zwei

zeitsprung, valentinstag jahre später

jan
"Jan?" Mein Traum löste sich langsam auf. "Dsche?" Stück für Stück nahm ich meine Umwelt wahr. "Liebe meines Lebens?" Zögerlich öffnete ich meine Augen. Andre lächelte. "Guten Morgen." Ich richtete mich mit einem "Morgen" auf. Was ich sah, nahm mir den Atem. Mein Zimmerboden war über und über mit gelben Rosenblättern bedeckt und auf meinem Schreibtisch, an dem zwei Küchenstühle standen, war ein kleines Frühstück angerichtet. "Oh mein Gott!", quietschte ich..wie ein Mann..und sprang aus meinem Bett, um ihm um den Hals zu fallen. "Dankeschön!", murmelte ich in seine Schulter. "Aber wofür denn?", fragte ich. Er drückte mich an seine Brust und erwiderte:"Erinnerst du dich noch daran, als ich dir gesagt habe, was ich für dich fühle?" Ich nickte und inhalierte den Geruch seines T-Shirts.

"Ich freu mich schon auf irgendwann", grinste Jan und verließ glücklich die Küche. Strahlend begab er sich in sein Zimmer und ließ sich auf sein Bett sinken. Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche, machte ein Selfie, legte einen Filter darüber, der seine rötlichen Wangen leicht kaschierte, stellte es auf Instagram, schrieb darunter 'Glücklich verliebt♥Und ihr liebe friendz?✌' und legte sein gesperrtes Handy neben sein Bett. Er schloss seine Augen und fiel mit den Gedanken bei Andre in einen ruhigen Schlaf. Zeitgleich setzte sich dieser auf die Couch und beschäftigte sich ein wenig mit seinem Handy. Als er das neue Bild seines Mitbewohners auf Instagram sah, huschte ihm ein Grinsen übers Gesicht. Stumm lächelnd fragte er sich, ob 'irgendwann'  wohl noch lange dauern würde..

"Naja, ich dachte mir, vielleicht ist 'irgendwann'..vielleicht heute?" Ich löste mich von seiner wundervoll duftenden Schulter und sah in seine strahlenden Augen. "Zu viele 'vielleicht's", lächelte ich und kuschelte mich wieder an ihn. "Na dann..." Er löste sich von mir und ich ließ enttäuscht meine Arme sinken. Plötzlich kniete er sich vor mich. "Jan Christo-" "Alter?! Machst du Jan gerade 'nen Antrag?!", rief auf einmal Cengiz von der Tür aus. Erschrocken fuhren unsere Köpfe zu ihm. "N-Nein! I-ich ääähm..", stammelte Andre. Cengiz unterbrach ihn: "Was auch immer das hier ist, kommt einfach in die Küche, wenn ihr...fertig seid." Mit diesen Worten und einem mehr als verstörten Gesichtsausdruck schloss er meine Zimmertür hinter sich. Warum auch immer musste ich auf einmal herzhaft lachen. Verwirrt zog Andre eine Augenbraue hoch. Das sah einfach nur übertrieben süß aus, wie er da so kniete, mit leicht verwuschelten Haaren und diesem unsicheren Funkeln in den Augen. Ich streckte ihm meine Hände hin, damit er aufstehen konnte. Enttäuscht ließ er sich von mir hochziehen. "Cengiz hat alles zerstört..",murmelte er. Ich lächelte ihn aufmunternd an. "Hey, ich denke mal, dass das kein Antrag werden sollte. Was wolltest du mir sagen?" Andre blickte auf den Boden. "N-nein, schon egal.." Beruhigend nahm ich seine Hände in meine. "Sag's ruhig. Ich werde dich immer..." Hoffnungsvoll sah er auf. Sollte ich es aussprechen? War es noch zu früh? Andre und ich begannen zeitgleich zu sprechen, was uns kurz schmunzeln ließ. Ich nickte ihm zu, um ihm zu zeigen, dass er als Erster reden sollte. "A-also ich wollte fr-fragen, ob duuu..mit mir...ob du mein Freund...also mein fester Freund sein willst...aber, das ist jetzt..du musst nicht...Cengiz hat ja..also..was wolltest du denn sagen?" Er wollte mit mir zusammen sein? Er wollte, dass ich sein Freund wurde? Sein fester Freund? Aber das hieß ja...Ich legte meine Arme auf seine Schulter und verschränkte meine Hände in seinem Nacken. Mit einem verliebten Lächeln lehnte ich meine Stirn an seine und flüsterte: "Ich wollte dir sagen, dass ich dich immer lieben werde, egal, was passiert. Und ja, ich wäre wirklich sehr gerne dein fester Freund." Andre's Atem ging stoßend und er sah leicht hektisch zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin-und her. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn:"Und ja, das heißt, dass du mich küssen darfst wann, wo und so oft du willst." Unsicher bewegte er seinen Kopf ein Stück und sah mir tief in die Augen, bevor er zärtlich seine Hände in meinen Haaren vergrub und seine Lippen sanft auf meine legte. "Alter?!", hörte ich Cengiz aus weiter weiter ferne und drückte mein Herz an seines.

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