9.
Hey ihr Süßen,
Ich freu mich ja total, dass einige von euch meine Geschichte entdeckt haben und mögen❤❤❤
Da ich selbst in nem ziemlichen Chaos stecke, gibts erst heute ein neues Kapitel.
Hoffe, es gefällt euch!❤
--------
# Audrey #
Ich bin viel zu müde um betrunken, um noch lange über diesen 'Korb' nachzudenken. Irgendwie bin ich fassungslos, und dann wieder gar nicht überrascht. Es passt zu seinem unberechenbaren Verhalten.
Abschminken, Zähne putzen, das Kleid gegen Jogginghose und Shirt tauschen - Bett.
Ich schließe die Augen und denke dann doch an den Moment. Als wir uns fast geküsst hätten. Mann Zlatan! Du bist so fies! Jetzt bin ich froh, dass ich ihn morgen nicht massieren muss - ich hab ja frei. Da fällt mir ein, er weiß gar nichts davon. Grinsend drehe ich mich auf die Seite und murmle: "Der wird saublöd gucken!" Danach schlafe ich ein, trotz meines sich drehenden Bettes. Ist ein bisschen wie auf einem Schiff.
Das Klingeln meines Handys weckt mich unsanft. Es ist doch erst 9.25 Uhr! Oh Gott, wer stört? Blind drücke ich auf dem Display dahin, wo ich vermutlich den Anruf annehme und halte mir das Handy ans Ohr.
"Ja?", brumme ich verschlafen.
"Audrey? Hast du noch geschlafen?" Zlatan. Wieso?
"Ja. Hab ich."
"Du hättest mir wenigstens sagen können, dass du dich heute vertreten lässt!", mault er mich an.
"Hä?"
"Na was sollte das denn? Die Trulla hat mich angepackt wie sonst was! Mir tut alles weh! Wieso hast du nichts gesagt?" Langsam macht es Klick. Und ich fange an zu lachen. Blöde Idee, mein Kopf schmerzt so heftig, dass ich sofort verstumme und mir die Hand auf die Stirn lege.
"Sorry. Habe ich vergessen.", kichere ich, jetzt wohl darauf bedacht meinen Kopf dabei nicht zu bewegen.
"Wie kannst du das vergessen?", schnauzt Ibra ins Telefon.
"Boah Zlatan! Zick mich nicht so an! Es ist voll früh, ich hab übelste Kopfschmerzen und so schlimm wirds schon nicht gewesen sein!", zicke ich zurück. Jetzt lacht er. Aua. Laut.
"Hast du etwa einen Kater, Kleines?" Schon wieder dieser Kosename. Argh.
"Vielleicht.", murre ich und rolle mich auf den Rücken.
"Und es war schlimm! Sehr sogar! Meine Schulter tut echt weh! Mein Trainer hat mich sogar aus dem Training genommen! Audrey, das geht so nicht!"
"Schrei doch nicht so! Was soll ich denn jetzt bitte machen? Ich hab frei!", jammere ich und öffne langsam die Augen. Hell. Och nee. Tut auch weh, genauso wie laut.
"Kannst du das heute Nachmittag wieder richten?"
"Zlatan! Ich habe frei!"
"Bitte."
"Neeeeiiiiin!!!"
"Audrey, ich hab Schmerzen!"
"Aaahhh!" Genervt packe ich das Kissen auf mein Gesicht. Jetzt ist es wenigstens wieder dunkel.
"Audrey?"
"Was?"
"Ich bin zur Zwangspause verdonnert worden. Bitte."
"Morgen. Heute nicht!"
"Ich hab Zeit."
"Schön für dich. Ich würde jetzt gern weiterschlafen."
"Wie wäre es mit einem Mittagessen? Danach erlöst du mich von meinem Leid."
"Ich schläfere dich nicht ein, ich bin kein Tierarzt!" Ich unterdrücke ein Lachen. Das war gemein.
"Uuuhhh, schlechte Laune? Komm schon. Und ich vergesse den blöden Spruch auch wieder."
"Mannooo! Lass mich schlafen!"
"Mittagessen und dann Massage?"
"Du Nervensäge! Du lässt ja doch nicht locker. Okay. Aber ich betrete die Klinik heute nicht. Und hier geht das nicht. Du passt niemals auf meine Couch." Ich habe mich breitschlagen lassen. Super.
"Ich lass mir was einfallen."
"Darf ich jetzt bitte weiterschlafen?"
"Ja. Darfst du. Passt dir 13 Uhr? Ich hol dich ab."
"Passt schon. Bis dann.", gähne ich und lege auf. Sorry Zlatan , aber ich bin müde und du hast mich an meinem freien Tag aus den Federn geklingelt - ich hoffe, er erwartete keinen Freudenschrei.
------
# Zlatan #
Halleluja, hab ich Schmerzen. Hoffentlich kriegt Audrey das wieder hin. Gelangweilt sitze ich vorm Fernseher und zappe durch die Programme. Meine Ex fragt mich per Whatsapp, ob sie meine beiden Jungs heute Abend für ein paar Stunden bei mir abgeben könnte. Klar, jede Minute mit den beiden ist kostbar. Ich sage also zu. Mir geht es, abgesehen von meinen Schmerzen, super, ich weiß gar nicht, weshalb Audrey so einen Kater hat. Sie hat einiges getrunken, aber jetzt auch nicht soo viel.
Ich erinnere mich mit einem Lächeln auf den Lippen an dem Moment vor ihrer Tür. Sie wollte, dass ich sie küsse. Sie wollte es!
Ich habe so sehr mit mir gerungen. So sehr. Aber ich hab es nicht fertig gebracht, ihr so nah zu sein. Es war zu viel und zu früh. Audreys Nähe macht mich noch immer nervös und auch diese Unsicherheit ist noch da. Nicht mehr so schlimm wie zu Beginn, denn es mischt sich etwas anderes mit hinein.
Ich mag sie. Sie ist wirklich bildhübsch. In meine Unsicherheit und Nervosität hat sich Zuneigung geschlichen. Es ist nun nicht mehr nur die extreme, unvorstellbare Spannung zwischen uns, die mich durchaus reizt. Nein, es ist auch das Bedürfnis, sie zu beschützen, sie in den Arm zu nehmen, sie zu küssen. Aber ich konnte es nicht. Ich wollte es, ja. Ihre perfekten Lippen waren nur noch Millimeter von meinen, Audreys lieblicher Duft ließ mich vergessen, dass ich das nicht tun sollte - aber ich konnte es nicht.
Denn in dem Moment, als ich meine Unsicherheit überwand - tauchten Bilder vor mir auf. Bilder, in denen meine Ex mir die Kinder wegnahm, weil ich eine Affäre hatte. Weil die Presse mir einen Strick draus drehte und der Richter zu ihren Gunsten entschied.
Ich küsste diese wunderschöne Frau nicht, weil ich Panik bekam, es könnte ein folgenschwerer Fehler sein. Dabei hatte es sich nicht so angefühlt. Wie ein Fehler. Eher wie ein sehnlicher Wunsch, der endlich in Erfüllung geht.
Ich presse die Lippen aufeinander und starre auf den Bildschirm des Fernsehers. Ich war noch nie so unentschlossen. Ich will ihr nah sein, habe aber Angst vor meiner eigenen Unsicherheit, vor meinen eigenen Gefühlen.
Mein Körper entwickelt mehr und mehr das Verlangen nach ihr, doch eine Affäre könnte mich das Sorgerecht für meine Söhne kosten. Ich will die Spannung zwischen uns nutzen, die sexuelle Energie schreit fast danach, dass wir uns näher kommen sollen. Doch was ist die Konsequenz?
Sex mit ihr, vielleicht sogar mehr als das, ist eigentlich verboten. Sie ist meine Ärztin. Ich weiß, ich darf mir fast alles erlauben - doch diese Schlagzeilen könnten mir schaden. Meinem Ruf. Und damit auch meinen Chancen bei der vermutlich bald bevorstehenden Gerichtsverhandlung wegen des Sorgerechts.
Audrey geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Ihre Nähe ist eine Qual und gleichzeitig das ungeahnt Beste, was ich jemals gespürt habe. Ich verstehe mich selbst nicht und das macht mich fertig. Ich bin froh, als ich endlich aufhören kann zu grübeln und vor Audreys Haus parke. Ich freue mich auf die Kleine, auch wenn sie scheinbar nicht unbedingt zu den einfachen Frauen gehört. Es reizt mich an ihr.
Ihre Widerworte, dass sie mir Kontra gibt. Vermutlich hätte sie das noch viel mehr, wenn ich nicht ihr Patient wäre. Sonst traut sich das nie jemand. Audrey ist es scheinbar egal, dass sie mich zur Weißglut treibt. Sie lässt das nicht auf sich sitzen. Ich habe sie gestern Abend angelogen. Sie wollte wissen, warum ich so eklig zu ihr bin manchmal. Ich konnte ihr schlecht die Wahrheit sagen, also schwieg ich lieber.
Ein bisschen nervös sitze ich in meinem Wagen, den ich heute Morgen vor der Bar abholen musste. Audrey lässt auf sich warten.
------
# Audrey #
Gähnend ziehe ich mir meinen Mantel an. Ich bin so müde, als hätte ich die Nacht durchgemacht. Ich glaube, ich werde langsam alt.
Mein Outfit ist sehr leger. Schwarze enge Jeans, weißes Shirt, Cardigan, Stiefel. Ich hatte keine Lust viel Aufwand zu betreiben und er hat mich gestern Nacht abblitzen lassen - also was soll's. Das ist heute so was wie eine private Behandlung. Kein Date, keine Verabredung. Dieser Gedanke versetzt mir einen Stich.
Der Mann, der mich auf so einzigartige Weise ansieht, hat mir eine unausgesprochene Abfuhr erteilt. Das setzt meinem Ego zu. Ich bin zwar schon lange Single und habe mich auch nicht daran gestört - doch dass ausgerechnet dieser Mensch, der eine so extreme Wirkung auf mich hat, mich nicht will, tut mir weh. Er soll bloß nicht denken, dass ich ihm hinterherweine. Niemals.
Das heute ist zwar nur semiprofessionell, aber meine Gefühle müssen außen vor bleiben. Denn er wird sie nie erwidern. Er genießt es wahrscheinlich, dass ich gestern einen schwachen Moment hatte. Seien wir mal ehrlich, mehr war das doch nicht!? Nein! Mehr war das nicht! Alkohol plus Ur-instinkt gleich schwacher Moment von Audrey. Abhaken.
In Zlatans Wagen begrüße ich ihn ziemlich unterkühlt und zeige ihm die kalte Schulter. Ich bin wohl doch ein bisschen beleidigt, das merke ich jetzt auch. Er wirkt etwas irritiert, fragt aber nicht weiter. Er sagt natürlich auch nichts zu dem, was gestern passiert ist.
Mir wird klar, dass ich mich eigentlich schon wieder bei ihm bedanken muss. Weil er mich vor diesem ekligen nach Bier stinkenden Kerl beschützt hat. Nein, nicht schon wieder dankbar sein müssen. Das nervt! Ich rolle mit den Augen und sage dann so gleichgültig wie nur möglich: " Achja, danke wegen gestern. Dass du mir mit dem Typen da geholfen hast."
Wir sind ausgestiegen und gehen auf ein kleines Lokal zu. Zlatan lächelt mir zu und meint dann: "Kein Problem, Kleines."
Gänsehaut. Schon wieder. Kann er das bitte lassen und mich nicht so ansehen?! Er hat mich gestern stehen lassen, nicht andersherum. Und jetzt nennt er mich wieder 'Kleines' und lässt meinen Atem durch seinen Blick stocken. Das ist nicht fair. So überhaupt nicht.
Um nicht rot zu werden drehe ich mich ein wenig weg und schaue mich um. Es ist sehr schön hier. Das Lokal ist mitten in der Stadt, aber versteckt in einer kleinen Gasse und wirkt sehr einladend und gemütlich. "Kommst du öfter her?" Er schüttelt den Kopf. "Nein, aber ich wollte immer mal hierher. Ein Kollege von mir schwärmt immer so von dem Laden." Aha. Na wenigstens hat der Schuppen keine Vergangenheit für ihn. So von wegen Lieblingscafé von seiner Ex oder solchen Mist. Dann hätte ich mich jetzt noch beschissener gefühlt.
Wieso nimmt mich das denn so mit?! Ich benehme mich wie ein Teenie.
Es muss daran liegen, dass er der erste Mann ist seit einer gefühlten Ewigkeit, in dessen Gegenwart ich mich nicht sofort langweile. Zlatans Unberechenbarkeit wirkt zwar bedrohlich, ist aber gleichzeitig so aufregend, weil alles so unvorhersehbar ist. Dieses Hin und Her, dieser ständige Wechsel zwischen Freundlichkeit und Fürsorge zu Abweisung und Aggressivität. Das Ganze gepaart mit seinem Körper, seinen vor Kraft strotzenden Muskeln. Es klingt tatsächlich hirnverbrannt, aber deshalb fühle ich mich auf eine schräge Art und Weise zu ihm hingezogen.
Und es gefällt mir nicht.
Vor allem weil ich dieses Spiel nur verlieren kann. Wenn es denn überhaupt ein Spiel ist und vielleicht nicht doch nur Zlatan, wie er einfach ist.
Ich möchte laut seufzen und es einfach bleiben lassen, nicht mit ihm hier sitzen und auch nicht mehr seine Ärztin sein müssen. Es bekommt mir nicht gut. Ich denke zu viel nach, seitdem ich ihn kennengelernt habe.
Aber ich kneife. Ich sitze ihm gegenüber, stochere in meinem Essen herum und bemitleide mich selbst. Zusätzlich beginne ich zu zweifeln. An mir. Das ist das Schlimmste. Ich zweifle daran, ob ich für die Welt da draußen noch attraktiv genug bin, um nicht alleine alt und grau zu werden und lege Zlatans Reaktion von gestern Nacht so sehr auf die Goldwaage, dass ich zu dem Schluss komme - ich bin es nicht.
Ich werde als alte Jungfer sterben, verbittert, einsam und mit 100 Katzen.
Woher diese Selbstzweifel kommen, weiß ich nicht. Aber sie sind da und sie rauben mir fast den Verstand. Das ganze Essen über habe ich Zlatan angeschwiegen. Jetzt schnipst er vor meinem Gesicht umher und endlich nehme ich seine Stimme wahr.
"Audrey?! Hörst du mir zu?" Ich blinzle mehrmals und erwache aus meiner Trance. "Ja.", murmle ich. "Schmeckt es dir nicht? Soll ich dir etwas anderes bestellen?" Ich schaue auf meinen Teller. Ich habe nichts angerührt. "Nein, nein. Danke."
Sein fragender Blick quält mich und ich weiche ihm aus. "Willst du wirklich nichts essen?" Er klingt besorgt. "Nein. Schon gut."
Er sieht mich an, scheint versuchen zu wollen zu sehen, was mit mir los ist. Doch ich gewähre ihm keinen noch so kurzen Blick in meine Augen und damit auch nicht in meine Seele. Ich kann das jetzt nicht. Zu sehr lastet mein eigener Zweifel auf mir. Meine Angst vor dem Untergehen.
Zlatan bezahlt und wir gehen wieder. Wortlos steige ich in seinen Wagen.
Eine unbeschreibliche Taubheit hat sich dort ausgebreitet, wo mein Herz ist. Zlatans Zurückweisung erreicht erst jetzt mein Herz und es tut nicht weh, es vernichtet jedoch jegliches Gefühl. Die Wirkung dieses Mannes ist stärker auf mich, als ich es zugeben will.
Zlatan lotst mich in ein schickes Gebäude und in den Fahrstuhl. Alles wirkt protzig hier, ich scheine in der Bonzenecke gelandet zu sein. Na fantastisch.
Ich stelle fest, dass wir bis in den obersten Stock fahren und Zlatan dort eine Wohnungstür aufschließt.
In der Wohnung bin auch sprachlos. Riesengroß, genial eingerichtet und hell. Ich bin echt ein bisschen neidisch. Dass er sich das leisten kann, aber mir jubeln eben auch keine Millionen von Menschen zu, wenn ich irgendwo auftauche. Also okay. Unfair finde ich es dennoch ein bisschen. Ich habe jahrelang studiert und rette im Ernstfall Leben und Zlatan rennt über den Rasen uns schießt Tore.
Auch wenn ich gestehen muss, er ist wirklich gut. Ich habe mir vorhin dann doch noch ein paar Videos über seine fußballerischen Fähigkeiten angesehen. Aber trotzdem. Ich versauere in meiner winzigen Wohnung, in der der einzige Trost die Badewanne ist und er?!
Als ich vom Wohnzimmer aus die große Terrasse sehe, stelle ich mir automatisch vor wie genial diese Wohnung im Sommer sein muss. Oh Zlatan, ich will auch so leben.
Wir gehen in ein Nebenzimmer, auch hier ist es sehr hell und der Blick über die Stadt ist atemberaubend.
In der Mitte steht eine Massageliege. Ich habe keine Ahnung, was das hier ist, aber den Geräten, Handtüchern und so weiter, könnte das eine Art Physio-Raum sein. Zu Hause?! Ich werde nicht fragen, verdrehe aber die Augen.
Zlatan macht kurz das Fenster auf, verschwindet aus dem Zimmer und ich stehe am Fenster und verliere mich in dieser Aussicht. Es ist so unglaublich schön. Der kalte Wind weht mir durchs Gesicht und ich bin für einen winzigen Augenblick sorgenfrei.
Als Ibra zurückkehrt, hat er eine Jogginghose angezogen und das Shirt gleich weggelassen.
Meine Augen kleben an seinem Oberkörper, es ist fast peinlich. Ich schließe das Fenster wieder, um irgendetwas anderes zu tun als ihn anzustarren und ziehe dann meinen Mantel aus.
Während der Massage reiße ich mich zusammen und mache, was ich soll. Schweigend. Mir ist nicht nach Smalltalk zumute.
Zlatans Gänsehaut ignoriere ich heute gekonnt und hoffe einfach nur, dass es bald geschafft ist.
Er nimmt mein Schweigen hin und stellt einfach die Anlage an.
Als dann Reggae aus den Boxen schallt, kann ich ein Lachen nicht unterdrücken. "Was?", fragt er grinsend und dreht sich auf den Rücken. Eigentlich bin ich mit seinem Rücken noch nicht fertig und seine Brust habe ich heute als Erstes behandelt. Das schelmische Grinsen lässt mich vergessen, dass ich mies drauf bin. Er strahlt eine angenehme Ruhe und Gelassenheit in diesem Moment aus.
"Du hörst Reggae?", kichere ich. "Ja! Was gibts da zu lachen?", erwidert er amüsiert und setzt sich auf. Selbst im Sitzen ist er fast so groß wie ich und wie gesagt, ich bin kein Erdgnom.
Meine Hände liegen auf seinen Schultern und ich lasse es zu, dass er mir so tief in die Augen schaut, dass mir schwindelig davon wird. Ich werde es nicht schaffen, ihn abzuschreiben, ihn aus meinem Gedächtnis zu streichen, wenn er mich immer wieder so ansieht. Seine Fingerspitzen streicheln über meine rechte Wange. Im Hintergrund diese Musik, doch es scheint als würden wir beide davon nichts mehr hören. "Audrey, ich..."
Zlatans Worte werden von der Klingel unterbrochen. Er seufzt, steht auf und verlässt das Zimmer.
Was wollte er mir sagen? Mein Herz war fast stehengeblieben, als er mich berührte. Oh Gott, das muss aufhören!
Fremde Stimmen schwirren zu mir herüber. Das sind definitiv auch Kinderstimmen dabei. Stirnrunzelnd trete ich in den Flur.
Im Flur stehen jetzt drei weitere Personen. 2 kleine Jungs, geschätzt um die 8 Jahre alt und eine kleine, aufgedonnerte Blondine. Natürlich drehen sich alle zu mir um. Der abschätzige Blick, den mir Blondie zu wirft, lässt mich fast würgen.
Auch die beiden Jungs sehen mich mit großen Augen an und bestürmen ihren Vater (?) danach mit Fragen. Ich verstehe kein Wort. Vermutlich sprechen sie gerade Schwedisch. Die Blondine wird etwas lauter und deutet aufgebracht in meine Richtung und tippt Zlatan gegen die nackte Brust. Er diskutiert mit ihr und erklärt mir nichts. Danke.
Ich bin tiefrot angelaufen, schnappe meinen Mantel und quetsche mich ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei.
Ich flüchte. Diese Situation ist nicht auszuhalten gewesen. Alle glotzen einen an, reden über einen , aber man selbst versteht kein Wort. Nur an der Stimmlage konnte ich erahnen, dass die Blondine nicht unbedingt gut auf mich zu sprechen war.
Ich stürme die Treppen hinunter, um auf den Fahrstuhl zu warten, fehlt mir die Geduld.
Unten trete ich atemlos in den Pariser Winter.
War das seine Familie? Ich schaffe es wirklich immer, mich lächerlich zu machen. Und ihrem Blick nach zu urteilen, hatte seine Exfrau schon entschieden, dass ich es nicht Wert bin in der Nähe von Zlatan zu sein. Ich schlucke die Tränen herunter und laufe los. Egal wohin.
------
Argh... Bescheidene Situation, nicht wahr?
Was wollte Zlatan wohl sagen?! Vorschläge? Ideen?
Danke an alle, die Ibrakadabra ne Chance geben, macht mich sehr happy!❤
Knutscha,
Eure Floraly ❤
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top