Kapitel 2

Sophie

Ich verfalle wieder in Panik, aber ich beruhige mich wieder.

Ein und aus atmen. Überlegen wie ich mit der Situation am Besten umgehen kann und los geht's!

"Herr Mehler, seien Sie doch vernünftig. Ich weiß, dass Sie ein lieber und netter Mensch sind! Also, was soll das Ganze?"

Das mein Nachbar ganz sicher kein lieber und netter Mensch ist, ist mir klar! Aber ich muss Ihn irgendwie davon überzeugen, dass er verschwindet. Sonst bedrängt er mich und ich muss mich wehren. Dies würde dann auf einen Kampf hinauslaufen und darauf habe ich nun wirklich keine Lust!

Dazu gibt es noch Gesetze. Die besagen, dass man das Zusammenleben zwischen Menschen und Gestaltwandlern für alle nur sicher gewährleisten kann, wenn keiner sich unnötig provozieren lässt und man nicht kämpft, solange man nicht selber angegriffen wird. Ansonsten droht den Menschen, Gefängnis und den Gestaltwandlern Verbannung aus der Stadt und ab in den Dschungel.

Yeah! Das liebt doch jeder Gestaltwandler! Klar, es gibt auch Einzelgänger, aber die sind eher selten. Die meisten von uns leben eher im Rudel.

"Miss Préntas! Ich bin ein lieber und netter Mensch, aber nur wenn man das macht, was ich will. Also, mein Angebot steht noch. Was sagen Sie jetzt? Kleiner Fick auf dem Rücksitz ihres Autos?", holt mich mein Nachbarn aus meinen Gedanken.

Während er das spricht, nehme ich im Augenwinkel wahr, dass sein Schritt schon relativ dick geworden ist und ich hoffe nur das es nicht das ist, was ich denke. Denn wenn es das ist, dann gehört mein Nachbarn definitiv weggesperrt.

"Mister Mehler, wie oft noch ich habe keine Lust auf einen Fick! Herrgott nochmal! Wann kapieren Sie es endlich!!!", knurre ich wütend.

Langsam platzt mir der Kragen! Warum gibt es immer wieder Menschen, die es nicht schon beim ersten Mal kapieren.

Manche Leute sind echt stur! Ok, gut! Ich bin auch stur, aber nicht bösartig stur, eher fröhlich stur!

"Was ist denn mit Ihnen los, Miss Préntas?", dabei lächelt er mir sehr anzüglich zu.

Mein Nachbar kommt näher und fasst mich am Handgelenk an, um mich komplett an Ihn zuziehen. Dazu grapscht er mir am Hintern und sein Blick ist auf meinem Busen gerichtet.

So ein ARSCH! Jetzt reicht's!

Ich versuche mich von Ihm loszureißen, aber ich habe keine Chance. So sehr ich es auch versuche, und ich wehre mich wirklich mit Händen und Füßen, ich schaffe es einfach nicht.

*Natürlich kommst du nicht gegen Ihn an, weil dein "lieber" und "netter" Nachbar ein Bär ist und dazu noch ein Alpha. Hast du das etwa vergessen?*, zischte mich Mia echt aufgebracht an.

*Ehm.... Könnte sein, dass ich dieses "winzige" Detail vergessen habe!*, gebe ich ebenfalls aufgebracht zurück.

*Oh mein Gott! Wie kann man sowas vergessen. Das ist doch Regel Nr.1 im "White-Haus!*

Ups! Neija, es ist jetzt schon 7 Jahre her, seit ich im "White-Haus" war.

Vielleicht sollte ich mal erklären, was das "White-Haus" für ein Haus ist, denn ich glaube viele von euch fragen sich genau das.

Das "White-Haus" ist sozusagen ein Haus in dem junge Gestaltwandler/-innen im Alter von 14-18 Jahren, jeden Nachmittag nach der Schule, lernen, sich in verschiedenen Kampfsportarten zu verteidigen, Schießen mit Waffen sowie Pfeil und Bogen, aber auch Spuren-/Fährtensuche, Bombenbauung/-entschärfung und viele weitere, wichtige Lektionen, die man braucht, um einen Angriff von anderen Rudeln, gar Menschen oder sonst was, zu überleben und die zu verteidigen, die man liebt.

Ich fand es eher grauenvoll dort, denn ich bin eigentlich absolut gegen Gewalt, genauso wie meine Freundinnen Elena, Isabell und Beth.

Natürlich würden wir vier auch Gewalt anwenden, wenn unser Rudel bedroht wird oder gar einer aus unserem Rudel selbst.

Wir sind eher ein kleines Rudel, weshalb wir versuchen so wenig wie möglich aufzufallen. Stress können ich und mein Rudel, das Love-Rudel, nicht gebrauchen.

Ich weiß komischer Name, aber er steht für uns. Wir alle haben schwere Schicksalsschläge hinter uns. Deshalb herrscht bei uns Frieden. Zwar gibt es auch dominatere Gestaltwandlerinnen unter uns, aber es herrscht eigentlich immer eine liebevolle und vertrauenswürdige Atmosphäre.

Ach ja, ein weiterer Grund ist, was mein Rudel nicht nur für mich, sondern auch für andere Gruppierungen interessant macht, dass wir das einzige Rudel in Spanien sind, welches nur aus weiblichen Rudelmitglieder besteht.

Mein Rudel besteht aus meinen 3 Freundinnen und ich, dann Tina, die für uns alle, wie eine Art Ersatz-Mama ist, wir lieben sie sehr, Elena's Schwester Aurora, Isabell's Schwestern Isa und Ilma und Beth mit ihrer 2 Monate alten Tochter Bella.

Wegen Bella können wir auch keinen Stress gebrauchen. Für Beth und Bella war die Zeit rund um die Geburt sehr anstrengend, da Beth's Mann und Bella's Vater Igor von dem gefährlichsten Rudel, den "Readers", gefoltert und getötet wurde. Das war und ist immer noch schlimm für die Beiden. Aber wir Anderen aus dem Rudel unterstützen sie, wo wir nur können. Das macht ein Rudel aus!

Wenn ich ehrlich bin, sind wir alle total in die kleine Bella vernarrt. Sie ist so süß und knuddelig mit ihren Babybacken! Und ein Sturkopf, wie wir alle.

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie plötzlich Männer aus allen Richtungen kamen.

Leider merke ich, dass mein perverser Nachbar sich auch aus dem Staub gemacht hatte und ich nun umringt von 10 Männern war.
Jetzt ratet mal, welche Männer das waren, die "Readers"!

Wau! Der Tag wird ja immer besser! *Sarkasmus lässt grüßen!!!*

Sie schauten mich mit lüsternen Blicken an und wir wurde gleich wieder unwohl!

Klar, ich war eine Alpha, sowie Elena, Isabell und Beth, ok Beth zur Zeit nur sehr gering, da sie sich um ihre Tochter kümmerte, aber das hieß noch lange nicht, dass wir nicht auch Angst hatten.

"Guten Tag! Miss Préntas schön Sie zu treffen!", sprach mich der größte von allen an.

Nach seinem Geruch zu urteilen war er der Beta des Reader-Rudels.

*Mhm....komisch! Warum sind 10 Männer und dazu noch der Beta des Reader-Rudels in der Gegend von unserer Wohnung! Es sei den ..... Oh mein Gott! Das darf doch nicht wahr sein!!!*, sprach plötzlich Mia sehr verwundert.

*Es sei den Sie wollen eine Alpha um Sie mit einem von sich zu paaren.*, vollendete ich Mia's Satz.

Allein schon von dem Gedanken, dass ich mich mit einen von denen paaren müsste, war ich dermaßen angewidert, dass mir wortwörtlich schlecht wurde.

Denn würde ich mich mit einem Mitglied des Reader-Rudels paaren, so müsste mein Rudel sich mit dem Reader-Rudel verbünden. Das wäre eine schreckliche Katastrophe, da die Readers grausam und brutal sind, selbst zu ihren Frauen und Kindern waren sie so. Für sie zählt nur unerbittlicher Gehorsam und das Recht des stärkeren. Ich gehe sogar soweit, dass ich behaupte, dass sie Frauen nur als Sex-Objekt betrachteten und das der Mann in einer Beziehung das Sagen hat.

Somit nicht das beste Rudel zum Paaren und es ist definitiv kein Vorzeige-Rudel, aber das ....

Bevor ich meine Gedanken zu Ende denken konnte, wurde ich geschuppst und fiel volles Rohr auf den Steinboden.

Ich spürte einen stechenden Schmerz im Knöchel und am Kopf.

Alles was ich mitbekam war, dass um mich herum lautes Gemurmel entstand und das ich nur ein einzelner Wortfetzen von Mia's Worten wahrnahm.

*............heiß...........!!!*

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