ich hab dich nie gekannt

Meine Beine schmerzen, nachdem ich so schnell gerannt bin.
Doch nun spielt das keine Rolle - denn es endet sowieso alles bald.

Es sieht alles so unreal aus - und doch ist es das erste Mal, dass sich etwas wirklich real anfühlt.
Schaue die hinabfallenden Sterne an, welche kommen, um alles zu zerstören.

Wenn ich mich von aussen betrachten könnte, würde ich wissen, dass sich die Sterne in meinen braunen Augen wiederspiegeln.

Habe ich gelebt? Voller Verzweiflung gebe ich zu, dass ich dies nicht getan habe.

Ich trete mit der Taschenlampe in der Hand den Hügel hoch. Tränen in den Augen.
Es geht alles so schnell. Viel zu schnell.

Die Stadt dröhnt. Autos, Feuer, Sirenen, Schreie. Tod. Der Tod kommt. Das Ende naht.
Jeder weiss es.

Wie ein Donner ertönen die Sterne im Himmel - erhellen alles bis zum Horizont hinaus.
Ich habe Angst vor dem Feuer. Vor dem Schmerz.

Ich habe nicht gelebt. Oder etwa doch?
Nie habe ich aus vollstem Herzen geliebt. Wollte es nie zulassen - war stets zu ängstlich.

Und nun stehe ich alleine hier - schmeisse die Taschenlampe auf den Boden und trete ganz nach vorne an die Hügelklippe.

Würde ich vielleicht sonst nicht alleine hier stehen?
Würde Jemand neben mir stehen - sogar meine Hand halten?

Ich weiss es nicht.
Alles wird noch viel heller - muss die Augen zukneifen. Alles wird lauter.
Wie ganz kurz vor dem Höhepunkt - diese kurze, intensive Phase. Man nimmt nichts anderes mehr wahr.
Kein Geräusch. Kein Atem.

Nur noch das.
Ich hab dich nie gekannt.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top