4 - Aufeinandertreffen
Skye
Seit geschlagenen zwei Stunden waren wir schon auf dieser Party und es schien so, als würde mein Kopf jeden Moment zerbrechen. Die Musik war viel zu laut, fast jeder schrie einem ins Ohr und sogar draußen fand man keine Ruhe. Egal wo ich hinschaute, überall konnte ich Jugendliche ausmachen, die wild miteinander rumknutschten, von denen ich es nie erwartet hätte. Jeder konnte zwar machen was er wollte, aber zählte das nicht schon zu Trockensex?
Wiedermal schnappte ich mir eine Cola und ging mit dieser auf die Suche. Ich hatte Adam aus den Augen verloren, als ich kurz an die frische Luft ging, um dem Lärm zu entkommen, was nicht sonderlich gut geklappt hatte.
Ich schupste alle Leute weg, die mir im Weg standen und suchte jede einzelne Ecke ab. Ich wusste, dass das ziemlich unhöflich war, aber so wie die alle hier drauf waren, würde es keinen kümmern.
Nachdem ich Adam unten nicht gefunden hatte, lief ich in den ersten Stock. Vielleicht war er ja in einem der Zimmern. Wenn ich so drüber nachdachte, wollte ich gar nicht erst nachsehen. Wer wusste, ob Adam sich nicht gerade mit irgendjemandem vergnügte? Den Anblick wollte ich mir echt ersparen.
Genervt, weil ich mir die Mühe gemacht hatte hier hochzulaufen, lief ich wieder runter, direkt in den Garten. Ich würde einfach hier warten.
Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und fischte mein Handy aus meiner Tasche. Ich hatte Lust Adam eine Nachricht zu schreiben. Keine Ahnung wieso, ich wollte es aber tun. Das hat bestimmt mit der Langeweile zu tun, die ich hier hatte.
‚Wo steckst du, Blondi?'.
Zufrieden steckte ich mein Handy wieder ein und schloss erschöpft meine Augen. Erst jetzt merkte ich, wie der Schmerz meinen Körper einnahm. Meine Füße pochten genauso wie mein Kopf und die Müdigkeit ließ sich mal wieder blicken. Um ehrlich zu sein und mich selbst nicht zu belügen, dachte ich, dass die Party hier schlimmer werden würde. Das einzige, was hier war, waren Jugendliche, die sich gehen ließen und dachten, dass das cool wäre. Ha, von wegen.
Ich wollte gerade ins Land der Träume fallen, als mein Handy einen Ton von sich gab. Seufzend schaltete ich es an und las mir die Nachricht durch.
‚Nenn mich nicht so, Kleine. Bin in der Küche'.
Ohne zu zögern lief ich schnellen Schrittes Richtung Küche und war froh, dass ich Adam endlich gefunden hatte, doch als ich sah wer neben ihm stand, verschwand mein fröhliches Gesicht und wandelte sich zu einem geschocktem um.
„Skye! Ich muss dir jemanden vorstellen", kam Adam auf mich zu und zog mich in die Richtung des Jungen, dem ich am Liebsten nie wieder begegnet wäre. Anscheinend war er genauso geschockt wie ich, nur hatte er noch irgendetwas kaltes im Blick, das ich nicht wirklich deuten konnte.
„Kleine, das ist Killian. Killian, das ist Skye". Adam grinste uns beide breit an, doch als er unsere geschockten Blicke sah, wechselte er zu verwirrt.
Niemand traute sich etwas zu sagen oder um es besser auszudrücken, niemand wollte etwas sagen. Die Stille zwischen uns drein überragte den Lärm der Party. Während Killian und ich uns einfach nur ansahen, konnte ich Adam im Augenwinkel erkennen, der nicht wusste, was er machen sollte. Sorry Adam.
„Hab ich etwas verpasst?", lachte Adam nervös und wartete auf eine Antwort, die wir ihm aber nicht gaben.
Ich hatte ihm nie etwas über Killian erzählt. Ich hatte es nicht gewagt seinen Namen auszusprechen und überhaupt an ihn zu denken. Immer, wenn jemand seinen Namen in meiner Gegenwart erwähnte, fühlte es sich so an, als würde mir ein Messer ins Herz gerammt werden.
Ohne etwas zu sagen, drehte ich mich um und lief. Weg von den Problemen, weg von dieser Party und vor allem weg von ihm! Adams Rufe ignorierte ich gekonnt. Er hatte zwar nichts damit zu tun und trotzdem konnte ich nicht stehen bleiben. Meine Beine trugen mich automatisch aus diesem Haus. Ich wusste nicht was mein Ziel war, doch stehen bleiben war für mich keine Option. Meine Atmung verschnellerte sich und mein Körper wurde immer schwächer. Ich ließ mich auf eine Bank fallen und schaute mich um. Ich konnte weit und breit keine Menschenseele ausmachen. Einerseits könnte das an der Nacht liegen, die die Dunkelheit mit sich brachte, aber anderseits auch an den Tränen, die mir meine Augen verschleierten.
Warum war er wieder da? Ich verstand es nicht. Ich verstand ihn nicht! Er war einfach so gegangen. Niemandem hatte er davon erzählt. Nicht einmal seiner Familie, die sich verdammt große Sorgen um ihn gemacht hatte. Die letzte Hoffnung, die seine Eltern hatten, war die Polizei, doch selbst die konnte nicht helfen. Er war wie vom Erdboden verschluckt.
Ich fragte mich, wie seine Familie jetzt darauf reagieren würde, dass er wieder zurückgekehrt war? Sie hatten ihn seit 1 1/2 langen Jahren nicht mehr gesehen. Sie wussten noch nicht einmal ob er überhaupt noch lebte. Wie egoistisch konnte man bloß sein? Wie konnte man die Menschen, die einen liebten so etwas an tun? Wie konnte man ihnen so einen Schmerz bereiten und ihnen so eine Angst einjagen? Verdammt, es drehte sich alles um ihn! Wir hatten ihn alle vermisst und trotzdem dachte er nichtmal dran uns wenigstens eine Nachricht zu schreiben. Dieser Vollidiot!
Erschöpft ließ ich meinen Kopf in meine Hände fallen. Ich konnte meine Tränen nicht stoppen. Auf der einen Seite war ich froh, dass ihm nichts passiert war, doch auf der anderen Seite staute sich eine unfassbare Wut auf diesen noch unfassbareren Jungen auf und machen konnte ich dagegen nichts. Meine Gefühle steuerten mich.
Langsam machte ich mich wieder auf den Weg zur Party. Ich war in die falsche Richtung gelaufen, weshalb ich den ganzen Weg wieder zurücklaufen musste.
Plötzlich vibrierte mein Handy wieder. Ich dachte erst garnicht dran drauf zu blicken. Ich wusste ganz genau, dass Adam mir Nachrichten geschrieben hatte und mich angerufen hatte, ich hatte nämlich das Vibrieren in der Tasche gefühlt, aber trotzdem hatte ich Angst davor, was er mir zu sagen hatte. Es war nicht ok von mir einfach wegzurennen, aber ich konnte nicht anders und wenn Adam die Geschichte kennen würde, würde er mich auch verstehen.
Apropos Adam, ich hatte immer noch nicht herausgefunden, was Brooke mir verheimlicht hatte. War es das, was Brooke und Nate mir nicht sagen wollten, weil es mich hätte verletzen können? Ich würde die beiden morgen darauf ansprechen, komme, was wolle.
-
Was Adam bloß mit Killian zu tun hat und was er jetzt bloß von Skye denkt?
Dieses Kapitel hatte mich so viel Mühe gekostet und trotzdem hatte ich mich darauf gefreut c:
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