ende. ,,Ich liebe dich Katsuki.", Kirishima drückte seine Lippen noch einmal auf die von Bakugo. ,,Ich liebe dich auch Kirishima. Ich liebe dich.", mit seinem letzten Atemzug küsste der Blonde seinen Mann noch einmal, bevor sein Körper von seinen Geliebten fortgerissen wurde und hart an einem anderen Ort aufschlug.





Mit einem lauten Brummen öffnete Bakugo die Augen und starrte an eine weiße Decke. Wo zur Hölle war er hier. Er wurde von etwas geblendet, das er nicht einordnen konnte. Er schaffte es, seine Hände zu haben. Kein Ehering. Er ließ die Hände wieder sinken. ,,Er ist wieder wach!", hörte er leise Stimmen rufen und im nächsten Moment tauchte Kirshimas Gesicht über ihm auf. Er sah aus, als hätte er kaum geschlafen, die Augen waren blutunterlaufen. ,,Du siehts scheiße aus.", teilte er ihm deshalb mit. ,,Hah.", Kirishima schlang die Arme um ihn und begann schrecklich zu weinen. Bakugo schaffte es, sich mit dem Jungen in seinen Armen aufzusetzen. Erst jetzt realisierte er, dass er sich auf der Krankenstation der Schule befand. Um sein Bett herum saßen all seine Freunde, mit Tränen in den Augen und einem breiten Lächeln auf den Lippen. ,,Was grinst ihr Idioten so?", wollte er müde wissen. ,,Schön dass du wieder da bist du Arsch.", Mina boxte ihm sanft in den Oberarm. ,,Wir haben uns echt ganz schöne Sorgen um dich gemacht Alter.", stellte Denki klar. Bakugo konnte ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Sein Blick wanderte zu Kirishima, der sich immer noch zitternd an ihn klammerte und sein Shirt nässte. ,,Hey, Shitty Hair.", meinte er deswegen. Kirishima hob den Kopf und wischte sich mit dem Handrücken über die roten Augen. ,,Hmm?", fragte er dann leise. Bakugo lächelte breit, dann legte er seine Hand an Kirishimas Kinn, zog den rothaarigen Jungen zu sich und küsste ihn. Der Kuss wurde genauso innig erwidert.  

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top