Sechs
Bisher hab ich meinen Kink noch nie so wirklich erlebt und ich war nicht sonderlich wild drauf es herauszufinden. Trotzdem...wenn ich es so recht überlege, wo findet man andere wie mich? Soll ich auf Ebaykleinanzeige einen Post abgeben: 'Hey, ich bin Hyunjin und ich suche Jungs, die auf Crossdressing stehen. Interesse?' Wenn jemand das lesen würde, dann würden sie eher fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank hab. Nein, lieber ich lasse die Seite in mir gefangen. Die Seite ist mir eh fremd.
Die Pause ist um. Endlich. Ich hasse Pausen. Lieber würde ich einfach durcharbeiten und dann früher gehen. Was soll's. Ich stand von meinem Platz auf und lief in Richtung zu meinem Klassenzimmer. Von weiten kann ich jemand sehen, der meinen Tag noch nerviger machte, als er es schon ist. „Hey Hwang." Jinyoung. Seit er Schluss gemacht hat, nennt er mich nur noch bei meinem Nachnamen. Wahrscheinlich will er sich so von mir distanzieren. Wieso zur Hölle redet er dann noch mit mir, wenn er kein Bock mehr auf mich hat? Ich verstehe diesen Jungen nicht. Und den hab ich mal geliebt? Ich lache mich aus. „Was gibt's?", fragte ich. Innerlich will ich, dass er sich verpisst und zurück zu seiner Minjee geht. Bei der wird er zwar immer noch keine Chance haben aber dann ist er wenigstens weg. „Und? Hast du schon einen süßen Junge angeschleppt?" Er grinste mich an und ich will ihn am liebsten in die Fresse schlagen. Neben ihm fängt an sein Kumpel an zu lachen. Weiß er, dass er selber auch auf Jungs steht? Somit macht er sich selber auch fertig. „Nein, noch nicht. Dieses Mal will ich jemand finden, der nicht so scheiße ist, wie du. Also, wenn du mich jetzt ins Klassenzimmer lässt, wäre ich dir sehr dankbar."
Jinyoung flüstert seinem Kumpel war zu, worauf der wieder anfangt an zu lachen. Kann ich Ohrstöpsel bekommen? Die Lache klingt ja fast schlimmer als die von Minjee und schon die ist zum Verrückt werden. Ich rollte mit den Augen und drücke Jinyoung zur Seite. „Bis dann." Ich gehe ins Klassenzimmer und sitze mich hin. Jinyoung steht an der Tür und hält Ausschau nach Minjee. Die sitzt da mit ihren Freunden und lästert wahrscheinlich über die Klasse, sowie jeden Tag. Ob die andere Hobbies hat? Minjee wirft Jinyoung keinen Blick zu und ich würde fast Mitleid mit dem Kerl haben, wenn er nicht selber so scheiße zu mir ist. Vielleicht ist es einfach nur Karma, dass er immer Körbe von ihr bekommt. Einmal hat er sie angesprochen und sie hat gefragt, wer er ist. Das war lustig. Und immer wenn er mich so richtig aufregt, dann erinnere ich ihn dran. Seine Reaktion ist immer unbezahlbar. Erst als der Lehrer kam, sah ich Jinyoung nicht mehr.
Die restlichen Stunden ziehen an mir vorbei. Ich schaue auf die vollgeschriebenen Seiten in meinem Heft. Hoffentlich kommt das nicht alles im nächsten Test vor. Seufzend warte ich, bis die Schulglocke mich endlich erlöst und stehe dann auf. Ich verabschiede mich von dem Lehrer und laufe durch den Schulflur. Für einen kurzen Moment muss ich an Jeongin denken. Wieso auch immer. Wahrscheinlich werde ich ihn eh nie wieder sehen also wieso muss ich an ihn denken? Bestimmt, weil ich für heute Ruhe vor Minjee und Jinyoung hab und ich mich meine angespannten Nerven entspannen kann. Ob Chan ihn in Ruhe lässt? Ich hoffe ja.
Sobald ich draußen war, fing es an zu regnen. Will das Wetter mich jetzt auch nerven? Zum Glück hatte ich ein Regenschirm dabei. Ich sah wie andere an mir vorbei rennen, die keinen Schutz vor dem Regen hatten. Wird ihn nicht helfen, denn es fingt an stärker an zu rennen und wenn ich den Schirm nicht hätte, dann wäre ich bereits in fünf Minuten durchnässt sein. Zum Glück war ich schnell zu Hause. Als ich die Tür aufschloss, konnte ich das hohe Kläffen von Kkami hören. In weniger als ein paar Sekunden rannte mein Hund zu mir und wedelte mit seinem Schwanz. Sofort fing ich an zu lächeln. „Hey Kkami." Ich ging in die Knie, um Kkami zu streicheln. Er leckte meine Hand ab. Es kitzelte. „Warst du brav?", fragte ich ihn. Kkami bellte. Ich liebe Kkami o sehr. Den nassen Regenschirm stellte ich in die Ecke, damit er trocknen kann. Kkami springt an meinen Beinen auch. Er wollte spielen. Kann er gerne haben.
Immer wenn ich mit Kkami zusammen bin, dann geht es mir schlagartig besser. Mich machen die Mobbingattacken nicht fertig, nur ist es anstrengend jeden Tag Aussagen zu kontern. Ich lief mit Kkami ins Wohnzimmer und nahm sein Lieblingsspielzeug. „Willst du das haben?" Kkami beobachtet mich mit seinen kleinen Knopfaugen. Wenn ich meine Hand mit dem Spielzeug bewege, dann folgt sein Blick dem Spielzeug. Ich setze mich auf den Holzboden hin und hielt es Kkami vor die Nase hin, damit er es sich schnappen kann. Sofort biss er sich fest und zog dran. Ich lächelte und streichelte über seinen weichen Kopf.
Ob das mit den Ebaykleinanzeigen klappen würde?
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