Hinter den Kulissen
Irgendwie hatten wir es doch noch geschafft, uns abzusprechen, bevor der große Tag kam.
Meinen Frust über Alexander hatte ich am folgenden Tag bereits wieder verdrängt. Ich war kein nachtragender Mensch, was nicht immer von Vorteil war. Viele Probleme schob ich auf diese Art und Weise vor mir hin, weil sie nicht auf direktem Weg ausgeräumt wurden, und ich sie verziehen hatte, bis der nächste Knall kam. Das war typisch für mich und ich konnte im Geiste Jennyfers Stimme hören, die mich rügte, und grinste bei dem Gedanken. Nur noch wenige Tage und ich würde ihre Stimme wirklich hören, denn für die Drehs der Clips wollte sie wieder runter nach München kommen. Ich freute mich sehr und der Tag kam schneller, als ich dachte, und mit ihm die Aufregung.
„Mach mir grooooße Augen", betonte ich, sah in den Spiegel und tat eine entsprechende Geste.
Stephanie, meine Stylistin, stand lachend hinter mir und fragte: „Wie groß?"
„So groß!", antwortete ich, zog die Brauen in die Höhe und riss die Augen auf.
Zur Strafe klopfte Steffi mir den Stiel des Puderpinsels auf den Kopf.
„Runzel die Stirn nicht! Das gibt Falten!" Sie legte den Pinsel zur Seite und begann, mein schwarzes Haar zu bändigen und die einzelnen Strähnen aus meinem Gesicht zu fischen.
„Ha, ha", antwortete ich grimmig und sah ihr bei der Arbeit zu.
„Nix ‚ha ha'. Willst du auch Fake Lashes?"
„Jap, das volle Programm, bitte. Immerhin ist heute auch das Covershoot'!"
„Und außerdem muss sie Alex beeindrucken!", zwitscherte Jen aus dem Hintergrund.
Ich sah mit einem finsteren Blick in den Spiegel und erkannte Jennyfer, die sich bereits wieder hinter einem Musikmagazin versteckt hatte, auf dem Sofa sitzen.
„Nicht die Stirn runzeln!" Dieses Mal tippte Steffi mir den Kamm auf den Kopf.
„Ihr habt euch heute zum Ziel gesetzt, mich zu ärgern, was?", fragte ich in die Runde und war tatsächlich ein bisschen trotzig.
„Kopf zurück!"
Ich gehorchte und schloss die Augen, weil diese mir sonst wegen des hellen Lichts schmerzten.
„Ich würde dich niemals ärgern, Joanne", flötete Jennyfer.
„Jetzt mal im Ernst: Spar dir bitte diese Art von Kommentaren, wenn wir da draußen sind!"
„Selbstverständlich!", antwortete meine Freundin mir eine Spur zu brav.
„Jetzt mal im Ernst, Jo", unterbrach Steffi unsere Streiterei, „entspann dich. Halt den Mund und lass mich dich hübsch machen!"
„Ja, ja" Ich kam Stephanies Wunsch nach, lehnte meinen Kopf gegen die Lehne und ließ sie machen.
Stephanie verstand ihr Handwerk. Nicht umsonst hatte ich sie anreisen lassen. Sie war immer meine Favoritin, wenn es um mein Styling ging und bei Gelegenheiten wie Shootings und Videodrehs immer meine erste Wahl. Wir kannten uns schon viele Jahre. Waren gemeinsam auf die Schule gegangen, hatten uns aber nach dem Abschluss aus den Augen verloren. Erst vor einigen Jahren war ich ihr in einer Diskothek über den Weg gelaufen und hatte von ihrer Berufung erfahren und seitdem war Stephanie mein ‚Personal-Stylist', wie ich sie immer liebevoll nannte.
Eigentlich war ich der Ansicht, sie sollte sich doch am besten in meinem Badezimmerschrank häuslich einrichten, damit sie mir jeden Morgen zur Verfügung stand, aber aus einem mir unergründlichen Grund hatte Steffi diesen Vorschlag immer dankend abgelehnt.
Nach einer guten dreiviertel Stunde war sie mit mir durch und ich durfte mich endlich begutachten.
„Voilà!", sagte sie und trat mit einem Handspiegel hinter mich, damit ich auch mein Haar sehen konnte.
„Wow, das ist klasse geworden! Danke, Steffi!" Ich sah in die Spiegel und war immer wieder erstaunt von ihrem Werk. Meine Augen hatte sie schwarz geschminkt und abgerundet. Der Eyeliner saß perfekt und die wunderschönen langen Wimpern sahen tatsächlich so aus, als wären es meine Eigenen. Mein Teint war gleichmäßig und hell und irgendwie hatte Steffi es geschafft, mein Gesicht im Ganzen etwas schmaler wirken zu lassen. Die dunkelroten Lippen sahen durch den Konturstift perfekt geschwungen und voll aus. Mein zerzaustes Haar hatte sie gebändigt, Volumen hineingezaubert und optimal drapiert. Es war einfach perfekt! Und ich liebte Steffi dafür.
„Es ist toll!", wiederholte ich und klimperte meinem Spiegelbild entgegen. „Sicher, dass du nicht in meinem Schrank wohnen willst?"
Steffi lachte.
„Ganz sicher!", antwortete sie und ich seufzte enttäuscht.
„Na, dann", sagte Jennyfer, pfefferte die Zeitschrift in die Ecke und erhob sich, „Zeit für das Outfit. Schau mal, ob dir gefällt, was ich zusammengestellt habe. Liegt auf dem Sessel. Ich seh' mal nach den Jungs!"
Und mit den Worten war Jennyfer aus dem Raum verschwunden und ließ mich mit Steffi alleine. Unter dem kritischen Auge meiner Freundin legte ich die Kleider an. An Jennys Kombination hatte ich nichts auszusetzen, doch es verwunderte mich nicht. Immerhin kannte sie meinen Stil. Das Outfit bestand aus einer blickdichten und einer Netzstrumpfhose, einem Mini aus weichem fluffigen Tüll. Einem Body, einem ärmellosen Top mit Kragen, ebenfalls aus Tüll, und einem Unterbrustkorsett in Samtoptik. Noch während ich mich in die unzähligen Schichten schlüpfte, kam Jennyfer albernd kichernd zurück.
„Dodo dreht 'nen Podcast für ihre Website", kicherte sie und sah mir dabei zu, wie ich mit Steffis Hilfe in das Oberteil glitt, ohne mein Styling zu ruinieren.
„Ja, toll!", sagte ich wenig begeistert und war gleichzeitig froh darüber, dass Matthias offensichtlich nicht auf die Idee gekommen war, mich beim Schminken zu interviewen.
Jennyfer kicherte unterdessen weiter, ging hinüber zur Kommode und legte mir die passenden Accessoires zurecht.
„Und warum lachst du so unglaublich nervig?"
„Die warten schon auf dich", meinte Jen heiter, „die üblichen Sprüche halt: ‚Auf Frauen muss man warten' und so 'was. Ist 'ne gute Stimmung da draußen, wird bestimmt lustig."
Ich legte den Gürtel und den Schmuck an, den mir Jen reichte, und begann dann, die kniehohen Stiefel zu schnüren.
„Ist die Fotografin auch in Ordnung?", fragte ich, warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und war zufrieden.
„Ja, scheint ganz nett zu sein." Auch Jen begutachtete mich ein letztes Mal. „Sieht gut aus, oder Steffi?"
„Top!", antwortete diese und schmiss Puderdose und Pinsel in ihre Tasche.
„Dann kann's ja losgehen. Bereit Jo?"
„Ready!"
„Na, dann los!" Und mit den Worten riss sie die Tür auf und ließ mich vorangehen.
Die Jungs jubelten, als hätten Steffi und ich Stunden gebraucht, bevor sie Kommentare wie ‚da kommt die Diva' und ‚na endlich' von sich gaben. Natürlich war Dodo direkt mit der Cam an meiner Seite gewesen und ich warf ihm einen mahnenden Blick zu. Die Sticheleien der Jungs ließ ich links liegen, immerhin wusste ich, dass sie nur versuchten, mich aufzuziehen, und diesen Spaß wollte ich ihnen nicht gönnen. Ich schaffte es auch, souverän ihre Sprüche zu überhören, außer natürlich bei Alex.
„Ein Glück, dass du endlich da bist", sagte er schelmisch grinsend, „ich wäre ja fast verhungert."
„Ein Glück, dass das Catering für nach dem Shooting gebucht ist", konterte ich und zog eine Braue nach oben. „Sonst wäre jetzt wohl nichts mehr übrig!"
Alexanders Augen funkelten kampfbereit und er hatte den Mund schon für eine freche Antwort geöffnet, doch er wurde unterbrochen.
„Wunderbar!" Es war die Fotografin. „Ihr beide seht umwerfend zusammen aus! Mein Name ist Kathrin."
Sie erklärte uns kurz den Ablauf. Am Vormittag fand das Cover Shooting statt, dann gab es eine Pause und danach ging es ab in den Nebensaal um, die Szenen für den Clip zu Tanz mit mir aufzunehmen. Morgen würde der Dreh zu unserer Single 5. März beginnen.
Ich platzierte mich nach der Anweisung vor der Kamera auf einem schwarzen Sofa und wartete darauf, bis die Jungs abgepudert waren.
Erst jetzt hatte ich Zeit, Alex etwas genauer in Augenschein zu nehmen, und tat das möglichst unauffällig. Er trug eine dunkle Lederhose, die in Biker-Boots steckte, darauf ein schwarzes Hemd und darüber eine ärmellose Weste. Alexander sah damit einfach unverschämt gut aus.
Ich spürte unwillkürlich, dass mir ein wenig heißer wurde, als er sich zu mir gesellte und neben mir Platz nahm. Also versuchte ich, mich wieder auf das Shooting zu konzentrieren und da fiel mein Blick auf Jen, die hinter der Fotografin herumtanzte und diabolisch grinste. Ich hätte schwören können, dass sie genau wusste, woran ich gedacht hatte, doch Kathrins Zuruf lenkte mich im rechten Moment ab.
Offensichtlich waren sie mit dem Ausleuchten fertig und das Shooting begann. Die Stimmung war ausgelassen und die Jungs zum Scherzen aufgelegt. Dodo war immer im Hintergrund dabei und filmte alles mit. Ließ keine Gelegenheit aus, dumme Fragen zu stellen und amüsante Kommentare in den Raum zu werfen.
„Den Rechten bitte abpudern, die anderen: nicht bewegen!", wies Kathrin an und einer der vielen Helferlein spurtete nach vorne, um Jochens Make-up aufzufrischen.
„Das könnt ihr euch sparen, sein Kopf wird später sowieso rausretuschiert!", scherzte Alex.
„Nein, nein, das siehst du falsch", konterte Pix, „sie werden später meinen Kopf auf deinen Körper setzen, warum sonst wirst du nicht abgepudert?"
Die Jungs johlten und ich musste mir vor Lachen die Seite halten und bekam direkt einen Tadel von Kathrin, da ich die Pose hatte fallen lassen.
Das Shooting ging schnell vorbei, so wie es immer ist, wenn man eine gute Zeit hat, und wir betraten nach einer kurzen Pause den Nebenraum. Es war ein großer Saal mit hochglänzendem Parkettboden und wunderschönen Kronleuchter. Er war in zwei Bereiche geteilt worden. In der einen waren die Instrumente der Jungs und unsere Mikrofonständer aufgebaut, in der Andere das Filmequipment.
Wieder wurden uns etliche Leute vorgestellt, von dem wir nur Salvatore, den Regisseur, kannten. Mit ihm hatten Alex, Pix und ich schon vor einigen Wochen zusammengesessen, um ihn unsere Vorstellungen von dem Clip zu erläutern und den Ablauf gemeinsam zu erarbeiten.
Der erste Teil des Drehs bestand aus Bandaufnahmen. Die Jungs nahmen hinter ihren Instrumenten Platz und wir spielten das Stück einige Male durch. Der Sound war grottenschlecht in dieser Räumlichkeit und ohne die entsprechende Elektronik und deshalb war das Ganze für uns alle ein wenig gewöhnungsbedürftig. Doch es kam bei diesem Dreh auch nicht auf den Klang an. Am Ende wurde Bild und Ton im Computer zusammengefügt und alles hatte seine Richtigkeit.
Gegen sieben sah Salvatore ungeduldig auf die Uhr und sprang von seinem Stuhl: „Das ist genug! In einer halben Stunde treffen die Doubles ein, geht euch umziehen."
Ich hörte Achim und Jürgen hinter mir dankbar seufzen. Die Jungs hatten ihren Part hinter sich, für Alexander und mich würde es noch weitergehen.
Steffi war direkt an meiner Seite, als ich die Garderobe erreichte und Jen hatte mir bereits das neue Outfit herausgelegt.
„Das hat sich ja grässlich angehört", meinte Stefanie, während sie mein Make-up auffrischte.
„Und ob", bestätigte ich und schloss die Augen, „aber auf der CD klingt es auch anders!"
„Das hoffe ich für euch!"
Jennyfer lachte im Hintergrund, tauchte in meinem Gesichtsfeld auf und hob ein Paar roter hochhackiger Pumps in die Luft.
„Das sind deine Schuhe", feixte sie.
„Darin soll ich tanzen?", fragte ich ungläubig.
„Ihr habt ja nicht umsonst professionelle Tänzer als Beindoubles!"
„Ja, aber damit geb' ich in den anderen Szenen sicher auch kein gutes Bild ab."
„Jammer nicht, du wolltest diesen Clip", tadelte Jen mich. „Außerdem, wenn das Material erst einmal von den Fachleuten zugeschnitten ist, wird's schon gut aussehen."
In diesem Punkt konnte ich nicht mehr als zustimmen und ich fügte mich in mein Schicksal: Zwängte mich in das enge, rote Kleid und in die Pumps und staunte nicht schlecht, als ich in den Spiegel blickte.
„Wie hast du das so schnell mit meinen Haaren gemacht?", fragte ich Steffi ungläubig und betrachtete meine voluminöse Mähne, die mich Zwanziger-Like in großen Wellen umschmeichelten.
„Du wirst es nicht glauben, Joanne", sagte Steffi grinsend, als sie mir gegenübertrat, „das ist mein Job!"
Wir gingen lachend in den Saal hinüber, in dem uns augenblicklich die Doubles vorgestellt wurden. Die beiden sahen weder mir, noch Alex ähnlich und hatten nur den Dress mit uns gemein. Als Alexander im Anschluss zu uns stieß, staunte ich nicht schlecht.
„Har, har, du trägst ja 'nen Anzug", sagte ich und zwinkerte ihm zu.
„Das ist ja mal wieder typisch", lachte er, „kaum hat Mann 'nen Anzug an, liegt ihm die Frauenwelt zu Füßen."
„Da braucht es bei dir doch keinen Anzug, dafür reicht dein Charisma schon." Es war mir einfach so herausgerutscht und ich war sogleich schockiert über mich selbst.
Jen, die hinter Alex' stand, machte große Augen, lachte breit und reckte Augenblick beide Daumen in die Höhe. Ich musste mich von ihr Abwenden und versuchte angestrengt, nicht zu erröten, aber so leicht war Alexander nicht zu bezirzen.
Er legte grinsend den Arm um mich und sagte: „Charmant aus der Affäre gezogen, Jo. Das hört man doch gerne. Und wie läuft das Ganze nun hier ab?"
Wir bekamen eine kurze Einweisung und ein Tanzlehrer erläuterte uns im Crashkurs die Haltung und Schritte, die wir zu machen hatten.
„Keine Angst", sagte dieser, als er mein entsetztes Gesicht sah, „das müsst ihr nicht perfekt hinbekommen. Das machen Angelina und Stefan für euch. Nur der Griff muss sitzen. Die Dame fasst an die Schulter, genauso, ja. Und der Herr legt die Rechte auf ihre Hüfte. Perfekt, das ist doch schon alles."
Ich lächelte Alex aufmunternd an, der mittlerweile ebenso überfordert zu sein schien wie ich.
„Das reicht, das reicht", mischte sich der Regisseur ein, „für den Anfang brauchen wir sowieso nur ein paar kleine Szenen, der Rest wird geschnitten." Er nahm wieder mit seinem Skript wedelnd auf dem Regiestuhl Platz und gab weitere Anweisung.
Sie ließen uns einfach stehen und verschwanden aus dem Bild. Ich war etwas verunsichert und Blickte hoch zu Alex.
„Kann ich dich wieder loslassen?"
„Ich glaube nicht", meinte er und sah über meine Schulter, „ich fürchte, Salvatore würde dich sonst ans Kreuz nageln."
„Action", rief der Regisseur unbeirrt und brüllte uns dann Anweisungen entgegen. „Zieh sie näher heran!"
Alexander gehorchte. Ich japste kaum hörbar und hielt den Atem an. Mein Herz klopfte heftig, in meinem Magen kribbelte es und die Nähe war mir unangenehm.
„Die Dame bitte lächeln!", zischte Salvatore genervt. „Tanzen macht Spaß! Pose 3, Kamera 3! Näher ran, noch näher, STOP! Und nun flüstern ihr die ersten Zeilen ins Ohr! In das Linke!"
Ich sah schuldbewusst zu Alex hoch, dessen Miene ernst blieb, doch er grinste.
„Schau nicht so trübselig, das hast du uns eingebrockt!"
„Ich stehe tief in deiner Schuld."
„Sehr tief", flüsterte er rauchig und beugte sich hinab zu meinem Ohr und sang leise: „Verlier' all deine Tugend! Verlier' sie ganz bewusst, vergiss auch dein Gewissen, weil du nichts wissen musst."
Sein heißer Atem kitzelte an meinem Hals und ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken. Mein Herzklopfen steigerte sich noch um einen Takt und ich fragte mich plötzlich, wie ich das alles nur durchstehen sollte.
„Cut!", donnerte Salvatore. „So weiter! Pose 4, Kamera 3. Auf! Auf!"
Ich war heilfroh, als ich mit Jennyfer zurück in der Garderobe war, um mich umzuziehen. Diese zwei Stunden waren anstrengender gewesen als der Rest des Tages.
„Hui", sagte ich, zog mir die Pumps von den Füßen und rieb mir diese, damit der Schmerz nachließ, „das war ganz schön erotisch."
„Naja", meinte Jenny und reichte mir meine Klamotten, „so erotisch war es für Ausstehende nicht, euch dabei zuzusehen, wie ihr gegenseitig über eure Füße stolpert."
„Danke Jen!"
„Ich vergaß, du bist ja verliebt."
„Ich bin nicht verliebt", protestierte ich, „nur eine Frau und er ein Mann – ein fremder Mann – und wir waren uns verdammt nahe!"
Jennyfer begutachtete mich ungläubig und hatte die linke Braue in die Höhe gezogen.
„Sah unser Getanze wirklich so schlimm aus?", fragte ich verunsichert und nutzte die Gelegenheit, das Thema zu wechseln.
„Nichts für ungut", beruhigte mich Jen. „Ich hab' ein paar Blicke auf Salvatores Bildschirm werfen können, dort macht es schon 'was daher."
„Hmmm."
„Und jetzt nicht trödeln, Jo. Es ist schon kurz nach zehn und wir müssen morgen wieder früh 'raus, für den Dreh von 5. März."
Ich gehorchte Jennyfer. Ich hatte ihre Begleitung in den letzten Wochen sehr vermisst und war nun froh, dass sie zumindest für ein paar Tage an meiner Seite war. Außerdem hatte sie Recht. Morgen würde noch ein anstrengender Tag auf uns zu kommen, doch ich war sicher, dass sich die Mühe mehr als lohnen würde.
Der Dreh für unsere erste Single lief um einiges entspannter ab. Vielleicht auch, weil wir keine anderen Termine an diesem Tag hatten. Dodo hatte den ersten Teil des Podcasts bereits ins Netz gestellt und uns über die positiven Reaktionen der Eisbrecher Fans berichtet.
Das motivierte auch jeden der fünf Jungs und trieb sie zu Bestleistungen an. Und als der Abend endete, gingen wir alle mit einem guten Gefühl nach Hause. Es würde einige Wochen dauern, bis die Clips fertig sein würden, doch bis dahin würden wir die freie Zeit sowieso in einem Studio bei A.I.M verbringen, um die Instrumentalisierung aufzunehmen und unseren Tracks den letzten Schliff zu geben.
Vor allem Pix war voller Freude und gespannt, über welche Technologien das Studio verfügte. Alexander hingegen zog sich wie Gummi davor, wieder ins Studio zu müssen und wir beide hatten angefangen, die Tage zu zählen bis zum Tourbeginn: noch neunundsiebzig Tage. Der Countdown lief!
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