5. Das erste Training
P.o.V Jimin
"Gut Leute, dann lass uns mal anfangen.", klatscht Jin in die Hände und anscheinend wussten alle, was das bedeutet, denn jeder ging zu einer Person und stellte sich ihr gegenüber. Ein Junge mit braunen Haaren und einem kleinen Hasenlächeln auf den Lippen kam auf mich zu. "Ich würde sagen, wir starten mal zusammen, ja?" Ich nickte nur etwas verwirrt uns blickte fragend zu Yoongi. War er nicht mein Coach? "Mit Yoongi willst du nicht kämpfen, er ist einer der besten beim Judo. Außerdem tauschen wir eh später noch durch.", sagte Jungkook, der scheinbar meinen fragenden Blick bemerkt hatte. Ich nickte nur schüchtern. "Ähm, also ich kann wirklich garnichts.", sagte ich nervös und kratze mich verlegen am Nacken. Als Antwort erhielt ich ein leichtes Lachen von dem Hasen vor mir. Er war mir wirklich sympathisch.
"Kein Problem. Ich bin auch eher neu. Wir fangen langsam an."
Timeskip 5 Stunden
Erschöpft ließ ich mich auf den Mattenboden fallen, den ich in den letzten paar Stunden schon sehr oft gesehen hatte. Besonders oft bei Yoongi. Jungkook hatte recht gehabt, er war tatsächlich richtig gut und ich hatte garkeine Chance gegen ihn. Keiner schien eine zu haben.
Beim Kämpfen schien er so garnicht müde oder genervt mehr zu sein.
Jungkook ließ sich neben mich fallen. "Du warst gut. Dafür, dass das dein erstes Mal war.", atmete er schwer. "Danke", nuschelte ich nur, viel zu erschöpft für irgendwelche anderen Bewegungen oder Worte. "JIMIN,keine Müdikgeit vortäuschen.", sagte Yoongi und ich erschreckte mich fast zu Tode, weshalb von ihm ein rauses Lachen kam, welches mir einen angenehmem Schauer über den Rücken jagte. "Lass den Kleinen. Er hat sich doch gut geschlagen heute.", sagte Jin, wenn auch lachend. Daraufhin ließ Yoongi mich tatsächlich in Ruhe, sodass ich entspannen konnte. "Lasst uns Schluss machen für heute.", hörte ich wenig später die Stimme von Taehyung. Danke Gott. Ich dachte schon Yoongi würde mich gleich nochmal dazu zwingen, mit ihm zu kämpfen.
Langsam beruhigte sich mein angestrengter Atem und ich driftete mit meinen Gedanken ab in die Traumwelt ab. Ich wäre vermutlich auch tatsächlich eingeschlafen, wenn der Minthaarige mich nicht kurz vorher noch wachgerüttelt hätte.
"Komm Jimin. Ich bring dich nach Hause."
Langsam richtete ich mich also auf und rieb mir die Augen, ehe ich mich komplett erhob und wieder in der Umkleide verschwand.
Als ich umgezogen wieder raus kam, standen nurnoch Hoseok und Yoongi im Raum, die sich anscheinend unterhielten.
"Hab morgen nen Job bei Jax.", sagte Hoseok gerade, als ich den Raum betrat. "Das Übliche?", fragte Yoongi und der andere nickte "Na dann, viel Glück", sagte der Minthaarige mitleidig und klopfte seinem Gegenüber auf die Schulter. "Das wird schon."
Ich hatte keine Ahnung, worüber sie sprachen, doch wollte ihr Gespräch auch nicht unterbrechen, weswegen ich mich einfach, wenn auch etwas schüchtern, zu ihnen gesellte.
"Hey Jimin.", sagte Hoseok und begann zu strahlen, weswegen ich auch etwas lächeln musste. Sein Lächeln war einfach viel zu ansteckend.
"Du hast heute schon ne ganz schöne Leistung an den Tag gelegt. Scheinst ein Naturtalent zu sein." Ich kicherte einmal auf und bedankte mich.
"Und du musst bei uns echt nicht schüchtern sein, Bro.",sagte plötzlich Jin hinter mir und legte mir seinen Arm um die Schulter, weswegen ich mich zum zweiten Mal heute, fast zu Tode erschrak. Woher kam er denn jetzt?
"Yoongi ist manchmal etwas mürrisch, aber das ist halt seine Art. Kein Grund zur Schüchternheit. Sei einfach du selbst bei uns, dann wird das schon. Wir sind hier schließlich alle ein bisschen bekloppt."
"Also, morgen fangen wir dann mit den Grundprinzipien der Schauspielerei an.", klärte mich Yoongi gerade auf, als er das Auto vor meinem Elterhaus parkte. Nach dem Training hatte er mich wieder mitgenommen, scheinbar war das der Regelfall.
Als Antwort nickte ich nur, doch eine Frage beschäftigte mich immernoch. Auch wenn Yoongi zu mir heute nicht der netteste Mensch war und immernoch dauergenervt von mir wirkte, so war er doch wesentlich netter als gestern. Da hätte ich ihm zugetraut, dass er mich jeden Moment erdrosselt.
"Ähm, ich hab noch ne Frage.", murmelte ich und erhielt nur einen auffordernden Blick seinerseits.
"Warum bist du heute so viel netter zu mir?"
Er lachte einmal kurz auf, doch erklärte mir dann :" Wie schon gesagt. Ich hab deine Akte gelesen. Braver Junge, gut in der Schule, keine kriminelle Vergangenheit. Weißt du, in diesem Job ist es halt gut Menschen von Anfang an erstmal zu misstrauen, bis man sie einmal durchgeleuchtet hat und sich sicher ist, dass sie nicht zu den Feinden gehören."
"Aber dein Chef hatte mich doch schon kontrolliert?"
"Ja klar, aber ich überzeuge mich lieber immer nochmal selbst. Zwei wachsame Personen sind schließlich immer zuverlässiger."
Das klang schlüssig, weshalb ich einmal nickte, mich noch bedankte für das Bringen und dann auch schon aus dem Auto ausstieg. Das Auto meiner Eltern stand noch nicht in der Einfahrt, weswegen ich wusste, dass sie so wie fast immer, jetzt noch arbeiteten. Auch wenn es schon knapp 12 Uhr abends war, was heute definitiv ein Vorteil für mich war. Hätten sie mitbekomme, dass ich erst so spät nach Hause gekommen war, hätten sie mich sicherlich umgebracht.
Naja, es war aber eh schon normal für mich, dass meine Eltern kaum zu Hause waren und ich alleine war. Bis ich 14 war hat mich eine Kinderfrau erzogen, doch die war wahrscheinlich in Echt auch eher eine Hexe als ein Mensch. An eine Kindheit mit meinen Eltern konnte ich mich garnicht erinnern.
Im Haus angekommen rannte ich sofort in mein Zimmer und war mich aufs Bett. Ich war unglaublich müde und erschöpft, doch trotzdem erleichtert. Ich hatte heute echt nette Leute kennengelernt und herausgefunden, dass Yoongi eigentlich auch sympathisch sein konnte, er war halt eher der mürrische Typ.
Ich freute mich unglaublich auf morgen, denn Yoongi würde mich wieder von der Schule abholen und danach würde ich wieder Neues lernen. Lügen wollte ich definitiv schon immer mal können, ich war grauenhaft darin. Ich wurde einfach immer rot und unsicher, wenn ich nicht die Wahrheit sagte, vermutlich lag das an meiner strengen Erziehung, die sowas schon im jungen Alter aus mir rausgetrieben hatte.
Mit der Zeit begann ich mit meinen Geanken abzuschweifen und in das Land der Träume zu sinken.
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