Vier

TW: SEXUELLE BELÄSTIGUNG

Jeongins POV

In mein Zimmer und dann abschließen. Mehr wollte ich im Moment nichts. So leicht war es allerdings nicht. Nicht wenn man im selben Haus wie Chan und seine Freunde lebte. Dann war deine erste Priorität Überleben. Essen war unwichtig. Duschen war unwichtig. Überleben. Jeden Tag.

Nachdem ich mich von diesem Hyunjin verabschiedet hatte, schlich ich durch den Hauptflur. Es war bestimmt schon längst nach der Bettgehzeit. Noch eine dumme Seite hier. Man muss um 22:00 im Zimmer sein. Nur aufs Klo darf man oder wenn man sich was zu trinken holte, dann gilt die Regel nicht. Natürlich gilt die Regel für Chan nicht. Er suchte mich wahrscheinlich. Ich bekam Gänsehaut, als ich an sein Gesicht denken musste. Seine Hände an mir. Ich wollte schreien. Sobald ich hier bin, dann kommt alles zurück. Jede kleine Erinnerung an diesen Jungen und er wusste, dass ich daran denken muss. Meine Füße trafen auf den dunklen Linoleumboden auf. Leise. Bloß keine Geräusche verursachen. Nicht nur Chan sollte mich nicht hören, sondern auch die Leiterin. Wenn sie wusste, dass ich wieder vor Chan weggelaufen war, dann gab es wieder Klodienst und das sprach herum. Jinhong würde dann extra neben die Kloschüssel pissen und Minho die ganzen Spiegel mit Hundekacke verschmieren. Wo er die her hat, will ich nicht mal wissen. Also lieber niemanden aufwecken. Ich lief so leise, wie ich konnte, bis ich die rettende Tür sah. Die Tür zu meinem Zimmer.

 Ich wollte gerade die Klinke runter drücken, als ich eine Hand auf meiner Schulter wahr nehme. „Wo warst du denn, Jeonginnie?~"Von den ganzen Stimmen, die ich nie wieder hören wollte, war diese hier die Erste. Chan. „Lass mich in Ruhe", sagte ich leise. Angst klebte sich in meinen Adern fest. Lies mich nicht die Tür aufmachen. Wieso ausgerechnet jetzt? „Aber Jeonginnie...wir waren doch nicht fertig mit Spielen~" Auch ohne in sein Gesicht zu sehen, wusste ich, dass er grinste. Dieses eine Grinsen, welches er extra für mich aufhebt. Eines, dass sich zum Verzweiflung bringt. Ich will es nicht sehen. Ich will es nicht in meinen Nacken spüren. „Hast du denn nicht gelernt, dass man die andere Person anschaut, wenn man mit ihr redet? Hat dir deine tote Mutter das nicht erklärt, Jeonginnie?" Die Worte trafen mich, denn ich vermisse meine Mutter sehr und jedes Mal wiederholte Chan dieses Wort. Mutter. Obwohl er selber keine Eltern hat, vermisst er sie nicht. 

„Lass mich in Ruhe...", wiederholte ich. Als ob das irgendwas half. Chan wird nicht so schnell von mir ablassen. „Ich hab dich doch nur vermisst~", hauchte er mir heiß in den Nacken. Widerlich. Seine Hände berührten meine Taille. „Du bist so geil..mit deinem Mädchenkörper~" Er zog meinen Strickpullovers nach oben. Ich will hier weg! Irgendwie! „Chan...lass mich in Ruhe...bitte."

„Ach komm, dir gefällt es doch, wenn ich dich hier berühre~" Seine Hände fuhren mir über die nackte Haut an meinem freigelegten Bauch. Eklige Gänsehaut kroch mir hoch. „Ich wette, du bist jetzt ganz nass da unten." Er stieß mit dem Knie zwischen meine Beine. „Zwar können Jungs das nicht, aber du schon. Gib es zu, du bist ein Mädchen, Jeonginnie~" Ein Kuss an meiner Halsbeuge. „Fass mich nicht an....", wimmerte ich, schaffte es nicht mal mich aus dem widerlichen Berührung Chans zu befreien. „Kein Junge hat solche schönen Hüftknochen. Wollen wir herausfinden, ob du ein Mädchen bist, Jeonginniiee?~" Er stieß mich hart an die Tür. Meine Hand sank von der Klinke runter, krallte sich in das Holz der Tür fest. „Hör auf..." Von irgendwo tauchte ein Licht auf. Chan hörte sofort auf. „Shit", fluchte er leise und lies mich los. Dann war er auch wieder weg. Ich zitterte am ganzen Leib. Ich fühle mich eklig und benutzt. Ich hasse es...Ich hasse es so sehr, wenn mich Chan berührt. Meine Hand fand wieder die Klinke und drückte sie runter. Während ich zum Bett stolperte, spürte ich Tränen in meinen Augen. Chan schafft es immer wieder. Jedes Mal bringt er mich zum Weinen. Wieso kann er nicht aufhören? Nur weil ich mehr weibliche Züge hab als männliche und ein Babygesicht, denkt Chan ich wäre sein kleines Spielzeug. Ich schaffe es nicht mal mehr meine Schlafsachen anzuziehen. Tränen tropften auf meine Decke, während ich die Knie zu mir hochziehe. Chan hat gedroht mich so sehr zu verprügeln, dass ich nicht mehr laufen kann, wenn ich es irgendjemand erzähle, deswegen behalte ich sein ekliges Spiel für mich. Das ist auch der Grund, wieso ich immer vor Chan weglaufe. 

Sorry für meine vielen Tempusfehler D:

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