16.Kapitel

Liams Sicht:

Frustriert fing ich an mit Sandy zu reden. Gedankenverloren musterte ich sie. Ich konnte mir einfach nicht die Welt ohne sie vorstellen! Wenn sie doch nur endlich ihre Augen öffnen würde.

"Bitte Sandy! Ich liebe dich doch.",sagte ich leise.

In einem Film würde sie jetzt bei diesen Worten die Augen aufschlagen. Leider war dass kein Film sondern das echte Leben.

Sandys Augenlieder zuckten. Nein, das bildete ich mir sicher ein. Auch, dass die Hand in meiner plötzlich sich bewegte. Wahrscheinlich dachte ich das nur, weil ich es mir so wünschte. Trotzdem sah ich gespannt in Sandys Gesicht. Vorsichtig hob ich einen Finger. Sie schlug die Augen auf! Ich starrte fassungslos in ihre blaue Augen. Sandy! Sie war wach! Träumte ich?

Hastig sprang ich auf. Ihre Lippen bewegten sich, doch sie war zu schwach um etwas zu sagen. Nur ein trockenes Husten kam heraus.

"Schsch sag nichts, streng dich nicht an. ",sagte ich und strich ihr über die Wangen. Dann nahm ich vorsichtig ihren zerbrechlichen Körper in die Arme. Am liebsten hätte ich sie zerdrückt vor Freude. Sie war wach! Sie würden nicht die Maschinen abstellen! Ich konnte alles wieder gut machen. Alles würde perfekt sein! Ich würde ihr helfen! Sie würde es schaffen und ein glücklicher Mensch werden.

"Tut mir leid",flüsterte sie kaum hörbar an meinem Ohr."Tut mir so leid, Liam."

"Nein, mir tut es leid. " Ich trat zurück und nahm beide Hände von ihr.

"Ich hätte dir helfen sollen. Ich hätte für dich da sein sollen und dich unterstützen sollen, da wo das mit Harry war."

Sie runzelte die Stirn. Hoffnung machte sich in mir breit. Konnte sie sich womöglich nicht mehr daran erinnern? An den Grund, wieso sie sich umbringen wollte?

"Kannst du dich erinnern?",fragte ich. Mit einenm großen Fragezeichen in den Augen schüttelte sie den Kopf.

"War auch nicht so wichtig." Vielleicht war es besser, wenn ich ihr das vorenthielt.

"Aber jetzt werde ich für dich da sein! Du wirst eine Therapie machen und ich werde dabei sein. Bitte hör auf dich zu ritzen! Alles wird gut. Ich liebe dich."

Sie lächelte kaum sehbar und schloss die Augen.

"Bin müde.",nuschelte sie. Oh. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich einen Arzt hätte rufen sollen. Sandy war eingeschlafen. Ich konnte mich nicht von ihr losreißen. Ich streckte mich und drückte auf die Klingel, um jemanden herbeizurufen. Kurze Zeit später ging die Tür auf und die Krankenschwester, Mrs. Baker sah hinein.

"Sie haben geklingelt? " Verwirrt sah sie zu Sandy. Klar, sie schlief und sah aus, als läge sie noch im Koma. Heftig nickte ich.

"Ja, eben war sie Wach."

"Ach wirklich?" Zweiflend sah sie zu dem Krankenbett.

"Wirklich, ich habe mir das nicht eingebildet, rufen sie den Arzt."

"Na gut."

Sie hielt Wort und tatsächlich kam wenige Minuten später Mr. Brown und Mrs.Miller, die Chefärztin in den Raum.

"Soso, ihre kleine Freundin ist aufgewacht?" fragte Mr.Brown spöttisch. Gott, wie mir dieser Mann unsympathisch war! Der hatte sie doch nicht mehr alle! Als würde ich sowas erfinden!

"Max ",ermahnte ihn Mrs.Miller.

"Wir werden-"

Sie hielt mitten im Satz auf, denn Sandy hatte wieder die Augen aufgeschlagen.

"Ich habe doch gesagt, dass sie wach ist !",meinte ich triumphierend.

Mrs.Miller trat an das Bett.

"Guten Tag, ich bin Mrs. Miller, Chefärztin hier und das ist Mr. Brown. Wie geht es dir?"

"Gut.",sagte Sandy schwach.

"Wir werden dich mal untersuchen. Würden sie bitte gehen?",sagte sie zu mir. Unwillig nickte ich, doch Sandy griff nach meinet Hand.

"Nein, er soll hier bleiben.",sagte sie leise, aber bestimmt.

"Er hat mich aus dem Koma geholt also hat er das Recht dazu."

Mr. Brown öffnete wiedersprechend den Mund doch seine Kollegin lächelte milde.

"Na gut,machen wir heute eine Ausnahme."

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