8.Kapitel
Sandys Sicht:
Ich wollte eigentlich nicht zickig zu Liam sein. Vielleicht dachte er jetzt auch, das ich nur Aufmerksamkeit wollte. Ich fragte mich, was ich überhaupt hier sollte. Mich mochte, wie zu Hause eh niemand. Aber wenigstens war ich weg von meiner Mutter. Marie hatte sich nicht mehr gemeldet. Tatsächlich war der einzige Mensch, mit dem ich redete Liam. Ich war, wie schon so oft in meinem Leben, verzweifelt. Was sollte ich machen? Ich konnte Liam nicht mit diesen Gedanken lassen. Wenn er so von mir dachte, wäre sogar er, der der mich nicht einfach stehen ließ weg. Ich wäre wieder allein mit meiner Mutter, aber auch mit ihr kam ich nicht so gut klar. Sie war kein Ersatz für ihn.
Schlagartig setzte ich mich von dem Hotelbett auf. Warum wollte ich bei Liam bleiben? Mir fiel erst jetzt auf, dass ich ihn mehr mochte, als jeden anderen Menschen auf der Welt. Mir wurde erst jetzt klar, dass ich mir ein Leben wieder ohne ihn nicht vorstellen konnte. Ich wollte bei ihm bleiben. Für immer... oder zumindest für eine längere Zeit. Das erste mal in meinem Leben hämmerte meine Herz nicht, weil ich deprimiert war, sondern weil ich an jemanden dachte, der mir wichtig war. Es war ein unglaubliches Gefühl. Ich konnte es nicht fassen. Ich wollte schon aufspringen und einen Freudentanz aufführen, als mir einfiel, dass Liam vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.
Langsam legte ich mich hin, um wieder traurig vor mich hinzustarren. Wieso musste immer, wenn ich mal Glück hatte irgendwas passieren, was es wieder dämpfte? Ich hasste das. Ich hasste mich, mein bescheuertes Leben und Harry, der mich schlecht redete. Kurz entschlossen öffnete ich meinen Schrank, wo mein Koffer verstaut war und kramte nach meinem stumpfen Messer .
Da klopfte es an der Tür. Hastig versteckte ich das Messer unter dem Kopfkissen. ,,Ja?" Die Tür wurde geöffnet und Liam steckte den Kopf ins Zimmer. ,,Hi! Ich wollte nur kurz vorbei schauen, ob alles OK ist." "Äh, ja ",sagte ich.
"Soll ich dir beim Packen helfen?' ,fragte er.
Ohne eine Antwort abzuwarten ergriff er ein paar Sachen. 'Nicht unters Kissen gucken",flehte ich insgeheim. Als er sich kutz umdrehte ergriff ich die Chance und holte das Messer hervor. Ganz schnell wollte ich es in einer Seitentasche unterbringen aber liam hatte es bemerkt. "Willst du mich umbringen?",lächelte er doch seine Augen sahen geschockt drein. "Äh wie wo was?",stotterte ich hilflos.
Langsam kam er auf mich zu. Ich wusste nicht was Richtung tun sollte. Er setzte sich neben mich und nahm mir das Messer weg.
,,Hör mal, Sandy. So kann das nicht weitergehen" -Sein plötzlicher Stimmungswechsel jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter, auch wenn ich nicht wusste warum- ,,Ich weiß, dass du dich ritzt. Ich bin nicht doof. Glaub mir. Du musst damit aufhören. Es könnte lebensgefährlich werden, wenn du nicht vorsichtig bist." Beschämt senkte ich den Kopf. Plötzlich kam es mir unglaublich irre vor, dass ich das tat. Langsam kullerte eine Träne über meine Wange. Ich wischte sie mit dem Handrücken weg. Liam hatte es gesehen. Beruhigend legte er seinen Arm um mich. ,,Es ist alles gut", flüsterte er.
Und dann tat ich etwas, was ich mir nicht zugetraut hatte. Ich lehnte mich gegen ihn und ließ mich von ihm durch die Haare fahren. ,,Es ist alles gut", wiederholte ich, kurz bevor ich einschlief.
Als ich wieder aufwachte lag ich immer noch neben Liam. ,,Na? Wie arg magst du mich?", fragte er und lächelte sein wunderschönes Lächeln. Verwirrt sah ich ihn an. Was sollte das? Er lachte. ,,Du hast im Schlaf gesagt, das du mich mehr magst, als du dachtest. Also, wie viel denn jetzt?" Ich spürte wie ich rot anlief. ,,Na ja. Das spielt keine Rolle. Ich habe verstanden, das ich dich liebe." Ich war so überrumpelt, das ich gar nicht wirklich mitbekam, als er sich zu mir runterbeugte und mich küsste.
Liams Sicht:
Ich wusste nicht, was in mich gefahren war. Aber es war der perfekte Moment dafür, das spürte ich. Ihre Lippen waren wunderbar weich. Ich war glücklich gewesen, als sie im Schlaf meinen Namen gemurmelt hatte und gesagt hat, wie sehr sie mich mochte. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sie mich zurückweisen würde. Ich hatte falsch gedacht. Bestimmt legte sie die Hand auf meinen Brustkorb und drückte mich von ihr weg. Sie stand auf, riss die Tür auf und rannte davon. Verwirrt rieb ich mir die Stirn. Was war los? Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich dachte sie mochte mich. Doch anscheinend hatte ich sie überrumpelt. Ich musste an Harrys Worte denken.'Sie ist nur ein arrogantes Mädchen, das Aufmerksamkeit will'.Hatte er am Ende doch recht? Mochte Sandy mich gar nicht, sondern wollte nur meine Aufmerksamkeit? Eine andere Erklärung fiel mir momentan nicht ein. Aber ich wollte nicht so denken. Sie war das hübscheste und faszinierendste Mädchen, das mir je begegnet war. Auch wenn sie ziemlich kratzbürstig sein konnte. Aber genau das mochte ich. Sie scherte sich nicht darum, ob ich berühmt war sondern behandelte mich so, als wäre ich nur ein stinknormaler Mensch. Was ich ja auch war. Aber es gab viele Leute in meinem Leben, die meinten sich bei mir einschleimen zu müssen,weil sie mich ausnutzen wollten. Sandy war nicht so. Es musste einen anderen Grund für ihr Benehmen geben.
Sandys Sicht:
Ich wusste nicht, wohin ich rannte.Blind lief ich durch die Flure. Wütend auf Liam. Oder eher auf mich. Ich konnte einfach keinem Menschen vertrauen. Egal, wen ich mochte, am Ende wurde ich doch von ihm verletzt. Wir kannten uns erst seit ein paar Tagen.Liam konnte unmöglich in mich verliebt sein. Wahrscheinlich wollte er mich nur rumkriegen. Außen einen auf brav machen. Ich war schon längst kein Directioner mehr. Die ganze Band bestand nur aus Arschlöchern. Die Musik war cool, ja aber auf den Rest konnte man verzichten. Noch immer spürte ich Liams Lippen auf meinen. Es hat sich so gut angefühlt. Zu gut. Ich darf ihm nicht vertrauen! Ich spürte, wie mir die Tränen runterliefen. Ich wollte Liam lieben! Aber ich konnte ihm nicht vertrauen. Ich konnte kein Risiko eingehen.
Ich wurde langsamer, aber als ich an Liam dachte, rannte ich wieder los, ohne die Leute um mich herum zu beachten. Die Flure hatten viele Ecken und ich hatte bald die Orientierung verloren, doch ich verringerte meine Geschwindigkeit kein bisschen. Irgendwann raste ich um eine weitere Ecke und stieß plötzlich gegen jemanden. Als ich hochsah, um mich zu entschuldigen erkannte ich ihn. Es war Harry!
Ich schnappte nach Luft. Er war der Letzte, dem ich begegnen wollte.
Ich wollte schon ohne ein Wort an ihm vorbeilaufenden, aber er packte mich am Arm und schaute mir in min verweintes Gesicht.
,,Hey! Sandy! Was ist denn los? Was machst du hier? In den Gängen rumrennen und heulen! Was ist in dich gefahren?", fragte er. Es klang freundlich, aber ich hörte seine Verbitterung. Er hatte mich zu fest gepackt, als hätte ich weglaufen können, deshalb blickte ich auf den Boden und murmelte: ,,Lass mich bitte allein. Ich will nicht darüber sprechen." ,,Sandy, das kann ich nicht durchgehen lassen. Ich mache mir ernsthaft Sorgen um dich! Es sieht dir nicht ähnlich so etwas zu machen. Sag mir bitte was los ist. Oder ich muss dich nach Hause schicken. in diesem Zustand können wir dich nicht auf Tour mitschleppen."
Bei diesen Worten wurde ich wütend. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, um ihm nicht ins Gesicht zu boxen. ,,Du willst mich doch nur loswerden, du Arschloch!", schrie ich ihn an und riss mich aus seinem eisernen Griff um die Flucht zu ergreifen.
Ich rannte so schnell ich konnte durch die Flure und die Treppe runter und ließ den verdutzten Harry hinter mir stehen. Wieder weinte ich, ala ich lief, aber mittlerweile beachtete ich das nicht mehr.
Ich verließ das Hotel. Die Frau an der Rezeption sah mich verwundert an, ließ es aber bleiben, irgendwas zu sagen, was mir recht kam. Sobald ich an der frischen Luft war sackte ich in mich zusammen und saß heulend und schluchzend an Es war wahrscheinlich Stunden später als ich neben mir plötzlich eine Stimme hörte: ,,Sandy? Was ist denn los?" -es waren die gleichen Worte wie von Harry, das war das einzige was ich wahrnahm- ,,Warum sitzt du hier? Warum bist du vorhin weggelaufen?" ,,Harry! Du Arsch! Geh weg....", schrie ich, doch als ich hochsah, stand da Liam. ,,Oh, tut mir leid. Ich dachte du wärst Harry gewesen, aber trotzdem solltest du gehen... Bitte!", fügte ich hinzu, als er nicht reagierte. Doch er starrte mich nur ausdruckslos aus seinen braunen Augen an. "Na gut. Denk dran in ein paar Stunden müssen wir los. " Abrupt drehte er sich um und verschwand.
Neues Kapi <3. Meine Freundin hat mir geholfen es zu schreiben, als ich keine Ideen mehr hatte. Danke für deine Hilfe :-*.
Lg directionerluv11
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